immer mehr merke ich, dass weniger mehr ist:
hat man einen großen verwilderten garten bekommen,
überschlagen sich erst mal alle wünsche und man fängt auf teufel kommraus zu wurschteln an. natürlich ohne plan. ohne zu wissen, was da alles eh schon wächst, wie der garten im laufe der jahreszeiten wirkt.
so ging es mir im letzten jahr. hunderte von müllplatz-balkonblumen eingebuddelt, rosen vom discounter irgendwo eingebuddelt und dann prompt abgemäht, weil sie so klein und nicht markiert waren
mal ganz abgesehen davon, dass die geranien gänzlich von den wühlmäusen ruiniert wurden.
Hab in einem Hexengarten noch keine Geranien gesehen, die passen das doch gar net hin! Meine Meinung halt!
dieses jahr bin ich deutlich friedlicher: ich schaus mir an, mach mal einen m2 beet, sammele hie und da steine auf, liege in der sonne, tobe mit den hunden und siehe da: es kommen ideen.
Richtig so Isa, kommt Zeit kommt Idee!
die ich natürlich auch eigentlich wieder SCHNELL verwirklichen möchte.
-eine natürliche gartenbank, lieber mehrere, ...
Zwei Stein links und Rechts und einfach ein schönes Brett drüber, fertig, schau mal das ist meine Teichbank, schon seit Jahren da lässt es sich auch schön sitzen und Tierchen und Fische beobachten!
-einen horn-übeplatz unten und weg von den nachbarn. im schatten großer bäume.
-das 40m-beet schön bepflanzt.
Jedes Jahr ein bisschen mehr, nicht alles auf einmal, is ja ein riesenlanges Teil und ohne den Hintergedanken, wie lange der Garten wohl dein sein wird
es hat mir einen schlag gegeben, als ich kürzlich mein lieblingsorchester wegen mangelnder streßresistenz aufgeben musste: mein garten hilft mir umdenken, andere wertigkeiten zu erkennen. andere freuden als "stolz" und "leistung" wert zu schätzen.
Gut wenn du das erkannt und akzeptiert hast, es gibt Menschen die kommen aus diesem Laufrad nicht raus
denn der garten ZWINGT
( is aber schon ein andere Zwang, als früher) mich geradezu, halbwegs passiv zuzuschauen, was wachsen möchte und was nun mal in DIESEM garten wegen wühlmäusen und co von vorneherein zum scheitern verurteilt ist.
irgendwie ist es dieses jahr anders: ich mach mir keinen druck, keinen stress.
was heuer noch wird ist prima und der rest wartet dann halt auf nächstes jahr.
das ist ein neues und seeeehr schönes gefühl
... und ein befreiendes dazu
gestern hab ich pferdemist geholt. in der reitschule, bei der ich pferdewirt/reiten gelernt und ausgelernt hatte vor knapp 30 jahren und traf auf einen ganz lieben, innerlich sichtlich zufriedenen mitarbeiter: er fängt um 6e an- genau wie ich damals, er hat einen langen arbeitstag, er ist sicher manchmal körperlich kaputt: aber ZUFRIEDEN mit seiner tätigkeit, die nicht auf akkord aus ist und auf "bestleistung". er ruht in sich.
also: in meinem hexengarten wird es nichts schnelles und keine weltbewegenden veränderungen geben, dafür aber:
liebhaben, grillen, genießen, vögel beobachten, natürlich auch arbeiten, aber irgendwie "organisch", also langsam, beobachtend.
Wunderbar beschrieben
kennenlernen braucht zeit: das hab ich gelernt und bin dankbar dafür.
gute nacht sagt isa