Volksbegehren gegen das Artensterben

  • Für alle, die es interessiert, eine Stellungnahme der AbL = Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft,
    zum Thema.
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    Schönes WE!
     
  • eine Stellungnahme der AbL = Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft

    Zum Beispiel der Grünlandnutzung:

    Den Pestizideinsatz hier zu verbieten ist völlig am Problem vorbei. Pestizide werden hier schon seit Jahren nicht mehr eingesetzt. Wozu auch, das ist viel zu teuer. Da fährt zweimal im Jahr der Mulcher drüber und macht alles platt, und danach haben Blütenpflanzen eh keine Chance zum Aussamen mehr. Das Gleiche an den Straßenrändern, wo es nicht die Landwirtschaft, sondern die Straßenbetriebe sind.

    Was das Problem eigentlich angehen würde, die Pflanzen bis zum Absamen stehenzulassen, ist wieder nur ein nett gemeinter Vorschlag. Die früheste Mahd Mitte Juni bringt da gar nichts, das einzige was bis dahin abgesamt hat ist der Löwenzahn.

    Pestizide in Schutzgebieten:

    Sind ja größtenteils heute schon verboten. Nur bringt das nichts, wenn die Bauern trotzdem machen was sie wollen. Glyphosat in Gewässernähe ist verboten, interessiert nicht. Jauchen in Gewässernähe ist verboten, trotzdem wird hier bis an den Bach ran gejaucht.
     
  • Was realistisch ist und was nicht liegt allein im Auge des Betrachters.
    Wer hätte vor 25 Jahren ein allgemeines Rauchverbot für realistisch gehalten ?

    Insofern stimme ich Maria voll zu.
    Wer nichts tun möchte (nicht abstimmen oder selbst versuchen, politisch Einfluss zu nehmen), der soll es eben lassen.
    Aber so zu tun als könne sich ganz sicher nichts verändern, ist lächerlich.
    Im Laufe der Geschichte hat sich schon sehr viel verändert, allen Unkenrufen zum Trotz.

    Abgesehen davon verstehe das Problem nicht. Du regst dich über Bauern auf, bist aber gegen ein Volksbegehren für die Bienen und mehr Bio-Anbau...?
     
    bist aber gegen ein Volksbegehren für die Bienen und mehr Bio-Anbau

    Hab ich das gesagt?

    Ich bin der Meinung, dass es a) nicht umgesetzt wird, weil der Bauernverband da ganz andere Mengen mobilisieren wird als die paar Kneipenwirte, und b) mit seinen Maßnahmen am Ziel vorbeigeht.

    zu a) Söder hat schon angekündigt, im Fall eines erfolgreichen Volksbegehrens einen Gegenentwurf zu präsentieren. Dass heisst, er geht schonmal davon aus, dass das Volksbegehren abgewiesen wird und es zu einer Volksabstimmung kommt. Da wird es dann einen weichgespülten Gegenvorschlag von der Regierung Söder geben und die Bauernverbände werden alles dransetzen, dass der Weichspülvorschlag den Zuschlag bekommt.

    zu b) siehe oben. Der Pestizideinsatz auf Grünflächen ist schon lange kein Problem mehr, wenn man die Pflanzen billiger mit Technik plattmachen kann. Und das greift der Entwurf nahezu nicht auf. Genausowenig wie Pestizideinsatz im öffentlichen Raum, oder sterile Grünflächen, Straßenränder. Insektensterben durch Lichtverschmutzung - na, wer hat alles Solarleuchten im Garten stehen? Artenarmut durch sterile Thuja und Kirschlorbeer - da sind viele ja so stolz drauf.

    Hier muss man den Gegnern objektiv zustimmen: Das Volksbegehren richtet sich leider einseitig auf die Bauern aus.

    Ich lasse mich gern vom Gegenteil überzeugen, und wenn ich in Bayern wohnen würde, würde ich da versuchen meine ganze Familie mit hinzuschleifen - auch wenn ich nicht an einen Erfolg glaube.
     
  • Artenarmut durch sterile Thuja und Kirschlorbeer - da sind viele ja so stolz drauf.
    Genau das ist hier mittlerweile in allen Neubaugebieten untersagt und wurde und wird auch nachträglich in sämtlichen alten Bebauungsplänen abgeändert.
    Das finde ich sehr fortschrittlich, und wer hätte sich das vor 30 Jahren träumen lassen...?

