Brauche ein Düngekonzept für meine Tomaten

Sunfreak

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Ich glaube es muss unheimlich komisch klingen. Denn ich weis wie man neue Sorten züchtet, arbeite ja an eigenen Züchtungen. Und stelle mich ja sonst auch nicht ganz doof an was Tomaten angeht, schätze ich jetzt einfach mal. Aber ich weis nicht wie man Tomaten düngt!!!

Jaja, lacht mich doch ruhig alle aus... :grins: Ich nehms euch nicht übel... :d

Jedenfalls versuche ich ein gutes Düngekonzept für meine Tomaten zu erarbeiten. Aber ich komme einfach nicht dahinter. Dieses Jahr hab ich die besten Erfolge erzielt, immerhin. Aber alles der Reihe nach, erstmal meine Konfig:
Allgemein Topfkultur
Topfgröße 2 Liter (Zwergtomaten)
Topfgröße 5 Liter (kompakte Buschtomaten)
Topfgröße 10 Liter (Buschtomaten, Stocktomaten, Stabtomaten, Hängetomaten)
Topfgröße 12 Liter (Fleischtomaten jeglicher Wuchsform)
Topfgröße 25 Liter (ein paar Einzelfälle)
Substratxl Pflanzerde, torffrei
Substratxl (vom lokalen Grünzeug-Recycler)
Nährstoffe Compo Tomaten-Langzeitdünger
Nährstoffe 14,5 % N, 7% P, 14,5% K, 7% S, 2% Mg, 0,15% Fe, 0,02% Cu, 0,02% B
Nährstoffe 1 g auf 1 Liter Erde
Wiegesagt ich habe dieses Jahr bisher die besten Ergebnise erzielt, obgleich ich aber auf garkeinen Falle zufrieden mit dem Ergebnis bin, denn:
  • Das positive als Erstes, damit das negative mehr an Gewichtung gewinnt: Braunfäule präsent, ja. Aber wir haben Anfang Oktober. Und der absolut größte Teil steht wirklich 1A, ohne jeglichen Befall, auf den Beeten. Regenschutz bekommen nur die, die aufgrund von Platzmangel nicht mehr auf die Beete gepasst haben und nun unter dem Dachvorsprung verweilen müssen.

    Okay, nun zum negativen, da hab ich mehr zu erzählen:
    %
  • Begleitet ist die komplette Saison durch Mangelsymptomen an den Blättern. Bereits relativ frühzeitig zeigten die sich. Hier die ersten Symptome nach etwa 4 Wochen:

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    Dann kam das furchtbare, zerstörische Unwetter mit Tornado:

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    (Fichte auf Haus geknallt)

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    (Dixi-Klo - okay, ich glaub die Dinger wiegen nicht soooo viel)

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    (Zwei Trichterwolken)​

    Sprich: Danach hab ich wieder bei Null angefangen. Das bekommt insofern eine Relevanz für diesen Thread, weil ich dem Zuge gleich die Düngermenge erhöht habe. Auf die 1 Gramm pro 1 Liter Erde, wie oben beschrieben. Die vorherige Dosierung weis ich nicht mehr auswendig, hab ich aber auf irgend 'nem Fresszettel aufgeschrieben. Bei Bedarf kann ich den ja irgendwo suchen...

    Die Anfang Juli neubepflanzten Tomaten machten pauschal einen besseren Eindruck mit der höheren Düngergabe. Aber dennoch zeigten sich recht bald Nährstoffmangel-Symptome in den Blättern.

    Hier habe ich ein paar Fotos von Ende Juli, zunächst aber von den Pflanzen aus obrigen Fotos (einige der wenigen, welche das Unwetter überlebt haben): So sahen die Pflanzen einen Monat später aus, das Krankheitsbild hat sich natürlich verschlechtert:

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    Okay, und nun zu den anderen Pflanzen, welche Anfang Juli neubepflanzt wurden: Alles beginnt mit folgendem Symptom, ausgehend von den älteren Blättern:

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    Dann zeitgleich ein zweites Symptom, ich würde es als Mg-Mangel deuten, ebenfalls von den älteren Blättern ausgehend:

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    Und dann gibt es ein drittes Symptom, später auftretend, ausgehend von frischen Blättern:

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    Okay soweit zu den Mangelsymptomen an den Blättern.
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  • Ein weiteres Problem waren die Früchte selbst. Sie schmeckten vorzüglich, ehrlich. Ich lehne mich sogar soweit aus dem Fenster, um zu behaupten, dass es die besten waren, welche ich dieses Jahr zwischen die Zähne bekam. Aber: Sie waren immer zu klein. Angefangen von den Cherrytomaten, auch die hätten 'nen Tick größer sein dürfen. So Sorten, die es normalerweise auf die 80, 90 Gramm bringen, kamen gerade mal auf die Hälfte. Und Fleischtomaten, na-ja, Brummer waren nicht viel dabei. Die kleinste Fleischtomate war 'ne Brandywine Apricot:

