Erschreckend, was hierzulande angebaut wird und so ....

Naja, ein funktionierendes Ökosystem braucht in der Kulturlanfschaft Deutschland nunmal den Predator "Mensch".
Es sei denn, die Leute könnten sich damit anfreunden, dass ihre Gärten von Schwarzkitteln umgegraben werden und sich große Räuber wie Wolf und Bär wieder ansiedeln.
Aber bis wir von der Denke her soweit sind, dass es wieder ein gesundes Miteinander geben wird, ist es die Pflicht des Jägers, dafür zu sorgen, dass es so etwas wie eine Balance gibt.

So scheiße finde ich das gar nicht
 
  • Naja, ein funktionierendes Ökosystem
    Wir sind uns doch sicher einig, dass es hier in D kein funktionierendes Ökosystem auf Agrarebene gibt, oder?
    Ich habe einfach was gegen Monokulturen, die einen Zweck und Sinn unterstützen und fördern, den ich nicht nachvollziehen kann und auch nicht für wünschens- oder erstrebenswert halte.

    Wildfleisch ist lecker, keine Frage-aber die Population steigt mit dem Nahrungsangebot-genau wie bei uns Menschen.
    (und wenn man dann noch dazu nimmt, das viele Monokulturen auf der Welt mit tausend Sachen gespritzt werden, die sich in den Viechern, im Grundwasser und sonst noch so ansammeln, gebe ich dir Recht "Der Mensch ist Predator")
     
    Ach ja, ich hab - leider!!! - zwei Jäger in der Verwandtschaft, die mit Freude alles niederknallen, was ihnen vor die Flinte kommt. Mein lieber Schwager (ein Human-Mediziner) lässt dafür auch die Familie im Stich und geht auf Großwildjagd in Afrika, wofür er sehr viel Geld lässt.
    Und mein Schwiegervater - GsD kann er nicht mehr jagen gehen - schoss einfach alles ab und hatte seinen wirklich wunderbaren Hund (einen Deutsch-Drahthaar) auch noch darauf abgerichtet, jede Katze, die ihm vor die Schnautze kam, zu erledigen.

    Was bin ich froh, dass mein Mann kein Gewehr anrührt. Etwas aus der Art geschlagen, soll ja immer wieder in positiver Hinsicht vorkommenaz. Sind kostbare Restbestände. Auch mein Hausarzt geht auf Jagd.............sonst ist er aber der liebste Mensch, auch mein Schwiegervater und mein mein Schwager...

    wilde Gärtnerin
     
    Zuletzt bearbeitet:
  • Japp, Monokulturen sind der Vielfalt nicht zuträglich.
    @ wilde gärtnerin

    Schade, dass du im engsten Kreis solch negative Erfahrungen hast sammeln müssen.
     
  • In unserer Umgebung gab es dieses Jahr auch fast ausschließlich Mais-Felder... Bei unseren Fahrradtouren im Sommer ist mir das ganz besonders aufgefallen. Soetwas ist wirklich schade...

    wildeGärtnerin, das hört sich wirklich nicht so toll an, muss ich ganz ehrlich sagen. Jäger haben ja eigentlich einen sehr wichtigen Beruf, weil sie den Tierbestand kontrollieren müssen und dadurch auf einen ausgewogenen Wald achten. Großwildjagd in Afrika finde ich persönlich einfach schrecklich. Das ist Tourismus auf Kosten der Tiere... und deren Bestand ist oft ja eh schon ziemlich ausgedünnt...





    Hätte der Mensch nicht in die Natur eingegriffen, würde sich das von ganz alleine regeln mit dem Wildtierbestand, aber man musste ja Wolf und Bär ausrotten.....


