Brauche ein Düngekonzept für meine Tomaten

Habe gerade einem amerikanischen Tomatengärtner meine Fotos gezeigt. Er wirft zwei Ursachen in den Raum:
  • Verticillium-Welke für Symptom #1 (s.o.)
  • Spinnmilben für Symptom #3 (s.o.)
Interessanter Einwand... :grins:

Grüßle, Michi :(
 
  • Ergo wird der Kalkstickstoff in granulierter Form jetzt im warmen Oktober noch schichtweise in den Haufen der draußen gelagerten Gewächshauserde gemisch, während die Sohle im Gewächshaus nur einfach mit einer Eisensulfatlösung wie zum Moosentfernen gegossen wird. Die Cyanidphase dauert beim Kalkstickstoff auch jetzt im Herbst kaum mehr als zwei Wochen, aber wenn die Erde jetzt nicht gebraucht wird, kann sie ja auch ein paar Monate nur mit einer Plane abgedeckt haldisiert ruhen und vom Frost weiter gereinigt werden. Stickstoffverluste gibt´s da nicht, wenn abgedeckt ist und die Erde so viel Humus hat, daß evtl. ausgesungsfähiger Ammoniak sicher als Ammonium eingelagert bleibt. Didin wirkt eh lange als Nitrifikationshemmer im PERLKA.

    Frage: Ich kenne Kalkstickstoff bisher gar nicht, habe jetzt ein bisschen was drüber gelesen, aber da wird überall empfohlen, es im Frühjahr, ein paar Wochen vor der Aussat zu verwenden?!
    Und was bedeutet: "Wenn die Erde so viel Humus hat..." Kann bzw. sollte man zu dem Haufen evtl. gleich Kompost dazumischen, um Schneckeneier zu eliminieren?

    LG
     
    Hallo Michi,
    unsere Kübeltomis (Cocktail: Vesennij Mieurinskij ) hatten keine Mangelsymptome und - weil unter Dachvorsprung Haus-Südseite stehend - bisher noch keine Krankheiten:

    Gedüngt wurde mit:

    Beinwell-Schachtelhalm-Brennnesseljauche verdünnt 1:10 + Urgesteinsmehl
    wöchentlich

    2 Essl. Hornspäne monatlich

    Gewässert wurde - mangels Regen - meist mit Leitungswasser Härte 30.

    Herzliche Grüße
    von
    Moorschnucke:o
     
  • Hallo @ Moorschnucke,
    von Deinen 6 Beinwellabkömmlingen hat einer Fuß gefaßt und wird jetzt gehegt und gepflegt. Ist ca 25 cm hoch.
    Gruß
    Shargal
     
  • Hallo Shargal,
    sollte es mit dem Beinwell nicht klappen ich könnte Dir auch noch schicken...siedle den grad bei mir an!
    LG Anneliese
     
  • Hallo Shargal,
    nein Beinwell ist so ein Unkraut - sei vorsichtig beim Ansiedeln, den haste über kurz oder lang im ganzen Garten und kriegst ihn nimmer raus.
    Ich hab meinen unter den Kirschbaum gepflanzt, zuerst wollte ich ihn nur im Kübel...aber da unter dem Baum sonst eh nix wächst dachte ich, daß es der richtige Platz für ihn ist. Die Beinwellpflanze lag 3 Tage ohne Erde auf dem Land, vor 3 Tagen eingepflanzt und er wächst weiter. Wenn Du willst, grab ich nochmal einen aus...und dann kriegst Post.
    LG Anneliese
     
    @ Anneliese,
    würde mich sehr freuen. Platz ist da. Und ob da nun nutzloser Giersch wächst...da hab ich lieber Beinwell.
    Gruß
    Mathias
     
  • Habe mich zwar nun lange nicht mehr gemeldet hier im Forum, aber bei interessanten Diskusionen mische ich doch dann gerne mal mit wenn ich darf...:-P

    Also ich hatte dieses Jahr ausnahmslos Ruhe...
    Wie ich es letztes Jahr angekündigt hatte nicht mit Brennesseljauch gedüngt, sondern bin wie folgt vorgegangen:

    Im Vorjahr hatte ich in einem GW den Boden mit frischen Hühnermist vorbereitet.
    Im anderen GW habe ich nur locker umgegraben und mit Gartenkalk den Boden neutralisiert zum Vergleich.