    Es gibt hier mittlerweile auch viel Bio-Landwirtschaft, und viele Leute hier kaufen gerne Bio und zahlen gerne den Aufpreis (sofern sie ihn sich leisten können).

    Ich lasse mich gern vom Gegenteil überzeugen, und wenn ich in Bayern wohnen würde, würde ich da versuchen meine ganze Familie mit hinzuschleifen - auch wenn ich nicht an einen Erfolg glaube.
    Genau deswegen verstehe ich die Debatte nicht.
    Hier haben mittlerweile so viele geäußert, dass sie das Volksbegehren blöd finden, es aber durchaus unterschreiben würden, wenn sie in Bayern wohnen würden.
    Ich kann diesen Gedankengang nur sehr bedingt nachvollziehen.

    Und ob man an etwas glaubt oder nicht glaubt, ist letztlich irrelevant - ich warte auf belastbare Zahlen und Fakten.

    Wenn das Volksbegehren scheitert, hat der nächste Gelegenheit, ein besseres auf die Beine zu stellen. (y)
    Oder ein anderes Druckmittel gegenüber der Politik zu finden, das nicht so einseitig auf die Bauern abzielt. (y)

    Der angekündigte Widerstand interessiert mich zum jetzigen Zeitpunkt nicht.
    Die Tabaklobby hatte damals selbstverständlich auch Widerstand mit allen Mitteln angekündigt... und was ist daraus geworden...? (Und nun sage mir jetzt bitte keiner, dass das nicht eine mächtige Lobby mit weltweitem Einfluss sei! :augenrollen:)

    Jeder, dem es ans Leder gehen soll, kündigt Widerstand an. Vor Allem, wenn mächtige Interessen dahinterstecken. Ist doch völlig normal.
    Wer sich davon ins Bockshorn jagen lässt, wird nie etwas verändern!
    Gut, dass bisher nicht alle Menschen so gedacht haben!


    Edit: Woher du das hast, Swenny:
    er Pestizideinsatz auf Grünflächen ist schon lange kein Problem mehr,
    ... würde mich allerdings interessieren (Daten, Zahlen, Fakten). Hier in Bayern wird auf nicht-bio-Äckern und Wiesen gespritzt, was das Zeug hält. Man kann zur entsprechenden Jahreszeit auch live dabei zusehen. (Wer möchte, ist herzlich eingeladen, sich in natura davon zu überzeugen.)
    Meine Großtante mütterlicherseits und ihr Mann kennen einen sehr großen Hopfenbauern in Niederbayern. Und wie die spritzen - so viel, dass sie selbst davon krank werden und nach den Spritzaktionen erstmal wochenlang platt liegen (allerdings begreifen sie das nicht).
     
    Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
    .......... ich bin wirklich erstaunt, wer hier alles schon so genau
    voraussagen kann, was dann kommt...... nach dem 13.02.2019
    Ich sag' einfach mal..... schaun wer mal :D
    Einen Aspekt werfe ich noch in den Ring...... WELCHE von den 'etablierten Parteien' kann es sich derzeit
    derzeit eigentlich erlauben GEGEN VOLKES WILLE Dinge weiterhin 'einfach umzusetzen'?
     
    WELCHE von den 'etablierten Parteien' kann es sich derzeit
    derzeit eigentlich erlauben GEGEN VOLKES WILLE Dinge weiterhin 'einfach umzusetzen'?
    Eva, ich glaube erlauben können sich alle Politiker alles. Ich habe zumindest noch nichts gegenteiliges beobachten können.

    Was aber nicht bedeutet, dass wir nicht trotzdem ein Zeichen setzen und unseren Wunsch nach Veränderung äußern können. Und wenn es genügenden von uns wichtig ist, wird die Politik schließlich hinhören und es umsetzen müssen - wie bei allen anderen Dingen, die in früheren Zeiten "unabänderbar" schienen und dann, nachdem der Druck groß genug war, doch geändert wurden.
     
    Auf das Mia San Mia geseier hab ich schon lange gewartet

    Wer ko der ko;).

