Es ist Krieg im Garten

  • Ersteller Ersteller Apisticus
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Hi Apisticus!

John das ist zu kurz gedacht, wer verliert wird sich erst noch rausstellen.

Ich frage mich ohnehin, was es aus Sicht der Evolutionstheorie zu "gewinnen" gibt.

Und zum Thema "zu kurz gedacht": Du scheinst sehr optimistische Vorstellungen zu haben, was die Dauer des Bestehens der Indianergebiete/"Reservate" angeht.

Bye
-John
 
  • es geht hier weniger um das Fortbestehen der Indianerreservate (ja, um die schon auch), aber in erster Linie um die kurzsichtige Vernichtung überlebensnotwendiger Ressourcen zum Bestand unseres Planeten

    höchst seriöse Info aus diversen Klimaforschungsinstituten: Gaya wird in 100 Jahren nur noch unter höchstem Kostenaufwand bewohnbar sein, von den Versicherungen gar nicht zu sprechen:
    Stürme nehmen dramatisch zu (erste kleine (!) Vorboten gab´s ja letztes Jahr in den USA), dort wo Regen fällt, fällt noch (viel) mehr (z.B. Monsoon-Regionen), dort wo Trockenheit die Tagesordnung ist, wird´s noch mehr und großräumiger sein (Folge: Völkerwanderungen in vermeintlich bessere Länder);
    von der allseits bekannten Erwärmung und dem damit einhergehenden Versiegen des Golfstromes erfolgt eine Abkühlung Europas - derzeit begünstigte Gebiete wie das Rheinland haben dann ein Klima wie in den Alpen; wenn die Pole und Gletscher als Klimaregulatoren abgeschmolzen sind, wird es nicht nur zu erhöhten Küstenüberschemmungen kommen, sondern auch zu einer Erwärmung des Meerwassers; Folge: Fischsterben, Hungersnöte, höhere Verdunstung und mehr Regen ... und ...
    es gibt kein Zurück mehr, die von den USA propagierte "5 vor 12 - Haltung" ist in Wahrheit eine "es ist bereits 12"-Situation - jetzt rate mal, warum die sich einen Dreck um das Kyoto-Abkommen scheren (abgesehen von ihrer Dummheit):
    die Auswirkungen von Abgasen bzw. deren Reduzierung dauern nicht 50 Jahre sondern mehr als das Doppelte, da sich die Atmosphäre erst wieder regenerieren muß, wenn sie denn noch kann ... man geht inzwischen von 150 bis 200 Jahren aus

    das oben genannte ist nur ein minimaler Ausschnitt aus dem, was uns bzw. unsere Kindeskindergeneration erwarten wird ... und ich bin kein Pessimist, sondern Realist

    niwashi, der es sich trotzdem schön macht und sich nicht ganz verrückt machen läßt
     
    Hi niwashi!

    es geht hier weniger um das Fortbestehen der Indianerreservate (ja, um die schon auch), aber in erster Linie um die kurzsichtige Vernichtung überlebensnotwendiger Ressourcen zum Bestand unseres Planeten

    Sicher ein wichtiges Thema, aber darum ging es mir und geht es mir nicht.

    Kurz und plakativ gefasst: Ich sehe den Menschen als Teil der Natur, nicht als Fremdkörper, denn er ist das Resultat natürlicher Prozesse. Der Mensch vollbringt die zweifelhafte Leistung, immer mehr Arten immer schneller zu vernichten.

    Die Evolution kennt keine Reservate, sie wirkt einfach, ohne erkennbares Ziel. Der Mensch, als Produkt der Evolution, wird nicht schuldig dadurch, dass der Evolutionsprozess fortwirkt. Wenn er durch sein Handeln eines Tages selbst zum "Opfer" der Evolution werden soll, dann hat er sich als nicht anpassungsfähig genug erwiesen.

    Bye
    -John
     
  • @ John Robie

    Kurze Anmerkung,

    ich bin nicht so unbedingt bibelfest, aber das weiß ich noch:

    Im 1. Buch Mose (AT) steht, dass Gott den Menschen zuletzt (am 6. Tag) schuf ...