    Im Frühjahr habe ich dann im gemisteten GW den Boden nur gelockert und ende April dann Tomaten gepflanzt..

    Im ungedüngten GW habe ich dann Kompost und Brennesselblätter sowie etwas Hörnspäne und Tomatendünger in die Erde eingearbeitet (so wie immer)

    3 Wochen nach Pflanzung habe ich normalen Tomatendünger eingearbeitet...

    dann alle 2 Wochen mit einer angemachten Lösung (Ein Einmachglas 750ml etwa viertel voll mit Thomaskali den Rest mit Wasser aufgegossen) im Verhältnis 1:10 gegossen....

    Im Wechsel habe ich dann mit Löwenzahnjauche (brauche ich eh für meine Beerensträucher) gedüngt...

    Bedeutet also in einer Woche mit verdünnten Thomaskali und in der darauf folgenden Woche dann mit LZJauche (1:10)...

    Ergebniss ist eindeutig:
    Im GW mit untergegrabenen Hühnermist sind die Tomaten quasi gesund und vorallem üppig (Schwerste Fleischtomate Nonna Antonia war 1,2 Kg) gewachsen, ohne Mangelerscheinungen oder gar Krankheiten...

    Im GW ohne vorbereitung waren die Pflanzen zwar auch anfangs gesund hatten dann aber auch starken Befall von Graufäule (die wieder abklang) und Mangelerscheinungen !...

    Damit steht für mich persönlich fest das man Starkzehrer (Tomaten und auch Paprika) auch eine ordentliche Grundlage mit allen benötigten Mineralien zum Start geben muß und dafür sorgen sollte das sich dieser Zustand nicht allzusehr verändert...!!! (scheint mir als sehr wichtig)

    Bedeutet für mich, ich muß den Pflanzen ein ausgewogenes Wachstumsspektrum geben damit sie keine Hungerphasen erleiden müßen...

    Ich sehe es wie bei uns Menschen. Ist das Immunsystem erstmal geschwächt, können Krankheiten schlechter/nicht mehr bekämpft werden und man wird einfach krank.

    Übrigends: wegen der "versalzung" wurde letztens erst ein interessanter Artikel verfasst das Tomaten extra mit sehr salzhaltigen Dünger besser und geschmacklich ausgereifter schmecken sollen als "ungesalzene" (müßte zu ergoogeln sein)...

    Natürlich bedeutet dies das man solche Experimente nur in der Topfkultur ausprobieren sollte und nicht unbedingt für das Freiland geeignet ist. Trotzdem ist auch gegen das düngen mit normalen "Blaukorn" bei ordentlicher Anwendung nichts einzuwenden aus meiner Sicht, den wer ausgewogen düngt, düngt richtig!

    persönlich werde ich nun zusehen das ich immer ausreichend Mineralstoffe im Boden habe. Bodenproben erleichtern hier bestimmt die Dosierung. Kompost und vorallem die hochgelobte Brennesseljauche die ja fast ausschließlich nur N ist (und somit nur für Wachstum ist) sind da leider nicht ausreichend... Zusätzlich zur Jauche dann auch noch Hornspäne (die ebenfalls hauptsächlich nur zu N umgewandelt wird)
    ist hier sicherlich nicht hilfreich. Kein Wunder wenn Sorten die im Normalfall um die 1,5 bis Max 1,8 Meter werden dann um die 3 Meter "schießen" und der Ertrag dann nicht passt oder nicht so schmeckt wie es schmecken soll...

    Sorry für den vielen Text....
    evtl regt dies ja den ein oder anderen an umzudenken bei der Düngung...
     
  • Hi Marco!

    Schön von Dir zu hören!!! :)

    Achja, für soviel Text musst du Dich nicht entschuldigen. Wer lesefaul ist, kann ja weiterscrollen. Ich bedanke mich jedenfalls dafür und lasse Deinen Text auf mich wirken...

