Ich tausche im GWH den Boden nicht aus, versorge ihn aber in gewissen Abständen mit Kompost und bei Bedarf mit Wasser denn nichts kann ich weniger gebrauchen als totes Subtrat
Bei uns im Kleingartenverein lassen die meisten Gewächshausbesitzer ihren Boden ab Herbst austrocknen und führen kein organisches Material zu. Im Frühjahr hat man dann staubtrockenen, weitgehend toten und humusarmen Boden, unter Umständen sogar noch mit Versalzung an der Oberfläche.
Ich mache das die letzten Jahre im Frühbeet und nun im neuen Gewächshaus so_ Im Herbst gieße ich die Flächen, die ich abgerntet habe sehr großzügig (mind. 100 Liter/m², eher mehr, nicht alles auf einmal) und wässere so, dass Salze bis in tiefe Bodenschichten ausgewaschen werden. Genau das, was im Freien bei uns im Winterhalbjahr in der Natur auch passiert. In den feuchten Boden arbeite ich oberflächlich Mist und/oder Kompost ein und decke alles mit einer 5cm dicken Mulchschicht ab. Falls es sich ergibt, wässere ich Winter gerne nochmal. Man könnte auch das Wasser vom Dach rein leiten oder Schnee rein schaufeln.
Bei den bewachsenen Flächen geht das mit der dicken Mulchschicht und dem Mist idR nicht.
Für Gründüngung hat man unter der kostbaren verglasten Fläche idR keinen Platz/Zeit, aber was sollte einen daran hindern, im Sommer z.B. Klee, Tagetes oder Ringeblumen unter Tomaten zu säen?
Ein vielfältiger bewuchs oben führt auch zu vielfältigem Leben im Boden.
Man kann Pflanzen in "steriler" Umgebung ziehen, also z.B. die Profis mit ihren Tomaten in Nährsalzlösungen. Im privaten Gewächshaus bekommt man das idR nicht hin, wie will man das keimfrei bekomemn? Stundenlang mit dem Dampfstrahler hantieren?
Die Kübelkultur mit Kaufsubstraten geht aber in die Richtung.
Oder aber man arbeitet mit belebtem Boden, wo man versucht, eine gewisse natürliche Vielfalt an Leben zu erhalten, dann sind die Chancen gut, dass die meisten Krankheiten vielleicht da sind, aber nicht überhand nehmen können.
Das Schöne daran ist, dass es bequem ist und billig. Erde ausgraben und neue kaufen? Was für ein Aufwand und was für ein Ressourcenverbrauch.
PS: Einfach nichts tun funktioniert nicht in 100% aller Fälle. Es mag Krankheiten geben, wo man mit simplen Lösungen nicht mehr weiter kommt. Ich denke aber das ist vergleichsweise selten und selber hatte ich das noch nie.
Auch stark versalzte Erde, würde ich austauschen (ist aber meist nur die Oberfläche, man sieht die tarke Versalzung idR ja mit dem Auge) und irgendwo im Freien mit Gründüngung regenrieren lassen.
PPS: Eine interessante Sonderlösung sind verschiebbare Gewächshäuser. Sowas ist aber selten.