Thomash's bestes Gartenjahr?

Gemeinschaftsgärten, die komplett gemeinsam betreut werden, können eine sehr schöne Sache sein - in der Tat aber auch enormes Potenzial für Konflikte bieten.
Wenn man Konflikte und Ärger vermeiden möchte wäre es sicherlich immer am sinnvollsten, ganz klar Bereiche abzuteilen, wo jeder - zumindest in vereinbartem Rahmen - schalten und walten kann wie er will.
Einen Garten wirklich richtig gemeinsam zu bewirtschaften, würde ich mir nicht einmal mit guten Freunden zutrauen - da ich, obwohl ich extrem geduldig, kompromissbereit und friedfertig bin - auf Dauer großen Ärger befürchten würde.

Wenn man nicht einen 08-15-Garten mit simpler, großer Rasenfläche und einer Buchenhecke drumherum hat, halte ich es eher für einen 6er im Lotto, zufällig Mieter zu finden, die den Garten genau im eigenen Sinne pflegen und betreuen... gerade wenn der Garten so individuell und vielfältig angelegt ist.

Thomash, ich an deiner Stelle würde potenziellen Mietern tatsächlich einen Bereich zuweisen, in dem sie sich verwirklichen können - und den Rest nach wie vor selbst betreuen, oder die Bewirtschaftung extrem zurückfahren, wenn es dir wirklich zuviel wird.
Wie gesagt, der Grundgedanke von Gemeinschaftsgärten, die wirklich komplett gemeinsam gepflegt werden, ist sehr schön - aber leider habe ich nur selten mitbekommen, dass es auf diese Weise gut gelaufen wäre und würde es selbst niemals machen, weder als Mieter noch als Vermieter.

Ich drücke dir aber die Daumen (y) - man kann ja nie wissen - vielleicht findet sich ja doch eine "6er-im Lotto-Garten-Familie", die ein Gefühl für deinen Garten hat und mit der das Projekt so klappt wie du es dir vorstellst, man soll niemals nie sagen: Egal wie oft eine Sache schiefgeht, gibt natürlich immer auch Fälle, in denen es funktioniert, bei allem Realismus (und Zweckpessimismus) ist schließlich auch keiner von uns ein Hellseher.
 
  • Die Aufteilung ist schlichtweg unmöglich.

    Das schöne an meinem Garten ist, daß er aus lauter unterschiedlichen Zonen besteht.

    Nehmen wir den Möchtegernwald wo die meisten Obstbäume stehen. Links sind mehr Kirschbäume und Zwetschgen, rechts Pfirsich und Apfel, Quitte und Mirabelle sind Solobäume. Das gerecht aufzuteilen geht nicht.

    Der Naschgarten hat links die rote Stachelbeere rechts die Gelbe weiter oben die grüne - wie aufteilen.
    Auf der "Alm" steht eine Feige, ein Kirschbaum 1 Traube - wie aufteilen.
    Wir haben 15 Traubenstöcke aber jeder eine andere Sorte und jeder schmeckt anders.

    Die chinesische Mauer könnte man am besten aufteilen aber das wars auch schon.

    Dennoch gibt es eine Aufteilung. Einige Beete gehören nur jeweils einer Familie, somit kann man ausweichen, wenn es auf der Gemeinschaftsfläche keine Einigung gibt.

    Aber was viele nicht wissen ist, dass der Garten gar nicht so groß ist wie es hier manchmal den Eindruck hat. Dadurch dass der Garten so viele eigene Zonen hat sieht er immer wieder etwas anders aus. Die meisten Gärten zeigt man einmal von Links und einmal von rechts und das wars. Auch die extreme Hanglage wirkt mit dass der Garten nicht nur größer wirkt sondern auch mehr Pflanzen Sonne bekommen können.

    Die einzige Alternative die es gibt, wäre einen Hausmeister und einen Gärtner einzustellen. Ich würde selbst dann noch einen Mieter finden .z.B. den Ingenieur aber möchte man jemanden im Haus haben der mit dem Zentimeter die Graslänge abmisst. Demnach gibt es auch Konflikte wenn der Garten fremd gepflegt wird.

    Letzt Option schlägt meine Mutter vor : NIE MEHR VERMIETEN und dass ist der Grund wieso soviele Mietwohnungen leer stehen und die Mietpreise steigen.
     
    Vermieten kann man ruhig, wenn man ein guter Menschenkenner ist.
    Es sind nicht alle Menschen und alle Mieter schlecht.
    Ich kenne (inkl. uns) einige anständige Mieter, die sehr bestrebt sind, pünktlich zu zahlen und alles ordentlich zu machen.

    Aber das mit dem Garten... ich befürchtet, ihr werdet euch mit dem angestrebten Konzept keinen Gefallen tun.
    Nette Familie hin oder her... ich würde eine fremde Familie nur an meinen gesamten Garten lassen, wenn er mir sehr egal wäre.
    Sollte das der Fall sein, werdet ihr natürlich keinen Ärger bekommen... es sei denn das Ergebnis ihrer Arbeit würde dich optisch sehr stören (was passieren kann).