    Und hier in der Gegend füttern die Jäger das Wild, auch im Sommer. Da fliegen Fasane hoch, die vor lauter Körperfülle nicht mehr ordentlich auffliegen können und so weiter. Damit ja im Herbst/Winter genügend zum Abknallen da ist. Da frage ich mich, was das mit Wichtigkeit für die Natur zu tun hat, ganz ehrlich. Da hakt es bei mir nämlich auch sehr. Denn die Jäger hierzulande sind das alle meistens freiwillig, das ist kein Beruf, sondern ein Freizeit-Hobby und sonst nichts.
     
    Ich war ganz überrascht als ich bei meinen Fahrradtouren auf einmal wieder sehr unterschiedliche Bepflanzung auf den Felder entdeckt habe. Korn Kraut Rüben .... fast wie früher. Sicher immer noch zuviele Maisfelder aber lange nicht mehr soviele wie in den letzten Jahren. Bei uns war es bisweilen so, dass einige Maisfelder gar nicht mehr geerntet wurden weil vermutlich der Maispreis die Kosten für das Benzin nicht mehr eingebracht hätten und jetzt ... wieder abwechslungsreiche Bepflanzung.

    Was hat sich hier bloß getan? Ich bin begeistert.
     
  • Hohenlohe war doch früher auch schon für seinen unterschiedlichen Anbau bekannt.
    Daran haben sich die Bauern wohl wieder erinnert;-)
    Gefällt mir!


    wilde Gärtnerin
     
    Ich habe ja die Hoffnung, dass sich die nachhaltige Landwirtschaft dahingehend entwickelt, dass sie bedarfsdeckend und vielseitig wird.
    Ohne das Hauptaugenmerk auf Gewinnmaximierung.

    Wie gesagt, eine Hoffnung
     
    Und die sollte man durchaus nicht verlieren, irgendwann kommt ja dann doch mal das böse Erwachen dass wir weit drüber produzieren und anbauen und dass das auf vielen Ebenen Spuren hinterlässt, aber nun ja, das erfordert noch mehr Denkarbeit bei so manchen Menschen.
     
    Vor allem ist wichtig, dass wir die Bestäuberinsekten nicht ganz verliren.

    Bin gestern an einem Rapsfeld vorbeigefahren - juchhu. Aber dennoch stinkt mir das auch allerdings wördlicher als die Maisfelder. ICh wußte schon gar nicht mehr wie Raps stinken kann.

    Und dennoch freue ich mich darüber weil ich weiß dass es wichtig ist.
     
  • Ich denke, dass - wer es wissen will - schon längst mitbekommen hat, dass weniger Insekten unterwegs sind. Die Folgen für das Gesamtökosystem kann sich auch jeder vorstellen.

    Nee, Pyrochen, eben das glaub ich nicht. Das kann sich keiner vorstellen, der in der Stadt lebt und ganz andere Probleme hat. Der merkt das doch überhaupt nicht. Der weiß nichtmal die simplen Fakten à la '75 % Insekten weniger als noch vor 30 Jahren', solange er davon nicht direkt betroffen ist.

    Ähm. Das war ernst gemeint.
    Ständig schreien die Landwirte nach Ausgleichszahlungen für Schäden, die durch Wild angerichtet worden sind.

    Ähm, Baby, die schreien mitnichten, die Landwirte. Das ist hierzulange einfach gesetzlich so geregelt: wer den Schaden verursacht, muss zahlen.

    Hier in NRW gibt es eine freilebende Wisentherde. Leider bleibt die nicht im eigentlich genügend großen Wald des Wiesentliebhabers, sondern stromert auch anderwärts herum. Und frisst die Rinde von den Bäumen.

    Und wer 'schreit' da jetzt nach Ausgleichszahlungen? Klar, die anderen Waldbesitzer. Der gesetzlichen Regelung nach völlig zu Recht.

    Ich habe ja die Hoffnung, dass sich die nachhaltige Landwirtschaft dahingehend entwickelt, dass sie bedarfsdeckend und vielseitig wird.
    Ohne das Hauptaugenmerk auf Gewinnmaximierung.

