Hat jemand Erfahrungen mit solch einer Hecke aus Kirschlorbeer (Langlebigkeit, Blüte, Pflegeaufwand etc.)?
Bei uns ist der Kirschlorbeer nicht in seiner Funktion als Hecke gepflanzt worden, sondern einfach als eine etwa 12 m lange Reihe Sträucher vor der Hauswand. (Eine sehr blöde Idee, aber ich war's nicht. Das war schon so, als ich hierher zog.)
Daher zur
Langlebigkeit: die Pflanzen sind ca. 40 bis 50 Jahre alt und haben unglaublich dicke Äste. Wenn man die schneiden wollte, bräuchte man schon eine Säge. Man kann die aber auch gut so lassen und nur den jährlichen Austrieb zurückschneiden, was ich jetzt die letzten 10 Jahre hier gemacht habe. Nicht systematisch, sondern immer dann, wenn die Sträucher wieder mal zu hoch waren und die Fenster verdunkelten, das war etwa 2mal im Jahr der Fall.
Soll heißen: eine Kirschlorbeerhecke darf mit einer langen Lebensdauer rechnen. Zwei Schnitte pro Jahr sind auch bei anderen Heckenarten üblich.
Pflegeaufwand: Besagten Schnitt hab ich per Hand mit Rosenschere und Astschere erledigt, war völlig normaler Aufwand und weniger als bei unserer Hainbuchenhecke an der Straße. Man kann das natürlich auch elektrisch machen, aber das sieht dann eine Zeitlang zerrauft aus. Gefiel mit im Vorgarten nicht. Für eine Hecke wäre ich da je nach Länge aber weniger zimperlich und nähme sicher doch die elektrische Schere.
Blüte: ist sortenabhängig. Mit
portugiesischem Lorbeer kenn ich mich nicht aus und kann dazu nichts sagen. Aber hier wachsen - ich weiß nicht warum - 2 verschiedene Kirschlorbeersorten: die eine davon blüht im Frühjahr schön & fleißig und duftend und liefert Insektenfutter. Im Sommer macht sie auch diese schwarzen Früchte, die von Vögeln geschätzt werden, aber auch dazu führen, dass sich im Garten neue Kirschlorbeeren ansiedeln, wo man sie eventuell nicht haben möchte.
Die andere Sorte hier im Garten blüht so gut wie gar nicht, macht dementsprechend keine Beeren und ist langweilig, aber als Hecke sicher besser geeignet, weil sie nicht überall neue Pflanzen hervorbringt. Leider weiß ich keine Sortennamen, weil ich die Sträucher nicht selbst gepflanzt habe.
Giftig: ja. Ich kann sie aber ohne Handschuhe schneiden und reagiere nicht empfindlich darauf. Muss jedoch nicht bei jedermann/frau so sein. (Die blühfreudige Sorte riecht übrigens beim Schneiden zart und angenehm nach Marzipan.
)
Kompostieren: stimmt, das Laub ist zäh und zersetzt sich nur sehr langsam. Wenn man aber das Schnittgut durch den Gartenhäcksler jagt und das Ergebnis mit Rasenschnitt und Laubkompost etc. mischt, ist das Zeug im Garten sehr sinnvoll verwendbar.
(Für einen Garten mit Hecken und Sträuchern ist ein Häcksler ohnehin eine äußerst nützliche Anschaffung. Fahrten zum Kompostierwerk kann man sich sparen, und für das Häckselzeug gibt es vielfältige Verwendungsmöglichkeiten. Notfalls mulcht man die Hecke selbst damit.)