Worte eines Friedensnobelpreisträgers

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Semiplena

Guest
Hallo,

ich habe gerade ein aktuelles Zitat von Barack Obama gelesen, welches ich hier wiedergeben möchte:

Ich werde niemals zögern, Gewalt einzusetzen, um das amerikanische Volk
und unsere grundlegenden Interessen zu verteidigen.

Ich sag' dazu jetzt erstmal nichts ..............

Herzliche Grüße,
Stefanie
 
  • Denken nicht auch viele so wenns um die eigene Familie geht ?
    um die Menschen die wir lieben ?

    Es kommt natürlich immer auf die ART der Gewalt an.




    LG Feli
     
  • Also ich persönlich finde Obamas Zitat nicht so schlimm: Jeder hat das Recht, sich bei Angriffen - egal welcher Art - entsprechend zu verteidigen. Er spricht ja definitiv von VERTEIDIGUNG und dem muss ja immer irgend etwas vorausgehen.
     
  • Yassir Arafat hat auch den Friedensnobelpreis bekommen ... so mal nebenbei

    ...nur nicht als Vorschußlorbeeren, sondern hinterher, das macht dann leichter so einiges vergessen ...
     
  • Ich glaube, wenn es nicht gerade der erste schwarze Präsident der USA wäre, würde sich kein Mensch dafür interessieren.
     
    Die Vergabe des Friedensnobelpreises führt ja regelmäßig zu Diskussionen. Oft werden sie für die Beendigung eines Krieges vergeben. Im Falle Barak Obama ist bemerkeswert, dass das Komitee seine Vergabe alleine auf die programmatischen Grundsätze seiner Amtszeit begründet. Da schwingt wohl nicht nur Hoffnung mit. Auf mich wirkt die Begründung eher wie ein Appell, den Worten Taten folgen zu lassen.

    Wenn's wirkt, soll's mir recht sein. Ich zweifle trotzdem. Mir kann keiner weismachen, die große Friedenspolitik einer Weltmacht hängt nur von der Person ihres Präsidenten ab. Da hätte da Nobelpreiskomitee noch Jahrtausende zu tun... :rolleyes:


    preisgekrönte Grüße
    Tono
     
    finde die Worte auch nicht so schlimm ...

    oder sollte er lieber nach dem Motto sein Land regieren, und wenn dich einer schlägt halte auch noch die andere BAcke hin? Wer würd ihn da noch wählen?

    So kann ein Shri Baba oder sonst ein Guru sprechen under jemand der wirklich nach diesen Prinzipien lebt ... (der müßte dann aber alleine leben .... als Asket sozusagen .. sehr löblich)

    Ich bin der friedlichste Mensch aber wehe wenn jemand meine Familie angreifen würde ... bin ich die erste die zum Messer greift .... oder sollte ich erst reden, diskutieren, Diplomatie walten lassen, wenn jemand mit ner Waffe vor meiner Familie steht?

    legt nicht alles so auf die Waage, das Kommitee wird ihn sicher nicht nach seinen Wahlslogans beurteilt haben, denke die haben einen größeren Einblick in das GAnze als wir je haben werden ....
     
    Zuletzt bearbeitet:
  • das wird wohl das sein, was die Amerikaner unter Demokratie verstehen ... :)
     
    Das Volk zu verteidigen ist ja okay, aber es kommt halt drauf an, was mit den "grundlegenden Interessen" gemeint ist. Das kann man ja auslegen wie man möchte:(.

    Das ist ein Aspekt, den ich auch meinte. "Grundlegende amerikanische Interessen ohne Zögern mit Gewalt verteidigen" .......... naja............ es gibt etliche grundlegende amerikanische Interessen, bei denen mir Gewalteinsatz zu ihrer Verteidigung Angst einflößt ...

    Abgesehen davon, dass Amerikaner dazu neigen, auch Dinge in anderen Staaten zu ihrem grundlegenden Interesse zu erklären. Vor diesem Hintergrund gefällt mir die Äußerung schon gar nicht.

    Der andere ist - ja, den Grundgedanken, sein Volk, seine Familie, was auch immer ihm wichtig ist - verteidigen zu wollen, kann sicher jeder nachvollziehen. Aber die Formulierung "ich werde niemals zögern, Gewalt einzusetzen..." ist für mich definitiv keine Aussage für einen FRIEDENSnobelpreisträger.

    Im Notfall würde auch ich zur Verteidigung meiner Familie, meines Heimes etc. Gewalt einsetzen - aber ich halte mir zugute, dass ich zuerst zögern würde.

