Ohhh... Wir sollten den Verein
gestresster Hobbygärtner wegen bösartigen Nachbarn gründen...
Ich will nicht sagen es war der Hauptgrund aber ein Grund von vielen warum ich meinen Heimgarten aufgegeben habe. Jeder hat mir gesagt, meine Familie, meine Freunde, meine (normalen) Nachbarn und alle anderen ich soll mich nicht unterkriegen lassen. Ich soll mein Ding dingen und er seins. Aber das ist garnicht so einfach. Fünf Jahre habe ich diesen Heimgarten nun betrieben. Und mein Nachbar hat mir das Leben schwer gemacht. Ich fühlte mich in meinem eigenen Garten nicht zuhause. Und letztlich meine ich ein Hobby muss Spaß machen sonst isses die Zeit nicht Wert in welche man da rein investiert. Und gerade der Spaßfaktor hat zuletzt sehr gelitten.
2007 habe ich mit dem Hobbygarten angefangen. Da war der Garten ein enormer Unkraut-Dschungel. Über 15 Jahre wurde der Garten nicht mehr gepflegt. 2 Meter hoch standen die Brennnesseln und andere Unkräuter von vorne bis hinten. Die Brennnesseln rankten sogar schräg zum Gartenzaun hinüber zum Nachbarn. Ich überlegte mir eine Taktik wie ich dem Problem gerecht werden könnte und entschied mich die Sense stehen zu lassen und die Brennnesseln lieber von Hand auszureißen, da ich das Brennen der Brennnesseln an meinem Körper liebe (nein ich mach keine Witze). Mein Nachbar hat davon Wind bekommen, denn ich habe mit ihm über meinen Dschungel gesprochen. Er war sehr freundlich. Er meinte ich solle einmal mit Roundup drüber fahren dann sei ich das Problem los. Ich meinte mein Garten ist Pestizidfreie Zone und das bisschen Unkraut schafft sich doch von ganz alleine. Ich greife lieber ganz konservativ zu Sense & Spaten. Natürlich schafft sich so eine Rodung nicht über Nacht, als ich einige Tage später wieder in den Garten kam sah ich das das Unkraut an Gartenzaunnähe auf einer Breite von 0,5 Meter seltsam aussah. Er hatte mein Unkraut mit Herbiziden vergiftet. Das nahm ich sehr persönlich und Tage später als ich ihn zufällig wieder in seinem Garten rumhuschen sah hab ich ihn ganz böse angeschnauzt er solle sich nie wieder getrauen eine solche Aktion zu wiederholen sonst hätte das für ihn böse Konsequenzen. Ich vertrat die Ansicht, dass ich meinen Nachbarn vom 1sten Tag an gleich zurecht stutzen müsse, dass er weis wo er dran ist. Sonst macht der mit mir irgendwan das Michelle (wie man hier so sagt). Das hätte ich aber besser nicht tun sollen, der ist dann komplett aus der Haut gefahren und hat lauthals geschrien, als müsse er der Welt lauthals leidend verkünden neben was für Nachbarn er doch wohnen müsse. Er meinte der Zustand sei unerträglich, das Unkraut sei nicht länger zu tolerieren und ich soll froh sein, dass er so gnädig sei und nicht noch andere Geschütze auffahren täte, sowas gehöre in die Zeitung meinte er oder besser gleich vor Gericht oder das sei ein Fall für einen Landschaftsgärtner, dessen Unkrautsbeseitigungskosten er mir dann in Rechnung stellen wolle, was nicht billig sei. Und so weiter und so fort. So waren die diplomatischen Beziehungen zwischen den Fronten gleich an den ersten Tagen besiegelt. Interessant nur eins, dass das Unkraut 15 Jahre stand, ohne dass es je gestört hätte. Aber in dem Moment als ich entscheide das Hobby aufzunehmen, es waren bereits einige Quadratmeter gerodet und umgegraben, stört es ihm.
Da ich das Hobby 2007 erst sehr spät für mich entdeckte, hab ich das Unkraut während der größten Sommerhitze gerodet und den Garten umgegraben. Und als wär das nicht schon anstrengend genug brachte mich mein Nachbar die ganze Zeit auf die Palme. Er machte ganz auf die psychologische, taktische Tour. Stand an den Gartenzaun und meinte mich runtermachen zu müssen mit irgendwelchen doofen Sprüchen. Oder nahm den Liegestuhl, richtete diesen in Richtung zu mir aus, legte sich rein und und gönnte sich 'n frisches, kaltes Radler, Eiskaffee oder sonst noch was während ich mit dem Spaten bei 32 °C die Erde bearbeitete. Ich meinte auch mal er solle das unterlassen aber da kamen nur so dumme Sprüche wie er könne auf seinem Grundstück machen was er wolle oder ich soll die Polizei holen die sagen mir schon welche Rechte ich hätte und so weiter. Mein Nachbar hatte 'n riesen Gefallen mir wirklich auf die Finger zu schauen und mich solange zu beobachten unter Druck zu setzen bis irgendwann bei mir alles schief ging und ich frustriert den Garten verlassen habe.
2008 hatte ich Kopfsalat auf den Beeten. Und auch Schnecken. Die Schnecken waren wirklich ein Problem. Ich konnte nie eine finden. Und am nächsten Morgen war von dem Salat doch nix mehr übrig. Nach zahlreichen missglückten Versuchen entschied ich mich nächtlich um zwei Uhr auf Schneckenjagd zu gehen. Daraufhin wurde mir von meinem Nachbarn unterstellt ich würde nachts bei ihm vor dem Schlafzimmer rumlungern.
Da könnt ich noch soviele Geschichten erzählen und mit jedem Jahr wird der Mensch ekelhafter. Aber ich glaube da bin ich in Annelieses Thread falsch. Außerdem will ich heute noch was tun.
Grüßle, Michi