    Die Landwirte sind ja auch Opfer vom ganzen System. Sie hängen am Tropf von Brüssel. Die kämpfen ja alle ums überleben. Da werden die falschen Sachen gefördert. Die großen werden unterstützt mit viel Geld, weil die Agrarlobby stark ist. Der Bauernverband nennt sich nur so, der ist der Verband für die Großagrarlobby. Es treten schon viele aus. Den Landwirten die auf Bio umstellen wollen, wird vom System das so schwergemacht, das könnt ihr Euch nicht vorstellen. Ich habe da Einblick, da kann man nur mit dem Kopf schütteln, welcher Bürokratismus da herrscht. In den Landwirtschaftsschulen und Universitäten wird schon das so gelehrt, wie es der Pharma u.Düngemittellobby passt. Die Berater die von den Landwirtschaftsämtern rausgeschickt werden zu den Bauern sind auch schon so passend geschult..... das das System so weiterläuft. Dann die Lebensmittel-Diskonter bestimmen die Preise, von einem Masthähnchen bleiben denen nur noch Cents, das kann es doch nicht sein. Das wird von Brüssel alles so gewollt und erlaubt von der Politik. Ich kriege so einen Hals:mad: wenn ich das alles mitbekomme. Darum ist diese Aktion so wichtig, damit wir die Politik zwingen zu handeln. Wenn es ein paar Millionen sind die da unterschreiben, dann können die nicht einfach darüber hinweggehen. Von Demokratie kann in der EU ja sowieso keine Rede sein. Das ist eine reine Diktatur. Die Kommisare bestimmen, das Parlament in Straßburg kann ja nicht viel mitzubestimmen, das ist alles Augenauswischerei. Wir müssen endlich aufwachen und auch mal auf die Straßen gehen. Aber wir Deutschen sind ja schon alle im Schlafmodus und vor lauter Duckmauserei lassen wir uns alles gefallen. Wenn man was sagt, dann wird man sofort in die rechte Ecke geschoben.

    lg elis
     
    Wir müssen endlich aufwachen und auch mal auf die Straßen gehen. Aber wir Deutschen sind ja schon alle im Schlafmodus und vor lauter Duckmauserei lassen wir uns alles gefallen. Wenn man was sagt, dann wird man sofort in die rechte Ecke geschoben.
    Aber warum sollte man denn in die rechte Ecke geschoben werden, wenn man für den Erhalt der Bienen und gegen Massentierhaltung/Agrarchemie usw. kämpft? :oops: (Bin ein wenig verwirrt. Hatte gerade Straßenproteste der Umwelt und Tieren zuliebe immer als typisch linke Domäne abgespeichert...)
     
    Hier in Bayern wird auf nicht-bio-Äckern und Wiesen gespritzt, was das Zeug hält.

    Auf Äckern: Ja. Das wird sogar immer mehr, nachdem jetzt die "Pfluglose Bodenbearbeitung" erfunden wurde. Da muss man halt das Unkraut mit Roundup wegspritzen.

    Aber auf Wiesen: Zu teuer. Drüberfahren muss man sowieso, und da kann man auch mit dem Mulcher fahren. Und spart das Geld fürs Gift.

    Ich mein, hast Du mal gesehen, was da inzwischen für Geräte fahren? Das geht bis zu fahrerlosen ferngesteuerten Mähern und Mulchern, die muss man nur noch losschicken und danebenstehen, weil sie nicht ohne Aufsicht fahren dürfen.

    Man kann zur entsprechenden Jahreszeit auch live dabei zusehen.

    Und wenn man mal fragt, was das für Zeug ist, was sie einen da übern Zaun in den Garten werfen, heisst es nur: Das ist alles erlaubt, das ist alles legal. Aber was es ist, erfährt man nicht.
     
    Da werden die falschen Sachen gefördert. Die großen werden unterstützt mit viel Geld, weil die Agrarlobby stark ist.

    Nur hieß es schon vor Jahren: Die Agrarsubventionen waren fehlgeleitet, die Unterstützung der großen Betriebe war falsch, wir müssen mehr die kleinen Bauern fördern. Und was hat sich getan: Die Zahl der kleinen Bauern geht zurück, die großen werden mehr.
     
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