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    ... bei ihr hab ich 2 Unzen notiert. Die wird also irgendwas so um die 50, 60 Gramm gewogen haben. Die meisten Fleischtomaten lag so bei 100 bis 150 Gramm. Die größte war die Malakhitovaya Shkatulka:

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    Die brachte es auf 9,1 Unzen. Also etwa 260 Gramm.
    %
  • Dann empfand ich die Fruchtstände viel zu klein. Pro Fruchtstand hätten meiner Einschätzung nach mehr Blüten und Früchte dran hängen können. Allgemein betrachtet:

    Sorte mit Fruchtgröße < 30 g bis 7 Früchte / Fruchtstand.
    Sorte mit Fruchtgröße < 100 g bis 4 Früchte / Fruchtstand.
    Sorte mit Fruchtgröße > 100 g bis 3 Früchte / Fruchtstand.
    %
  • Pflanzenwachstum bin ich auch nicht zufrieden. Die haben irgendwann zum Wachsen aufgehört. Es gibt Tomaten, die gehen mir gerade mal bis an den Arsch. Kein Pflanzenwachstum = keine neuen Blüten = beschränkter Ertrag.
Okay, soweit einmal. Ich glaube das ist genug zum Lesen. Noch sind die Pflanzen gesund, der Frost war noch nicht da. Wenn also irgendjemand irgendwelche Fotos zu meinen Pflanzen braucht, jetzt sagen. Nicht morgen. Mein Wetterfrosch sagt, dass es für Morgen schon Frost geben könnte.

Der Grund warum ich das Thema noch aufgreife ist ganz einfach der, dass ich paar Tomaten pflanzen möchte. Für die winterliche Fensterbank, das ist ja bei mir schon Tradition seit meinem ersten Tomatenjahr. Und da möchte ich das Düngekonzept überarbeitet haben: 1 g auf 1 Liter. Zuwenig? Zuviel? Ich mische ja die Düngelkügelchen mit der Erde, damit die Kügelchen gleichmäßig in der Erde verteilt sind. Sollte ich zusätzlich noch Bittersalz (+Mg, +S) untermischen? Oder Dolomitkalk (+Ca, +Mg)?

Apropos Ca: Ich hab so 'n pH-Messgerät. So für 20 Euro. Aber ich glaube das ist ein CCC-Gerät. Also ein Chinese Cheap Crap. Entweder ich bediene das Teil falsch, oder es taugt wirklich nichts. Die Messwerte sind nämlich immer sehr willkürlich. Steck ich es rein in die Erde, dann hab ich z.B. 'nen Wert von 7,0. Steck ich es zwei Zentimeter entfernt erneut rein, ein Wert von 5,0 usw. Vielleicht sollt ich 'n Video machen? Aber ein Muster lässt sich erkennen: Die Messwerte liegen immer < 7. Im Bereich von 4,0 und 7,0. Sollten die Messwerte stimmen, wäre der pH-Wert schon ganz schön krass niedrig. Vielleicht doch zuviel Nährsalze in der Erde? Aber ob man dem Gerät so trauen kann, hmmm, ich weis ned...

Eins muss noch gesagt werden: Schande über mich. Aber ich hatte massiven Geilwuchs. Ich hab mich einfach nicht bremsen können und zuviel Pflanzen angezogen. Und dann zuwenig Fensterbänke gehabt. Also hab ich halt mehrere hundert Pflanzen hinter paar Fensterbänke gequetscht. Den Paprika, Chili und Auberginen machte das relativ wenig, die kamen auch bei wenig Licht gut. Aber die Tomaten sind halt ordentlich in die Höhe. Schließlich standen die Eng auf Eng. Nahmen sich gegenseitig das Licht weg. Und machten ein Wettrennen um das beste Lichtangebot. Na-ja, passiert mir kein zweites Mal mehr. Aber ich könnt mir auch vorstellen, dass der dünne Stiel (man siehts auf den Fotos teils sehr gut) für einen Flaschenhals in der Nährstoffversorgung gesorgt hat. Vielleicht gerade bei Nährstoffen mit niedriger Mobilität.

Grüßle, Michi :confused:
 
Zuletzt bearbeitet:
  • Achja: An der Kernfrage, die mich da wurmt, bin ich eigentlich mal wieder vorbeigeschrammt:

    Und zwar wenn ich 10 Gramm Düngelkügelchen für einen 10 Liter Topf mit der Erde mische. Dann werden sich die Nährstoffe der Düngelkügelchen wohl freisetzen. Wenn ich das richtig verstanden habe drückt das den pH-Wert runter. Wirke ich dem entgegen, wenn ich zusätzlich noch Dolomitkalk zu den Kügelchen dazu mische. Das müsste doch den pH-Wert anheben, oder?