    Du wirst es sicher machen wie du für richtig hältst, ich würde nur gerne noch eins zu bedenken geben:
    Wenn du das alles, was du vor hast so im Mietvertrag festhältst - also sprich: dass die Mieter sich an der ganzen Gartenfläche zu schaffen machen können und auch sollen - dann kannst du diese Vereinbarung nicht einfach jederzeit nach Gutdünken und Belieben ändern, nur weil es dir nicht mehr recht ist... so einfach funktioniert das leider nicht.
    Und dann ist der Ärger richtig groß.
    So etwas würde ich persönlich mir nicht antun wollen (da ich genügend anderes um die Ohren habe :d) und den Mietern ein paar Beete zuweisen, in denen sie ihr Zeug anbauen können.
     
    Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
  • .2 Grad tagsüber und dann dass

    P1120852.JPG

    An der Hauswand war es wohl zu warm und hat dem Bäumchen falsche Signale gesendet:(

    Jetzt hat das Bäumchen erst mal Stubenarrest bekommen.
     
  • Allmählich wird es Zeit dass ich ein Hummelvolk bestelle. Also eine Königin mit 'einigen wenigen Arbeiterinnen und natürlich Eier. sollte ein Staat von 200 Hummeln ergeben.

    Im Sommer werde ich dann 3 weitere Hummel Hotels bauen, sodass sich deren Nachkommen im Optimalfall auch wieder hier ansiedeln.
     
    Muss man die auch pflegen, oder kann man die quasi einfach ansiedeln und wenn es ihnen gefällt, bleiben sie? Also, möglichst viele und passende Blüten sollten natürlich drumherum sein, das ist klar, aber noch irgendwas Aktives?
     
  • Das scheint relativ unproblematisch zu sein.

    Es gibt sogar die Möglichkeit den Standort des Nestes zu wechseln. So kann man es jeweils nahe der zu bestäubenden Pflanzen bringen.

    Die Hummeln bekommen vom Anbieter eine Zuckerlösung mit, die für die ersten Tage reicht, bis sich die Hummeln zurecht gefunden haben.
    Blüten bereitstellen ist natürlich Pflicht aber davon gibt es tausende bei mir und dies nicht nur zur Obstbaumblüte sondern bis zum Winteranfang.

    Sie werden in einem Einweg Hummelkasten aus wasserabweisender Pappe ausgeliefert.

    Die künftigen Hummelnester müssen dann aber einmal jährlich gereinigt werden und auf Mottenbefall geprüft werden.
     
  • Wieviele Hummeln sind denn so ein Volk?
    Wenn man welche zwangsansiedelt, nehmen die dann den
    bereits heimischen Hummeln und Bienen nicht die Nahrung weg?


    LG Katzenfee
     
    Wieviele Hummeln sind denn so ein Volk?
    Wenn man welche zwangsansiedelt, nehmen die dann den
    bereits heimischen Hummeln und Bienen nicht die Nahrung weg?


    LG Katzenfee

    Genau das ist das ist eines der Probleme

    Die Idee Bestäuberinsekten zu kaufen wird von vielen Tierschützern zurecht missbilligt - von mir auch.

    Ich kaufe ein Volk mit einer Königin und am Ende ca. 250 Arbeiterinnen. Dass ist für die Natur kein Problem, zumal es hier viel zu wenige gibt.

    Die großen Gewächshausanlage Obstbauern usw. reicht ein Volk nicht aus. Von einem Großbauern in Holland hab ich gelesen dass er jährlich 10.000 Völker hat.
    Was passiert dann mit den Hummeln bei den Großbauern? In der Praxis werden diese nach getaner Arbeit größtenteils vergast, da diese in die Umwelt zu entlassen ökologisch unverantwortlich wäre. Diese PReisen sich dann noch mit der natürlichen Bestäubung ihrer Pflanzen:(

    Würde aber ein Dorf wie bei uns jeder Gärtner ein Volk ansiedeln und diese in Freiheit entlassen, wäre dies auch bedenklich. Die gezüchteten Hummeln stammen von einer oder wenigen Urköniginnen und somit würde der Genpool der Hummeln in der Region radikal auf eine Urhummel begrenzt werden.

    Wenn man nun eine Hummel aus dem Ausland z.B. aus China einem der größten Hummelproduzenten der Welt importieren würde, hätte man unter umständen ein anderes Problem, weil diese Art ggfs. keine natürlichen Feinde hat und sich so über die Maasen hinaus vermehren könnte und heimische Arten verdrängt.