    Die Brennesseljauche hab ich vergangenes Jahr angewendet, schließlich habe ich seeehr viel Brennesseln auf dem Grundstück. Aber das ging erst recht in die Hose. Ich hatte dann zwar stattlichen, riesengroße Pflanzen, man sagt sie gingen ordentlich ins Kraut, aber sie waren auch seeeeehr anfällig für Braunfäule. Sicher errinnert sich noch der ein oder andere daran...

    Ich habe heute 'ne leere Dose mit Langzeitdünge-Kügelchen für Blumen gefunden. Mit ähnlichem Nährstoff-Spektrum wie mein Tomaten-Langzeitdünge-Kügelchen. So wie es aussieht waren sie wohl definitiv unterdüngt, wenn ich mir da so ablese, wieviel Gramm Dünger pro Pflanze man geben soll:

    kügelchen.webp

    ... wenn ich überlege, dass Pflanzen etwa 4 Gramm pro Pflanze bekamen. Und da ist von 15 Gramm für Pflanzen mit niedrigem Nährstoffbedarf die Rede. Da muss man sich sogar noch wundern, dass es, so gesehen, "so gut" funktioniert hat...

    Oh mann... :(

    Grüßle, Michi
     
    ... Das Problem hier heißt Alternaria solani und kommt vermutlich mit dem Kompost....
    Nehmen wir mal an es ist Alternaria durch Kompost (könnte bei mir ev. sogar hinhauen), wie kommt das dann aber so stark bei den kompostfreien Pflanzen von Michi?

    Womit gießt Ihr Eure Freilandtomaten?
    Ich nehme sofern vorhanden Wasser aus der Regentonne, die dieses Jahr eigentlich immer gut gefüllt war. Dadurch haben meine Freilandtomaten fast kein Leitungswasser bekommen - entweder kam das Regenwasser direkt von oben oder halt aus der Tonne. Ich habe den Verdacht, dass meine Freilandtomaten dies Jahr auch deshalb so mies aussehen. Meine Regentonne hat nur 300 Liter und ist schnell leer. In normaltrockenen Jahren bekommen meine Tomaten deshalb viel mehr Leitungswasser und die darin gelösten Nährstoffe!? Ich glaub den hat durch fast nur Regenwassernutzung dies Jahr zusätzlich noch etwas gefehlt?
     
    Nehmen wir mal an es ist Alternaria durch Kompost (könnte bei mir ev. sogar hinhauen), wie kommt das dann aber so stark bei den kompostfreien Pflanzen von Michi?

    Ich habe dieses Jahr zum ersten Mal Erde nicht im Garten-Center geholt. Denn 12 Euro für einen 70 Liter Sack ist für mich einfach unbezahlbar bei der Menge an Pflanzen.

    Ich habe mir stattdessen Pflanzerde von so ner lokalen Firma besorgt, die so Grünzeugs-Abfälle, die jeder abliefern kann, recyclet und zu Pflanzerde, Humus, Rindenmulch, etc. verarbeitet.

    Wenn dann durch diese Erde...

    Allerdings spreche ich nicht von Alternaria, die geht mir ziemlich am Arsch vorbei. Das Problem ist wohl eher, in meinem Fall, die Verticillium-Welke.

    Womit gießt Ihr Eure Freilandtomaten?

    Meine bekommen Regenwasser aus nem etwas rostigen Fass. Des Wasser ist etwas trübe und schmeckt man auch beim Trinken. Meine Pflanzen bekommen daher wohl ausreichend Fe übers Gießwasser... :)

    Grüßle, Michi
     
    Schön von Dir zu hören!!!