    Dann enthält des Dolomitkalk ja auch noch Mg. Weil mir klingts immer in den Ohren, das Sprüchchen:

    Je mehr mit N-P-K man düngt,
    desto früher Magnesium-Mangel winkt.

    ... also hau ich einfach ein bissl mehr Mg rein (bzw. hab ich ja mit Dolomitkalk bereits erledigt). Und alles ist wieder gut.

    Also: Düngelkügelchen + Dolomitkalk = Glückliche Tomaten? Glücklicher Michi?

    Oder bin ich auf dem Holzweg!? Und es ist mal wieder nich so einfach, wie mein Dickschädel das gerne hätte!? :confused:

    Grüßle, Michi :rolleyes:
     
    Beeindruckendes Posting! :D

    So eine Wissenschaft mache ich mit meinen Tomaten nicht und viele Deiner Fragen sind für mich zu fachspezifisch.

    Aber als erstes ist mir die Topfgröße aufgefallen: Ist das nicht viiiiel zu klein? Meine Tomaten stehen in der Erde oder in 20-40 l Pflanzsäcken. Ich habe letztens mal Fotos dazu gezeigt, das gelbe Birnchen ist jetzt bei 3m Höhe, die San marzano mini hab ich gestern bei 4 m gekillt.

    Das waren die extremsten, aber auch alle anderen Tomaten waren zu Letzt ca. 1,70 m bis 2 m hoch.

    Ich mische beim pflanzen die Pflanzerde mit Kompost und Gesteinsmehl und dann bekommen die erstmal nix mehr. Ab und zu habe ich einen NPK Flüssigdünger von Lidl mitgegossen.

    Meine Ernte war nicht besonders, aber dem Aufwand wahrscheinlich angemessen. :-P Außer KBF, die mit Hexengebräu gut wegging, hatte ich keinerlei Krankheitsanzeichen.

    Waren die kranken Blätter den sortenspezifisch?

    LG

    PS: Tolle Wolkenfotos!!!
     
  • ich bin überwältigt von deinen Dünge-und Beobachtungsstudien!

    Meine wenigen Tomis in der freien Natur hatten alle auch die gleichen Symptome wie deine.Ich dünge einfach mit nem flüssigen Blumendünger ohne großes Nachdenken,ob ich die richtige Mischung habe.....

    Gute Ernte im Vergleich zu den Nachbarn,das Hexenbräu hatte die Braunfäule ziemlich in Schach gehalten.Im Moment stehen noch kleine rote und gelbe Partytomis im Garten,die sich alle selbst versät hatten.

    Weiterhin werde ich allerdings nicht früher mit dem Vorziehen anfangen,da mir der Platz fehlt und es werden überwiegend frühreifende Sorten werden (Braunfäulehochgebiet..)

    Die ausgegeizten und abgeschnittenen Blätter lege ich immer unten rund um den Haupttrieb ab-irgendjemand hat mir mal erzählt,daß die Tomis sich daraus auch Nährstoffe holen?!

    Bin gespannt,wie es düngemäßig weitergehen wird im thread.
    Sigi
     
  • Aber als erstes ist mir die Topfgröße aufgefallen: Ist das nicht viiiiel zu klein? Meine Tomaten stehen in der Erde oder in 20-40 l Pflanzsäcken. Ich habe letztens mal Fotos dazu gezeigt, das gelbe Birnchen ist jetzt bei 3m Höhe, die San marzano mini hab ich gestern bei 4 m gekillt.

    Fast alle meiner Stabtomaten stehen in 10 Liter Pötten und knacken die 2.50 bzw. kommen an die 3 Meter heran.

    Meine Tomaten habe ich auch mit einem Bio-Dünger auf Melasse-Basis gedüngt. Plus Kompost plus Thomasphosphatkali. Sahen super aus, kaum Nährstoffmangel.

    Und dann kam der verregnete/ zu kalte September und damit der Mehltau. Auch eine Spritzung mit Hexengebräu brachte zwar kurzweilige Hilfe, aber wenn einmal eine Schwächung in den Pflanzen drin ist, dann kriegst Du sie kurz vor Ende auch nicht mehr zum Schönen Schwan.

    Aber Michi, Du kennst ja meine Bilder, bis Mitte September war alles bombig. Ich würde aber auch sagen: nicht mit dem Düngen aufhören, obwohl die Früchte schon reifen, denn dann ist der Verfall der Pflanze doch vorprogrammiert.