    (Wollt ich nur mal so anmerken)

    Liebe Grüsse,

    mucceline


    (in deren Garten es beim Gießen/Sprengen gestern abend gestaubt hat ...)

    P.S.: Beim googlen gefunden:

    "Zuerst schuf Gott das Licht und trennte es von der Dunkelheit. So entstanden Tag und Nacht. Dann schuf er die Atmosphäre, indem er das Wasser im Meer und den Himmel trennte. Anschließend, am dritten Tag, trennte Gott das Trockene vom Wasser und füllte das trockene Land mit Pflanzen. Am vierten Tag schuf Gott die Lichter am Himmel: Sonne, Mond und Sterne. Sie sollten über die Erde leuchten und Tag und Nacht anzeigen. Danach machte Gott die Wassertiere und auch die Vögel in der Luft.

    Am sechsten Tag dann schuf Gott die Landtiere und als den Höhepunkt der Schöpfung den Menschen."
     
    mucceline schrieb:
    Am sechsten Tag dann schuf Gott die Landtiere und als den Höhepunkt der Schöpfung den Menschen."

    @ mucceline

    Also das nimmt ja nun nicht mal die katholische Kirche wörtlich, nur ein amerikanischer Präsident, der nicht als das hellste Licht gilt.

    Apisticus, der bei den Kreativisten den Kopf schüttelt
     
  • mucceline schrieb:
    Am sechsten Tag dann schuf Gott die Landtiere und als den Höhepunkt der Schöpfung den Menschen."

    ... und genau da setzt die Verantwortung ein, die der Mensch als derjenige, der sich die Erde untertan machen sollte, nicht mehr wahrnimmt

    niwashi, der nicht über das Unvermögen so mancher Politiker diskutieren will ...
     
    Hi niwashi!

    ... und genau da setzt die Verantwortung ein, die der Mensch als derjenige, der sich die Erde untertan machen sollte, nicht mehr wahrnimmt

    Die Verantwortung setzt da ein, völlig einverstanden. Und, um Dich nochmal zu zitieren, GENAU da. Wenn der Mensch als Höhepunkt/Krone der Schöpfung geschaffen wurde.

    Der Mensch, der lediglich Resultat eines evolutionären Prozesses ist, befindet sich nicht in dieser Verpflichtung. Er könnte und sollte sich zwar auf Grund der herausgebildeten Intelligenz diese Verpflichtung selbst auferlegen, eine Verpflichtung idealerweise aus intrinsischer Motivation entstanden, nicht kyotoprotokollmäßig oktroyiert.

    der nicht über das Unvermögen so mancher Politiker diskutieren will ...

    Musst Du auch nicht.
    k040.gif

    Ich sage dazu nur: In Demokratien sind unfähige Politiker ein Indikator für unfähige Bürger.

    Bye
    -John
     
    Hi Apisticus!

    Apisticus, der bei den Kreativisten den Kopf schüttelt

    Mit Kreativisten habe ich auch so meine Probleme. Immerhin schaffen sie es aber, selbstverliebte Evolutionisten auf Trab zu bringen. Vor ein paar Wochen gab es dazu einen interessanten Bericht im "Weltspiegel".

    Bye
    -John
     
  • wie man sieht eine leidige Diskussion ... alle meinen das gleiche, nur drückt sich jeder in einer anderen Sprache aus ... sch**** Babylon

    niwashi, der so manches Pamphlet zum Ar*** putzen verwenden möchte
     
  • Hi niwashi!

    alle meinen das gleiche, nur drückt sich jeder in einer anderen Sprache aus ...

    Sorry, muss grad lachen. Anfang der 90er Jahre des zurückliegenden Jahrhunderts war ich Sektionsleiter in einem Forum, das mehr als 40.000 Mitglieder hatte. Das war vor der Triviali ... äh ... Demokratisierung des Internets. Da ging es deutlich babylonischer zu.

    Wir haben hier im Forum zumindest eine lingua franca, die Sprache der Gartenfreunde. (Gott, ich dachte, das klänge pathetisch, aber es klingt eher albern. Ich lass es trotzdem so stehen.)

