A tiny house...

  • Mach ich gern, Gisela.
    Keine Angst vor frischer Hefe. Meine Mutter sagt, ein paar Stunden vor dem Backen aus dem Kühlschrank nehmen, die meisten wundern sich, warum sie ungern anspringt, aber die Hefekultur will es ja warm.

    Oliver Sacks kenn ich nicht, der hört sich interessant an und den such ich nachher mal in der Mediathek.
     
    Der Mann, der seine Frau mit einem Hut verwechselte. Großartiges Buch (von Dirk van Gunsteren übersetzt, das muss man sich mal vorstellen).
     
  • Ah, Zeit des Erwachens, eine Adaption von Bewußtseinsdämmerungen. Interessant. Der Gunsteren übersetzte also auch Pynchon? Da muß man sprachmächtig sein.
    Zimmer hat alle Nabokovs übersetzt, seitdem knie ich vor ihm.
     
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    Spooky.
     
    Hihiiii....Hasen im Dunkel. Nach 24 Uhr kriegen sie Reißzähne.

    A propos Hasen. Ich bin ja herber Fan von Tino Bomelino.

     
  • Die Sonne scheint bei 11° C, aber ich fahre trotzdem zuerst ins Literaturhaus und sehe mir die Ausstellung an.
    Danach ein Eis und ich hoffe die Sonne scheint auch noch, wenn ich wieder zu Hause bin. Zeitunglesen unterm Schirm würde ich gerne.
     
    WEnn Du erstmal in der Sonne sitzt, vielleicht an einem windgeschützten Ort, dann wärmt sie doch ganz gut. Ich muß heute auch ganz dringend raus und lesen. Wie schön, daß wir jetzt im Viertel so viele neue Parkbänke haben.
    Ich wünsch Dir ganz viel Spaß bei der Ausstellung.

    Und jetzt mach ich mich mal an das Rezepte aufschreiben....es wird ein wenig umfangreich....
     
    Rahm-Hanklich

    Zutaten (für 5 Bleche à 400 gr. Teig)

    (für den Teig)
    1 Kilo Mehl
    2 Päckchen Hefe (man kann auch 1 1/2 nehmen)
    2 Eier
    150-180 gr. Zucker
    500 ml Milch
    1 Prise Salz
    1/8 bis 1/4 Butter
    Öl (kein Olivenöl)
    2-3 EL Zucker (für die Hefe)

    (für den Rahmguß)
    4-5 walnußgroße Stückchen Butter
    6 Becher Crème fraiche
    6-7 Eigelb
    pro Blech: zwei EL Puderzucker mit Vanillezucker gemischt (Menge egal, nach Belieben)