    Beste Grüße
    Doro
     
    Hallo Michi,
    kann mich Deinen Beobachtungen nur anschliessen!
    Diese Saison war die erste, in der meine Männer keinen Pferdemist untergegraben haben ( die waren beschäftigt mit neuem Gewächshaus bauen )
    Zum Düngeverhalten: die vergangenen Jahre düngte ich nur mit Brennesel- und Unkrautjauche. Da kam in jede Giesskanne ein Schluck - keine Probleme.
    Wenn Früchte angesetzt hatten, dann einmal wöchentlich aufgelöster Tomatendünger in die Kanne.
    Diese Saison kam ich nicht dazu, ans Düngen zu denken, ist ja bekannt warum.
    In der kommenden Saison bekommen meine Tomaten wieder Pferdemist und Pflanzenjauchen - bin grad dabei Beinwell hier am Haus anzusiedeln.
    LG Anneliese
     
  • Wir düngen gar nicht. Vor der Auspflanzung kommt Kompost unter die Erde, das war's.

    Trotzdem gab es dieses Jahr die absolute Rekordernte. Quantitativ wie auch geschmacklich.
    Zumindest im Gewächshaus.

    Wird aber auch an Annelieses Samen gelegen haben :grins:

    Ben
     
    Servus,

    ich habe Bodenkunde als Grundlage für landwirtschaftlichen und gärtnerischen Pflanzenbau studiert und weiß immer nicht, ob ich mich bei solchen Problemen einmischen darf, ohne zu beleidigen mit deutlicher Ablehnung bestimmter Praktiken oder Ansichten.
    Das Problem hier heißt Alternaria solani und kommt vermutlich mit dem Kompost.
    Wenn ich ganz extrem anders eine saure Waldstreu (Mull aus Fichtenmonokultur) mit basischem Kesselsand aus der Steinkohleverbrennung 9:1 mische, habe ich solche Probleme nicht, und alle Tomatenzuechter in der Umgebung platzen fast vor Neid.
     
    Hallo Michi,

    wie schon gesagt, haben die Pflanzen keine Mangelerscheinungen sondern eine Pilzerkrankung vermutlich Alternaria solani.

    Meine Pflanzen haben bei dem guten Wetter der letzten Tage auch ziemlich gelitten und sehen wie Deine aus. Meine haben Mehltau, Dürfleckenkrankheit (Alternaria solani) und die Braunfäule steht auch schon in den Startlöchern.

    Bei dem guten Wetter sind aber die meisten Früche ausgereift und wurden bereits geerntet und es hängen nur noch wenige dran, die Saison ist daher sowieso für mich fast beendet und ich werde nichts mehr machen.

    Falls an Deinen noch einiges hängt, würde ich alle befallenen Blätter entfernen und mit Hexengebräu spritzen, hat bei mir auch gegen Mehltau geholfen.

    Zum Düngen:
    Ich verwende nur einen Tomatenlangzeitdünger mit hohem Kaliumanteil. Die bekommen im Mai und August was ca. 20-30g pro Pflanze und mehr nicht. Gegossen wird mit kalkhaltigem Brunnenwasser, bisher haben sich alle bei der Düngung super entwickelt und reichlich getragen, Mangelerscheinungen hatte ich noch keine.

    Bei Langzeitdünger werden die Pflanzen gleichmäßig mit Nährstoffen versorgt und man hat keine Arbeit mit dem düngen.

    Viele Grüße
    Peter
     
    Okay, erst einmal vielen herzlichen Dank für eure Antworten! :)

    So, wo fang ich jetzt am Besten an...!? Vielleicht mit Alternaria: Das einige Blätter Alternaria-Befall zeigen, ist mir auch bereits aufgefallen. Allerdings nur an Blättern, die ohnehin geschwächt und gelb aussehen. An völlig gesundem Blattwerk finde ich keine braunen, dürren Flecken mit weißen konzentrischen Ringen. Daher die Überlegung, ob es sich nicht um eine Begleiterscheinung handelt, weil das Blatt geschwächt ist? Oder isses kein Mangel, welches die gelben Blätter verursacht sondern der Pilz selbst?

    Das Problem hier heißt Alternaria solani und kommt vermutlich mit dem Kompost.

    Ich habe keinen Kompost verwendet.

    ich habe Bodenkunde als Grundlage für landwirtschaftlichen und gärtnerischen Pflanzenbau studiert und weiß immer nicht, ob ich mich bei solchen Problemen einmischen darf, ohne zu beleidigen mit deutlicher Ablehnung bestimmter Praktiken oder Ansichten.