    Danke !
    habe mich nur rar gemacht weil es mir hier zu bunt wurde mit manchen "Experten" und da meldet man sich halt nicht mehr so oft.... ist aber ein anderes Thema und nur mein Bier... :D

    Hier mal zwei Bildchen von meiner größten Nona
    Anhang anzeigen 245099

    die andern wurde so zwischen 600 und 900g

    und meiner "ersten" Ernte
    Anhang anzeigen 245100

    Die zweite Ernte (und die fortlaufenden) habe ich schon gar nicht mehr dokumentiert was sich im Nachhinein immer wieder als Fehler herraustellt (weil 1. mehr und zweitens der glaubwürdigkeit der Aussagen)

    Ich werde auf jeden fall nächstes Jahr noch mehr darauf achten das ich (nennen wir es Mineralfluss ;) ) nicht unterbreche und mehr darauf achte das ich richtig wässere !

    Meines Erachtens ist das auch ein wichtiger Punkt in der Hobbygärtnerei...
    Wenn man bedenkt das Wasser doch die benötigten Mineralien erst löst, oder die Umwandlung erst ermöglicht...

    Zuviel Wasser ist genauso schädlich (verwässernt) wie zu wenig (verkümmern)....
    Obwohl, es gibt da Tomatenbauer die gar nicht wässern und ihre Tomaten sich selbst überlassen. Da würde mich nur interessieren wie die Bodenbeschaffenheit ist!

    Ansonsten probiere ich nächstes Jahr noch Urgesteinsmehl aus. Das soll ja den Boden ebenso anreichern mit den wichtigsten Mineralien und Grundstoffen sowie den Boden locker halten...

    Apropo locker halten. Ist evtl. auch so eine Geschichte die näher beleuchtet werden sollte (weil wir hier quasi Ursachenforschung betreiben) Wie ist der Sauerstoffeintrag in deinem Boden ?
    Oder anders ausgedrückt, ist dein Boden sehr verdichtet ?

    Was mein Wasser anbelangt, da habe ich nur Regenwasser und manchmal welches aus meinem Brunnen (Grundwasser). Ist also weder Kalkhaltig (daher meine Kalkdüngergaben im Herbst/Winteranfang) also auch mehr "sauer"...
    Eisen habe ich nicht untersucht, und mal ehrlich, Eisen kommt in Gemüse (auch in Spinat) nur in Spuren vor. Und sollte im Gartenboden auch ausreichend vorhanden sein für jede Pflanzenart :d
     
    Klar, war auch nich sooo ganz ernst gemeint mit dem Eisen. Eisen brauchen die Tomaten. Hab auch schon Eisenmangel an Tomaten gesehen, zum Glück aber nicht an meinen Pflanzen. Aber sooooo viel brauchen sie davon ja jetzt auch nicht. Ein gesunder Boden wird genug Eisen enthalten, behaupte ich jetzt einfach mal...

    Meine Erde ist sehr locker. Da verdichtet sich überhaupt nichts. Man kann 'nen Strohhalm bis in den Topfboden reinstecken. Der Strohhalm würde nicht abknicken...

    Auf Dein Fotos gehe ich nicht näher ein, weil ich fasst vor Neid platze, sorry... ;)

    Grüßle, Michi
     
    Na dann schreib ich auch mal etwas mehr:
    Meine Freilandtomaten sehen dieses Jahr so schlecht wie schon seit Jahren nicht mehr aus. Mit schlecht meine ich nicht unbedingt den Gesamtertrag - der hat uns locker gereicht, und es wird auch noch jetzt etwas geerntet (heute zB noch eine Hand voll KBF-freie Chocolate Cherry) - ich meine eher die Tatsache, dass dies Jahr meine Freilandtomaten nicht wie üblich vom Frost vernichtet werden, sondern durch diverse Krankheiten bzw. Mangelerscheinungen schon vorher ihr Lebensende erreichen (werden).
    Und ich versuche nun die Ursachen dafür zu ergründen - konkret: Was ist dieses Jahr bei mir anders als in den Letzten. Da ich keine Sortenabhängigkeit erkennen kann, müssen die Ursachen dafür wohl in meiner Gartentätigkeit liegen.