    • Die Hälfte des Mehles in eine Schüssel geben.
    • Die Hefe mit 2-3 EL Zucker (man kann den Zucker auch von der großen Menge Zucker abnehmen, dazu gleich mehr) verrühren, zuerst zerdrücken, nach ein paar Handgriffen wird sie flüssig.
    • Eine Mulde ins Mehl drücken, da rein die flüssige Hefe geben.
    • Mit der anderen Hälfte des Mehles bedecken.
    • Erstmal nur 10 Minuten ruhen lassen (das ist noch nicht das Gehen-lassen)
    • Kein Umrühren nötig, die Hefe arbeitet von allein. Mutter sagt: die Hefe will es erstmal nur warm, geschützt. Die Hefe wird durch den Zucker schäumen, anfangen aktiv zu werden Das ist das Ziel.
    • 1/8 oder ein klein wenig mehr Butter zerlassen. Diese Menge in einen Meßbecher schütten und bis 150 oder 200 ml mit Öl auffüllen (dazu gleich mehr). Unbedingt kühl werden lassen. Nicht mit warmer, heißer Butter arbeiten, dann geht der Teig nicht so schön auf.
    • 150-180 gr. Zucker und zwei Eier und eine Prise Salz auf den Mehlberg geben. (Zum Zucker: das ist sehr Rezeptabhängig. Meine Mutter macht sogar fast 200 gr. Zucker rein, sehr süß wird das. Aber wenn man es nicht ganz so süß will, und ich möchte diese Menge beim nächsten Male reduzieren, tut es dem Teig keinen Abbruch)
    • 500 ml Milch auf Zimmertemperatur anwärmen. Auch hier keine sehr warme, oder gar heiße Milch verwenden.
    • Zuerst also die Milch nach und nach in den Mehl/Hefe/Zucker/Eierberg einarbeiten. Der Teig wird kleben. Bis auf eine kleine Menge Milch alles homogen einarbeiten, mischen, bis keine Mehlinseln (der Begriff habe ich aus Brotrezepten, das beschreibt es ganz gut) mehr zu fühlen sind.
    • Dann das erkaltete Butter/Ölgemisch einarbeiten. Nach und nach, das wird schmatzen. Der Teig wird homogener, und man knetet solange, bis der Teig nicht mehr an dem Schüsselrand und am Boden kleben bleibt. Er soll nicht ganz fest werden wie ein Pizzateig, sondern sich schon recht weich anfühlen.
    • Den Teig unter einem Küchentuch (meinetwegen Müllbeutel, den kann man nochmal verwenden) nahe einer Heizung oder im Backofen bei muckeligen 25 Grad gehen lassen. Wenigstens eine Stunde. Der Teig muß die doppelte Menge erreichen, an manchen Tagen hat meine Mutter sogar drei Stunden gewartet, warum auch immer, die Milch zu warm, das Öl zu warm, whatever.
    • Die Menge bei einem Kilo Mehl wird etwas über 2 Kilo Teig ergeben.
    • In 5 Stücke teilen.
    • Auf dem Backblech ausrollen.
    • 20 Minuten ausgerollt gehen lassen.
    Nun der Rahmguß.

    • 2 walnußgroße Stückchen Butter zerlassen. Unbedingt abkühlen, nicht warm zu der Crème fraiche geben.
    • 6-7 Eigelb mit der Butter und der Crème fraiche verrühren, bis sie flüssiger wird.
    • auf dem Teig verteilen. Pro Blech ca. 400 gr. Rahm verwenden. Das wird ein dicker Rahmbelag. Wer es weniger haben möchte, und es war mir etwas zu viel, der nimmt eben etwas weniger Rahm und ein Ei weniger, und streicht den Rahm dünner auf.
    Den Ofen vorheizen, bei 170-180 Grad erst auf der mittleren Schiene, nach der Hälfte der Zeit auf die obere Schiene umsetzen.
    Fertig ist der Drops nach 25 Minuten. Also bei meiner Mutter. Bei mir nicht. Das ist ofenabhängig, meiner braucht ellenlang, ist mir auch bei den Broten aufgefallen.
    Der Teigboden meiner Mutter ist wunderbar homogen durchgebacken, und eher nicht knusprig. Meiner dagegen ist dunkler, weil die Crème nicht braun wurde. Ich habe schon die unterschiedlichsten Hanklich (es ist eine "Sie", es heißt die Hanklich) gegessen, mancher macht sie dicker, mit viel Guß, manche werden hauchdünn. Und meine Mutter macht sie recht dünn.
    Wenn man die Hanklich aus dem Ofen holt, sofort mit dem Puckerzucker/Vanillezuckergemisch bestreuen (durch ein Sieb streichen), das wird schnell schmelzen.
    Man kann die Hanklich direkt warm aus dem Backofen essen. Mancher verträgt das nicht so gut, ich nicht so, weil die heiße Menge Fett schwer bekömmlich ist. Schmeckt aber hervorragend!
    Kalt aus dem Kühlschrank geht wunderbar an heißen Sommertagen.

    Zu der Menge: das ist wirklich viel Teig. Wer keine 5 Bleche machen möchte, macht eben nur zwei. Darum teilt man ja den Teig auf. Er ist völlig problemlos einzufrieren. Und zwar einzeln, dann kann man einen Teigball rausnehmen und schnell über Nacht auftauen, und am nächsten Tag einfach nur den Guß vorbereiten, zusammenschmieren geht schnell, und fix backen.
    Der Teig ist die Grundlage für viele Variationen. Es gibt ja auch die dicke Grießhanklich mit Äpfeln oder Pflaumen. Und das kann man nach dem Auftauen verarbeiten, wie man möchte. Und genau das habe ich vor.