    Meine Königin will ich aus Tschechien importieren. Deutschland wäre mit lieber gewesen, aber die deutschen Anbieter sind fast alle nur Versandhändler von aus dem Ausland importierten Tieren. Falls jemand einen kennt der deutsche Abstammung garantiert wäre mir auch der Preis egal. Dennoch ist Tschechien noch ein europäisches Land und was noch wichtiger ist, ist dass die Hummel der heimischen Art entspricht.

    Es bringt aber auch einen Vorteil, wenn man nur ein Volk aus dem Ausland importiert. Damit wird der Genpool vergrößert und nicht verringert. Da die regionalen Hummeln vermutlich zumeist nah miteinander Verwandt sein dürften.

    Import von Krankheiten
    Es gibt eine Reihe von Hummelkrankheiten und mit dem Import von Hummeln kann man potentiell auch Krankheiten mit importieren.
    Der Anbieter den ich wohl wählen werde arbeitet "laut Angaben" hoch professionell und untersucht die eigenen Völker sehr gewissenhaft auch unter Mikroskop und vieles andere, sodass dieses Problem fast ausgeschlossen ist. Ich hoffe es stimmt auch alles so. Aber als Mitgliedstaat der europäischen Union hoffe ich dass auch deren Großbetrieb regelmäßig überprüft wird, denn diese Tierzuchtanstalten sind strengen EU Kontrollen unterworfen - aber naja was man davon hält bleibt jedem überlassen.

    Letztlich steht fest, dass die Wahrscheinlichkeit, dass es zu Problemen kommen kann deutlich geringer sind als wie wenn ich aus einer anderen Region eine Hummelkönigin selbst einfangen würde und zu mir bringen würde.

    Dann kommt noch das Problem des Transportes: Vo Tschechien bis Deutschland ist schon ein weiter Weg und letzlich ist dies ein "Tiertransport". Wenn man weiß wie ruppig die Paketdienste mit Paketen umgehen, kann man sich vorstellen, dass dies für kein Tier zumutbar ist. Daher werden die Tiere mit von der DHL als Tiertransport transportiert, wo die Erschütterung minimiert wird. Somit sind die Transportkosten höher als das Hummelvolk selber kostet.

    Zuletzt bleibt das Problem dass man solch ein Volk auch 2/3 des Jahres ernähren können muss. Das frühe Frühjahr und der späte Herbst ist dabei das Problem. Immer wieder liest man von Hummeln die verhundert sind, weil Hummeln im Gegensatz zu Bienen schon früher und länger aktiv sind. Ich habe dafür meine Pflanzenwelt ein wenig noch ergänzt. Da diese Pflanzen aber noch jung sind, werde ich noch etwas warten um mir ein Volk zu bestellen, bis mehr Pflanzen blühen. Lieber bleibt ein Obstbaum unbestäubt als dass auch nur eine Hummel verhungert.

    Ihr seht ich beschäftige mich schon lange mit dem Thema und hoffe an alles gedacht zu haben.
     
    Was passiert dann mit den Hummeln bei den Großbauern? In der Praxis werden diese nach getaner Arbeit größtenteils vergast, da diese in die Umwelt zu entlassen ökologisch unverantwortlich wäre.


    Na das ist ja erst gemein! :schimpf:
    Der Mensch ist und bleibt eben ein Monster!
    Und diese Tatsache trägt nicht gerade dazu bei,
    meine Meinung über die Menschheit zu ändern!


    LG Katzenfee
     
    Ich würde nie ein Hummelvolk kaufen egal was die „Werbung“ des Anbieters alles verspricht.

    Biete den Hummeln vernünftige Unterschlupfmöglichkeiten an und gut ist.
    Wenn bei Dir zuwenig Hummeln sind liegt es entweder an zuwenig Nahrung (Dein Garten alleine kann nicht mal ein einziges Volk ernähren) oder zuwenig guten Nestmöglichkeiten.

    Ich hab mir dieses Jahr ein „klimatisiertes“ Hummelhaus gekauft und zumindest beguckt wurde der Eingang schon.
     
    Dafür gibt es noch Nachbargärten und mehrere Äcker in Reichweite + eine Schrebergartenkolonie. Viel mehr Futter als hier gibt es kaum irgendwo in der Region. Aber schon seit Jahren gehen die Bestäuber zurück.
     
    Ein interessantes Thema. Feiveline, so ein klimatisiertes (?) Hummelhaus ist vermutlich eine Nistmöglichkeit für die bereits in der Gegend vorhandenen Hummeln. Ich würde gerne so ein Haus anbieten, kann mit meinem Balkon alleine aber natürlich nicht annähernd alle Hummeln versorgen. Allerdings wurde mein Balkon im letzten Jahr immer wieder von ihnen angeflogen, es gibt sie also wohl sowieso in der Umgebung und sie scheinen dort wohl genug Nahrung - neben meinem Balkon - gefunden zu haben. Entsprechend wäre so ein Hausangebot ja nicht unbedingt falsch. Wenn sie es mögen, gut, wenn nicht, wäre es ja auch nicht schlimm. Was meint ihr?
     
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