Erinnert ihr euch noch an den fiesen Vermieter meiner Mutter?
Wir hatten beim Auszug bzw der Wohnungsübergabe ein Protokoll angefertigt. Das hat er zwar nicht unterschrieben, aber darin hatten wir vermerkt, dass wie die Kaution zurück haben wollen und er die Unterschrift zur Freigabe vom Kautionskonto verweigert. Davon hat er eine Kopie bekommen.
So ein Mietkautionskonto ist eine schöne Sache: Das Konto gehört meiner Mutter, nur hat sie nur Zugriff auf das Geld, wenn der Vermieter ihr die Freigabe erteilt. Man muss dann also nicht mit dem Vermieter um die Zinzen streiten am Ende.
Weil er die Freigabe verweigert hatte, waren wir gleich im April beim Anwalt. Der hat uns erklärt, dass der Vermieter 6 Monate Zeit hat, die Kaution zurück zu zahlen oder aber Ansprüche geltend zu machen gegen die er die Kaution dann verrechnet.
Für die Abrechnung der Nebenkosten (zumindest für 2024) hätte er bis nächstes Jahr Zeit gehabt.
Bis Ende Oktober war dann nichts passiert.
Vereinbarungsgemäß hat sich meine Mutter noch mal beim Anwalt gemeldet und er hat ihr einen Brief diktiert, damit sie den Vermieter noch mal zur Freigabe der Kaution auffordert. Der Anwalt wollte es erst noch mal "im Guten" versuchen, daher sollte meine Mutter den Brief schreiben.
Doch statt der Freigabe der Kaution hat sie ein Schreiben vom Vermieter mit Unterstützung durch den Vermieterverein bekommen, in dem er ihr zwar ein Guthaben bei den Nebenkosten errechnet, aber fast 4.000€ für fällige Renovierungsmaßnahmen für durch meine Mutter verursachte Schäden aufrechnete, so dass meine Mutter noch fast 2.000€ an ihn hätte zahlen müssen.
So wollte er von ihr das 40 Jahre alte Waschbecken im Bad ersetzt haben und einen neuen Fußboden im Wohnbereich.
Die Prüfung der Rechnung ergab dann allerdings, dass nicht wieder einfaches PVC von der Rolle verlegt wurde, sondern hochwertiges Laminat. Und dass das PVC, das meine Mutter noch in der Wohnung hatte, einfach auf den vorher vorhandenen Boden verlegt worden war. Die Rechnung wies nämlich einen Punkt "Entferung doppelter alter Bodenbelag" auf.
Das Waschbecken hatte seine wirtschaftliche Nutzungsdauer schon längst überschritten, der Boden fast. Und außerdem hatte der Vermieter die Frist zur Geltendmachung nicht eingehalten. Dieses Schreiben kam dann vom Anwalt an ihn.
Ganz klar mit der Forderung: Überweisung des Nebenkosten-Guthabens auf das Verwaltungskonto des Anwalts und Zusendung der Kautionsfreigabe.
Gestern hatte meine Mutter 2 Geldeingänge auf ihrem Konto: Das Nebenkosten-Guthaben und die Kaution.
Ich wünsche dem Anwalt jetzt schon viel Spaß, das mit dem Vollpfosten aufzudröseln.