    Also ich habe nichts dagegen! Im Gegenteil ich bin auf den Rat von Experten angewiesen. Und wenn du irgendwelche Praktiken und Ansichten von mir zu kritisieren weist, dann mach das. Ich kann davon nur profitieren...

    Falls an Deinen noch einiges hängt, würde ich alle befallenen Blätter entfernen und mit Hexengebräu spritzen, hat bei mir auch gegen Mehltau geholfen.

    Nabend Peter, an meinen Pflanzen hängt nichts relevantes mehr. Was jetzt noch reif wird nehme ich mit - so wie's kommt. Ansonsten seh ich da keine Notwendigkeit mit Hexenbräu oder Kupferpräparaten aktiv zu werden.

    Zum Düngen:
    Ich verwende nur einen Tomatenlangzeitdünger mit hohem Kaliumanteil. Die bekommen im Mai und August was ca. 20-30g pro Pflanze und mehr nicht. Gegossen wird mit kalkhaltigem Brunnenwasser, bisher haben sich alle bei der Düngung super entwickelt und reichlich getragen, Mangelerscheinungen hatte ich noch keine.

    Bei Langzeitdünger werden die Pflanzen gleichmäßig mit Nährstoffen versorgt und man hat keine Arbeit mit dem düngen.

    Einen solchen Tomaten-Langzeitdünger (Compo Tomaten-Langzeitdünger) verwendete ich auch. Wie hieß Deiner?

    Beeindruckendes Posting! :D

    Nabend myrte, Danke! :cool:

    Aber als erstes ist mir die Topfgröße aufgefallen: Ist das nicht viiiiel zu klein? Meine Tomaten stehen in der Erde oder in 20-40 l Pflanzsäcken.

    Müsste klappen! Schätze ich jetzt einfach mal! Pauschal würde ich auch lieber größere Töpfe bevorzugen. Aber bei der Menge an Pflanzen! Ist ja nich so, dass ich nur 10 Pflanzen oder so habe...

    Ich habe letztens mal Fotos dazu gezeigt, das gelbe Birnchen ist jetzt bei 3m Höhe, die San marzano mini hab ich gestern bei 4 m gekillt.

    Das waren die extremsten, aber auch alle anderen Tomaten waren zu Letzt ca. 1,70 m bis 2 m hoch.

    Ich hab auch so ein paar Monster-Pflanzen (die höchsten sind bei mir Sungold F1 und Sungrape F1), die haben die 5 Meter Marke geknackt. Aber: Die haben vermutlich durch den Topf in den Erdboden durchgewurzelt und beziehen ihre Nährstoffe von dort.

    Ich mische beim pflanzen die Pflanzerde mit Kompost und Gesteinsmehl und dann bekommen die erstmal nix mehr. Ab und zu habe ich einen NPK Flüssigdünger von Lidl mitgegossen.

    Kompost habe ich nicht. Aber des Gesteinsmehl könnte 'ne Komponente sein, welches meinen Tomaten fehlt...

    Waren die kranken Blätter den sortenspezifisch?

    Ne, da kann man kein Muster erkennen. Meine ich. Ich guck aber morgen nochmal...

    PS: Tolle Wolkenfotos!!!

    Dankeee... :?

    ich bin überwältigt von deinen Dünge-und Beobachtungsstudien!

    Nabend Sigi! Danke! :rolleyes:

    Meine wenigen Tomis in der freien Natur hatten alle auch die gleichen Symptome wie deine.

    Immerhin bin ich nicht allein... :grins:

    Weiterhin werde ich allerdings nicht früher mit dem Vorziehen anfangen,da mir der Platz fehlt und es werden überwiegend frühreifende Sorten werden (Braunfäulehochgebiet..)

    Ich überlege, ob ich nächstes Jahr nicht komplett auf die Fensterbank verzichten kann. Zunächst vielleicht in den ersten vier Wochen Kunstlicht. Das hat sich bewährt. Da sind die auch richtig gedrungen. Und dann raus ins Frühbeet. So ab Mitte April oder so. Ich glaube Anneliese könnt mir da gut weiterhelfen, die kennt doch die ganzen Tricks mit Grablichtern, etc.

    Die ausgegeizten und abgeschnittenen Blätter lege ich immer unten rund um den Haupttrieb ab-irgendjemand hat mir mal erzählt,daß die Tomis sich daraus auch Nährstoffe holen?!

    Tomatenjauche kann man draus machen. Ich leg die Blätter aber auch immer so untenrum wie du. Obs ihnen gefällt weis ich aber ned...

    Bin gespannt,wie es düngemäßig weitergehen wird im thread.

    Ich auch... :D

    Fast alle meiner Stabtomaten stehen in 10 Liter Pötten und knacken die 2.50 bzw. kommen an die 3 Meter heran.

