Tomatenzöglinge 2022

Ich hoffe sehr, dass es hier nicht die ganze kommende Woche regnen wird. Angekündigt ist es bisher nicht... ein bisschen Sommer darf gerne sein.
Aber stimmt leider, der Regen ist hierzulande sehr unausgewogen verteilt. Die Dürre in anderen Landesteilen kann man sich hier unten nur schwer vorstellen, die Berichte klingen auf jeden Fall sehr unschön.
 
  • Wirklich "Regen" und zwar im Sinne einer Schlechtwetterperiode, ist aber nicht angesagt. Grundsätzlich soll es weiterhin sommerlich warm und sonnig bleiben, an den Nachmittagen / Abenden sollen aber Gewitter dabei sein.
    Solange es nicht allzu heftig wird, passt das schon - ideale Temperaturen zum wachsen, der Regen erspart das Gießen und die Sonne tagsüber sorgt dafür, dass alles wieder schnell abtrocknet.

    Da wäre es um einiges problematischer, wenn es wieder so wäre wie Ende Mai / Anfang Juni.
     
    Ich hätte gerne die ganze kommende Woche Regen. Hier ist nur für heute und morgen 40% Regenwahrscheinlichkeit angesagt. Von Anfang April bis jetzt hatten wir vielleicht 3 maximal 4 Tage wo genug Regen runter kam, dass wir nicht mehr die einzelnen Tropfen auf dem Pflaster erkennen konnten. Die Nachbarorte haben ein bisschen mehr abbekommen aber insgesamt auch viel zu wenig.
     
  • Also wir hatten immer reichlich Regen seit Mai, und richtig stark teilweise. Ich verfolge eigentlich auch das Zeil, die Tomaten nur beim Extremfall zu gießen und den Rest der Natur zu überlassen.
    Leider ist es nun zur Ehekrise Nummer 2 gekommen. Während ich arbeiten war und dann noch der Schicht tagsüber geschlafen habe, ist mein Mann mit dem Gießschlach an die Tomaten und hat ne wilde Gießparty veranstaltet, obwohl sie gar nicht danach aussahen. Und obwohl ich ihm gesagt habe, dass sei nicht nötig:sauer: so hat er auch seine Palme damals getötet, sie hatte dann Wurzelfäule. Jetzt hockt er beleidigt daheim.
     
  • Meine Tomaten schwächeln.... vor zwei Jahren hatte ich schon dieselben Symptome...sie verkümmern oben und wachsen nicht weiter...unten ist alles gut und wenn es dasselbe Problem ist wie damals, werden die unteren Tomaten auch reifen. Bisher sind es 2 von sieben Pflanzen...
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    @mahatari oh, das sieht ungut aus. Nach was genau, kann ich leider nicht sagen. Ist kein Krankheitsbild, das ich von meinen Tomaten kenne. Nicht genug Luftzirkulation, vielleicht? Zuviel Feuchtigkeit?

    @Tomiflora nimm es deinem Mann nicht zu sehr übel. Die Tomaten sind zäh. Bissel zuviel gießen ist noch keine Ehekrise wert. ;-)
    Und er hat es ja wahrscheinlich nur gut gemeint. Aber gar so eng sehen muss man es mit dem Gießen auch nicht.
    Zuviel Trockenheit schadet den Pflanzen auch. Dabei können sie nicht genug Nährstoffe aufnehmen und es kann zu Blütenendfäule und anderem kommen.
    Momentan achte ich bei dem heißen Wetter schon darauf, dass sie nicht schlapp hängen. Das kostet die Pflanzen auch sehr viel Kraft. Da gieße ich auch großzügiger.
     
  • @Taxus Baccata er meint es immer gut. Aber leider gerät er dann in einem Gießrausch und übertreibt es dann :D aber anscheinend hat er diesmal nicht die gesamte Pflanze nass gemacht. Das ist schon ein Fortschritt :D

    @mahatari ich weiß auch nicht, was das sein soll. Vielleicht wirklich schlechte Luftzirkulation? Die unteren Rispen sehen ja schön aus.
     
