Blattfrass am Liguster - wer kann helfen?

  • Hmm.. Ihr tut es einem ja echt schwer ;)
    ich habe gerade das Gleiche Problem, nur das meine Hecke erst zwei Jahre alt ist und ich sehnlichst drauf warte dass sie wächst
    und uns Sichtschutz wünsche. :rolleyes:
    Die Hecke (wenn man das so nennen kann) ist grad mal 50 cm hoch und wurde vor paar Wochen zurückgeschnitten, was jetzt? Die Larven müssen schon in der Erde gewesen sein, denn ich hatte die Wespe schon letztes Jahr, hab mir aber keinen Kopf drum gemacht....
     
    hallo
    ich bin auch kein freund von giften, aber manchmal geht es nicht anders.
    wenn man seine hecke erhalten will, hilft nur spritzen.
    man kann nicht alles hinnehmen, nur weil es "die natur ist". sonst gewinnen die insekten die oberhand und fressen alles kahl. das ist nicht sinn des ganzen.

    lilliput, du solltest die hecke zurückschneiden, bevor die larven in den boden zum verpuppen abwandern. danach ein insektizid spritzen. oder eben die spritzbrühe aus dem link von luise ac versuchen.
    sonst hast du nächstes jahr ein noch grösseres problem mit noch mehr wespenraupen und noch mehr fraß.

    nachbarn hatten die gleiche wespe und deren ligusterhecke war ein einziger schweizer käse. die hecke musste im darauffolgenden jahr nochmals behandelt werden. dann war ruhe.

    hier kann jeder nachlesen:
    http://www.arbofux.de/ligusterblattwespe.html

    Woher willst du jetzt schon wissen, dass es im nächsten Jahr noch mehr Wespen sein werden? Dazwischen liegt ein Winter, der so oder so sein kann.

    Ich verstehe absolut nicht, wieso jemand wegen so ein paar Löchern in Blättern einer Hecke, die niemanden ernährt und auch sonst die Blätter nicht zur Ernährung von irgendwem beitragen; wo Tierchen fressen, die keine Krankheiten übertragen und auch sonst nicht schädlich sind, solch einen Aufriß macht.

    Würde das Tier beim Fressen z.B. Rußtaupilze in die Pflanze schleppen, die sie eingehen ließen, müßte man sich ernsthaft Gedanken machen. Aber das ist doch hier wohl nicht der Fall.

    Und auch deine Hecke, MissLariss, wird wachsen. Auch wenn einige Blätter ein wenig angefressen sind. Oder stehen nur noch die Zweige und Äste und ein paar Blattrippen?
     
  • lieschen:
    Ich verstehe absolut nicht, wieso jemand wegen so ein paar Löchern in Blättern einer Hecke, die niemanden ernährt und auch sonst die Blätter nicht zur Ernährung von irgendwem beitragen; wo Tierchen fressen, die keine Krankheiten übertragen und auch sonst nicht schädlich sind, solch einen Aufriß macht.
    und ich verstehe absolut nicht, weshalb du (und stupsi) mich hier so angreifst.
    ich habe das tier erkannt und bekämpfungsmöglichkeiten aufgelistet. klar, dass es auch biologisches gibt. kommt halt darauf an, wie gross der jetzige schaden schon ist. ich weiss natrürlich nicht sicher, ob es nächstess jahr mehr wespen gibt. aber das ist logisch, wenn man gar nichts tut. alles was sich im boden verkriecht kommt zum vorschein und schädigt weiter.
    deine weiteren bemerkungen sind m.e. unakzeptabel. was soll das?
    niemand möchte sich seine pflanzen von irgendeinem getier wegfuttern lassen, egal ob die pflanze zu irgendwas nütze ist oder nicht.
    es gibt keine unnützen pflanzen, jede hat ihre daseinsberechtigung. und die von liguster als heckenpflanze allemal.
    man sollte es jeden überlassen, ob und wie er einen schädling bekämpft.
    liliput hat sich nicht mehr dazu geäussert, sie wird schon wissen, was zu tun ist.

    also lieschen, lasse dir deine pflanzen " "die niemanden ernährt und auch sonst die Blätter nicht zur Ernährung von irgendwem beitragen; ruhig wegfressen. davon hast du besimmt einige im garten. die fressenden tierchen wird es freuen. ich sage nur Buchsbaumzünser, denn für was ist ein buchs nütze?

    vllt. siehst du daran, wie daneben deine auffassung ist.
     
