Der Wein-Pflege-Thread

  • Ersteller Ersteller Lauren_
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mit ein bißchen gepflegtem wildwuchs ginge es schneller.
Mich würde in diesem Kontext sehr interessieren, wie es mit dem "gepflegten" Wildwuchs aussieht - wie wild ist noch "gut" für die Rebe (im Sinne des Ertrages und der Krankheitsresistenz) und was ist zu wild..?

Die Vorstellung, mit der perfekten Erziehung einige Jahre auf die erste Ernte und auf die ersten üppige Blatt-Zierde warten zu müssen, schreckt mich im Moment nämlich durchaus noch ein bisschen ab. :rolleyes:

Liebe Grüße
Lauren

EDIT: Andi, ist ja nicht so wichtig, nur keinen Stress! :)
 
  • freistehnd gibt es die möglichkeit der pfahlerziehung, des ganzbogens und des vertigos..
    wie wild vertretbar ist, hängt von den umständen ab - kontext, platz und bodengüte.
    ich kenne eine sicher 150 jahre alte weinrebe (und damit ist sie auch wurzelecht), die am rande eines tiefen hohlwegs auf sicher gut 5m löß steht, ein wildaussaat vermutlich. die ist unfaßbar groß und trägt wie hölle (schmecken im klassichen sinne tut sie allerdings nicht, da es sich vermutlich um einen altmodischen blauen burgunder aus dem erwerbsweinbau handelt - kleinfrüchtig, kern- und tanninreich halt)
     
    Mich würde in diesem Kontext sehr interessieren, wie es mit dem "gepflegten" Wildwuchs aussieht - wie wild ist noch "gut" für die Rebe (im Sinne des Ertrages und der Krankheitsresistenz) und was ist zu wild..?

    Die Vorstellung, mit der perfekten Erziehung einige Jahre auf die erste Ernte und auf die ersten üppige Blatt-Zierde warten zu müssen, schreckt mich im Moment nämlich durchaus noch ein bisschen ab. :rolleyes:

    Liebe Grüße
    Lauren

    EDIT: Andi, ist ja nicht so wichtig, nur keinen Stress! :)

    Wie wild hängt zum Teil auch von dir ab. Irgentwann muß das wilde ja auch wieder ab. Wenn du dann nicht mehr weist was du abschneiden mußt, hast du ein Problem. Über solche Fälle gibts hier ne Menge Threats. Tut mir leid das so sagen zu müssen, aber meiner Meinung nach ist ne vernünftige Grunderzieung in den ersten Jahren ein muß für Geschmack und Ertrag. Die Wurzel muß die Pflanze ja ernähren können.
     
  • Tut mir leid das so sagen zu müssen, aber meiner Meinung nach ist ne vernünftige Grunderzieung in den ersten Jahren ein muß für Geschmack und Ertrag.
    Gerd, das muss dir nicht leid tun, ganz im Gegenteil :)
    - genau dafür war der Thread ja gedacht!
    Wenn ich jetzt vorgehabt hätte, meine neuen Reben einfach nur wild durcheinander wuchern zu lassen, hätte ich nicht angefangen, mich in die Thematik einzulesen - und auch diesen Thread nicht eröffnet.
    Also immer nur her mit eurem Fachverstand und -wissen! :pa:

    Zurück zum Schnitt:
    Dann würdest du also demnach durchaus empfehlen, dass man sich in den ersten (mindestens 2-3) Jahren quasi sklavisch an die Anleitung der Rebschulgärtner halten sollte..?
    Da bleibt ja, wenn ich es recht verstanden habe, erstmal "nicht viel" von der Rebe übrig, oder?

