Pyromellas Balkonurwald

Ich habe auch schon die Frühblüherzwiebeln auf dem ersten Advent gesteckt. Sobald ich einen Sonnenstrahl bekomme, ist es ja angenehm auf meinem Balkon. Da mache ich mir jetzt keinen Stress.
 
  • Ja klar. Es war in einem milden Winter und die Zwiebeln haben mir meinen Faux pas nicht übel genommen.....
    Dieses Jahr darf ich die geschenkten Tulpen aus Meran nicht vergessen. :lachend:
     
  • Ich bin von unserer Chorwallfahrt nach Rom zurück. Mitgebracht habe ich Blasen an den Füßen, einen Sonnenbrand, reichlich Schlafmangel und die Erinnerungen an eine tolle Gemeinschaft, eine faszinierende Stadt, ganz besondere menschliche Begegnungen und sehr viel Musik.

    Ich nehme euch einfach mal mit. Von einigen Dingen gibt es keine Bilder. Manchmal stört ein Fotoapparat und auf manchen Bildern sind gut zu erkennen Leute von meinem Chor drauf. Wie immer: Meine Mitreisenden gehören nicht ohne ihre Einwilligung ins Internet.

    Wir sind am Donnerstag früh gestartet. Bis wir in Rom angekommen waren, war dann früher Nachmittag. Ein Bus holte uns ab und fuhr uns zuerst zu den Kallisto-Katakomben.
    Dort bekamen wir eine Führung nur für unsere Gruppe - Fotografieren unter der Erde leider verboten. Auch an der Gedenkstelle der Hl. Cäcilia, der Patronin der Kirchenchöre singen, sollten wir nicht. Immerhin waren außer uns noch andere Gruppen in dem unterirdischen Gangsystem unterwegs, alles streng getaktet, damit keiner den anderen störe. Ich fand es beeindruckend, wie tief man im Laufe der Zeit gegraben hat. War eine Höhe belegt, grub man einfach die nächste Ebene nach unten. Man lernt dabei so einiges über die antiken Begräbnissitten der Römer, den die Kaktakomben waren ja nicht nur Gräber der Christen.

    P1140153Callisto-Katakomben Eingang.JPG P1140151Callisto-Katakomben Ausgang.JPG P1140147Callisto-Katakomben Bougainvillea.JPG P1140145Callisto-Katakomben Trinkwasserbrunnen.JPG

    Weiter ging es nach St. Paul vor den Mauern. Diesmal ohne Führung, konnten wir den Raum auf uns wirken lassen. Eine andere deutschsprachige Gruppe feierte gerade Messe und hatte auch einen Chor dabei - die Stücke hätten wir alle mitsingen können, die haben wir auch im Repertoir. Natürlich hat von uns niemand laut mitgesungen, aber den ein oder anderen aus meinem Chor habe ich doch bemerkt, der beim Schlendern leise mitsummte.

    In der Krypta werden die Ketten aufbewahrt, die den Hl. Paulus an Rom gefesselt haben sollen.
    Ich habe Respekt vor der Überlieferung, auch vor der künstlerischen Leistung, zu der dieser Reliquienkult geführt hat. Für meinen persönlichen Glauben brauche ich keine Ketten, Knochen, Holzsplitter, die mit irgendeiner heiligen Person in Verbindung gebracht werden. Dass die Authentizität häufig zweifelhaft ist, ist mir bewusst. Aber wenn diese Gegenstände irgendjemandem helfen, Glauben vielleicht "begreifbarer" zu machen, dann bitte sehr. Ich schreibe das hier einmal prinzipiell, weil wir auch unserer Fahrt noch auf so einige Reliquien gestoßen sind.