  • Oh, entschuldige Barisana. An dich war lediglich der 1. Satz gerichtet. Den Rest meines Beitrages wollte ich neutral formulieren, denn leider wird oft genug nach dem Motto "kenn' ich nicht, schlag ich erst mal tot oder hole die große Chemiekeule" jedes kleine Krabbeltier vorsorglich erschlagen. Auch diese Wespen fressen nicht nur Ligusterblätter, sondern auch kleinere (schädliche) Insekten. Das kann man vom Buchsbaumzünsler nicht sagen.

    Anders herum dienen diese Raupen und Wespen wieder anderen Tieren als Nahrung oder die anderen werden mitgetötet.

    Als ich vor vielen Jahren im Böhmischen Wald war, herrschte dort eine sehr bedrückende Stille. Auf die Frage, warum es im Wald so ruhig sei, erfuhren wir, dass alle Tiere beim Bekämpfen des Borkenkäfers getötet worden seien, auch Vögel und sämtliche Tiere bis zum Niederwild waren stark betroffen.

    Im Bayrischen Nationalpark geht man einen anderen Weg. Dort läßt man den Borkenkäfer gewähren und ist der Meinung, dass er zur Natur gehört. Die anliegenden Forstbesitzer haben zwar die Befürchtung, dass der Borkenkäfer ihre Fichtenbestände befallen könnte, jedoch ist dies noch nicht eingetreten.

    Ob das auch für den Buchsbaumzünsler, einem eingeschleppten Schädling zutreffen kann, weiß ich natürlich nicht. Trotzdem denke ich, dass wir Menschen nicht unkontrolliert zuschlagen sollten. Ganz richtig stand hier im Thread schon, dass durch Beschneiden der Ligusterhecken mehr Blätter verloren gehen, als die in der Hecke fressenden Wespen es je schaffen.

    Hier wurde nicht von Totalausfällen der Ligusterhecken geschrieben, sondern lediglich von einigen Löchern an einer Stelle. Dann gleich die Chemiekeule rausholen? Da kann man doch wohl die Schere rausholen, um diese Stellen rauszuschneiden, anstatt Mittel einzusetzen, die auch Bienen und andere Nützlinge schädigen.
     
    Anders herum dienen diese Raupen und Wespen wieder anderen Tieren als Nahrung oder die anderen werden mitgetötet.
    Dafür habe ich auch noch ein anderes Beispiel:
    Seit Jahren werden unsere (noch kleinen!) Apfelbäume von der Gespinstmotte befallen (in den Nachbargärten kümmert sich leider keiner um den eigenen Befall:().
    Jedes Jahr habe ich die befallenen Stellen herausgeschnitten und im Restmüll entsorgt.... es hat kaum etwas genutzt.

    Seit drei Jahren "öffne" ich die Gespinste nur und belasse sie ansonsten im Baum. Das hat dazu geführt, dass unsere Gartenvögel (überwiegend verschiedene Meisen) mich scheinbar beobachten und sich innerhalb von Minuten zum "großen Fressen" einfinden bzw. die Raupen sammeln und ihre Jungen damit füttern.

    Ergebnis: Seit drei Jahren haben wir insgesamt vier (anstelle vorher zwei) Meisenarten im Garten, davon auch noch sehr viel mehr, und kaum noch Schäden durch die Gespinstmotte.

    Daher gehe ich davon aus, dass auch die hungrigen Raupen des Liguster-"Schädlings" ihren Fan finden würden... dafür sollte man aber eben auf die Chemiekeule verzichten.
     
  • lieschen und feiveline:
    ihr beide habt ja recht, man sollte so wenig chemie wie möglich einsetzen.
    nur wenn es sich nicht vermeiden lässt.
    interessant das mit den gespinstmotten als vogelfutter.
    leider gilt das nicht für den eichenprozessionsspinner. der ist hochgefährlich.
    gerade am wochenende einen bericht darüber im TV gesehen. jetzt wurde massiv dagegen vorgegangen. vom flugzeug aus soll chemie versprüht werden.
    obs hilft? es ist wohl nur der berühmte tropfen auf den heißen stein.

    http://www.tagesspiegel.de/berlin/insektenbekaempfung-helikopter-einsatz-gegen-raupen/8185684.html
     
    interessant das mit den gespinstmotten als vogelfutter.
    Den Tipp hatte ich irgendwo aus dem Inet... hätte auch nie gedacht, dass es funktioniert, aber es hat. ;)

    Und daher denke ich eben, dass man erst auch unkonventionelle oder biologische Möglichkeiten ausprobieren sollte bevor man die Chemiekeule herausholt.
     
    Bisher haben alle Chemieeinsätze, ob gegen Borkenkäfer in Europa oder Heuschrecken in Afrika, nichts gebracht. Die Tiere wurden resistent.

