Doro, zur Blechtrommel will mich nichts hinziehen. Ich glaube, ich habe sie im falschen Alter begonnen zu lesen und furchtbar gefunden. War dann dankbar, als es nach den Sommerferien hieß, dass wir sie doch nicht als Schullektüre läsen, sondern erst mal Lyrik drankäme. Dieses Buch gehört zu den ganz wenigen, die ich nie zu Ende gelesen habe.
hmmhmm, verstehe. Na ja, es ist ja so, entweder man hat nen Bezug zu der Geschichte oder eben nicht.
Der Film hat mich aber sofort gepackt. Diese wirklich schreckliche Stimme von David Bennett, und die Erzählung selbst, dieses infantile Auf und Abspazieren auf dem alltäglichen Wahn des Krieges, das hatte für mich eben nix weinerliches.
Und jetzt kann ich eben auch nachschauen, wie er die Sätze und Worthappen zusammenstellt. Und das gefällt mir schon ganz gut. Anders, als er in seinen Zwiebelgeschichten und Gesagt-werden-Pamphleten preisgibt.
Mich nervt Grass auch. Dieses selbstverliebte "ich bin der Held am deutschen Literaten-Himmel" mochte ich nie, ich habe ihn mal in einem Gespräch gesehen mit einem französischen SozialPhilosophen. Oi, also...sehr anstrengend, sein Gehabe.
Aber die Blechtrommel, und das mag an dieser Art der Verfilmung von Schlöndorff liegen, gehört auch zu meinen Lieblingsfilmen. Den Rest von Grass muß ich mir nicht geben, da ziehe ich auch anderes vor.
Übrigens, da ich ja grad auch am Dorian Gray knabbere, der ist wunderbar, und hat aber so nen bitteren Geschmack. Der "schmutzigen und schmierigen Juden" wegen.
So, jetzt können wir aber gern von was anderen fabulieren, von geplatzten Amselhähnen und anderem Vogelviech meinetwegen.
Mein Rotkäpple kommt gar nicht mehr, seit Wochen schon nicht mehr...ich glaub er ist tot...