    1. ich hab weniger "chemisch" gedüngt (fast gar nicht), weil ich mir dachte, ich fahr das runter - das war sicher ein Fehler - nächstes Jahr gibt es wieder mehr - ein richtiges Düngerkonzeot hab ich aber nicht (sorry Michi) - ich nehm einfach wieder ein paar Löffel mehr vom A.-Tomatendünger - vielelicht zusätzlich noch etwas Kalk

    2. ich hab stattdessen in diesem Jahr viel mehr mit selbst gemachten Kompost gearbeitet - für die Nährstoffversorgung sicher nicht schlecht - wegen darin enthaltener Krankheitserreger aber dann wohl wieder kontraproduktiv - ich werde nächstes Jahr darauf achten, dass der Kompost sicher unterirdisch bleibt, und nicht durch Spritzwasser vom Regen an den Pflanzen hoch kann

    3. und die Sache mit dem Gießen - so wenig Leitungswasser haben meine Tomaten schon lange nicht mehr bekommen - ob das im Garten relevant ist weiß ich nicht, deshalb meine Frage - ich kenne es aber aus der Aquaristik, dass nach jedem Wasserwechsel mit Leitungswasser die Planzen sichbar loswachsen, so lange bis die darin enthaltenen Nährstoffe alle sind, das reicht je nach Wechselmenge etwa 1-2 Wochen - wer also in diesem Zyklus das Wasser wechselt, hat wegen guter Nähstoffversorung ein völlig zugewuchertes Aquarium, wer nur zweimal im Jahr wechselt, hat Kümmerpflanzen - ich überlege nun, ob diese Leitungswasser-Nährstoffversorgungsregel auch auf Pflanzen im Freiland übertragbar ist?
     
    Hey Michi !

    Auf Dein Fotos gehe ich nicht näher ein, weil ich fasst vor Neid platze, sorry...

    Die habe ich nur durch Zufall eben noch auf der Digicam gefunden !
    Wollte nicht damit angeben ! Wollte nur dokumentieren was bei mir so "drin" ist...

    Wie gesagt, ich werde nächste Saison mehr aufs wässern und auf die allgemeine Düngung achten...

    Einseitiges Düngen ist bestimmt nicht ratsam !
    Auch die allgemein gültigen Aussagen wie "nimm Brenesseljauch und Hornspäne" und alles wird gut ist für eine allgemein gültige Düngeempfehlung für diese Forum nicht gut...

    Richtiger wäre:
    Düngen sie ihre Tomaten Paprika Auberginen (alles Starkzehrer!!!) regelmäßig ausgewogen mit -> (und hier sollten wir etwa erarbeiten was bei fast allen Böden gültigkeit hat)

    Nur leider wird man das nicht können !
    Jeder Gartenboden, jede Blumenerde ist anders beschaffen...
    Jeder Zusatzstoff, jeder Dünger anders zusammengesetzt....

    was bleibt ?
    Ich schätze mal -> eine Minimalanalyse....

    Das wird sich sicherlich nicht jeder antun (Kostenfrage).

    Eine Ausgwogene Düngerempfehlung könnten wir evtl. trotzdem ausarbeiten.
    Allerdings nicht in einem Jahr, und nicht ausschließlich über diese Forum. Es bedarf auch echte Fachleute (von Experten schreibe ich lieber nicht) Düngeempfehlungen von Instituten und dem geballten Wissen von tausenden von Hobbygärtneren...

    habe ich das nun nicht schön allgemeingültig geschrieben :confused: :D ;) :pa:
     
    Na dann schreib ich auch mal etwas mehr:

    Na endlich ! :)

    Und ich versuche nun die Ursachen dafür zu ergründen - konkret: Was ist dieses Jahr bei mir anders als in den Letzten. Da ich keine Sortenabhängigkeit erkennen kann, müssen die Ursachen dafür wohl in meiner Gartentätigkeit liegen.

    Guter Ansatzpunkt !
    Genauso muß man meiner Meinung nach vorgehen...
    Alles bisher gesagte/geschriebene bestätigt mich nur in meinem bisherigen Denken über die Situation

    1. ich hab weniger "chemisch" gedüngt (fast gar nicht), weil ich mir dachte, ich fahr das runter - das war sicher ein Fehler - nächstes Jahr gibt es wieder mehr - ein richtiges Düngerkonzeot hab ich aber nicht (sorry Michi) - ich nehm einfach wieder ein paar Löffel mehr vom A.-Tomatendünger - vielelicht zusätzlich noch etwas Kalk

    Wie gesagt, evtl. hattest du schon unbewußt ausgewogen gedüngt und hast dieses Jahr dann alles "richtig" (also falsch!) gemacht....wer weis....