    Baby, du bist ein Träumer. Warum sollten ausgerechnet die Landwirte, die keinen 8-Std.-Tag und nie Urlaub haben, warum sollten ausgerechnet die nicht an Gewinnmaximierung interessiert sein dürfen? Überall sonst ist das akzeptierte Betriebsphilosophie, und jeder KarlArsch kauft da ein, wo's am günstigsten ist, ich nicht ausgenommen, bloß dass wir damit die Landwirtschaft unter Druck setzen, wollen wir dann wieder nicht wissen?


    Bin gestern an einem Rapsfeld vorbeigefahren - juchhu. Aber dennoch stinkt mir das auch allerdings wördlicher als die Maisfelder. ICh wußte schon gar nicht mehr wie Raps stinken kann.

    Und dennoch freue ich mich darüber weil ich weiß dass es wichtig ist.

    Thomas, ich weiß nicht, an was du vorbeigefahren bist, aber wenn es gestunken hat, war's kein Rapsfeld. Um diese Jahreszeit blüht und 'stinkt' (?) was ganz anderes. Raps ist schon längst abgeerntet.

    Was ich sagen will: dieses leichtfertige Juhuhen und/oder Meckern ist gleichermaßen realitätsfern und führt zu gar nichts als Missverständnisen und Ärger.

    Was nicht heißen soll, dass ich den Durchblick hätte, hab ich kein bischen, aber einfach nur Meinungen bringen uns nicht weiter.

    Doch deswegen diskutieren wir hier ja. :grins:
     
  • Dann ist es wohl Senf der so stinkt. Der wird öfters mit Raps verwechselt. Aber ich dachte immer der Gestank käme vom Raps.

    Auf alle Fälle hat es übel gestunken. Wenn das Feld in unserer Nachbarschaft gewesen wäre hätte ich mir Mais gewünscht *grins*
     
    Hey Thomas, du gehörst schon längst ins Bett! :d;)

    Also Raps stinkt nicht - für mich. Ich finde, der duftet seeeehr anregend. Mai - Rapsblüte - ich als doofer Beifahrer - ... : jasofort Fenster runter!! Nase raus!!! Hff! Hffff! Raps: der Inbegriff von Maiduft! Und dazu leuchtet das Zeug auch noch wie nicht gescheit ...

    Okay, ist bald Advent mit Stachelgrün. Ist ja schon guuut!

    Dass Senf stinkt, ist mir noch nicht aufgefallen.
     
    Nee, Pyrochen, eben das glaub ich nicht. Das kann sich keiner vorstellen, der in der Stadt lebt und ganz andere Probleme hat. Der merkt das doch überhaupt nicht. Der weiß nichtmal die simplen Fakten à la '75 % Insekten weniger als noch vor 30 Jahren', solange er davon nicht direkt betroffen ist.

    Rosabel, ich lebe ja selber in der Stadt - und ich müsste bei der Präsenz des Themas in den öffendlich rechtlichen Medien schon blind und taub sein, um nichts mitbekommen zu haben. Dafür muss ich nicht die Verbandszeitschrift vom BUND lesen. (Da kam das Thema natürlich früher auf.)


    Hübis Hoffnungen sind schön. Aber es lässt sich nicht nur mit Idealismus verwirklichen. Ich denke, dass so viel unsinniger Kram subventioniert wird. (Ich will damit aber jetzt kein neues Thema lostreten, deshalb nenne ich bewusst keine Beispiele.) Wenn man stattdessen einen Landwirt dafür, dass er uns unsere Umwelt lebenswert pflegt, bezahlen würde - als Gesellschaft, als Staat - dann hätte er auch einen finanziellen Anreiz dafür, wieder nachhaltiger und vielfältiger zu wirtschaften. Denn es ist ja ganz klar, dass auch der Landwirt vernünftig leben können muss.
     
    Für mich "schreit" jemand nach Entschädigung, wenn er nicht einmal das mindeste dafür tut, dass Wildschäden verhütet werden können.
    Bei uns war es mehrere Jahre lang so, dass sich das Schwarzwild ungehindert von Mais in Wald drücken konnte. Sicheres ansprechen Fehlanzeige...