    Anneliese macht sogar 5 Liter... bewundernswert... ;)

    Aber Michi, Du kennst ja meine Bilder

    Logisch! :-P

    Ich würde aber auch sagen: nicht mit dem Düngen aufhören, obwohl die Früchte schon reifen, denn dann ist der Verfall der Pflanze doch vorprogrammiert.

    Auf alle Fälle! Nur eigentlich sollte die Düngewirkung, wenn Langzeitwirkung auf der Packung steht, auch zumindest länger als 3 Wochen anhalten, oder?

    Am liebsten wär mir ein Düngekonzept, wo ich die Erde während der Pflanzung mit Düngekügelchen, etc. mische. Und das ich dann nicht mehr nachdüngen muss.

    Zum Düngeverhalten: die vergangenen Jahre düngte ich nur mit Brennesel- und Unkrautjauche. Da kam in jede Giesskanne ein Schluck - keine Probleme. Wenn Früchte angesetzt hatten, dann einmal wöchentlich aufgelöster Tomatendünger in die Kanne. Diese Saison kam ich nicht dazu, ans Düngen zu denken, ist ja bekannt warum. In der kommenden Saison bekommen meine Tomaten wieder Pferdemist und Pflanzenjauchen - bin grad dabei Beinwell hier am Haus anzusiedeln.

    Nabend Anneliese, mich beschleicht doch das Gefühl, ob ich die Pflanzen hab verhungern lassen. Aber als ich bemerkt habe, dass auf der Verpackung nur 'ne Düngeempfehlung für Beete stand (also so und so viel Düngekügelchen pro m²) hab ich einfach mal gegooglet. Und bin daraufhin im offizielen Forum von Compo gelandet:

    http://www.compo-hobby.de/forum.aspx?index=8&idbeitrag=1190

    und dann hab ich so gedüngt wie das hier vom Compo Beraterteam empfohlen wurde. Aber das war erst recht nix. Also hab ich einfach mal frei definiert 1 g pro Liter. Das war dann besser. Also 10g für mein 10 Liter Topf. Aber vielleicht wars immernoch zu wenig. Gerade wenn ich sowas wie von Peter lese mit 20-30 g!?

    Oder vielleicht doch überdüngt? Wegen dem Mg-Mangel an den Blättern? :confused:

    Wird aber auch an Annelieses Samen gelegen haben :grins:

    :grins: :grins: :grins:

    Grüßle, Michi
     
  • Servus,

    Das Problem hier heißt Alternaria solani und kommt vermutlich mit dem Kompost.
    Wenn ich ganz extrem anders eine saure Waldstreu (Mull aus Fichtenmonokultur) mit basischem Kesselsand aus der Steinkohleverbrennung 9:1 mische, habe ich solche Probleme nicht, und alle Tomatenzuechter in der Umgebung platzen fast vor Neid.
    Hallo manure
    Wieso kommt das vom Kompost :confused:soll man gewisse Pflanzen nicht kompostieren (Tomaten, Kartoffeln, Gurken und alles mit Mehltau werf ich in die Biotonne)

    Machst du das mit dem Waldstreu bei deinen Tomaten?? Was gibt es als Alternative zu basischem Kesselsand aus der Steinkohleverbrennung - das wird nicht jeder haben.

    Danke im Voraus!
     
  • ...Oder vielleicht doch überdüngt? Wegen dem Mg-Mangel an den Blättern?

    das kam mir beim ersten durchlesen auch in den Sinn, habe mich nur nicht getraut es zu schreiben.

    ich habe auch mit Compo (aber normaler Garten Langzeit Dünger) gedüngt,
    10l Topf, 50l mit 4 Pflanzen, mit Pikierstab um die Ballen 4 Löcher gestochen und
    diese Saison zwei mal, je einen Mokkalöffel in die Löcher gestreut.
    Kam mir ja auch viel vor, aber die Cherry sieht noch gut aus, Carotin hats am WE
    hinter sich gebracht, Chilis sind nun im WG und Blühen noch
     
    Ach ja, wo ich gerade das von Schneckentempo lese;
    Die Versuche mit der Tomatenbank und dem Sechseckbeet sind auch gelaufen,
    überwintern tue ich nicht (nur die Habaneros) aber was sich zeigte war
    das die Tomis im Sechseckbeet doppelt so groß geworden sind als die im Topf.
    Mag an der Menge des Bodens liegen aber ich denke das auch die Holzkohle
    die ich im Sechseckbeet untergebracht habe dazu beitragen könnte (mini Terra Preta)
     