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    Nachdem wir die Kirche ausreichend betrachtet haben, sind wir in unser Quartier gefahren worden und durften dort Zimmer beziehen. Ich habe, wie die meisten von uns, mir ein Zimmer mit einer Mitsängerin geteilt.
    Später sind wir in ein Restaurant, das zu unserem Hotel gehörte, zum Abendessen gegangen. Die Beschreibung "Nur einmal über die Straße", die unser Chorleiter uns gab, war aber doch etwas untertrieben. Ca 10Minuten Fußweg war es schon, also durchaus eine Strecke, wenn man müde ist, kurze Beine hat und deshalb immer einen halben Dauerlauf machen muss, wenn diese langbeinigen Menschen vorweggehen.
    Das Essen war aber sehr gut und für uns alle als Gruppe schon geordert. Mit 45 Leuten geht das gar nicht anders.

    Den Tagesabschluss machte noch ein kurzes Abendgebet in einem als "Fernsehraum" deklarierten Räumchen des Hotels, in das wir, wenn wir auf allen möglichen Möbelstücken einschließlich der Fensterbänke saßen, so eben alle hineinpassten. Immerhin ist einer unserer Bässe Diakon, unser Chor ein Kirchenchor und unsere Fahrt war als Wallfahrt ausgeschrieben.
     
    Der Freitag Morgen startete mit einem Morgengebet vor dem Frühstück. Beim Frühstück durften wir uns an zwei Kaffeeautomaten mit unglaublicher Sortenvielfalt erfreuen, die beide so langsam liefen, dass es dauerte, bis jeder auch nur eine Tasse Kaffee in den Händen hielt. An den folgenden Tagen haben wir es dann so einzurichten gewusst, dass nicht alle exakt gleichzeitig zum Frühstück gingen.

    Wir sind dann zum Vatikan gelaufen, der Petersplatz lag ca 20 Minuten Fußweg von unserem Quartier. Wir waren noch früh genug, dass die Warteschlangen vor den Kontrollen nicht unermesslich lang waren. Dabei lernten wir auch unsere Stadtführerein, eine Belgierin, die es vor 30 Jahren nach Rom verschlug, kennen. Diese quirlige Frau mit einem unglaublichen Wissen hat uns zwei Tage begleitet.

    P1140195Kapern an der Mauer vom Vatikan.JPG P1140196Petersplatz.JPG P1140197Petersplatz.JPG

    P1140200Petersplatz.JPG P1140202Kuppel des Petersdoms.JPG P1140206Petersplatz.JPG

    Wir bekamen so ein Kopfhörersysten, das habt ihr sicher schon bei Tourigruppen gesehen, wenn nicht schon selbst erlebt. Es hat den Vorteil, dass Erklärungen nicht geschrien werden müssen und trotzdem alle mitbekommen, was los ist.
    So konnten uns schon die zentralen Verhaltensmaßregeln mitgeteilt werden, damit wir fix durch die Kontrollen kämen.
    Der Petersdom selbst war schon großräumig mit Sperren und Abtrennungen zugestellt - am Nachmittag sollten dort Kardinäle ernannt werden, und die große Amazonassynode fand am Wochenende auch noch statt. Also nicht die beste Zeit für Touri-Gruppen, die in den wenigen Stunden, bis der Dom geschlossen werden würde, alle durchgeschleußt werden mussten. Ein unglaubliches Gedränge und es erforderte schon etwas Energie, nicht verloren zu gehen und noch ein bischen was zu sehen. Zum Glück war das nicht mein erster Besuch im Petersdom.
    P1140212Petersdom.JPG P1140219Petersdom.JPG P1140224Petersdom Pieta.JPG

    P1140227Petersdom.JPG P1140238Petersdom Baldachin.JPG P1140242Petersdom Hauptkuppel.JPG

    P1140245Petersdom Grab des Hl. Petrus.JPG P1140251Petersdom.JPG

    Vom Petersdom liefen wir dann zur Engelsburg.

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    P1140262Engelsbrücke.JPG P1140263Engelsbrücke.JPG P1140265Tiber.JPG

    Von dort durch die Gassen Roms bis zur Piazza Navona.

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    P1140277Piazza Navona.JPG P1140283Piazza Navona.JPG P1140284Piazza Navona.JPG

    Nach einer Mittagspause, in der wir uns in Kleingruppen etwas zu Essen gesucht haben, sind wir dann Richtung Pantheon gelaufen - nicht auf der direktesten Strecke. Schließlich sollten wir noch viel von Rom sehen.

