Guten Tag,
ich arbeite bei einer Firma die Brunnen zur hauptsächlich zur Gartenbewässerung bohrt. Dabei führen wir alle gewünschten Arbeiten aus, sei es kleinere Schachtanlagen, Pumpeneinbau (Selbstansaugende Kreisel-Pumpen oder Unterwasserpumpen(keine Wartung nötig; Geräuschlos, mehr Druck), auch Tauchpumpen genannt) oder nur die Brunnenbohrung.
Dabei ist folgendes grundsätzlich wichtig:
1.) Wasser findet man überall, die Frage ist nur wie tief man hinunter muss. Baggert man nämlich aus so schafft man einen Baggersee.
2.) Bei Grundwassertiefen bis ca. 6-7 m (Tiefe kennt man für jedes Gebiet aus Erfahrungswerten) kann man eine oben stehende Selbstansaugende Pumpe nehmen. Ab Wassertiefen von ca. 7-8 m muss man eine Unterwasserpumpe einsetzten. Da sonst kein ausreichende Wassermenge und Druck mehr erbracht wird. Also nach den Regeln der Physik die Wassersäule abbricht.
3.) Bohren tut man ca. 5 m in die Wasser führende Schicht hinein, um genug Grundwasser für Generationen zu haben.
4.) Fachmännisch gebohrte Brunnen, nicht mit Rammspitze in den Boden gekloppte Brunnen (verdichten den Raum um den Wasserzuführenden Bereich), halten mehrere Generationen und halten jeglichen Sand durch den außen herum geschütteten Filterkies (abgestimmt auf den Boden) ab. Ohne diesen wird immer Sand gefördert und die Förderräder der Pumpe werden abgeschliffen. Außerdem setzt sich der Filterbereich zu.
5.) Falls jemand die Braunen Kanalrohre zum Brunnenbohren benutzt – FINGER WEG. Nur die Blauen genormten geschlitzten Filter- und Vollrohre deuten auf einen erfahren Hobby, solange er auch Bodenkappe(für ein abgeschlossenes System, unten auf KEINEN FALL OFFEN), Abstandhalter… benutzt. VORSICHT, es gilt: Sobald er anfängt das eigentliche „Brunnen-Rohr“ in den Boden zu schlemmen, ohne äußeres Schutzrohr (wobei in den Hohlraum zwischen Bohrdurchmesser und dem späteren Filterdurchmesser Filterkies geschüttet wird – Erinnerung Sand abhalten), hat man verloren.
Es gibt nur ganz wenige Fälle (hängt von der Bodenbeschaffenheit ab, ob Fein/Mittel/Grob-Sand, stark eisenhaltig…. Ab), in denen dieses System über mehrere Jahre hält.
6.) Es gibt verschieden Bohrphasen und Methoden. Je nachdem wie Tief man muss und ob man im Wasser ist oder nicht. Bei allen wird aber ein Metall-Schutzrohr vorangetrieben, das später wieder gezogen wird.
7.) Richtig gebohrt kann Wasser 24h gepumpt werden.
8.) Meistens ist nur eine wasserrechtliche Anzeige nötig, die einmalig einen Betrag von 50 bis 100 Euro bei der Gemeinde kostet. Danach kann man seinen Garten unter Wasser setzen. Ausnahmen: Wasserschutzgebiete, Altlasten auf Grundstücken, Verbote der Gemeinden die Geld damit verdienen.
9.) Höre jetzt auf. Fakt ist so einfach ist das ganze nicht, wenn man für immer Ruhe haben will sollte man sich einen Handwerker holen. Außer man Lust daran sich jede 2-3 jahre eine neue Pumpe zu holen und auch den „Brunnen“ neu „bohren“ zu lassen!
So weit ich weiß kostet beides Geld, weniger als es richtig zu machen, aber über Jahre… gejts an die Nerven und man hat nicht mal eine Wertsteigerung des Grundstücks. Des es gibt wenige Investitionen, die so einen wirtschaftlichen Nutzen bringen, wie ein Eigener Brunnen.
Gruß
Christoph
Fa. Friedel-Brunnenbau aus Mannheim