Algiermalven wuchsen im sonnigsten Bereich gut, waren aber massiv vom Malvenrost befallen, also habe ich sie abgeschnitten und keine Jungpflanzen mehr wachsen lassen. Die Mauretanische Malve mit den dunklen Blüten ist weniger anfällig für Malvenrost, machte bei Sonnenschein aber bald schlapp. Möglicherweise machte ihr die Wärmerückstrahlung vom Haus (Fenster) zu schaffen.
Löwenmäuler gediehen hingegen gut. Ich hatte die Sorte 'Sachmo', die sich leider anfällig für „ihren“ Rostpilz erwies. Heuer hatte ich eine umfangreiche Pflanze, die vermutlich ein Abkömmling davon ist, sie hat den Winter (oder sogar zwei?) gut überstanden, man kann an den Blättern aber sehen, dass sie krank ist, es wurde in den letzten Tagen sehr deutlich, deswegen habe ich sie weggeschnitten. Es gibt noch ein zweites Löwenmaul, das habe ich voriges Jahr im Spätsommer gesät, zusammen mit anderen, die den Winter nicht überlebt haben. Den Versuch wiederhole ich gerade mit Samen, die schon lange in meinem Kühlschrank lagern, ich weiß gar nicht mehr, wie die Eltern aussahen. Da ist eine Stelle genau vor einem Fenster, wo Bartnelken wuchsen, da haben sie trotz Sommerhitze bereits gekeimt, mal sehen, wer davon kräftiger wächst als die anderen und dann den Winter überlebt.
Bartnelken wachsen sowieso überall dazwischen, die brauchen hier kein eigenes Beet, war aber schön heuer. Dann gibt es noch Habichtskraut
Hieracium aurantiacum und Langgriffligen Rosenwaldmeister
Phuopsis stylosa, die sich sehr ausbreiten und mittlerweile gegenseitig bedrängen, die kann ich von den Fenstern aus allerdings kaum sehen. Habe ich gesetzt, damit das Blumenband durchgehend ist. Der Rosenwaldmeister hatte ein paar hübsche Blüten und jetzt gerade auch wieder welche, er bedeckt den Boden, die Triebe sehen jetzt jeodch teilweise dürr aus und sind nur an der Spitze grün. Das Habichtskraut bedeckt den Boden besser und ist auch schöner grün.
Von den Schnecken nicht angerührt werden auch große
Lychnis coronaria (2 weiße und eine violettrote), Jungpflanzen scheinen sie allerdings geradezu anzulocken, und so habe ich Nachzuchtversuche aufgegeben.
Bald merkte ich, dass jemand umgräbt, wo ich gepflanzt habe .. kann ja gar nicht anders sein, das war schon immer so, und ganz besonders da, wo die Erde locker ist. So habe ich eine Reihe Töpfe eingesenkt und kleinere Pflanzen da hinein gesetzt. Vorigen Herbst zwei
Cyclamen hederifolium, die ich dann den ganzen Winter über vom Fenster aus betrachten konnte .. .. und jetzt schon wieder, sie begannen schon im Juni zu blühen! Die Töpfe eignen sich auch gut für diverse kleine Zwiebelblumen (falls sie nicht Schneckenfutter sind) und
Crocus tommasianus .. .. für andere
Crocus-Arten ist es hier zu wenig sonnig.
Scabiosa columbaria 'Pink Mist' wuchs in ihrem ersten Standjahr noch gut außerhalb dieser Töpfe, dann begann sie zu kümmern. Ist halt kurzlebig, dachte ich, hatte ich vielleicht auch wo gelesen. Ich beschloss sie auszugraben .. .. und sie hatte fast keine Wurzeln! „Jemand“ hat sie abgefressen. Nun lebt sie auch in so einem eingesenkten Topf, blüht wieder schön .. .. und hängt in ihrer Nachbarin herum. Steht halt alles dicht beisammen, die Pflanzen haben „Luft“ zum Haus hin (Schacht) und vom Haus weg (mein Trampelpfad), seitlich wird kein Platz verschenkt. Und die Skabiose wächst nicht kompakt unter den gegebenen Lichtverhältnissen.