    @Tomiflora , nicht streiten. Erkläre deinem Mann lieber nochmal ruhig, wieso du die Tomaten in Zukunft nicht gegossen haben möchtest, und dann macht euch zusammen einen schönen Abend. Hin und wieder machen Tomaten auch eine Gießparty mit, so lange die halt nicht täglich stattfindet.


    (Ja, das kommt von mir, die ursprünglich hier im Forum gelandet ist, weil sie ihre Tomaten ersäuft hatte und die Trauermücken Party feierten.)
     
  • nimm es deinem Mann nicht zu sehr übel. Die Tomaten sind zäh. Bissel zuviel gießen ist noch keine Ehekrise wert. ;-)

    Das sehe ich komplett anders...

    Ich hätte einen Tomatenroten Kopf bekommen und meine Partnerin mit der Mistgabel aus dem Haus gejagdt.

    Bei meinen Tomaten versteh ich echt keinen Spaß... :verrueckt:
     
  • Aber um etwas sinnvolles zum Thema beizutragen:

    Tomaten nicht bzw. nur in Extremfällen zu gießen ist pauschal gesehen so nicht sinnvoll.

    Der selbsternannte Tomatenkaiser predigt das u.a. ja immer...

    Das einzig richtige, was man vom Tomatenkaiser ableiten kann ist, dass viele zu ausgiebig ihre Tomaten gießen und den Pflanzen somit gar nicht die Chance erlauben ein ausgeprägtes Wurzelsystem zu entwickeln.

    Dabei ist das Wurzelsystem aber wichtig, damit die Pflanze breit- und tiefflächig Wasser und Nährstoffe erschließen zu können.

    Das kommt einem guten Aroma und einer großen Ernte zu gute.

    Jedenfalls, wenn ich eine pauschalisierte Aussage machen müsste, was ich offensichtlich jetzt muss, den darauf will ich hinaus, dann wäre das nicht die Aussage die Tomaten nicht zu gießen, sondern wenig/mäßig aber regelmäßig zu gießen.

    Lieber immer ein klein wenig als gar nicht.

    Dann erlaube ich der Pflanze ihr großes Wurzelsystem zu machen.

    Gleichmäßige Bodenfeuchte schützt vor Blütenendfäule.

    Gleichmäßige Feuchte hilft auch gegen aufgeplatzte Früchte wenn der große Regenguss kommt, insbesondere nach Trockenheit.

    Wie auch letztens beim Thema Aussaat. Pauschalisierte Aussagen dienen nur so in Form eines Richtwerts. Konkret muss der Gärtner seinen Boden (Art des Drecks) kennen, die Bodenfeuchte bzw. Wasserspeicherfähigkeit und die gefallenen Niederschläge, um zu wissen, ob die Pflanze eine kleine Wassergabe braucht.

    Das ist der Weg zum grünen Daumen...

    Tatsächlich musst ich beim Kuba-Projekt keine einzige Tomate gießen. Gott sei Dank bei so vielen. Durch die Bachnnähe hatte die Erde immer angenehme Feuchte. Den ganzen Sommer lang.

    Den Acker allerdings 1 km weiter und die Pflanzen wären vertrocknet...
     