    Servus,

    ich lese nur so oft hier das Wort Hexengebräu und jetzt auch noch Kupfer: das macht mich alles krank, weil ich mit Wilson nicht alt werden könnte, wenn ich Bioware essen wuerde, die mit Kupfer behandelt ist.
    Wegen Alternaria solani habe ich selbst erst gezweifelt, weil die Flecken nicht typisch stark ausgeprägt sind, aber der Pilz arbeitet eben schon ohne diese und bildet die erst aus, wenn Niederschlag oder Beregnung darauf prasseln, was ja hier nicht möglich war, wie ich das verstanden habe.
    Magnesiummangel liegt wohl vor, aber was ranken sich da fuer Probleme rum?
    Kesselsand ist mir deshalb eingefallen, weil ich sehr viele Keimversuche damit mache und dann auch den Wert fuer kalibeduerftige Pflanzen sehr schätze.
    Kesselsand hat mit 5 Masseprozent viel Ca und mit 1,3M-% Mg auch noch ein angenehm enges Ca/Mg-Verhältnis, was mit dem hohen SiO-Gehalt von beinahe 60% Alternatia solani sehr gut vorbeugt.
    Ich halte sehr wenig von Guanodung und will das nicht auf einen Hersteller reduzieren: ich bin allergisch gegen diesen Dreck. Das kann ich nicht verheimlichen, selbst wenn die ganze Nation sich ökologisch auf Guano einschwören wuerde.
    Nadelholzmull schließe ich erst mit Kalkstickstoff auf, um das C/N-Verhältnis zu verengen und um die Pilz- und Bakteriengefahren auszuschließen.
    Ich mache sozusagen antibiotisch Tomaten, habe sie aber auch schon in reiner Hydrokultur mit verduennter Nährlösung im Gießwasser (nur von unten) gemacht.
     
    Hallo Michi,
    Du hast garantiert nicht überdüngt!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!
    Was machst Du mit den Tomatenkübeln? Leerst die über den Winter aus, oder läßt die Erde drin - wenn Du die Erde drin läßt, locker die Erde und streu dann Gartenkalk drüber und häckel den ein. Kalk neutralisiert den PH-Wert des Bodens...
    hab mir sogar schon überlegt, ob ich Kalkstickstoff in meine Gewächshäuser streuen sollte -zwegen die blöden Pilze, trau mich aber nicht...ist mir zu gefährlich wegen zu hohem Stickstoffgehalt!
    LG Anneliese
     
    Hallo Michi,
    Du hast garantiert nicht überdüngt!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!
    Was machst Du mit den Tomatenkübeln? Leerst die über den Winter aus, oder läßt die Erde drin - wenn Du die Erde drin läßt, locker die Erde und streu dann Gartenkalk drüber und häckel den ein. Kalk neutralisiert den PH-Wert des Bodens...
    hab mir sogar schon überlegt, ob ich Kalkstickstoff in meine Gewächshäuser streuen sollte -zwegen die blöden Pilze, trau mich aber nicht...ist mir zu gefährlich wegen zu hohem Stickstoffgehalt!
    LG Anneliese

    Weil ich eh immer geschimpft werde, daß ich bei allen möglichen Problemen eine Lösung mit Kalkstickstoff anbiete, traue ich mich hier mich einzumischen:
    Verpilzte Erde sollte abgetragen werden und Kalkstickstoff ist nur für Outdoor.
    Ergo wird der Kalkstickstoff in granulierter Form jetzt im warmen Oktober noch schichtweise in den Haufen der draußen gelagerten Gewächshauserde gemisch, während die Sohle im Gewächshaus nur einfach mit einer Eisensulfatlösung wie zum Moosentfernen gegossen wird. Die Cyanidphase dauert beim Kalkstickstoff auch jetzt im Herbst kaum mehr als zwei Wochen, aber wenn die Erde jetzt nicht gebraucht wird, kann sie ja auch ein paar Monate nur mit einer Plane abgedeckt haldisiert ruhen und vom Frost weiter gereinigt werden. Stickstoffverluste gibt´s da nicht, wenn abgedeckt ist und die Erde so viel Humus hat, daß evtl. ausgesungsfähiger Ammoniak sicher als Ammonium eingelagert bleibt. Didin wirkt eh lange als Nitrifikationshemmer im PERLKA.
     