Dahinter (vom Fenster aus gesehen) steht seit vorigem Jahr die Vogelfutterstation (früher war eine Futterglocke im Schneeball, der letzten Winter zusammengebrochen ist, wir haben das geändert, denn es war im Winter manchmal schwierig dorthin zu gelangen), ist auch o.k. im Vorzimmer auf das Geländer des Treppenaufgangs gelehnt zuzusehen .. .. wie die Vögel Mist machen. Wir haben auf geschälte Sonnenblumenkerne umgestellt, weil vieles andere nur runtergeworfen wurde, aber auch die werden nicht ganz geschluckt sondern zerbröselt. Die Meisenknödel werden sowieso zerstückelt, besonders wenn der Specht hinhackt. Einiges wird wieder vom Boden aufgepickt, aber leider nicht alles, obwohl die Röhre schon zu Mittag leer ist und der Knödelbehälter schon viel früher. Was in Auffangbehälter fällt, kann eingesammelt und entsorgt werden, der Rest versaut die Pflanzen und den Boden rundherum. Das hat auch Ratten angelockt, im Moment scheint das Problem erledigt zu sein, aber es können natürlich jederzeit wieder welche zuwandern.
Das Gitter für die Knödel haben wir mit Bambus-Stücken versehen, damit auch andere Vögel als Meisen sitzen und fressen können, das haben früher auch Amseln gekonnt, vielleicht lag es daran, dass das damals im Strauch hing. Ein Rotkehlchen hat es letzten Winter nach einer Weile begriffen, dass es auch hinauf fliegen kann und nicht nur die Reste am Boden einsammeln. Bei der Säule haben wir ein Modell gekauft, das Sitzringe hat, sodass die Vögel es etwas bequemer haben als bei den meisten Futterröhren, und es lässt sich auch gut zerlegen und säubern (das Plexiglas wird dadurch aber nicht mehr klar). Das Klebeband an der Stange hat den Zweck, dass sich die ineinander gesteckten Stangen nicht durch Wind und Vogelan- und abflug verdrehen.
Die übliche „Kundschaft“ besteht aus Spatzen, Blau- und Kohlmeisen (im Sommer mit eindeutigem Nachwuchs), gelegentlich Kleiber, einem Rotkehlchen hin und wieder und dem Kleinen Buntspecht. Voriges Jahr haben wir zum ersten Mal im Sommer gefüttert und zum ersten Mal Stieglitze bei uns gesehen, die Ringeltauben räumten unten auf. Heuer sind auch einige Grünfinken dabei und hin und wieder kamen Elstern, schließlich mit einem Jungvogel, dem sie zeigten, wie er selbst vom Boden picken kann. (Diese und auch andere Vögel sind so scheu, dass sie wegfliegen, sobald sie mich hinter dem Fenster bemerken.)
Fast hätte ich auf die
Heuchera vergessen. Sie ist nicht die Sorte, die ich wollte, die gab es nicht (mehr?), also habe ich diese als Kontrast zur dunkelroten Nachbarin genommen, worauf die dunkelrote verschwand .. Die Blüte ist so hässlich, dass ich sie immer wegschneide, von weiß, wie angeführt, keine Spur, nur grüne Knubbel .. und wie das so ist mit Pflanzen, die ich nicht wirklich will .. sie gedeiht!
Neben der Terrasse hingegen stehen genau die
Heucheras, die ich wollte. Die grüne 'Lime Marmalade' habe ich noch aus der Zeit, als sie im kleinen Gartenteil im Topf stand (eindeutig die, die die Nachbarin Salat vermuten ließ), immer wieder verjüngt natürlich, denn diese Pflanzen wachsen als Anpassung an Laubfall immer höher und sehen bald nicht mehr so schön aus, die rötliche 'Marmalade' habe ich dazu gekauft, eine Bergenie 'Pink Dragonfly', die Primeln hatte ich schon .. .. wird immer wieder durchwachsen und überwuchert. Wie das halt so ist bei mir.