Erinnert sich noch einer von euch ....?

Ich bin im puren Luxus aufgewachsen.🤔
Auch wenn es für warmes Wasser erstmal der Ofen angemacht werden musste.
Telefon hatten wir als ich 13 Jahre wurde.
Fernseher so ab 9 Jahren.
Aber Waschmaschine hatten wir.
Warst ja ein ganz schön verwöhntes Mädchen :)

Na ja, mir gings auch nicht so schlecht, bei uns gab es immer warmes Wasser, weil der Herd mit
dem eingebauten Wasserbehälter , glaub Schiffchen hieß das Ding, rund um die Uhr beheizt wurde.
 
  • Warst ja ein ganz schön verwöhntes Mädchen :)
    Nur im Winter. Im Sommer gab es kein warmes Wasser. Das blieb auch so, bis ich mit 22 ausgezogen bin.
    Meine ersten beiden Wohnungen hatten dann warmes Wasser, aber nur einen ElektroRadiator .für die komplette Wohnung.
    Telefon hatte ich keins. Auch kein Handy oder Computer. Computer hatten wir ab 1990.
    Na ja, mir gings auch nicht so schlecht, bei uns gab es immer warmes Wasser, weil der Herd mit
    dem eingebauten Wasserbehälter , glaub Schiffchen hieß das Ding, rund um die Uhr beheizt wurde.
     
    Nur im Winter. Im Sommer gab es kein warmes Wasser. Das blieb auch so, bis ich mit 22 ausgezogen bin.
    :oops:
    Das ist ja krass...
    Du müsstest einige Jahre jünger sein als meine Mutter (Jahrgang '55), und die hatte schon als Kind warmes Wasser... nicht als sie ganz klein war, aber glaube so ab 8/9 Jahren...
     
  • :oops:
    Das ist ja krass...
    Du müsstest einige Jahre jünger sein als meine Mutter (Jahrgang '55), und die hatte schon als Kind warmes Wasser... nicht als sie ganz klein war, aber glaube so ab 8/9 Jahren...
    Ich stamme aus einer Arbeiterfamilie. Warmes Wasser gab es schon, aber dazu musste man halt erst den Ofen anmachen. Das war eine Sache, die ich auch früh gelernt habe.
     
  • Ich stamme aus einer Arbeiterfamilie.
    Meine Mutter stammte aus einer Flüchtlingsfamilie. Mein Opa hatte zwar studiert, aber die Familie auf beiden Seiten hatte alles verloren und zurücklassen müssen. Sie ist also auch nicht mit dem goldenen Löffel im Mund geboren. 😉
     
  • Und deshalb war es bei uns Nix mit Warmwasser. Meine Mutter hat mir erzählt, dass sie keine vernünftigen Schuhe hatte. Und mit Bretten unter den Füßen Kilometerweit durch den Schnee zur Schule gegangen ist. Soll mich nicht so anstellen. 😁
     
    Ja, diese Geschichten kenne ich auch noch. :freundlich:
    Ich vermute meine Familie hatte einfach Glück, dass es mit der Arbeit meines Opas so gut lief und dass hier in der Region der Lebensstandard schon immer recht hoch war. Sie wohnten ja auch nur zur Miete (eine eigene Immobilie hätten sie sich nie leisten können - ohne die Flucht schon, aber nachdem sie alles verloren hatten, natürlich nicht mehr) aber das Mietshaus war damals noch recht neu und hatte eine moderne Heizung und warmes Wasser.
     
  • Mein Großvater hat kurz vor dem Krieg angefangen, sein neu gebautes Bauernhaus mit Zentralheizung und Badezimmer auszurüsten...Ich habe nur die Erinnerungen, Heizkörper waren in einigen Zimmern ohne Rohre, im Keller gab es einen großen Wassertank....Badewanne stand irgendwo im Garten....Der Krieg hat den Weiterbau verhindert, Stahl wurde in den Munitionsfabriken gebraucht....
    Nach dem Krieg waren in vielen Zimmern Flüchlingsfamilien untergebracht...als die dann so nach und nach auszogen kam die LPG und setzte ein kinderreiche Familie mit Anhang ein....Bis 1989 gab es kein Bad, kein fließendes Wasser, kein Telefon und immer noch eine Außentoilette...Dafür hatte die kinderreiche Familie sich weiter vergrößert und außer dem Haus auch noch alle Ställe und Scheunen verwirtschaftet die von der LPG nicht mehr genutzt wurden...
    Nach der Wende waren wir dann plötzlich alle los, weil nun Miete entsprechend der genutzten Räume und Nebengebäude eingefordert werden konnte...Das Haus wurde nun endlich modernisiert...
    Das ist ein Stück DDR Geschichte...
     
  • Mein Großvater hat kurz vor dem Krieg angefangen, sein neu gebautes Bauernhaus mit Zentralheizung und Badezimmer auszurüsten...Ich habe nur die Erinnerungen, Heizkörper waren in einigen Zimmern ohne Rohre, im Keller gab es einen großen Wassertank....Badewanne stand irgendwo im Garten....Der Krieg hat den Weiterbau verhindert, Stahl wurde in den Munitionsfabriken gebraucht....
    Nach dem Krieg waren in vielen Zimmern Flüchlingsfamilien untergebracht...als die dann so nach und nach auszogen kam die LPG und setzte ein kinderreiche Familie mit Anhang ein....Bis 1989 gab es kein Bad, kein fließendes Wasser, kein Telefon und immer noch eine Außentoilette...Dafür hatte die kinderreiche Familie sich weiter vergrößert und außer dem Haus auch noch alle Ställe und Scheunen verwirtschaftet die von der LPG nicht mehr genutzt wurden...
    Nach der Wende waren wir dann plötzlich alle los, weil nun Miete entsprechend der genutzten Räume und Nebengebäude eingefordert werden konnte...Das Haus wurde nun endlich modernisiert...
    Das ist ein Stück DDR Geschichte...
    Krass!
     
