- "verinnerlichen" heißt auseinandersetzen; passiert, wenn man liest, im besten Falle. Dauert u.U. Jahre. Auseinandersetzung lebenslänglich, nicht bei allen, bewahre.
- besser noch, man liest auch Gedanken weiterer Autoren, um sich seine eigene Meinung zu bilden
- Denker lehren Denken, vorausgesetzt sie haben daran Interesse und publizieren. Denken lehren natürlich auch Poeten, auch wenn sie sich pötischer, weicher lesen - manchmal.
- man kann davon profitieren, muss aber nicht. Die Belohnung ist ein Neuronenflash, die sogenannte Erkenntnis. Eine beeindruckende Verbindung von Körper und Geist, und von mir aus auch Seele.
- es gibt und gab Leuchttürme, die in Licht in das Dunkel werfen und geworfen haben
- ein Teil zum Erarbeiten von Gedanken von Menschen, die sich beruflich damit beschäftigen, ist - ja genau, Lesen (ich meine nicht BamS); das Rad braucht nicht neu erfunden zu werden, es rollt von selbst immer weiter. Niemand lebt in einem luftleeren Raum und alles ist in Verbindung. Auch niwashis Zitat ist ein etwas bereits Gedachtes, offensichtlich.
- von anderen bereits Gedachtes hat die Welt geformt, die Gechichte bewegt, weil darauf aufbauend weitergedacht werden konnte, oder zurückgedacht, je nach dem
- "Fachgelaber" über Roland Barthes würde ich nur mit Semiotikern starten
- der Zirkelschlag ist eine Metapher (s. Semiotik), kein Zitat
- Zitate dienen dazu, einen Standpunkt zu illustrieren, wenn man der Meinung ist, ihn nicht besser oder prägnanter formulieren zu können. Auch dazu gibt es ein Zitat, in etwa so "Wem selbst nichts einfällt, der zitiert".
- Aliterationen (in diesem Falle weiter gezogen, mehr als nur gleich beginnende Absätze) dienen dazu, ein inhaltsreiche Thematik oder das Oevre eines Schriftstellers anzureissen, ohne 5 Seiten dazu schreiben zu müssen (steht eh alles hübsch verständlich gekürzt in wiki) Es besteht das hohe Risiko, dass es nur von denen verstanden oder erfühlt wird, die zumindest eine Ahnung haben, wovon die Rede ist, also zumindest etwas darüber gelesen / gelernt haben. Das ist unter Forums-Bedingungen unmöglich und führt zwangsläufig zu Missverständnissen. Auch mit Missverständnissen kann man erhellende Spiele spielen.
Ich fühle mich außer Stande Thomas Bernhard oder Roland Barthes auch nur annähernd zu "kopieren".
Es gibt eine "Weisheit des Herzens". Jedenfalls hat zu diesem Bild jeder was im Kopf (nicht im Herzen). Auch eine Metapher, da es sich um einen blutpumpenden Muskel handelt.
Ein Haiku ist eine japanische Gedichtform, an Hand derer Roland Barthes aufzeigt, glaube ich mich zu erinnern, wie unterschiedlich die Selbstwahrnehmung westlicher und östlicher Mentalität ist, ein Spiegel, der leer ist, und ein narzistisches Spiegelbild (ich differenziere meine Worte, ich zitiere nicht).
Du hast recht: Es lebe der Kleinbürger. Der bildet sich keine eigene Meinung (zu anstrengend, soo viele Widersprüche und Fachbegriffe und individuelle Anschauungen), der hat eine. Am liebsten ist ihm die gefühlte. Das hat gerade in Deutschland seine Geschichte.
Und lies bloß nicht zuviel. Sind alles bloß gedachte Gedanken von Menschen, die "Wahrheit" suchen und die Welt bewegen.
Hättest du bisher gar nichts Vorgedachtes gelernt würdest du auch gar nichts wissen oder können, wie alle; Schule heißt das Ding. Es gibt aber Mitmenschen, die sich für mehr interessieren als für 2x4=8 und warum ziehe ich Radieschen nicht in Schalen vor.
Wahrscheinlich ist ihre Welt größer und bunter und verwirrender und tödlicher.
Jemand, der virtuos auf dieser Klaviatur spielt, ist zwar kein Pianist (um jetzt extra aus dem Bild zu fallen), aber auch kein klavierspielender Kleinbürger.
Wie gesagt, "Falsches Forum ..." Man kann lernen, aber man muss nicht. Schon gar nicht, wenn es nicht das eigene Interessengebiet ist.
Nur Klasse erkennt Klasse, die eigene nämlich - und *kicher* Nomen est Omen, Koh... äh, Dieter.
In diesem Sinne, einen schönen Tag!