    Wie wäre es denn, wenn er gesagt hätte "Ich werde - wenn nötig - auch Gewalt einsetzen, um das amerikanische Volk und unsere grundlegenden Interessen zu verteidigen".

    Das ist ebenso verteidigungsbereit - aber es schickt ein Nachdenken und Abwägen voraus. Gewalt eben nur nach sorgfältiger Abwägung - aber nicht um jeden Preis.

    Das ist für mich ein Riesenunterschied. Seine Aussage zeigt grundsätzliche Gewaltbereitschaft - von vornherein. Definitiv nichts für einen Friedensnobelpreisträger!

    Pazifistische Grüße,
    Stefanie
     
    ich würde dieses zitat gerne mal im zusammenhang sehen.
    denn ich bezweifel das er das einfach mal so in den raum geblasen hat.
    wie gesagt, das ganze gespräch oder die ganze rede wäre für mich evtl. ein anlass mal darüber nachzudenken. denn ich kann mir bei den medien sehr gut vorstellen, dass es völlig aus dem zusammenhang gerissen wurde.
     
    Obama sagte den Soldaten bei einem Truppenbesuch am Luftwaffenstützpunkt in Jacksonville eine sorgfältige Abwägung zu. Das Zitat lautet vollständig:

    "Ich werde niemals zögern, Gewalt einzusetzen, um das amerikanische Volk und unsere grundlegenden Interessen zu verteidigen. Ich werde niemals die ernste Entscheidung überstürzen, Euch in die Gefahr zu schicken."

    Er werde das Leben der US-Soldaten nur in Gefahr bringen, wenn dies "absolut notwendig" sei. In diesem Fall würden sie die notwendige Unterstützung bekommen.


    Wenn man das Thema weiter seriös diskutieren will, sollte man auch die offizielle Begründung des Komitees berücksichtigen. Dies hat der Vorsitzende des Osloer Nobelkomitees, Thorbjörn Jagland, wie folgt getan:

    "Barack Obama erhält den Friedensnobelpreis für seinen außergewöhnlichen Einsatz zur Stärkung der internationalen Diplomatie und der Zusammenarbeit zwischen den Völkern. Das Komitee hat besonderes Gewicht auf seine Vision und seinem Einsatz für eine Welt ohne Atomwaffen gelegt. Obama hat als Präsident ein neues Klima in der internationalen Politik geschaffen. Multilaterale Diplomatie steht wieder im Mittelpunkt, mit besonderem Gewicht auf die Rolle, die die Vereinten Nationen und andere internationale Organisationen spielen. Dialog und Verhandlungen sind hier die bevorzugten Mittel, um auch die schwierigsten internationalen Konflikte zu lösen.

    Die Vision einer atomwaffenfreien Welt hat auf kraftvolle Weise Verhandlungen um Abrüstung und Rüstungskontrolle neu belebt. Durch Obamas Initiativen spielen die USA jetzt eine konstruktivere Rolle zur Bewältigung der enormen Klima-Herausforderungen, mit denen die Welt konfrontiert ist.

    Demokratie und Menschenrechte sollen gestärkt werden. Es geschieht selten, dass eine Person wie jetzt Obama die Aufmerksamkeit der Welt derart auf sich zieht und neue Hoffnungen auf eine bessere Zukunft entfacht. Seine Diplomatie fußt auf der Vorstellung, dass diejenigen, die die Welt führen sollen, dies auf der Grundlage von Werten und Haltungen tun müssen, die von der Mehrheit der Weltbevölkerung geteilt werden.

    Über 108 Jahre hat das norwegische Nobelkomitee genau die Art von internationaler Politik und von Haltungen zu stärken versuchen, für die Obama jetzt zum weltweit führenden Sprecher geworden ist.“



    zitierte Grüße
    Tono
     
    Also mal ganz ehrlich ... Obama ist das Beste was der Welt seit vielen Jahrzehnten passiert ist. Er ist für mich und viele Millionen Menschen in der gesamten Welt der einzige Lichtblick in Bezug auf die Zukunft. Und selbst wenn er nicht einen einzigen Punkt von dem schafft was er sich vor der Wahl vorgenommen hat ... allein die Tatsache das ein amerikanischer Präsident sich für Frieden, Umweltpolitik und sozialer Gerechtigkeit ausspricht kann man meiner Meinung gar nicht hoch genug bewerten. Und wenn es notwendig ist, einigen amerikanischen Bürgern jene Aussagen zu geben, die sie für ihren Präsidenten für unabdingbar erachten, dann hab ich damit auch kein Problem.
     
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