    Hallo manure,
    ich schimpf Dich garantiert nicht!!!!
    Auf jeden Fall weiss ich jetzt, was ich zutun habe. Hoffe, dass dann das Problem gelöst ist.
    In meinem uralten Glashaus in dem ich schon alles drin hatte, war diese Saison Ruhe, ist das, was ich nicht verstehe.
    LG Anneliese
     
    Hallo manure,
    ich schimpf Dich garantiert nicht!!!!
    Auf jeden Fall weiss ich jetzt, was ich zutun habe. Hoffe, dass dann das Problem gelöst ist.
    In meinem uralten Glashaus in dem ich schon alles drin hatte, war diese Saison Ruhe, ist das, was ich nicht verstehe.
    LG Anneliese

    Ich bitte vielmals um Entschuldigung:
    das war ja wegen der Schimpfe auf alle möglichen anderen Gelegenheiten bezogen, weil ich so oft und überall die Vorzuege von Kalkstickstoff preise, so daß das Gegner des Kalkstickstoffs schon gar nicht mehr hören oder lesen wollen von mir. Das hat mich vorsichtig werden lassen - so war das gemeint.
    Wenn ein Gewächshaus während der Cyanidphase nicht betreten wird und eh gelüftet ist, dann bräuchte die Erde nicht entfernt werden, möchte man meinen, aber die Gärtnerpraxis zeigt, daß es sehr große und lang anhaltende hygienische Vorteile bringt, wenn die Erde trotzdem abgetragen wird und die Sohle im leeren Gewächshaus dann auch dem Frost ueberlassen wird.
     
    Michi, da hast du dir ja mal wieder endlos Mühe gegeben, aber ich mache mir zur Zeit auch ähnliche Gedanken, wie ich im nächsten Jahr meine Tomatenernte verbessern kann.

    Dieses Jahr habe ich als Erde eine Mischung aus Kompost und Gartenerde genommen und ausschliesslich mit Urin und etwas Holzasche gedüngt. Einige Tomaten sind der Blütenendfäule zum Opfer gefallen, so scheint es mir, dass das alles nicht so ganz ausreichend ist.

    Für das nächste Jahr werde ich grösstenteils Kompost pur nehmen und dem etwas Urgesteinsmehl zusetzen. Sollte jemand Erfahrung mit einem guten Mischungsverhältnis Erde - Urgesteinsmehl haben, bitte raus damit. Da steh' ich noch in'ner Bretagne :(

    Düngungstechnisch möchte ich den Guss mit flüssigem Körpergold und evtl. Holzasche beibehalten und noch nicht auf andere Mittel zurückgreifen.

    Zum Composana Tomaten Langzeitdünger: Ich habe ihn - zusammen mit Composana Tomatenerde, für meine Heirloom-Winterbrut genommen, und bis jetzt sieht das alles sehr gut aus. Ich glaube schon, dass man damit beste Resultate erzielen kann, aber er kostet halt auch (und mit 1 Gramm pro Kilo Erde für die gesamte Saison kommst du sicher nicht aus - eher 3 - 4 Gramm). Ich hab' mir jedenfalls in den Kopf gesetzt, nächstes Jahr möglichst auf gekaufte Produkte zu verzichten - auch wenn ich ein paar Gramm weniger ernte.
     
    Ich hatte gestern nicht die Zeit für den Garten, wie ich mir das erhofft bzw. benötigt hätte. Nur: Eins konnte ich mit eindeutiger Sicherheit feststellen:

    Das Problem hier heißt Alternaria solani

    ... eben nicht. Und zwar begründe ich es damit, dass sobald die Wurzeln das Topfende erreicht haben und Fuß fassen können in den Erdboden, in den Boden reinwurzeln und von dort Nährstoffe beziehen, keine neuen befallenen Blätter mehr auftreten. Auch mutieren dann die Pflanze zu anständigen Tomatenpflanzen und wachsen munter in die Höhe. Dann heben sich alle Faktoren die ich an meinen Tomaten kritisiere auf.

    Extrembeispiele sind ein paar überschüssige Jungpflanzen. Sie sahen katastrophal aus. Total verkahlt (wegen Nährstoffmangel) und schwächlich. Ich hab sie irgendwann mal nausgeschmissen. Wenige Stunden später taten sie mir leid. Also hab ich Schnüre gespannt, alle Pflanzen wieder eingesammelt, geknickte Stiele geschient, und sie an den Schnüren angebunden. Dann hab ich sie ein, zwei, dreimal flüssig gedüngt. Mehr nicht. Dann gingen sie ab wie 'ne Rakete. Stehen heute noch immer in ihre 9er Töpfchen, sind aber bewundernswerte Pflanzen geworden, und das weil sie durch die Löcher hindurch in den Erdboden gewurzelt haben.

    Für mich liegt klar auf der Hand: Alternaria kann nicht das Problem sein. Die Pilzkrankheit ist eine Begleiterscheinung einer durch Nährstoffmangel geschwächten Pflanze.

    Sobald die Pflanzen den Erdboden erreichen hebt sich die Nährstoffproblematik und Alternaria auf.

    Ich kann daher nur schlussfolgern: Falsch oder zuwenig gedüngt! :cool:

    Grüßle, Michi
     
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