A tiny house...

Das sind Familienbrote. Ach nein, Generationsbrote, wenn der Großvater versorgt werden will, das Mädchen für den Stall und auch für alle anderen, die da an den alten Tischen hocken und ihre Zähne hungrig in die zentimeterdicken Scheiben schlagen.

Colette hat ihr Leben lang in Schüsseln gerührt, mit der Feder im Tintenfaß und dem Holzlöffel in unzähligen Töpfen und leise klirrendem Porzellan.

"Ich bin ausgehungert, ich schalte alles Denken aus und verschlinge wie ein Holzknecht mein Brot auf den Knien. Welch ein Glücksgefühl, nur Kreatur zu sein, nur da für das köstlich krachende Brot, für den saftigen Apfel!
Die sanfte Landschaft erweckt in mir ein ähnliches Gefühl wie das Entzücken über den Hunger, den ich stille; die dunklen Wälder riechen nach Äpfeln, das frische Brot ist so heiter wie das rosa Ziegeldach, das durch sie hindurchschimmert."

Colette en Ménage, 1902

Das ist ein ganz zauberhaftes Kochbuch mit wunderbaren Bildern von großen Hochzeitstafeln und dickwandigen Kristallgläsern, Lavendelbüschen auf Dachböden und einer Colette, die etwas moppelig wurde, weil sie für all ihre Leute köchelte.
 
Zuletzt bearbeitet:
  • Klar kenn ich Colette, aber das Foto hab ich noch nie gesehen, und so als Riesenbrotbäckerin ist sie mir weniger geläufig. Da hast du aber ein feines Textstückchen gefunden!, sehr passend zu deiner derzeitigen Leidenschaft. :giggle:

    "The Life aquatic, with Steve Zissou" gab's, und endlich hat mir mal Bill Murray gefallen. Wenn man nach einem Film gleich denkt "Den muss ich unbedingt nochmal sehen" kann der Regisseur nicht viel falsch gemacht haben.
     
  • Klasse, Galileo, danke für den Link. Diese großen Brote bleiben auch flach wie ein Rad, da wölbt sich wenig, und kompakter sind sie auch. Ein 8 Kilo Brot, das ist mal ne Ansage.

    Und Rosa, nein, sie war bestimmt nicht ausschließlich auf Brote fixiert, ich habe im Kochbuch eher die Vorstellung einer sehr passionierten Köchin gehabt, die ihren Spaß und Genuß in allerlei Spielarten derTöpfe fand, und alte regionale Rezepte bevorzugte. Daß sie ein Genußmensch war, merkt man eher an ihren Beschreibungen.
    Mal wahllos aus dem Buch abfotografiert. Die alten Fotos sind so schön.

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  • Da, erste Charge.
    Ich brauche dringed den roten GusseisenBräter meiner UraltTante. Das ist ein bissl eng in der gläserrnen Auflaufform.

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    Hähä, wer kennt Colette (ohne Goggelei)?
    Ich habe ein wunderbares Buch von ihr, und sie konnte kochen und schreiben. Ja, das geht. Bei manchem hapert es am ersten, schlimmer ist das zweite. Egal, sie machte große Brote.
    Beweis:

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    wahhh Kindheitserrinnerungen

    so haben meine Jausenbrote ausgesehen ... ca 15 cm lang und jeweils 2 cm dick ... mittendrin 2 cm Speck.

    alle andern Mitschüler hatten so feine Brötchen, mit der Maschine geschnitten in Jausenboxen verpackt. Meine waren so rießig, dass ich sie kaum in den Mund bekam in riesen Plastiksäcke verpackt

    Ich hab die immer unter der Bank gegessen, geschafft hab ichs eh nicht ... dann sinds liegengeblieben in der Schultasche ... meine Mutter hat dann immer geschimpft mit mir ... worauf ich sie dann regelmäßig im Wald beim Nachhausegehen vergraben hab
     
  • Ja. Ich bin wohl etwas neben mir.
    Ich hab vorhin 2 Stunden an meinem 50 Jahre alten Herd geschrubbt. Das war nach dem Braten und den Broten wieder notwendig. Alter Schwede...
    Den geb ich trotzdem net her, mein liebes altes GasBollerchen.
     
    Mir unterlaufen auch gerne Fehler.
    Habe diesmal vergessen, einen Vorteig anzulegen, hab den Sauerteig direkt beigemengt. Ich Trottel. Hab ihn länger gehen lassen, aufgegangen ist er gut.
    Und weil ich aber zwei Versionen, eine ohne Mohn machen wollte, hab ich zwei Laibe geformt.
    Und zapp, wieder was gelernt. Wenn der Laib auch nur etwas zu dilettantisch (weil sehr feucht) und zu hastig geformt wird, geht er im Gärkörbchen eine Winzigkeit schlechter auf als der andere, der ja aus dem gleichen Urteig kommt.
    Der Rohling fiel beim Anschnitt etwas zusammen, ging im Ofen gut auf, sieht beim Anschnitt etwas verklebt aus und ist für Brotprofis ein klassisches Beispiel.
    Die erste Version von heute dagegen ist definitiv gut gelungen.

    Ich lerne daraus, komme mit feuchtem Teig trotzdem gut klar und mag backen.
    Vor allen Dingen kenn ich meinen alten Bollerjahn, und man sitzt mit einem Stuhl vor dem Ofen, hat die Hände um die Teeschale und sagt "Ja ja".
     
    Vor allen Dingen kenn ich meinen alten Bollerjahn, und man sitzt mit einem Stuhl vor dem Ofen, hat die Hände um die Teeschale und sagt "Ja ja".
    ...wartend die erste Scheibe abschneiden zu können, mit frischer Butter bestreichen und etwas Meersalz... der erste Biss in die Stulle mit würziger Kruste ist vergleichbar mit dem Genuss eines ersten Schlucks kalten Weizens nach einem heißen SommerTag :love:
     
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