Beerensträucher im Garten

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Ostalbkreis
Hallo allerseits,

dieses Jahr steht viel im Garten an - ein Stück von Nachbars Garten ist nun zusätzlich mein eigen und das will im Frühjahr begrünt werden. Unter anderem will ich ein Beerenbeet an der Südseite vorsehen, und zwar Stachel-, Johannis-, Him- und Brombeeren. Über die Sorten lese ich mich gerade ein, das ist nicht mein Problem. Vielmehr habe ich vor drei Jahren bereits ein paar Johannisbeerensträucher eingepflanzt und die sind, salopp formuliert, seitdem nicht höher als 30 cm und tragen sehr wenig Früchte. Die Sträucher haben vollen Sonnenzugang durch Südausrichtung, stehen direkt neben Lavendel und Weinreben und haben keine Krankheiten (zumindest ist mir nichts aufgefallen) gehabt. Geschnitten habe ich die Sträucher bisher auch nicht - bei 30 cm Gesamthöhe kommt einem die Idee ja nicht wirklich. Bisher bin ich davon ausgegangen, dass Beeren eher "was einfaches" sind. Bei meinen Himbeeren und Brombeeren ist das auch der Fall. Woran kann es bei den Johannisbeeren liegen? Nimmt der Wein denen das Wasser? Kann ich mir irgendwie nicht vorstellen, da Wein ein Tiefwurzler ist und der Strauch oberflächlich bleibt. Wiese ist auch keine um die Johannisbeeren. Sonne ist ebenfalls da. Im Grunde kommt nun der Lavendel noch in Frage, kann ich mir aber auch nicht vorstellen.
Habt ihr eine Idee?

Danke und Gruß!
 
  • Moin moin @Schwabe12345
    Ich würde welche ausgraben und schaun, was mit den Wurzeln ist
    • Ballentuch?
    • Angefressen?
    • darunter Schotter/Abbruch?
    • hochliegendes Schichtwasser?
    • Foto?
    Grüsse
     
    Zuletzt bearbeitet:
    Danke schön mal für die Antwort! Ich schau, ob ich heute Abend mit dem Spaten angreife - bin gerade leider gesundheitlich recht angeschlagen. Sobald es klappt, poste ich die Informationen hier!
     
  • So, ich war im Garten, siehe Bilder. Die verletzte Wurzel (hell) ist vermutlich durchs Herausziehen entstanden.

    Was meint ihr?
     

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    Danke für die Fotos.
    So klein wie der „Strauch“ noch ist, finde ich den Platz nicht ausreichend. Er kann sich nicht durchsetzen, der Wurzeldruck der Nachbarpflanzen ist zu hoch.
    Es wurden vor allem Wurzeln in Tiefe, nicht zur Seite entwickelt.
    Empfehle stärkere Wurzeln anschneiden (5 - 8 cm kürzen) und neu pflanzen. In ein mit Hornspäne und Kompost angereichertem Loch von 50 cm Durchmesser.
    Die hellen Triebe sind die neuen.
    Die zwei ältesteten würde ich wegschneiden, damit alle Kraft in Neutriebe geht.
    Johannisbeere fruchtet am 1-jährigen Holz.
     
  • Wunderbar! Vielen Dank für die Hilfe!
    Das werde ich direkt am Wochenende umsetzen. Eine Frage noch: wie viel hornspäne und Kompost gebe ich zum Wurzelloch dazu? Hornspäne eine Hand voll einmischen und einen halben Eimer Kompost?
    Ansonsten düngen mit Brennnesseljauche im vierwöchigen Rythmus und jedes Frühjahr eine Hand voll hornspäne einharken?

    Vielen Dank!
     