    2. ich hab stattdessen in diesem Jahr viel mehr mit selbst gemachten Kompost gearbeitet - für die Nährstoffversorgung sicher nicht schlecht - wegen darin enthaltener Krankheitserreger aber dann wohl wieder kontraproduktiv - ich werde nächstes Jahr darauf achten, dass der Kompost sicher unterirdisch bleibt, und nicht durch Spritzwasser vom Regen an den Pflanzen hoch kann

    Kompost kann auf beide Arten gegeben werden. Meines bescheidenen Wissens nach wird, wenn er überirdisch ausgebracht wird nur ein kleiner Teil biologisch abgebaut und der Großteil ausgewaschen(?)

    Eingearbeitet wird zum größten Teil der Kompost biologisch aufgeschlüsselt und so umgewandelt in verwertbare Stoffe direkt für die Pflanze.

    3. und die Sache mit dem Gießen - so wenig Leitungswasser haben meine Tomaten schon lange nicht mehr bekommen - ob das im Garten relevant ist weiß ich nicht, deshalb meine Frage - ich kenne es aber aus der Aquaristik, dass nach jedem Wasserwechsel mit Leitungswasser die Planzen sichbar loswachsen, so lange bis die darin enthaltenen Nährstoffe alle sind, das reicht je nach Wechselmenge etwa 1-2 Wochen - wer also in diesem Zyklus das Wasser wechselt, hat wegen guter Nähstoffversorung ein völlig zugewuchertes Aquarium, wer nur zweimal im Jahr wechselt, hat Kümmerpflanzen - ich überlege nun, ob diese Leitungswasser-Nährstoffversorgungsregel auch auf Pflanzen im Freiland übertragbar ist?

    Ein Wasserwechsel im Aquarium bewirkt mit Sicherheit einen Nährstoffeintrag. Das tut dem Pflanzen sicherlich gut, den Fischen eher weniger. Deshalb gibt man im Aquarium dem wasser diese Tropen bei (komme gerade nicht auf den Namen, bin schon zu lange raus aus diesem Metier)...

    Im Umgekehrten Sinn bedeutet es:
    Frischwasser (kalkhaltig, mineralhaltig) bedeutet neues Futter zum verwerten :D
     
    Hallo Marco,
    Danke für Dein Feedback. Habs denke ich mal halbwegs verstanden bzw. abgespeichert, muss nur in einem einzigen Punkt ein wenig nörgeln (sorry):

    ... Deshalb gibt man im Aquarium dem wasser diese Tropen bei (komme gerade nicht auf den Namen, bin schon zu lange raus aus diesem Metier)...

    Eben nicht!!!
    Die Analogie zum Garten finde ich eigentlich auch ganz gut gegeben. Man kann durch Flüssigdünger zwar kurzfristig etwas verbessern, ein holländisches Aquarium erfordert aber eine vollumfängliche, ausgewogene Nährstoffversorgung, und diese bekommt man nur durch Leitungswasser. Zudem züchtet man sich mit diesem Kunstdüngerzeugs auch noch diverse Falschpflanzen zusätzlich (zB Algen).
    Optimales Pflanzenwachstum im Süßwasser geht nach meinen Erfahrungen nur durch regelmäßigen Wasserwechsel, wegen der ausgewogenen Nährstoffversorgung - spezielle Pflanzen mal ausgenommen, diese benötigen ev. noch Zusatzdüngung, aber auch diese finden die im Leitungswasser enthaltenen Nährstoffe als Grundlage super. Einen chemischen Zusatzdünger, der das selbe Ergebnis wie der regelmäßige Wasserwechsel schafft, hab ich bis heute nicht gefunden (auch wenn die Industrie natürlich ständig was anderes erzählt - aber die will ja auch verkaufen).
     
  • Zurück
    Oben Unten