Habe mich zwar nun lange nicht mehr gemeldet hier im Forum, aber bei interessanten Diskusionen mische ich doch dann gerne mal mit wenn ich darf...
Also ich hatte dieses Jahr ausnahmslos Ruhe...
Wie ich es letztes Jahr angekündigt hatte nicht mit Brennesseljauch gedüngt, sondern bin wie folgt vorgegangen:
Im Vorjahr hatte ich in einem GW den Boden mit frischen Hühnermist vorbereitet.
Im anderen GW habe ich nur locker umgegraben und mit Gartenkalk den Boden neutralisiert zum Vergleich.
Im Frühjahr habe ich dann im gemisteten GW den Boden nur gelockert und ende April dann Tomaten gepflanzt..
Im ungedüngten GW habe ich dann Kompost und Brennesselblätter sowie etwas Hörnspäne und Tomatendünger in die Erde eingearbeitet (so wie immer)
3 Wochen nach Pflanzung habe ich normalen Tomatendünger eingearbeitet...
dann alle 2 Wochen mit einer angemachten Lösung (Ein Einmachglas 750ml etwa viertel voll mit Thomaskali den Rest mit Wasser aufgegossen) im Verhältnis 1:10 gegossen....
Im Wechsel habe ich dann mit Löwenzahnjauche (brauche ich eh für meine Beerensträucher) gedüngt...
Bedeutet also in einer Woche mit verdünnten Thomaskali und in der darauf folgenden Woche dann mit LZJauche (1:10)...
Ergebniss ist eindeutig:
Im GW mit untergegrabenen Hühnermist sind die Tomaten quasi gesund und vorallem üppig (Schwerste Fleischtomate Nonna Antonia war 1,2 Kg) gewachsen, ohne Mangelerscheinungen oder gar Krankheiten...
Im GW ohne vorbereitung waren die Pflanzen zwar auch anfangs gesund hatten dann aber auch starken Befall von Graufäule (die wieder abklang) und Mangelerscheinungen !...
Damit steht für mich persönlich fest das man Starkzehrer (Tomaten und auch Paprika) auch eine ordentliche Grundlage mit allen benötigten Mineralien zum Start geben muß und dafür sorgen sollte das sich dieser Zustand nicht allzusehr verändert...!!! (scheint mir als sehr wichtig)
Bedeutet für mich, ich muß den Pflanzen ein ausgewogenes Wachstumsspektrum geben damit sie keine Hungerphasen erleiden müßen...
Ich sehe es wie bei uns Menschen. Ist das Immunsystem erstmal geschwächt, können Krankheiten schlechter/nicht mehr bekämpft werden und man wird einfach krank.
Übrigends: wegen der "versalzung" wurde letztens erst ein interessanter Artikel verfasst das Tomaten extra mit sehr salzhaltigen Dünger besser und geschmacklich ausgereifter schmecken sollen als "ungesalzene" (müßte zu ergoogeln sein)...
Natürlich bedeutet dies das man solche Experimente nur in der Topfkultur ausprobieren sollte und nicht unbedingt für das Freiland geeignet ist. Trotzdem ist auch gegen das düngen mit normalen "Blaukorn" bei ordentlicher Anwendung nichts einzuwenden aus meiner Sicht, den wer ausgewogen düngt, düngt richtig!
persönlich werde ich nun zusehen das ich immer ausreichend Mineralstoffe im Boden habe. Bodenproben erleichtern hier bestimmt die Dosierung. Kompost und vorallem die hochgelobte Brennesseljauche die ja fast ausschließlich nur N ist (und somit nur für Wachstum ist) sind da leider nicht ausreichend... Zusätzlich zur Jauche dann auch noch Hornspäne (die ebenfalls hauptsächlich nur zu N umgewandelt wird)
ist hier sicherlich nicht hilfreich. Kein Wunder wenn Sorten die im Normalfall um die 1,5 bis Max 1,8 Meter werden dann um die 3 Meter "schießen" und der Ertrag dann nicht passt oder nicht so schmeckt wie es schmecken soll...
Sorry für den vielen Text....
evtl regt dies ja den ein oder anderen an umzudenken bei der Düngung...