    Den Eichenprozessionsspinner gab es schon vor über 50 Jahren in den hiesigen Wäldern. Wir Kinder durften dann nicht mehr dort spielen und haben auch keinen Wandertag in den Wald gemacht, kann ich mich erinnern. Dann war viele Jahre Ruhe und nichts von diesem Schädling zu hören.

    Noch etwas gibt mir zu denken. Die Haare der toten Raupen sind genauso gefährlich wie die der lebenden. Erwischt werden sowieso nicht alle Raupen (steht auch in dem Artikel im Tagesspiegel). Die Überlebenden können sich vermehren und haben keine natürlichen Feinde mehr. Die wurden ja mitgetötet.

    Ob da Chemie versprüht aus Flugzeugen helfen wird? Vorübergehend vielleicht. Aber es wird doch nicht nur dieser Schädling, sondern auch seine Feinde getötet. Und dann? Wieder Chemie? Wielange soll das gut gehen?




    In Naturschutzgebieten darf das Biozid aufgrund von Richtlinien zum Schutz seltener Tiere nicht eingesetzt werden. Deshalb sind der Kronprinzessinnenweg und die Havelchaussee (Steglitz-Zehlendorf) sowie die Schönwalder Allee (Spandau) von der Sprühaktion ausgenommen.
    Ach, nee, wohl doch nicht so ungefährlich das Gift.

    Einige Jahre lang gab es die Goldafterraupe in Massen. Das Auftreten war in Ost-Berlin meldepflichtig. Die Gespinste wurden aus den Büschen geschnitten und verbrannt. Inzwischen habe ich nichts mehr von der Goldafterraupe gehört. Es wird sie immer noch geben, aber nicht in Massen. Auch von ihr und dem Schmetterling lösen die Brennhaare Allergien aus.

    Ich denke, es ist eher eine Kostenfrage und woran wer verdient.
     
  • Manchmal frag ich mich wieso ich mir die Arbeit mache und Obst und Gemüse anbaue wenn da einfach von einem Flugzeug aus Chemie versprüht wird?
    Das ist absoluter Irrsinn!!! Wir bekommen doch dann alle diesen Chemiecocktail ab und da wundert man sich noch wenn man dann Krebs oder sonst einen Sch... bekommt???
    Hab gesehen das man die Raupen befallener Eichen mit einem Brenner vernichtet hat, warum wird das nicht weiter -wenn schon- so gemacht?
    Ich bekomm immer mehr den Eindruck das man nicht nur einige Insekten los werden will...........

    Mein Stielmus wird nun auch von irgend einem Insekt angeknabbert aber ich werde keine Chemie nehmen, entweder es bleibt was über für mich oder ich hab Pech gehabt.
     
  • ich bin sehr nachdenklich geworden.
    je mehr chemie zum einsatz kommt, umso weniger hilft sie.
    im gegenteil, die schädlinge werden resistent und bald hilft gar nichts mehr.
    es wird ja immer wieder gesagt, die natur hilft sich selbst und das problem wird auf natürliche weise gelöst. entweder durch tierische freßfeinde oder durch krankheiten, die diese schädlinge dahinraffen.

    hoffen wir, dass nicht zu sehr in den natürlichen kreislauf eingegriffen wird.
    sonst bleibt am ende der mensch auf der strecke.
     
    es wird ja immer wieder gesagt, die natur hilft sich selbst und das problem wird auf natürliche weise gelöst. entweder durch tierische freßfeinde oder durch krankheiten, die diese schädlinge dahinraffen.
    Genau das ist es ja.

    Ein anderes Beispiel:
    Als wir unseren Garten übernahmen hatten wir Vormieter, die für jedes Blattläuschen sofort die Chemiekeule rausholten, für jedes Stück Klee oder Löwenzahn im Garten etc.
    Im ersten Sommer saßen Millionen von Blattläusen auf allen (!) Pflanzen, es sah zum heulen aus. :( Vögel oder Insekten schauten nur sporadisch mal vorbei.
    Aber dann auf einmal fand ich die ersten Marienkäfer, die sich dann auch schnell vermehrten. Die Folge war, dass innerhalb weniger Wochen der Befallsdruck durch die Läuse stetig abnahm, bis sie fast völlig verschwanden (auch Meisen fingen an zu "helfen").
    Heute, nach 10 Jahren finde ich so gut wie keine Läuse mehr im Garten... ohne einen Tropfen Chemie! Und denen, die doch noch einmal vorbeigucken, ist kein langes Leben vergönnt... die Marinies sitzen schon in den Startlöchern.

    ich bin sehr nachdenklich geworden.
    Vor diesem Satz von Dir ziehe ich jetzt ganz tief meinen Hut!!
     
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