Ich habe auch noch niemanden getroffen, der diese vegetarischen Fleischersatzdinge wirklich mochte.
Reines Sojagranulat ist etwas komplett anderes. Das gibt aber auch nicht vor, Fleisch zu sein. Auch mit einem Block Tofu kann man bestimmt etwas anstellen, obwohl mir da die Erfahrung fehlt.
Ich glaube, bei rein vegetarischer Küche ist es noch viel wichtiger, gescheit würzen zu können.
Wenn ich an das Curry denke, das dein lieber Man an deinem Geburtstag gekocht hat - gut, es ist zu scharf ausgefallen, aber vom Prinzip, dass so ein Gericht ordentlich gewürzt sein muss, passte es wirklich gut.
Ich habe eine Weile mit einer Vegetarierin in WG gelebt. Zu ihrem Geburtstag machte sie Zucchini aus dem Ofen. Und weil ich ja schon Schlimmes ahnte, habe ich das Blech voller halbgeschnittener Zucchini dann mal heimlich nachgewürzt. (Salz, Pfeffer, Paprika, so viel gab unsere WG-Küche ja gar nicht her.) Als ich das nächste Mal in die Küche kam, ertappte ich ihren Freund, heutigen Ehemann, wie er auch noch mal nachwürzte. Als wir die gegarten Zucchini später aßen, waren sie nicht überwürzt. Wir haben uns nur angeschaut und überlegt, was das für ein fades Zeug geworden wäre, wenn wir nicht jeder einmal am Gewürzschrank vorbeigekommen wären.
Ich habe mich erst lange nach der WG-Zeit durch diverse Produkte unseres Gewürzstande auf dem Markt durchprobiert. Es gab bei mir eine Weile Speisen mit sehr abenteuerlicher Würzung, aber ungenießbar ist es nie geworden. Beibehalten habe ich inzwischen eigendlich nur eine gewisse Liebe für Piment und eine Offenheit, immer mal wieder etwas auszuprobieren - und eine Abneigung gegen vorgewürzten Kram.