Lauren, natürlich schreibe ich den Beitrag noch einmal und stelle die Fotos hier ein..
Ob und was jemand aus solchen Beiträge n mit nimmt, bleibt jedem selber über lassen.
Über meinem Besuch beim "Tomatenkaiser" Stekovics...
Wie ihr ja schon wissen werdet, habe ich gestern eine Führung und Verkostung beim Stekovics in Frauenkirchen mitgemacht, weil ich über die Pflanze Tomate einiges mehr erfahren wollte, als man überall liest und hört.
Der Eingangsbereich, wo von einer Riesensäule diese kleinen Mini-Chilis herab hingen, voller Früchte in rot,gelb,lila...
Der Vortrag über die Tomate im Allgemeinen im schattigen Hof war Beeindruckend und seine 15 jährige Erfahrungen und die seiner vielen Besucher vom In- und Ausland ebenso.
Ich kann die wichtigsten Argumente, die er genannt hat, für einen erfolgreichen Tomaten Anbau in kurzen Worten zusammen fassen -
Tomaten wollen keine Erde -
die wachsen am besten in steinigem, durchlässigen Boden, sogar im Schotter würden die wachsen.Hat ein Besucher mal probiert und ihm Bilder mitgebracht.
Diese Voraussetzungen hat er auf seinem Tomaten Feld.
Tomaten wollen nicht gegossen werden-
der größte Fehler sei das gießen, wie er immer wieder betont.
Die Pflanzen werden gesetzt, angegossen, den Rest erledigt der Regen, das reicht für Freilandtomaten.
Tomaten wollen den sonnigsten Platz im Garten -
Um ihren Geschmack zu bilden sei das unumgänglich.
Tomaten wollen in ruhe gelassen werden - Sonne, Wind und der Regen würden genügen um einen guten Ertrag zu erzielen.
Tomaten wachsen am besten in steinigem Boden -
Ja kann nicht jeder bieten auf seinem Grundstück
Tomaten wollen keine Lehmige Erde
Tomaten wollen nicht ausgegeizt werden -
das war das größte Thema gestern bei den Anwesenden - er, Stekovics meinte, das hat mal einer erfunden und alle sind diesem Unfug gefolgt und es ist nicht mehr aus den Köpfen zu kriegen.
Beim ausgeizen wird die Pflanze verletzt, ist daher anfällig für Krankheiten, also, sollte man gar nicht machen.Auch nicht die braunen Blätter wegbrechen, die Pflanze lassen wie sie ist.
Tomaten wollen nicht hochgebunden werden -
geht natürlich auch nur bei im Freien ausgepflanzten Tomaten wie bei ihm auf dem Feld.Der hat uns Triebe gezeigt, die hatten locker 2m länge und mehr.
Das beste Substrat wäre mit der Kakteen Erde zu vergleichen
Nach einer Stunde ging es mit Mineralwasser versorgt auf das Tomaten Feld, dass ausschließlich für seine Führungen dient, daher nicht abgeerntet wird, weil ja die Leute was sehen und kosten wollen und für alle was da sein soll.
Das sieht dann so aus
1 Pflanze hat durchaus 4m2
Und wenn er und seine Frau diese hochhebt, sieht die unten so aus .
Ist bei all seinen Pflanzen ähnlich
Diese Ochsenherz, wie viele seiner Sorten aus vielen Ländern schmeckten herrlich
Wir konnten Tomaten essen soviel wir wollten, die großen wurden immer aufgeschnitten, da wir sonst bei der Hälfte des Feldes nicht mehr hätten kosten können.
Wie die Geschmäcker verschieden sind, konnte man auch feststellen, seine Lieblingstomate hat mir z.B. gar nicht geschmeckt.
Ich habe mir diese vom Feld mitgenommen-
Mirabell
Roter Pfirsich
Copa
Ochsenherz
Black Cherry, die ich ja auch habe, aber bei mir schmeckt die anders...
Und eine Tomate zum Trocknen geeignet, deren Namen ich nicht mehr weiß.
Noch ein paar Impressionen vom Nachbarfeld...
Man muss aber auch erwähnen, dass der Tomatenanbau nur dort so gelingt, wo das Klima wie in der Neusiedlersee Gegend ist und im angrenzenden Ungarn.
Aber wer die Möglichkeit hat und in einer milden Weingegend wohnt und die entsprechende Gartenfläche zur Verfügung hat, kann durchaus einiges davon umsetzen.
Eines habe ich schon vor Jahren versucht, Tomaten zu ziehen im Freiland ohne zusätzliches gießen, hat funktioniert und die Ernte war auch gut....
