indische Kreppmyrte umpflanzen

[Antonia-Marisa]

Hallo liebe Fories,

ich habe mich gerade angemeldet, hier die Kurzvorstellung:
Wie mein Name erahnen läßt, bin ich ein weibliches Exemplar der Gattung Mensch, wohnhaft im kühlen Norden bei Hamburg und mit einem 1900 qm Garten gesegnet (manchmal auch gestraft...).

Meine Schwäche sind Gewächse aus den tropischen und subtropischen Zonen und dem Mittelmeerraum. Das harmoniert leider nicht wirklich mit meinem Wohnstandort und erfordert diverse Kompromisse. Mein Motto beim gärtnern lautet dementsprechend: Not macht erfinderisch und man wächst an seinen Aufgaben! :d

Nun zu meiner Frage: Hat sich schon einmal jemand an der Aufgabe versucht, eine ca. 3,5 m hohe (Höhe nach Rückschnitt) indische Kreppmyrte auszugraben und umzusetzen? Und kann mir jemand sagen, ob die Kreppmyrte ein Flach- oder Tiefwurzler ist?

Wir haben unser Haus in Norditalien verkauft und ich möchte unbedingt meine beiden Kreppmyrten mitnehmen. Wir haben einen schön geschützten, sonnigen Platz, der sich (hoffentlich) als neuer Standort eignet. Da es sich um schon recht große Exemplare handelt, könnten sie mit etwas Glück und entsprechendem Winterschutz unsere Temperaturen überleben. Um die Chance zu erhöhen, dass die Bäume den Umzug überstehen, wäre ich für jeden Tip und Infos seeehr dankbar!

Liebe Grüße

Antonia

 

[Moorschnucke]

Hallo Antonia-Marisa,
herzlich willkommen im Forum.

Hier ein Thread zu deinen Lagerstroemia indica:

http://www.hausgarten.net/gartenforum/tropische-pflanzen/29741-lagerstroemia-indica-bzw-kreppmyrte-bzw-affenrutschbaum.html

Den Diskussionen kannst du entnehmen, dass es in HH wohl nicht möglich ist, eure Bäume auszupflanzen, da sie vermutlich nicht überleben.

http://www.gartendatenbank.de/wiki/lagerstroemia-indica

Im Kübel hingegen können sie bei entsprechender Überwinterung gehalten werden.
Vermutlich handelt es sich nicht um extreme Tiefwurzler. Allerdings werden eure großen Bäume ein Riesenwurzelwerk haben, was dem Durchmesser der ungeschnittenen Pflanzen entspricht.

Es grüßt
Moorschnucke

 

[Antonia-Marisa]

Hallo Moorschnucke,

den Thread hatte ich gelesen und war gerade deswegen recht optimistisch bezüglich der Pflanzung im Garten. Wir erreichen hier sehr selten Temperaturen von mehr als -15° und mit entsprechendem Winterschutz habe ich die Hoffnung, dass die Bäume überleben.

Ich werde es versuchen und das Beste hoffen...

Zum Ausgraben werde ich mir wohl besser einen kleinen Bagger organisieren

Vielen Dank für Deine Hilfe

Antonia

 

[Moorschnucke]

Hallo Antonia,
viel Erfolg und Glück bei eurer Grabung und Pflanzung.

Schön wäre, wenn du irgendwann in 2013 das Anwachsen und Gedeihen melden könntest - evtl. mit Foto.

Herzliche Grüße
von
Moorschnucke

 

[Sabrina22]

Seit einige Monaten, bin ich auch sehr interessiert in Pflanzen. Ich möchte gerne irgendwo gehen, wo ich bougainvillea sehen kann
Ich wurde etwas billig online buchen für 2013 oder 2014. Hat jemand eine Idee dafür?

 

[threerivers]

Nach langer Zeit wieder hier - nun mit etwas mehr Erfahrung, was das dt. Klima anbelangt und mit Freunden gesegnet, die ebenfalls es mit den Myrtles versuchen.

Vorweg: Ältere Indica sind frostfester als junge. Mir wurde vom bot. Garten Mainz versichert, dass die ihren (Rosea?) sicher schon die - 18°C einige Zeit überstanden haben. (Und im letzten Jahr, da war die Temperatur sicher noch tiefer - Das aber habe ich nicht mehr abgefragt. Sie blühte jedenfalls 2012).