    Hi Schwabe,

    ich habe eine allgemeine Pflanzanleitung geschrieben, damit andere Mitglieder diese auch nutzen können.
    Die angegebenen Mengen Kompost und Hornspäne genügen für das Pflanzjahr.
    Im Folgejahr dann, wie von Dir genannt Brennnesseljauche und im Februar 1x Hornspäne.
    • Das Pflanzloch mindestens doppelt so groß ausheben, wie der Wurzelballen bzw. Container der zu setzenden Pflanze ist.
    • Immer den Grubenboden bis in einer Tiefe von ca. 60 cm auflockern, damit die später größere Pflanze leichter in die Tiefe wachsen kann, was die Wasserversorgung im Sommer verbessert.
    • Falls zu groß – wieder etwas zuwerfen – Hauptsache der Boden ist aufgelockert.
    • Den Aushub mit bis zu 25 - 33 % reifem Kompost mischen – mageren Boden mehr, fetten weniger – je nach Lochgröße, 1 - 2 gehäufte Hand Hornspäne/Holzpellets. Sie stellen den Stickstoff nach ca. 6 Monaten den Wurzeln zur Verfügung. Hornmehl schon nach 2 - 3 Monaten – nehm ich, nur wenn ich keinen Kompost habe.
    • Ich lockere die Ballen immer mit den Fingern oder dem Handkrail auf und richte größere Wurzelenden nach außen, vor allem dann, wenn Wurzeln schon am Containerboden im Kreis gewachsen sind – notfalls einkürzen! - Denn die behalten sonst gerne mal das „Kreiswachsen“ bei und die Pflanze durchwurzelt nicht oder nur spät das umgebende Erdreich.
    • Als Nährstoffvorrat kann 1 Schaufel reifer Kompost bei 50 / 60 cm Tiefe eingebracht werden. Mit dem Spaten mal durchstechen, damit etwas Mischung mit dem Untergrund entsteht.
    • Hat der Wurzelballen auch deutlich längere Einzelwurzeln bestimmen diese die Einsatztiefe, heißt soweit das Pflanzloch mit dem gemischten Aushub auffüllen.
    • Ballen einstellen, Erde bei füllen bis Ballen-Oberkante
    • Nun die Pflanze an den Trieben nehmen, schütteln und dabei langsam hochziehen. So bleiben die längeren Wurzeln in der Tiefe.** Das gilt vor allem für wurzelnackte Pflanzen.
    • Dann wieder Erde bis Ballen-Oberkante auffüllen und falls nötig wiederholen, bis die Ballenoberkante auf gleicher Höhe ist mit dem umgebenden Erdreich.
    • Erde gut andrücken aber nicht festtreten.
    • Nun reichlich angießen (einschlämmen), dazu am besten einen Gießring (Deich) um die Pflanze anhäufeln. Der Wurzelstock oder Ballen muss eingeschlämmt werden, damit die Erde dicht an den Wurzeln anliegt (Erdschluss) und diese leichter anwachsen.
    Ergänzungspflanzungen
    Wenn kleinere Pflanzen, zwischen schon eingewachsenen gesetzt werden, besteht durch den nachbarlichen Wurzeldruck Gefahr, dass die neu gepflanzten im Wachsen behindert werden.
    Auch „wittern“ die Wurzeln der Bestandspflanzen das neue Nährstoffangebot und wachsen in das Pflanzloch ein.
    Dem kann man aber vorbeugen!
    Bei einem ausreichend großen Kübel (Mörtelkübel) den Boden raussägen und ins Pflanzloch stellen.
    Dann wie schon beschrieben weiter vorgehen.
    Nach 2 -3 Jahren kann der Kübel herausgezogen werden.
    Bis dahin muss gegebenenfalls aufmerksamer bzw. zusätzlich gewässert werden, da ja von den Seiten kaum Wasser an die Pflanze gelangt.

    Edit: **gilt auch für Topf- und Kübelpflanzungen und bei Orchideen hilfreich, damit das grobe Substrat
    zwischen die Wurzeln gelangt
    Mein Lesezeichen: richtig Pflanzen, Pflanzgrube, Schutz vor Wurzeldruck
     
    Zuletzt bearbeitet:
    Ein ganz großes Dankeschön, auch im Namen der anderen Leser für diese Anleitung!

    Jetzt kann nicht mehr viel falsch laufen.

    Ich denke, die Anleitung kann auch auf andere Beerensträucher übertragen werden?
     
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