    Bye
    -John
     
    Meine Herren und natürlich auch die Damen,
    was könnt ihr euch gewählt ausdrücken und was für eine Philosophenrunde ist das thread doch geworden.
    Krieg im Garten: ja wer hat den nicht manchmal. Einer schießt Schnecken mit der Schaufel, der andere nimmt round-up gegen alles.
    Ich spritze gegen Läuse und mein Mann sagt, lass sie doch, die Vögel wollen doch auch was finden. Ich schimpf über die Wildkaninchen, er sagt, es müssen doch alle von diesem Garten ernährt werden.
    Meine These gilt immer noch, da wo der Mensch eingreift, geht die Natur kaputt. (Die hab ich auch von meinem Mann, und die ist jetzt auch meine, weil ich der Überzeugung bin, dass der Mensch vieles zerstört!)
    Natürlich ist ein normaler Pflanzenschutz wichtig, sonst würde ja kaum eine Ernte statfinden. Aber die Bauern haben auch gelernt - nun gibt es ja wieder Kornblumen am Gerstenfeld und irre viele Insekten, die es eine zeitlang gar nicht mehr gab.
    Aber wenn ich hier sehe, wie die Wälder sinnlos abgeholzt werden, uralte gesunde Buchen auf einmal gefällt werden, nur weil jetzt die neuen Heiztechnologien ausprobiert werden, könnt ich weinen.
    Und ich weiß auch nicht, warum man(frau) im Haugarten jedes "Unkraut" gleich mit dem Hammer bekämpfen muss. Leben eigentlich alle Gartenbesitzer in der Siedlung, wo der Rasen mit der Nagelschere beschnitten wird???
    Ich persönlich wünsche mir, dass die Natur bleiben darf, wie sie ist - wir sollten mit ihr leben, nicht gegen sie.

    Petra
     
    Hi Petra!

    Aber wenn ich hier sehe, wie die Wälder sinnlos abgeholzt werden, uralte gesunde Buchen auf einmal gefällt werden, nur weil jetzt die neuen Heiztechnologien ausprobiert werden, könnt ich weinen.

    Mein Freund, der Baum, ist tot ...

    Hey, klar, ich hab' auch schon um Bäume geweint. Als Kind hatten mein Großvater und ich "unseren Baum". Dabei gehörte uns gar nicht, man sah ihn am Horizont, vom Haus meiner Großeltern aus; es war eine ausgesprochen hochgewachsene Kiefer, die alle Bäume um sie herum bei weitem überragte. Als ich acht Jahre alt war, wurde der Baum gefällt, ein Neubaugebiet entstand.

    Meine Mutter hatte einen Pflaumenbaum aus einem Kern gezogen. Er wuchs heran zu einem stolzen Baum. Meine Mutter starb, das Haus wurde verkauft, die neuen Eigentümer fällten ihn umgehend.

    Aber, und nun spricht der Ökonom in mir: Wenn von "nachwachsenden Rohstoffen" gesprochen wird, dann ist die Ernte Teil des Konzeptes. Waldeigentümer machen nichts anderes als Bauern, die Getreide ernten. Der Unterschied liegt in den Zeithorizonten, denn in der Forstwirtschaft gehören Säer und Ernter unterschiedlichen Menschengenerationen an.

    "Uralte, gesunde Buchen" werden sicherlich nicht zu Holzpellets verarbeitet. Pellets sind ein Weg, die Holzwirtschaft in Deutschland rentabler zu machen.

    Was sollen Waldeigentümer Deiner Meinung nach tun? Nichts? Warten, bis die Bäume an Altersschwäche sterben?


    Ich persönlich wünsche mir, dass die Natur bleiben darf, wie sie ist -

    Sie verändert sich doch von selbst, "Natur" ist nichts Statisches. Der Mensch lenkt und beschleunigt Prozesse, sicher. Und nicht immer in die richtige Richtung, wobei die Zukunft zeigen wird, welche Handlungen richtig oder falsch waren.

    Aber die Natur wird sich ohnehin eines Tages selbst vernichten, behaupten zumindest Mainstream-Physiker. Die Expansion des Universums verlangsamt sich, kommt zum Stillstand und verwandelt sich in eine Kontraktion. Zudem spendet unsere Sonne nicht endlos Licht und Wärme. Es bleibt nichts, wie es ist.

    Bye
    -John
     
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