    Ihr seid so witzig :D wir haben uns wieder vertragen und waren zusammen zu Abend essen 🥰
    Aber eins hat mich schon geschockt: er hat die dranhängenden Tomaten gar nicht bemerkt und hatte nur Augen für die reifenden Gurken :rolleyes: naja, Gegensätze ziehen sich an und es bleiben mehr Tomaten für mich😋

    Ich habe mal aus Spaß ein Experiment gestartet und versucht eine Black Plum mit einer gelben Dattelwein zu kreuzen. Ich habe nur eine Blüte übers Herz gebracht zu entmannen. Aber der Fruchtknoten scheint anzuschwellen, vielleicht hat es funktioniert. Jetzt muss sie nur noch reifen und sich rausstellen, dass ich sauber gearbeitet habe.
     
    schnipp die Blüten regelmäßig an um die Befruchtung zu fördern.
    Alternativ kannst Du auch eine elektrische Zahnbürsten (mit nem alten Kopf) nehmen und die Blüten so zur Selbstbefruchtung animieren.
    Den Tipp kannte ich schon und mache das mit der ausrangierten Zahnbürste.
    Vielleicht wackele ich ja zuviel dadran (?)
    Nebenbei sind diese alten Zahnbürsten das perfekte Reinigungsgerät auch im Haushalt oder der Kellerwerkstatt...;
    gehört aber nicht hierher.
    Ich habe auch ein paar. die trotz vieler Blüten nicht gut fruchten. Ist vielleicht auch der Hitze geschuldet
    Da komme ich nochmal zu meinem "Gewächshaus"
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    Es ist nur für Tomaten. Ich dachte ja, dass die Tomaten da drin besser und früher wachsen.
    Aber es schützt ja nicht vor Frost oder Kälte. Es schützt nur gegen Regen.
    Ich überlege die Isoplatten im unteren Bereich einfach mit einem Lochbohrer 55mm zu öffnen.
    Dann kämen Luft und Bienen/Hummeln rein und es wird nicht mehr so heiß dadrin.
    Was haltet ihr davon?
     
    Das einzig richtige, was man vom Tomatenkaiser ableiten kann ist, dass viele zu ausgiebig ihre Tomaten gießen und den Pflanzen somit gar nicht die Chance erlauben ein ausgeprägtes Wurzelsystem zu entwickeln.

    Dabei ist das Wurzelsystem aber wichtig, damit die Pflanze breit- und tiefflächig Wasser und Nährstoffe erschließen zu können.

    Das kommt einem guten Aroma und einer großen Ernte zu gute.
    Wer ist denn der "Tomatenkaiser"?
    Aber der Hinweis ist vielleicht gut. Ich giesse täglich jede Pflanze mit 1 Liter. Vielleicht ist das ja zuviel?
     
    @Sunfreak vielen Dank für die ausführliche Antwort. Tatsächlich habe ich die Aussagen des „Tomatenpapstes“ des Öfteren gelesen und daher auch jedes mal ein schlechtes Gewissen gehabt, wenn ich die Tomaten gegossen habe. Weil es auch immer wieder heißt, dass es das Aroma verwässert und einige Leute darauf schwören, die Tomaten nur zu gießen, wenn sie am Boden liegen.

    Zumindest bin ich beruhigt, doch nicht so viel falsch gemacht zu haben.
    Ich habe auch gelesen, dass die Blütenendfäule bei Calciummangel auftritt und den Tomaten eine Calciumbrause zukommen lassen. Hat jemand Erfahrungen. Hoffe, das ich sie jetzt damit nicht ausgebremst habe.
     
    @Tomiflora

    Es ist halt so: Für Topf- und Kübelgärtner gelten ja sowieso eigene Regeln bezüglich dem Gießen. Die Pflanzen in Pflanzgefäßen können ja kein großes Wurzelsystem ausbilden. Also müssen solche Pflanzen viel gegossen werden.

    Trotzdem schmecken die Früchte dieser Kübelpflanzen nicht zwangsläufig wässrig, nur weil sie etwa 2-3x täglich gegossen wurden.

    Ich glaube das Thema ist komplexer.

    Tatsächlich weis ich das nicht eindeutig genug, um eine ganz korrekte Antwort abliefern zu können.