    P1140297.JPG P1140304.JPG P1140300Pantheon.JPG

    P1140307Pantheon.JPG P1140309Pantheon.JPG P1140310Pantheon.JPG
     
  • Weiter ging es durch die Gassen über die Piazza Colonna zum Trevibrunen.
    Nein, ich habe keine Münze hineingeworfen. Vor lauter Menschen bin ich gar nicht so nah dran gekommen. (Ich bin aber schon zweimal wiedergekommen, und nie habe ich vorher die Münze geworfen.)

    Als letzten Punkt haben wir die spanische Treppe angesteuert. Nach einem heißen Sommer ohne Blumen und - wieso auch immer - zur Zeit mit dem Verbot belegt, sich dort hinzusetzen. Die Polizei kontrollierte das sogar.
    Wir waren froh, dass wir von dort dann mit der Metro in relative Nähe zu unserem Quartier fahren konnten. Mein Füße waren müde, und der Weg zum Restaurant für das Abendessen war auch nach einer Stunde Pause noch anstrengend.

    P1140319Piazza Colonna.JPG P1140322Säule des Marc Aurel.JPG P1140323EInkaufsstraße.JPG

    P1140325Trevibrunnen.JPG P1140327Trevibrunnen.JPG P1140329Spanische Treppe.JPG
     
    Der Samstag Vormittag stand im Zeichen der Mosaiken. Wir begannen in Santag Maria Maggiore, liefen dann weiter nach Santa Prassede (Diese Kirche hat mir von den dreien am besten gefallen) und den Abschluss bildete San Clemente, wo man aber nicht fotografieren durfte.

    In Santa Maria Maggiore wird ein Spitter der Krippe Jesu aufbewahrt, sagt die Tradition. Das Grab Berninis ist da eine gesichertere historische Tatsache.

    P1140337Santa Maria Maggiore.JPG P1140340Santa Maria Maggiore Cosmatenboden.JPG P1140341Santa Maria Maggiore.JPG

    P1140344Santa Maria Maggiore.JPG P1140347Santa Maria Maggiore.JPG

    Santa Prassede ist von außen ganz unscheinbar, ich wäre ohne unsere Stadtführerin dran vorbei gelaufen. Aber innen!

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    P1140353Santa Prassede.JPG P1140355Santa Prassede.JPG P1140357Santa Prassede.JPG
     
  • Der Nachmittag gehörte dem historischen Rom. Das Coloseum haben wir nur von außen betrachtet und erklärt bekommen (Ich war jetzt schon zweimal drin, ein drittes mal hätte ich jetzt bei den Warteschlangen auch wirklich nicht hineingemusst.)
    Das Forum besuchten wir auch nur per Blick von Außen, wärend wir zum Kapitol hochstiegen. Ich habe vor Jahren mit meinen Eltern einen ganzen Tag in den Ausgrabungen verbracht, deshalb war dieser Schnelldurchlauf für mich in Ordnung.

    P1140362Colosseum.JPG P1140369Titusbogen.JPG P1140370Titusbogen.JPG

    P1140374Blick zum Palatin.JPG P1140381Forum.JPG P1140382Octavian.JPG

    P1140385Forum.JPG P1140388Forum.JPG P1140389Forum.JPG

    P1140390.JPG P1140391römische Wölfin.JPG

    P1140402Forum mit Möwe.JPG P1140404Forum.JPG

    Oben auf dem Kapitol haben wir uns dann eine Pause gegönnt.

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    Der Weg führte uns dann weiter nach Trastevere.