Das Problem im Norden ist die tiefer stehende Sonne. Dazu treibt die Lagerstroemie bei uns (ein Wärmesummenspiel) meist recht spät aus. Im Hochland des Südens großartig, weil wir Spätfröste haben. Da muss der Mulch den Boden kühler halten! Im Norden scheint Spätfrost weniger DAS Problem zu sein - Vielleicht kann man den Austrieb forcieren (Das muss man sehen und vor Ort entscheiden!) Dazu gehört also auch, dass der Boden sich schneller erwärmt, dass man also den Mulch rechtzeitig entfernt und später im Jahr wieder auflegt, denn er sorgt dafür, dass der ph-Wert leicht absinkt. Sie will's ja gar nicht richtig sauer. Bitte nicht Mulch an den Stamm heranziehen.
Also wenn sie warm steht und volle Sonne - ganztägig Sonne - hat, auch Luftbewegung darf sein, dann sollte es sicher ganz schnellund mit wenig Problem klappen. Die buddelei, die wird das Problem sein.

Das Wurzelwerk richtet die Lagerstroemie nach dem Boden. Sie sucht Feuchtigkeit (stirbt sehr rasch bei stehender Nässe! Da kann ich mittlerweile ein Lied davon singen - es reichte bei einer schönen schon 1 Tag stehendes Wasser!).
Umgekehrt: Eine Freundin hat eine in Arizona und weil sie immer nur ganz wenig Wasser gibt, laufen die Wurzeln flach im Boden.

Zum Ausbuddeln - wenn der Boden hart und steinig - würde ich, wenn man unter das Gehölz kommen muss, die Sachsen-Winzer-Methode versuchen:
Pneumatischer Bohrhammer mit ultralangem, breiten Meisel (ich kaufte den bei http://www.bohrer-onlineshop.de/shop/> ) und eine geeignete Schaufel.

Wenn man die Wurzeln glatt schneidet, vielleicht größere Schnittflächen gar mit Kohlepulver desinfiziert, sollte das schon gehen. So groß sind die Pflanzen ja nun auch nicht.
Wichtig: Passend und naturgemäß zurückschneiden. - Niemals auf Kopf schneiden. - Nicht tiefer pflanzen! Nach dem Pflanzen kann die Lagerstroemie das Wasser nur aus dem begrenzten Bereich des Wurzelballens holen, also muss man durchdringend gießen - nicht dauernd ein wenig - sondern öfters und mehr. Das vermutlich das ganze Jahr - je nach Regen bei Euch.
Noch Fragen? à crape dot myrtle dot 03 at gmail dot com
Bitte at durch @ und dot durch einen Punkt . ersetzen.
Wenn es geholfen hat, würde es mich freuen, das zu erfahren.

Fassen wir zusammen: Ich würde es in jedem Fall versuchen. Große Myrtles sind ein Gartenschatz und wer sie einmal hatte, der kann’s nicht lassen!
Im Norden?
Mich schrieb schon ein Lagerstroemienfreund von einer dänischen Insel an und eine Freundin hat eine (Hybride) in Kiel. In Potsdam ist mir eine ausgepflanzte Hybride bekannt. Von einer Indica auf Dachterrasse in Bremen las ich auch schon. Eine meiner Indica (Indica habe ich - aber nur testweise - auch) stammt aus einer Gärtnerei in Belgien.

Hamburg ist vom Winterfrost her sicher geeignet - sofern die Sonne oft genug scheint. Man sagt das täte sie dort öfters als im Bereich Obere Donau – Mit einem Urteil aber da muss ich passen.
Na und wenn Deine es nicht schaffen (eigentlich kein Problem) dann habe ich (damals von Harry hier im Forum erhalten) eine sehr gute, eine exzellente deutsche Bezugsquelle für Hybriden - Der Vermehrer sitzt in Rheinfelden und hat einen Vorzeigebetrieb von Feinsten und so ist bisher seine Ware gewesen.

 

[Antonia-Marisa]

Hallo Cliff,

vielen, vielen Dank für Deine ausführliche Antwort :smile:

Vermutlich wird es Ende März soweit sein, auf die Buddelaktion freue ich mich wirklich sehr... Wir haben dort reinen Lehm, der im trockenen Zustand nur mit der Spitzhacke (der Meißelbohrer ist ein klasse Tip!) bearbeitet werden kann. Wenn es nass ist, gleicht es Schlammcatchen in freier Natur. So oder so, es wird bestimmt lustig.

Die Bäume sind aber sicher die Mühe wert, weil sie einfach nur traumhaft schön, selbst ohne Blüte, aussehen. Um welche Spezies es sich nun genau handelt, kann ich gar nicht sagen, da ich sie nicht gepflanzt habe.

Wenn die ganze Aktion abgeschlossen ist, werde ich das Ergebnis in Form eines Fotos posten.

Nochmals Danke!

Antonia