Hallo zusammen,
ich hab mir jetzt wirklich den ganzen Thread durchgelesen und kann einfach nicht glauben, auf was für einem Niveau sich die Diskussionen teilweise bewegen.
Etwas gegen Katzen, Hunde und was weiß ich für Tiere zu haben, ist eine Sache - sich aber so zu artikulieren, als wäre die PISA-Studie noch geschmeichelt, finde ich eine Zumutung. Soviel mal vorab.
Zum eigentlichen Thema möchte ich auch nochmal was sagen. Ich bin absoluter Tierfreund, aber das hat auch seine Grenzen. Wir haben in der Familie so ziemlich alles an Tieren, vom Hund über Hasen, Katzen, Fische, Garnelen und so weiter. Ich persönlich halte Fische und Garnelen. Ich hätte gerne eine Katze, aber mein Mann ist allergisch.
Wir haben eine Mietwohnung in Berlin mit einem eigenen kleinen Garten dran, der knapp 90 m² groß ist, hier sind wir im Januar einegzogen. Rechts und links von uns gibt es Nachbarn, die auch einen Garten an der Wohnung haben.
Der Nachbar links von uns hat eine Katze und einen Hund, die auch regelmäßig draußen sind. Da gerade sein Garten und unser Garten neu sind (Haus wurde Anfang des Jahres saniert), gibt es auch (noch) keinen Zaun, sondern lediglich eine lichte Kirschlorbeerhecke.
Das des Nachbars Katze durch unseren Garten läuft, stört uns überhaupt nicht. Als ich das erste Mal im Gemüsebeet die Katzenka**e in der Hand hatte, fand ich das aber schon unangenehm. Ich persönlich nehme keine Handschuhe, weil mir gerade der direkte Kontakt zur Erde beim Rumwühlen im Garten gefällt. Auch das, finde ich, ist meine Sache und bedarf keiner "Empfehlung" vom Katzenhalter.
Weiterhin steht beim warmen Wetter unsere Terrassentür offen, leicht geschützt durch so einen Insektenvorhang. Mehrmals hatte ich jetzt schon die Katze vom Nachbarn in der Wohnung. Einmal saß sie auf dem Aquarium, einmal auf der Couch und ein ander mal machte sie sich gerade auf den Weg ins Schlafzimmer. Das geht mir ehrlich gesagt zu weit. Auf der Terrasse ist sie letztes Wochenende völlig überraschend unter dem Tisch aufgetaucht und einem meiner Gäste auf den Schoß gesprungen. Fragt nicht, wie die sich erschrocken hat.
Und irgendwie hörts bei mir jetzt auch langsam auf.
Allerding würde ich die Katze niemals vergiften - also dazu fällt mir nun wirklich nichts mehr ein. Überhaupt bin ich nicht bereit irgendwelche rabiaten Mittel gegen die Katze einzusetzen. Abschrecken durch Klatschen ist so das Äußerste, aber ob es das bringt ?
Ich habe mit meinem Nachbarn gesprochen und ihm gesagt, dass
er sich was einfallen lassen muß. Grundsätzlich sehe ich es nämlich nicht als meine Aufgabe an, seine Katze aus meiner Wohnung, meiner Wäsche, meinem Besuch und meinem Gemüsebeet fern zu halten.
Ich weiß wohl, dass das für den Nachbar erziehungstechnisch schwierig ist - aber mal ganz ehrlich, deshalb ist es doch nicht urplötzlich meine Aufgabe. An dieser Stelle endet dann auch ganz klar meine Toleranz. Wenn ich eine Katze hätte, dann würde ich mich auch dafür verantwortlich fühlen, hier etwas zu unternehmen. Ich wäre der Halter und müsste aktiv werden, nicht derjenige, der durch das Tier "gestört" wird.
Ich finde an dieser Stelle den Verweis auf Gottes Geschöpfe und wer zuerst da war auch nicht wirklich hilfreich. Das hat nämlich, meiner Meinung nach, überhaupt nichts mit der Verantwortung eines Tierhalters zu tun, der sich ein Tier (welches auch immer) zulegt. Wohlgemerkt rede ich hier nicht von verwilderten Katzen (oder Wildtieren allgemein), sondern von Hauskatzen bzw. Haustieren.
Tja, also Summa-Summarum finde ich Toleranz sehr wichtig, man kann aber, glaube ich, in einem Miteinander keine unendliche Toleranz von anderen fordern. Schon gar nicht, wenn man seiner eigenen Verpflichtung als Tierhalter nicht gerecht wird.
Da finde ich das Vorgehen, was hier einem Post beschrieben wurde, mit Blümchen als Wiedergutmachung und Angebot, die Häufchen zu entfernen doch eine super Sache.
Ich denke, man muss einfach auch respektieren, dass nicht jeder alles mag. Der eine findet Katzenka**e im Gemüsebeet okay (ich nicht), den anderen stören Mäuse halt nicht. So ist das eben im Leben. Man kann ja nicht erwarten, nur weil man selbst Katzen mag, dass es alle anderen auch tun.
Mir schlägt auch öfter Unverständnis und gar Ekel entgegen, weil ich Garnelen und Wasserschnecken halte. Aber was solls - damit kann ich leben. Meine Garnelen "stören" und beeinträchtigen niemanden. Und ich denke, dass ist es, worauf es ankommt.
Im Übrigen kann man diese Diskussion auch ganz weg von den Tieren führen. Ich hatte mal einen Nachbarn der spielte Bongo's .......und eine Musikstudentin, die immer Samstags Nachmittags Geige übte ....
So long,
...und ich hoffe, dass sich alle mal wieder einkriegen und speziell unsere Anonymen Poster eventuell mal ihre eigenen Posts lesen, bevor sie sie abschicken und überlegen, ob sie so auch mit einem realen Gegenüber reden würden.
puhhh - ist das lang geworden

)
ciao, claudia