    P1140413Oleander.JPG P1140414.JPG P1140418.JPG

    P1140421Tiber.JPG P1140419Tiber.JPG P1140420.JPG

    In San Benedetto, einem kleinen Kirchlein, das wir mit unserem Chor schon gut füllten, hatten wir ein bewegende Erlebnis. Als wir reinkamen wurden wir von einem Priester sehr kritisch gemustert. Wahrscheinlich war er genervt von den Tourigruppen.
    Wir haben schnell Noten verteilt und gesungen - ein Lächeln erstrahlte auf seinem Gesicht, er bat um Wiederholung. Haben wir natürlich gemacht und auch das von ihm gewünschte Marienlied haben wir ihm noch gesungen. Da wurde er sehr gesprächig, fragte nach woher und wohin und hätte uns am liebsten gleich dort behalten.

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    Die letzte Kirche für den Tag, in der wir auch eigendlich unser Abendgebet sprechen wollten, ließ uns nicht ein. Eine Hochzeit brauchte mehr Zeit als gedacht. So konnten wir der Hl. Cäcilia keinen Besuch abstatten, sondern mussten direkt zum Abendessen gehen.
    P1140426Santa Cecilia.JPG P1140430.JPG P1140431.JPG

    Die Pizzeria, in der wir angemeldet waren, ließ uns auch früher als abgemacht rein.
    Wir saßen in einem furchtbar hallenden Kellerraum. Aber die Pizze waren gut.

    Mit zwei weiteren fußmüden Mitsängerinnen habe ich mir dann ein Taxi zum Quartier gegönnt. EIne Nachtwanderung am Tiber entlang, über den Petersplatz und dann in unser Hotel wäre bestimmt schön gewesen, lag aber jenseits unserer Körperkräfte.
     
  • Ich sag schon mal vorweg: Traumgute Reisebilder!
    Hab lieben Dank, bevor ich mich überhaupt dransetze und die Bilder schaue.

    So, jetzt hab ich auch was zu mampfen in der Hand und es kann losgehen. Ich freu mich wie auf einen Kinofilm. :paar: :grinsend:
     
    Ich heule bei der Pieta. Das ist tatsächlich mein Lieblingsmotiv, kaum sah man je einen schöneren, marmornen, toten Mann, und ein bedrückend trauerndes Mädchen.

    Vielen lieben Dank dafür.
    Der Michel, was hat er schöne Menschen geschaffen.
     
    Dankeschön für den wunderbaren Einblick.

    Wenn Dir, genau wie mir, Mosaiken gefallen, solltest Du unbedingt mal nach Ravenna. San Apollinare in Classe ist mein Highlight.


    Ich muß unbedingt nach Rom. Das Gedränge in der Sextina muß schrecklich sein, es wird sich aber lohnen.

    Sollte es sich ergeben, würde ich um die Adresse Deines Hotels nachsuchen.
     
    Der Sonntag begann etwas später, und nach dem Frühstück gab es noch eine Chorprobe in unserem Winzraum.
    Immerhin sollten wir am Nachmittag im Petersdom singen dürfen.
    Ich war, wie die meisten von uns, davon ausgegangen, dass wir in irgendeiner kleinen Kryptakapelle singen dürften, aber wir waren für die große Apsiskapelle des Doms eingeplant, mit Mikroübertragung in den ganzen Petersdom.

    Um die Zeit zu überbrücken hat uns einer unserer Tenöre, der ein Jahr in Rom studiert hat, zum deutschen Friedhof geführt. Vorbei an der schweizer Garde, der unsere Gruppe zu groß war, weshalb wir nur in Zehnergruppen eingelassen wurden, und dann ein Stück um den Dom herum. Durch ein Tor hindurch - und plötzlich landeten wir nach aller Hektik und Hitze in einem stillen Fleckchen Grün.

    P1140435Petersplatz.JPG P1140438Deutscher Friedhof.JPG P1140442Deutscher Friedhof.JPG

    P1140443Deutscher Friedhof Blick auf den Petersdom.JPG P1140444Deutscher Friedhof.JPG P1140451Deutscher Friedhof.JPG

    Wir sind rechtzeitig wieder draußen und durch eine Kontrollschleuse auf dem Petersplatz angekommen, dass wir noch das Angelusgebet und den Segen des Papstes mitbekommen haben.