    Ja, ich bin ein kleiner Idealist. Aber ein wenig träumen darf man doch noch, oder?
     
    Rosabel, ich lebe ja selber in der Stadt -


    Weiß ich ja, Herzchen, aber ausgerechnet du bist in diesem Fall das falsche Beispiel!, denn du hast ja ein sehr ländliches 2. Standbein ... und bist biologisch gut vorbelastet aufgewachsen ... :-P:pa:

    Als ich selbst noch in der Stadt lebte, haben mich Ackerbau & Viehzucht null gekümmert, und von meinem gesamten Freundeskreis garantiert auch niemanden. Bis auf die eine Freundin, mit der ich ständig im botanischen Garten abhing. Aber die war auch Naturwissenschaftlerin.
     
    Für mich "schreit" jemand nach Entschädigung, wenn er nicht einmal das mindeste dafür tut, dass Wildschäden verhütet werden können.


    Jetzt bin ich gespannt, wie du dir das zurechtträumst, dass der Landwirt die Wildschweine aus seinen Feldern abhalten soll! :grins:Hm?

    Bei uns war es mehrere Jahre lang so, dass sich das Schwarzwild ungehindert von Mais in Wald drücken konnte. Sicheres ansprechen Fehlanzeige...
    Das mit dem Ansprechen versteh ich jetzt nicht. Du meinst, die Wildschweine ansprechen und ihnen das Verbotene ihres Tuns klarmachen, so dass die reuig unter die Eichen zurückkehren?
     
    Wildschweine aus einem Bereich fernhalten, wo sie nicht hingehören funktioniert dadurch, dass man den Jagddruck erhöht.
    Die müssen merken, dass sie unerwünscht sind.
    Sie dürfen nicht, wie erwähnt, vom sicheren Dickicht ins sichere Maisfeld wechseln können.
    "Sicher ansprechen" heißt identifizieren von Art, Geschlecht und Gesundheitszustand.
    Das funktioniert nunmal nicht gut im Gebüsch, ein wenig sollte der Jäger sehen können.

    Ich würde ihnen ja auch lieber erklären, dass sie lieber im Wald bleiben sollten, aber das klappt bestimmt nicht.



    Vielleicht habe ich das Wort "schreien" zu harsch gewählt. Das mag ich zu geben.
    Aber die Vermeidung von Wildschäden und Wildunfällen geht auch denjenigen etwas an, der ihnen einen sicheren Hafen liefert.
     
    Weiß ich ja, Herzchen, aber ausgerechnet du bist in diesem Fall das falsche Beispiel!, denn du hast ja ein sehr ländliches 2. Standbein ... und bist biologisch gut vorbelastet aufgewachsen ... :-P:pa:

    Das könnte durchaus ein Punkt sein. Wenn mich Informationen zum Insektensterben im Radio treffen, dann bleiben sie hängen.

    Wenn ich mit dem Rad im Umland unterwegs bin, erinnere ich mich bewusst daran, dass da nicht schon immer Mais angebaut worden sein muss - obwohl ich für das Münsteraner Umland natürlich nur etwas mehr als 20 Jahre zurückblicken kann.

    Das kann ich für die Umgebung meines Elternhauses eher über längeren Zeitraum sehen, dort gibt es einige interessante Entwicklungen - Generationswechsel auf den Höfen, bei denen man anderes Denken bis auf die Felder sehen kann. Und natürlich habe ich meinen Vater dabei, der mit dem ein oder anderen dann gesprochen hat, und die Einstellungen kennt.

    Ich bekomme in einem speziellen Fall Hoffnung: Da kehrt sich der Jungbauer von großen Mengen Kunstdünger ab, will Humus aufbauen und verteilt erst einmal riesige Mengen Kompost als Start, zum großen Unverständnis seines Vaters. Es wird in den nächsten Jahren spannend zu beobachten sein, was und wie dort angebaut wird.
     
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