    Ich mein, wenn ich meinem Nachbarn irgend 'nen Käs' erzähle, ist das das eine, aber hier lesen tausende Leute mit, da passt man doch eher auf, welchen Quatsch man so erzählt. :LOL:

    Aber es geht so in die Richtung, meine ich, dass die Pflanzen faul werden, wenn man ihnen alles vor die Füße schmeißt. Das betrifft Wasser und Nährstoffe. Dann geben sie sich weniger Mühe sowohl bei den Wurzeln, als auch mit den Blüten. Wahrscheinlich geht das auch zu Lasten des Geschmacks. Außerdem sagt man, dass die tieferen Erdschichten gutes Aroma machen.

    Warum und weshalb das so alles, und ob das alles so richtig ist, kann ich nicht zweifelsfrei sagen.
     
    Ich habe auch gelesen, dass die Blütenendfäule bei Calciummangel auftritt
    Die tritt besonders häufig bei schlechter Wasseversorgung bei länglichen Tomaten im Kübel auf.
    Warum diese Tomaten vom Roma- und San Marzano-Typ so viel anfälliger dafür sind, weiß ich leider nicht. Aber ich beobachte das inzwischen seit über 15 Jahren.
    Theoretisch kann es jede Pflanze mit ungleichmäßiger Wasservesorgung im Kübel treffen, bei mir war das aber bei Cherries und anderen Typen nahezu niemals der Fall. Nur einmal ein Ochsenherz, das sich tatsächlich mit einer Calciumgabe schnell erholte.
    Aber längliche Tomaten habe ich oft schon in der Mitte des Sommers entsorgt, weil da nichts zu wollen war - keine einzige Frucht ohne BEF.

    Es ist wie Michi sagt, gerade im Kübel ist eine gleichmäßige mäßige Wasserzufuhr wichtig. (Das habe ich früher oft nicht hinbekommen und die Tomaten hingen in der größten Hitze schlapp herum. Inzwischen achte ich mehr darauf.)
     
    @Tomiflora

    Blütenendfäule ist Calciummangel, ja.

    Meist ist davon aber ausreichend im Boden vorhanden.

    Der Mangel entsteht meist in direktem Zusammenhang mit Wassermangel.

    Weil bei Wassermangel kommt auch die Nährstoffversorgung ins Stocken.

    Für die meisten Nährstoffe ist das kein Problem. Beim Gießen sind diese Nährstoffe dann schnell auch wieder da.

    Nur Calcium transportiert sich sehr schlecht durch die Pflanze. Man sagt niedrige Mobilität dazu. Nach Wassermangel dauert es viel länger, bis dieser wieder zur Verfügung steht. Und das ist dann das Zeitfenster, wo die unterversorgten Früchte ihre Fäule bekommen.

    Deswegen ist eine mäßige Gießung für konstante Bodenfeuchte so wichtig.

    Deswegen bekommen Topf- und Kübeltommis das auch viel schneller: Weniger Wurzel- und Erdmasse. Dadurch schneller Durst.

    Bei Kübeltommis ist tatsächlicher Calciummangel zusätzlich auch noch recht häufig, weil beschränkter Erdmasse bedeutet auch beschränktes Nährstoffangebot. Und in den üblichen NPK-Düngern ist Ca meist auch nicht drin.

    Calcium-Tabletten haben Calcium in vergleichsweise schnell verfügbarer Form drin (die Mobilität bleibt innerhalb der Pflanze immer noch niedrig - Ca ist Ca, aber die Tabletten sind immer noch das Beste, insbesondere, wenn man Früchte retten will).

    Kübel-Tommis würde ich immer Ca-Gaben geben. Im Beet nicht zwingend. Verkehrt ist sicher nicht, wenn man bei der Beetvorbereitung bissl was eingräbt, insbesondere, wenn man in der Vergangenheit kranke Früchte hatte. Ansonsten Tabletten dort nur dann, wenn man was retten will.

    Zuviel Ca ist aber auch nicht gut, weil es den Boden-pH verändern kann. Und Tomaten wollen ja leicht säuerlichen Boden.
     
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