Ich schließe mich falccone an.
Einerseits wären Olympische Spiele in Deutschland schon toll, es ist schließlich ein riesiges und besonderes Sportereignis, aber es gibt eben auch die schon erwähnten negativen Dinge.
Als deutscher Sportler, der vielleicht sogar die Chance hätte an den Spielen teilnehmen zu können, hätte ich sicherlich pro Olympia gestimmt. Aber als normaler Bürger hätte ich mich wahrscheinlich auch für ein NEIN entschieden.
Es muss für solch ein Großereignis mittlerweile eine Wahnsinnsumme an Geld rausgehauen werden, dass man darüber nur noch den Kopf schütteln kann.
Auch für die Sicherheit muss seit einigen Jahren immer mehr ausgeben werden.
Bis zu Olympia 2022 in München und 2024 in Hamburg wären es zwar noch ein paar Jahre gewesen, aber wie viele Zuschauer würden zu den einzelnen Wettkämpfen gehen, wenn es dann vielleicht noch den IS gibt, von denen dann vorher angekündigt wird, vielleicht ein paar Bömbchen hochgehen zu lassen?
Ja, und dann noch der Bau von neuen und hypermodernen Sportstätten, die danach kaum mehr dieselben großen Zuschauermassen anziehen würden oder auch kaum mehr benutzt würden. Um dort hinzukommen, müsste vielleicht auch noch die Infrastruktur erneuert und anders gestaltet werden.
Als Bürger, der dort in der Nähe wohnen würde, hätte ich keinen Bock darauf, mich vor der Haustür Monate oder Jahre lang mit Baulärm, verschmutzen oder gesperrten Straße und Umleitungen herumärgern zu müssen.
Und eben noch mal das viele Geld für alles.
Alle Gemeinden müssen sparen, viele sind hoch verschuldet. Wie oft heißt es, dass für bestimmte Dinge einfach kein Geld vorhanden ist? Da werden Schwimmbäder und Bibliotheken geschlossen, in Schulen bröckelt der Putz von den Wänden, es gibt immer noch nicht überall ausreichend Kindergartenplätze, obwohl es die laut Gesetz nun geben sollte, und und und...
Bei Hamburg hieß es, hätte die Stadt höchstens 1,2 Milliarden Euro dazugeben müssen - als ob diese Summe ein Klacks sei.
Die Olympischen Spiele wären für die Anzugträger doch nur ein Prestige-Objekt geworden. Um Werbung für die Stadt zu machen und Touristen anzulocken, gibt es bestimmt auch andere gute Möglichkeiten, die man mit einem Bruchteil der 1,2 Milliarden finanzieren kann.
Für die Fußball-WM 2006 in Deutschland wurde zwar auch einiges an Geld ausgegeben, aber da wurden auch nur die bereits schon vorhandenen Stadien benutzt. Die zwar teils ebenfalls etwas umgebaut wurden und auch rundherum wurden eventuell Straßen, Parkplätze und anderes vergrößert, verbessert oder neu angelegt, aber das blieb finanziell noch in einem akzeptablen Rahmen.