    Was mir nicht ganz klar ist:
    im ersten Jahr lässt man, ausgehend von der Stammhöhe, die man sich vorstellt, nur einen Trieb mit max. 50cm stehen, oder?
    Den biegt man dann in die gewünschte Form/Richtung.
    Und wieviel schneidet man dann von dem - im Winter oder nach dem Winter - von diesem Trieb weg..? :confused:

    Liebe Grüße
    Lauren
     
  • Moment jetzt. Nochmal ganz von vorn. Nach meiner Anleitung nimmst du den besten Trieb über der Veredelung , der Rest kommt weg, und führst ihn in die von dir gewünschte Richtung. Dieser wird im nächstem Jahr auf 1 Meter gekürzt. Das ist der Leittrieb der auch in den folgenden Jahren immer auf 1 Meter Längenwachstum begrenzt wird.
     
    Ah, ok! :)

    Irgendwie ist das alles recht verwirrend, aber ich glaube jetzt blicke ich (wenigstens für den Anfang :D) mal durch! Danke, Gerd! :)

    Liebe Grüße
    Lauren
     
  • Hallo liebe Wein-Begeisterte :)

    heute hätte ich zwei Fragen/Anregungen.

    1) - Hat schon jemand von euch versucht, den Wein in Form einer Topfrebe zu ziehen?
    Schnittverfahren zu sehen hier: http://www.fassadengruen.de/uw/weinreben/uw/weinstock/uw/topfpflanzen/topfpflanzen.htm

    Für mich klingt das Verfahren interessant, weil ich momentan nicht so extrem viel Platz habe und wir ja eigentlich erst am Schneiden Lernen/Verkosten sind.
    Den Vorteil in dieser übergangsweisen Art der Haltung würde ich darin sehen, dass man auf kleinem Raum viel kultivieren kann - und dann entscheiden kann das, was einem gut schmeckt längerfristig zu halten (= in den Boden) und die Sorten, die einen weniger ansprechen, ggf. zu verschenken.

    Bin nun noch am Überlegen wegen der Topfgröße...

    Liebe Grüße :)
    Lauren
     
    Das stimmt natürlich, Gerd.
    Aber es kann ja trotzdem nicht schaden, sich rechtzeitig zu informieren. ;)


    Zieht man dann eigentlich bei den Solidreben die Neutriebe auch an einem Spalier entlang?

    Mich würde auch interessieren, wie man diese freistehenden Weinbäume hinbekommt...

    Liebe Grüße
    Lauren
     
    Genau weiß ich es auch nicht. Glaube aber nicht das es ohne eine Stütze geht. So ähnlich wie beide Bonsais die Form manchmal mit Draht erzwungen wird. Ist der Trieb dann verholzt kann die Stütze wieder entfernt werden. So kann man eigentlich alle Pflanzen in verschiedene Formen kultiwieren.
     
  • @ lauren

    ich hatte es dir eigentlich schon geschrieben (pfahl- ganzbogen bzw. vertigo), google doch einfach mal danach: aber für alle freistehenden erziehungen ist zumindest eine stütze erforderlich, allenfalls ganzbögen könnte man bei eintsprechender größe irgendwann um sich selbst führen.
    im übrigen ist wein nicht per se ein tiefwurzler, das ist ein irrtum. er ist sehr flexibel in der wurzelbildung, er kann tief wurzeln, aber auch eher flach und breit. wäre es nicht so, könnte auf den steillagen gar kein wein wachsen, denn die erdschicht ist dort in der regel sehr dünn und dann kommt fels. moral von der geschicht: wenn im kübel, sollte der halt groß, größer, am größten sein. eine entsprechende tiefe geht dann damit eh einher. 70l halte ich schon für das untere ende der skala, mehr ist besser.
     
  • Hallo Billymoppel,

    vielen Dank für die Erläuterungen. :)
    Gegoogelt habe ich schon, aber gerade bei Wein finde ich alles relativ schwer verständlich, wenn man sich noch nie wirklich damit befasst hat.
    Aber wird schon werden, Rom ist auch nicht an einem Tag erbaut worden ;)
    - und erstrecht kein Weinberg. :grins:


    Eine Frage: Heute ist Rebe Nr1 gekommen (leider nicht von einer der beiden Rebschulen, bei denen ich die übrigen 6 bestellt habe - den Tipp hatte ich erst später bekommen!)

