Billas Schnackschnack-Zackzack

Unser Block zeigt sich mal wieder von der besten Seite.
4-6 Polizei Wagen und Bullis, ca 15 Polizisten, die um unseren Komplex laufen. Wir würden gerade schon gefragt, ob wir einen weglaufen sehen haben...Leider nicht.

Zieh doch ins Kreuzviertel. Da soll es ganz nett sein, und Gesocks läuft da auch nicht rum. Und die Grenze wurde auch erweitert auf andere Stadtteile. Chic gediegen und sogar bezahlbar.
 
  • Hi Pyro,

    was ist denn mit sanitären Anlagen? Ich würde zu diesen Zeiten keine Campingklos und Duschen benutzen wollen.
     
  • Hi Pyro,

    was ist denn mit sanitären Anlagen? Ich würde zu diesen Zeiten keine Campingklos und Duschen benutzen wollen.

    Wenn die Anlagen in Ordnung sind und regelmäßig hygienisch gereinigt werden, hätte ich da kein Problem. Ich nutze schließlich auch unsere Institutstoiletten - und weiß mit der Menge an Doktoranden und festen Mitarbeitern auch nicht 100%ig, wo die sich in den letzten Tagen aufgehalten haben.
     
  • Wenn die Anlagen in Ordnung sind und regelmäßig hygienisch gereinigt werden, hätte ich da kein Problem. Ich nutze schließlich auch unsere Institutstoiletten - und weiß mit der Menge an Doktoranden und festen Mitarbeitern auch nicht 100%ig, wo die sich in den letzten Tagen aufgehalten haben.

    Ich könnte das nicht. In der Beziehung bin ich zu pingelig. Mittlerweile aber erst. Durch meine langjährige Campingzeit auf zum Teil wirklich nicht modernsten Plätzen war ich eigentlich mal abgehärtet. Man geht halt gerüstet zum Sch***** und Waschen. Neee, jetzt nicht mehr.
     


    Das Kreuzviertel liegt sehr zentral, grenzt direkt an die Innenstadt. Die hohen Altbauwohnungen waren lange nicht gut in Schuss und zogen ein sehr buntes Mieterpublikum an. Die Straßen sind so verwinkelt, dass die Autofahrer dort keinen Spaß haben. Das Viertel gehört also schon baulich den Radfahrern.

    Inzwischen ist es leider schon lange "in", die Gebäude wurden vielfach Luxus-saniert und das muntere Studi- und Künstlerklientel wird immer mehr von Leuten, die es sich leisten können, ersetzt.

    Einen Teil seines Charmes hat es natürlich immer noch. Kleine Kneipen und etwas alternative Läden, das Programmkino Schloßtheater hat seinen Sitz im Viertel und zur zentral gelegenen Hl.Kreuz-Kirche gehört eine aufmüpfige Gemeinde. Wenn du mal etwas von Maria 2.0 gehört hast - aus dieser Gemeine kam der Startschuss.
     
    Danke Pyro,

    sehr schön und erinnert mich sehr an die Bonner Altstadt (gerade wegen der Kirschblüten).

    Maria 2.0 habe ich gerade nachlesen müssen. Du weißt ja, dass ich Religion weit aus dem Weg gehe. Aber das bekommt meinen Respekt und ich hoffe, dass es irgendwann mal Früchte trägt.
     
    Maria 2.0 habe ich gerade nachlesen müssen. Du weißt ja, dass ich Religion weit aus dem Weg gehe. Aber das bekommt meinen Respekt und ich hoffe, dass es irgendwann mal Früchte trägt.

    Manchmal bin ich pessimistisch und fürchte, dass ich die tiefgreifenden Veränderungen zur Geschlechtergerechtigkeit in der katholischen Kirche nicht mehr selbst erleben werde. Da ist in den höheren Chargen noch soviel erzkonservativer Geist, dass wir da in den Ortsgemeinden aufmüpfig sein können, wie wir wollen. Wir werden da immer vor die Wand des "wir warten auf die Weltkirche" laufen.

    Schon unser münsteraner Bischof - und es gibt wahrlich konservativere als Bischof Felix - war mit den Initiatorinnen nicht zum Gespräch bereit.

    Katholische Diakoninnen? Priesterinnen? Verheiratete Priester? Wieso tun wir uns damit so schwer, unseren Glauben in die heutige Zeit zu übersetzen, die ganzen mittelalterlichen Bräuche auf den Prüfstand zu stellen, die biblisch nirgendwo zu belegen sind? Am wirklichen Kern will doch niemand rütteln, nur an den im Laufe der Jahrhunderte dazu gekommenen, einschränkenden Bräuchen.

    Die Wahrscheinlichkeit ist groß, dass Petrus verheiratet war. Bei den urchristlichen Gemeindeleitern werden auch weibliche Namen genannt, Diakoninnen sind belegt, obwohl nicht ganz sicher ist, welche Aufgaben sie hatten...
    Aber die Forschungsergebnisse der Theologen, die eben genau solche Punkte versuchen wasserdicht zu belegen, haben so gar keine Konsequenzen.

    Unsere evangelischen Geschwister sind da in manchen Bereichen weiter, aber soweit ich das mitbekomme, schleppen die andere alte Zöpfe mit sich herum und haben auch ihre Probleme. Wenn nicht die nächste oder spätestens die übernächste Generation das Licht ausmachen soll, dann müssen wir endlich aus dem Quark kommen - als Christen aller Konfessionen. Pfingsten liegt noch nicht lange zurück, ich wünsche mir den Geist nicht als säuselndes Lüftchen, was man ignorieren kann, sondern als kräftig aufrüttelnden Sturm.


    Sorry, Leute, das ist lang geworden und hat noch lange nicht alle wichtigen Themen, die mit dranhängen, gestreift. Passt wahrscheinlich auch nicht wirklich in ein Gartenforum, aber es musste mal raus - und dann noch am ehesten hier in der Kneipe.
     
    Respekt Pyro. Davor hab ich wirklich Achtung und tiefen Respekt.

    Aber leider auch große Zweifel, dass sich bei den (entschuldige bitte :paar:) "Weltfremden" irgend etwas ändert.
     
    Respekt Pyro. Davor hab ich wirklich Achtung und tiefen Respekt.

    Aber leider auch große Zweifel, dass sich bei den (entschuldige bitte :paar:) "Weltfremden" irgend etwas ändert.

    Was mir besonders Angst macht ist, dass sich das Problem nicht einfach in ein paar Jahren auswachsen dürfte. Da gibt es relativ junge Männer, die in der Kirche Karriere machen und so verstaubt-erzkonservativ sind, dass sie geistig eigendlich die 90 schon überschritten haben müssten.

    Und dann sehe ich unseren absoluten Altpastor, dessen 95. Geburtstag wir letzten Sonntag ein bischen feiern durften. Sein Geburtagswunsch war, dass er noch einmal trotz Corona conzelebrieren durfte, und unser Pfarrer hat das ihm mit einem rührenden Tanz für die Abstände ermöglicht. Für eine Predigt reichten die Kräfte des alten Herrn nicht mehr, aber ein paar Worte zum Anfang sprach er. Immer noch vom Aufbruch des 2. Vatikanums beseelt und revolutionärer, als mancher seiner jüngeren Mitbrüder.
     
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