    Hell yeah, das macht ein dickes goldenes Klümpchen Glück im Bauch. Freu!
     
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    Handyfotos mit verklebten Fingern, man möge die Qualität verzeihen, ich wollt mein gutes Maschinchen nicht vollkleistern.

    So, jetzt gibbet Frühstück. Was wohl....jawohl, ein Stück Glück!
     
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  • Da hast Du Dir aber super viel Arbeit mit gemacht. Ganz großer Dank dafür.

    Eine etwas "blonde" Frage hab ich noch dazu.
    Sind das 5 normale Backbleche? und wie händelst Du das mit dem Umschichten im Ofen und zeitlichem Ablauf?
    Lässt sich die Hanklisch einfrieren? Weil 5 Bleche Kuchen sind ja schon etwas üppig auf einmal.
     
    Ich schreibe gern, kein Ding.
    Ja, 5 normale Bleche. Entweder, Du frierst die Hanklich ein, das geht eben supergut, so hat meine Mutter immer welche im Haus, man kriegt Gäste, und wirft die geschnittenen Stücke bei 50-70 Grad in den Ofen, bis sie warm sind.
    Oder Du frierst den Teig ein.
    Oder Du rechnest runter, 500gr. Mehl für 2-3 Bleche...(die anderen Mengen ebenfalls reduzieren.) Du kannst es dick oder dünn ausrollen, man sagt aber doch ca. 400gr. Aufgegangenen Teig pro Blech.
    Früher hat man ja zu Familienfesten extreme Mengen gemacht, in Holzbottichen den Teig gerührt...ich kann mich noch gut erinnern....

    Das Umschichten geht doch einfach, Blech raus, kurz auf die Herdplatte abstellen, Gitter nach Oben, Blech wieder rein. Das muß man aber nicht macgen, das ist bei Umluft anders, ich hab nen uralten Gasofen, der verteilt die Hitze nicht so gut. Das Umschichten ist dazu gedacht, daß der Boden nicht zu schnell verbrennt.
     
    Dass man die Kuchen einfrieren kann, ist schon mal super. Zu Zweien isst man sonst ja schon lange daran.

    Ok, ich krieg 5 Bleche zeitgleich in meinen Backofen. Somit sollte sich das Umschichten auch gut machen lassen.
     
    Du mußt nicht soviel auf einmal machen. Ich habe gestern auch nur zwei Bleche gemacht, und drei Teigbällchen eingefroren. Auch der rohe Teig läßt sich ohne weiteres einfrieren.
    Willst Du nicht erst einmal ausprobieren, ob er Dir überhaupt schmeckt? Denn aus den Teigbällchen, falls die Variante mit Rahm nicht gefällt (was ich gar nicht glauben kann) lassen sich hervorragend Milchbrötchen formen, sagt die Mutter des Vertrauens.
     
    Vielleicht sollte ich tatsächlich erst mal nur die Hälfte backen und die andere Teighälfte einfrieren. Danke für die Tipps. Allerdings dann nur, weil es vielleicht ein bisschen viel auf einmal ist. Denn, so wie Deiner aussieht, und sich das Rezept liest, kann ich mir gar nicht vorstellen, dass der nicht schmeckt.
     
    Ich habe noch niemanden erlebt, der ihm nicht schmeckt. Es ist aber ne Menge Fett, und das macht ihn auch schwer. Das, was die Siebenbürger früher hatten, war eben Fett und Ei und Milch. Geschmacksträger.
    Und wenn Du ihn mal mit dem Gries machen willst, dann wird er richtig fluffig, und da kann man die Pflaumen oder auch Kirschen reindrücken.
     
    Pfundstück der Woche:
    Der kleine Herr Tod. Von Christian Y. Schmidt.
    Der schrieb auch für konkret und titanic.
    Ich freu mich immer, wenn so wunderbare Bücher rumliegen.

     
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