    Sie sieht ganz ordentlich aus, nur weiß ich jetzt nicht genau, wie ich verfahren soll.
    Sie hat(te) drei Triebe: Zwei ziemlich gleich lange, die lebendig sind, und einen mickerigen dritten, der nicht mehr lebendig war.
    Letzteren habe ich abgeschnitten - und nun weint die Rebe.
    An anderer Stelle habe ich gelesen, dass das nicht so schlimm wäre - hoffentlich stimmt das..?
    (Ändern könnte ich es nun natürlich ohnehin nicht mehr :rolleyes:)

    Und noch eine Frage:
    Die Rebe hat zwei lange Triebe.
    Optimalerweise sollte es ja aber nur einer sein, d.h. einer sollte weggeschnitten werden.
    Zum Wein Schneiden im größeren Stil ist es nun aber reichlich spät, oder? :confused: (auch wegen des Blutens) .
    Sollte man in diesem Fall die zwei Triebe also nun bis zum nächsten Schnitt stehen lassen?
    Oder doch lieber jetzt noch schneiden? :confused:

    Liebe Grüße und vielen Dank,
    Lauren
     
    Ok, danke euch vielmals, dann werde ich das morgen tun! :)

    - Oder besser noch jetzt, abends? :confused:
    (in der Nacht ist es ja deutlich kühler - ist eine niedrigere Temperatur in puncto Bluten eher ein Vorteil oder Nachteil - oder völlig egal..?)

    Liebe Grüße :)
    Lauren
     
    machs bei Vollmond, aber nur wenn die Katze dreimal schreit ... :pa:
     
    Wie siehts denn bei eurem Wein so aus? Ist schon was grünes dran?

    Ich hab zwei Phönix und eine Regent in Kübeln, letztes Jahr im Juni hab ich die als mehrjährige bekommen. So etwa 1m ab Boden sind die, auch schon genug verholzt. Überwintert haben die mit den anderen Pflanzen gut in Vlies und Folie und Rindenmulch eingepackt in nem Folienhaus das als zusätzlicher Windschutz diente.

    Aber bis jetzt rührt sich bei denen noch nix. Reingooaarnix. Meine Stachel- und Johannisbeeren sind schon grün grüner am grünsten.

    Wann kommt bei Wein in der Regel das erste grün wieder?

    Hab nu grad mal so an die Klimazonen gedacht..ok..im Lipperlande isses ja auch noch gar nicht so warm. Zwar schick sonnig diese Woche aber viel über 5 Grad kommen wir tagsüber auch noch nicht.
     
    das hängt natürlich vom klima ab - da würde ich deine ecke jetzt nicht unbedingt als spitzenreiter sehen :D
    bei uns öffnen sich derzeit zaghaft die blattknospen. an der mosel sind sie vermutlich noch ein bißchen weiter.
    ob ruten noch lebendig sind, kann man aber ganz gut beurteilen: sie sollten von einem hellen, lebendigen (sic!) braun sein. sie wirken vital, man sieht das so gut wie bei rosen. tote ruten wirken auch so.
    testweise oben anschneiden, zwischen mark und rinde sollte ein deutlich grüner bereich sein, falls nicht, weiter schneiden, bis man einen solchen findet, bluten sollte die rute jetzt auch.
    falls die ruten abgestorben sind, ist das aber auch noch kein grund zur panik, wein ist ein überlebenskünsler und kann schlafende augen aktivieren und auch aus dem altholz wieder austreiben. das kann dann aber auch bis zum sommer dauern.
     

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    Hallo,

    ich hab mal irgendwo gehört oder gelesen, dass man 1-2 Reservetriebe stehen lässt und nicht nur 1 Trieb.

    Sollte mit dem Haupttrieb was sein, kann man einen anderen hochziehen.

    lg
    Andi
     
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