    Waschbären gab's da auch noch dazu..? :grinsend:
    Sorry :paar: Das las sich nur gerade so niedlich. :giggle:

    Hab da kürzlich so ein unglaublich süßes Bild von einem Waschbären in einem Vogelhaus gesehen...

    Ich hasse Autokorrekturen. Korrekt geschrieben und schwups beim Senden verändert worden . Mal schauen ob das Waschbrett wieder verändert wird


    :unsure:
     
    Heißwasser gab es anfangs nicht-nur wenn der Ofen im Bad geschürt wurde.
    In der Küche hing ein 5 Liter Boiler und zum morgendlichen Waschen gab es Wasser ins Waschbecken-schön vom Tauchsieder erhitzt.
    Irgendwann gab es eine Ölheizung, die nach Jahren das Öl auch automatisch in die Öfen gepumpt hatte ( vorher Kannenbetrieb). Später dann richtige Zentralheizung.
    Mag ich mir heute gar nicht mehr vorstellen
     
    Zentralheizung hatten wir ja. Aber es war ein Holzofen in der Küche, der sie speiste. So wahnsinnig viel musste also garnicht geändert werden. Keine Ahnung, warum sie das nicht früher machten. Vielleicht Angst vor dem Neuen?
     
    @scheinfeld wie ist es denn jetzt um euer warmes Wasser bestellt..? (Sorry falls du es irgendwo geschrieben hast und ich es übersehen habe, hab gerade irgendwie den Überblick über alle Themenstränge verloren 🙈)

    Edit - hat sich gerade überschnitten, hab deine Antwort im anderen Thema gesehen. :-)
     
    Das sind alles hochinteressante Biografien die ich da lese. Ich bin ja Jahrgang 1941, bin im Egerland geboren (Böhmen, jetzt Tschechien) in der Nähe von Marienbad. Habe die Vertreibung als Kind miterlebt. Weiß noch, wie wir alle Kinder vom Dorf auf einem großen Leiterwagen saßen,mit dem ganzen Gepäck. Die Erwachsenen gingen nebenher, sie weinten alle. Wir wurden zuerst in ein Lager gebracht, dort mußten wir bleiben bis wir wegtranspsortiert wurden. Wir durfen ja nur 50 kg Handgepäck mitnehmen als Famile. Wir Kinder, 6 Jahre,5 Jahre, 2 Jahre hatten mehrere Lagen Kleider an, damit im Handgebäck noch andere Sachen mitgenommen werdenkonnten. Wir lebten mit den Großeltern zusammen. Mein Vater war im Krieg, meine Mutter mit 3 kleinen Kindern mußte weg. Wir kamen mit dem Viehwaggon nach Hessen, meine Großeltern kamen nach Obersdorf im Allgäu. Ich habe meine geliebte Großmutter nie mehr gesehen, sie verstarb schnell nach der Vertreibung. Die haben die Familien richtig auseindergerissen. Darum ist mir ein eigenes Haus und Garten so wichtig, das ist das Bauernblut in mir, sage ich immer. Wir hatten einen Bauernhof mit Vieh, das mußte alles zurückgelassen werden. Auf der einen Seite können wir froh sein, das wir weg mußten. Wären wir drinnen geblieben wäre es uns noch viel schlechter gegangen und wir hätten uns nichts schaffen können. Das weiß man von den Deutschen, die nicht raus durften aus irgendwelchen Gründen, wie Spezialisten in der Industrie. Böhmen war ein hochenwickeltes Land. Es gehörte ja bis 1918 zum Habsburger Reich, also zu Österreich/Ungarn.
    Die Donauschwaben und Siebenbürger Sachsen mußten ja drinnen bleiben und haben ja den Kommunismus am eigenen Leib bis 1990 ertragen müssen, bis sie dann aus raus durften. Ich habe damals in einere Bank gearbeitet, wie die nach Deutschland kamen und Kunden wurden. Sie waren so froh, wie sie gemerkt haben ich kenne ihre Geschichte und sie konnten offen reden. Es war so erstaunlich, wie sie sich z.T. ihre deutschen Dialekte bewahrt hatten über Jahrhunderte. Ich hörte oft ihre Dialekte raus und erkannte sie an ihren deutschen Wurzeln vom Dialekt her. Sie waren oft erstaunt, wußten es oft selber nicht mehr. Ich sagte mal zu einer Frau "Ihre deutschen Worte hören sie so nach Oberpfalz an",sie wußte es nicht. Bei nächsten Mal wie sie an den Schalter kam,sagte sie "sie hatten Recht, meine Ahnen kamen aus der Schwandorfer Gegend". Das war ein hochinteressante Zeit damals.
    Das wurde jetzt aber lang. Biografien finde ich so interessant.
    Hier in Deutschland mußten wir wieder als Bettler anfangen und sich kleinweise alles erarbeiten. Wir hatten solches Glück, mein Vater kam ja nicht vom Krieg heim, aber meine Mutter lernte einen ganz lieben Mann (Ostpreußen) kennen, der liebte uns 3Kinder wie seine eigenen. Das war ein großes Glück.
     
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