Gleich unten im nächsten Beitrag gehts weiter, die Führung neigte sich schon dem Ende zu....
Nur noch zu den Schnecken,Kübel Tomaten und Düngen.Der zweite Teil meines Berichtes beim Tomatenkaiser -
Und weiter geht es -
Was man auch gut sehen konnte, der hatte keine Braunfäule, keine Tomatenblütenendfäule oder sonstige Krankheiten an den Pflanzen, obwohl man viele braune, gefleckte,verdorrte Blätter sieht.
Da wird nichts mit Milch gespritzt, nicht mit anderen Mitteln, nicht mit Calzium gegossen, da gibts keinen Tomatendünger...
Ich glaube auch, wenn man die optimalen Bedingungen für die tomaten schafft, kommt man ohne dieses Zeug aus.
Zu den Schnecken habe ich ihn auch gefragt -
er sagt, es gibt bei ihm keine Schnecken am Feld. Der Boden ist am Feld unterste Schicht steiniger,sandiger Boden, dann kommt eine Schicht Erde und oben auf, wie man auf den Bildern sehen kann, eine mindestens 10cm hohe Schicht Stroh.
Stroh wird am Tag aufgewärmt,speichert die Wärme und gibt sie länger ab,es ist schneller trocken als Erde, daher faulen auch die aufliegenden Tomaten nicht so schnell.
Kennen wir auch von den Erdbeeren.
Wenn man hier gießen würde, könnte man sich vor Schnecken nicht erwehren...
Gedüngt wird auch nicht, meinte er, ein guter Boden braucht nicht zusätzlich gedüngt werden.
Zu den Kübel Tomaten befragt, was uns alle eigentlich am meisten Interressiert, sind ja viele hier KÜbler im Forum.
Ein 10 l Kübel geht für eine Tomate gar nicht meinte er, das wird nichts gscheits.
Mindestgröße würde er empfehlen 120l.
Befüllen mit - die unterste Schich kann aus Holzhäcksel bestehen, kein Rindenmulch!
Dann auffüllen mit Komposterde und die letzte Schicht oben auf 10cm Schotter. Schotter heizt sich in der Sonne auf, speichert die Wärme, trocknet schneller ab nach einem Regen.
Gießen vielleicht einmal die Woche mit 5l. ca. wenn es nicht geregnet hat in dieser Zeit.
Düngen und ausgeizen nicht notwendig.
Nicht hochbinden wenn geht, sonder am Kübel,Topf, ein Brett hinlegen, ein Gitter, damit die Tomatenpflanze dort etwas gestützt ist und runterhängen lassen.
Man könnte auch die Kübel etwas erhöht aufstellen meinte jemand, der das schon so macht.
Einen Tipp hatte er auch parat gegen Schnecken im Topf - das Kupferband, welches oben am Topfrand festgemacht wird mit Essig bestreichen, das würde dann Oxydieren und wenn die Schnecken drüber kriechen sterben sie.
Die Sonne hat uns den ganzen Nachmittag bis 19 Uhr begleitet und die herrlichsten Farben der Tomaten hervorgezaubert.
Eine Rarität hat er uns auch noch präsentiert - die Erdbeertomate.
Nach diesem schönen Stunden gingen wir mit Informationen, tollen Verkostungen und herrlichem Wetter wie es in der Neusiedler See Gegend eben herrscht zufrieden zurück, wo es dann zur Verkostung seiner selbst hergestellten Produkte ging.
Ja was soll ich sagen, man schmeckte die Natur, Sonnengereifter Früchte, einfach toll.
Zum Schluß noch ein Hinweis - vor drei Tagen war die Deutsche Tomatenpäpstin Irina Zacharias bei ihm, die tauschen immer Samen und Erfahrungen aus.
Das ist die Weibliche Stekovics bei euch in Deutschland.
Habe euch den Link herausgesucht -
Irinas Tomaten
War ein schönes Erlebnis, habe viel über die Tomate erfahren und werde bestimmt einiges umsetzen davon.
Muss noch was einfügen - heuer ist kein Jahr (2016) für Tomaten bei uns in Österreich, auch in Deutschland wahrscheinlich hat er gemeint, zuviel Regen, zu kalt...
Die Klimabedingungen sind in Frauenkirche/NeusiedleSee Gegend wie bei ihm ähnlich wie in Nizza.
Bestes Anbaugebiet Klimabedingt in Österreich wäre das Marchfeld und die Neusiedler See Gegend.
Ok, Nordburgenland geht auch noch...
Für mich wars ein sehr Interressanter Einblick bei einem Bio-Tomatenanbauer im Seewinkel - und einmal vor Ort zu sein dürfen.