    P1140454Papst Franziskus.JPG

    Wir saßen auf dem Platz im Schatten der Kollonaden und haben uns nicht mehr runter getraut, aus Sorge, nicht rechtzeitig wieder durch alle Kontrollen durch zu sein um pünktlich zum Singen im Dom aufzutauchen.

    Nachricht des Chorleiters: Jeder schlage sich bitte allein zum Treffpunkt am Baldachin durch, alle, die noch nicht auf dem Petersplatz seien, einschließlich ihm selbst, würden den ersten Treffpunkt am Obelisten nicht rechtzeitig erreichen.

    Es war unglaublich voll und nur zwei Kontrollschleusen geöffnet, der Himmel weiß, wieso.

    P1140464Petersplatz.JPG P1140466Petersplatz Trinkbrunnen.JPG P1140467Petersplatz Wartepulk.JPG

    Ich hatte am Ende meinen Schal, den ich eigendlich für kühle Abende mithatte, als Sonnenschutz leicht um den Kopf geschlungen.
    Irgendwann haben wir es doch geschafft, danach haben wir nur noch gut eine Viertelstunde in der Toilettenschlange angestanden, bis wir uns in den Dom begeben haben. Der Treffpunkt war dank der Handy-Nachrichten wieder geändert worden. Die ersten hatten eine Seitenkapelle mit Sitzplätzen entdeckt. Gut, um auszuruhen und noch mehr als eine Stunde zu warten.

    Um 15.45 Uhr sollte die Messe beginnen, in der wir singen sollten. 15.15Uhr: Kein Priester da, in der Sakristei weiß niemand von nichts, wir dürfen auch durch die letzte Sperre nicht durch. Unser Chorleiter wird merklich nervöser und leise Fragen kommen auf, ob man uns vergessen hat und ob wir überhaupt singen dürfen.
    Gegen halb vier hat sich unser Chorleiter im gespäch mit den Ordnern durchgesetzt, wir dürfen zur Orgel und ins Chorgestühl. Zeitgleich wird unser italienisch sprechender Tenor von seiner Warterei vor der Sakristei erlöst, ein sehr alter Pater taucht endlich auf. (Noch 10 Minuten bis Messbeginn.)

    Die vorher so strengen Ordner werden freundlich und zugänglich, schleppen zusätzlich Bänke an, damit wir Platz finden und der Organist des Petersdoms erklärt unserem mitgereisten Organisten im Blitzdurchlauf und auf italienisch die Besonderheiten der Domorgel.
    Register austesten? Geht nicht, das würde man überall hören. Einsingen? Ebenfalls nicht.
    So einen Kaltstart mussten wir noch nie hinlegen, dazu haben alle gehörig Lampenfieber.
    Es läuft aber erstaunlich gut, die Töne der Orgel tragen uns, die Register passen zum Glück, ohne uns zu übertönen. Den Meßablauf verfolgen wir mit unseren mitgebrachten Spickzetteln (Messtexte auf italienisch)
    Denn auch, wenn weltweit der Ablauf einer katholischen Messe gleich ist, so ist es doch ganz gut, mitzulesen, und nicht die vereinbarten Zeiten zu verpassen, wann der Chor singen darf.

    Zum Ende bedankt sich der Priester für unseren schönen Gesang und bittet die Gemeinde um Applaus. Die gemeinde war international gemischt und ich bin sicher, dass die Mehrheit so viel italienisch verstanden hat, wie wir. Das macht aber nichts, Musik versteht man über alle Sprachen hinweg.

    Fotos habe ich nicht mehr geschossen, ich war doch reichlich nervös und nach dem Singen wurden wir ganz schnell aus der Apsis wieder hinausgeschickt - ein Vespergebet stünde an.

    Uns blieb auch nur noch Zeit, mit einem kleine Eisstopp, zum Quartier zurück zu laufen, wo wir mit dem Flughafentranferbus zeitgleich ankamen. Gepäck verladen und dann begann der lange Rückweg.
    Heute Nacht um 2.00Uhr habe ich meine Haustür aufgeschlossen und war dankbar, dass ich heute nicht arbeiten musste.
     
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