James Bond - Skyfall
Nun also auch meine ergänzenden Eindrücke zum neuen Bond.
Mit Werbung dauerte das ganze Spektakel 3 Stunden und das war eindeutig auch viel zu viel und viel zu lang (ich habe die Version ohne Pause gewählt). Handwerklich ist der Film gut gemacht, aber inhaltlich war ich enttäuscht, wobei ich zum Inhalt selber nichts verraten möchte.
Denn anstatt die Story zu erzählen ergeht sich der Film in einer Art Psychoanalyse über Bonds Herkunft, seiner Beziehung zu M und irgendwie wähnt man sich die ganze Zeit im falschen Film. Nur der Bond-Gegenspieler ist wie immer Klasse und auch Daniel Craig macht seine Sache im großen ganzen nicht schlecht (für das Drehbuch kann er ja nichts).
Man kann das sehen wie man will. Ein Bond war für mich immer deshalb gut, weil die Figur elegant über den Dingen stand und die Welt gerettet hat. Das musste nicht glaubwürdig sein, nur unterhaltsam. Ein "menschlicher Bond" mit Schwächen könnte auch ein Schimansky sein. Das ist ok, aber eben nicht mehr James Bond. Für mein Gefühl sind die Produzenten gerade dabei, die Figur kaputt zu analysieren.
Auch die Hinführung zu den bekannten Personen und Ritualen wirkt fast lächerlich und gekünstelt ("Miss Moneypenny", "Q", "Mein Name ist Bond... James Bond"). Aber gut. Es gibt sie wieder. Und so darf man damit rechnen, dass es nun auch nicht mehr allzu lange dauert, bis James Bond seinen Martini wieder "geschüttelt, nicht gerührt" bestellt.
So war es insgesamt ein Film, der über lange Strecken fast langweilte, die rasante Verfolgungsjagd am Anfang und das Showdown am Ende ausgenommen.
Mit meinen Begleitern waren wir uns am Ende der Vorstellung einig: James Bonds Herkunft und menschliche Schwächen sind jetzt nach drei Filmen zur Genüge psychanalysiert worden. Das nächste Mal bitte wieder einen "richtigen" Bond, ganz simpel: gut gegen böse.
Meine Note: Gerade noch ein
3
und das auch nur mit viel Wohlwollen
Ich bin gespannt auf weitere Bewertungen!
geheimdienstliche Grüße
Tono