Hätt ich nie gedacht...

Doch, mir fällt noch ein, daß ich früher niemals nicht um alle REichtümer dieser WElt nen Fettstreifen bei Fleischgerichten oder Schinken gegessen hätte....heute ist es ein GEschmacksträger und auch Ommas Schmalzbrot ist eine Fettschütze, fest gebunden um die Taille und ein wohliger GEdanke.
 
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  • Na, ich kann mir keinen SeranoSChinken ohne diesen Mini-Fettrand vorstellen, Fett ist doch nicht umsonst ein Geschmacksverstärker....
    Bei manchen Dingen streike ich definitiv auch, ich täte nicht EIN eisiges Bein verspeisen....:grins:
     
  • früher hab ich als Kind Speck roh verspeist
    jetzt schüttelts mich beim bloßen Gedanken

    Heute ess ich ganz dünn geschnittenen mageren Speck knusprig gegrillt oder gebraten

    Fisch und Meeregetier hab ich früher (wenns denn mal was davon gab) gegessen, heute geht das gar nicht mehr- da spuck ich....
    iggitteebahhhpfui

    Bei farben ändert sich das in der Möblierung und deko- der Kleidungsstil ist immer noch blau- ist mir lieber , wie das jedenwintererneute Grau .
     
  • früher hab ich als Kind Speck roh verspeist
    jetzt schüttelts mich beim bloßen Gedanken

    Heute ess ich ganz dünn geschnittenen mageren Speck knusprig gegrillt oder gebraten

    Fisch und Meeregetier hab ich früher (wenns denn mal was davon gab) gegessen, heute geht das gar nicht mehr- da spuck ich....
    iggitteebahhhpfui


    Und ich frage mich, warum das so ist. Auf den Geschmack kommen hat doch etwas von Zugewinn, da züngelt es und tastet ab und findet es auf einmal, in Konstellationen mit anderem und zeitlich bedingt, vielleicht doch Gefallen an manchem, was im ersten Augenblick und olkofaktorischer Wahrnehmung nicht ganz so lecker war.

    Aber warum kommt man von Geschmack AB, warum wird das heißgeliebte Ich habe-Dich-zum-Fressen-Gern-Gericht mit einem Male zum Ekelposten, ein Zuviel kann es doch gar nicht geben....mal keine Lust drauf haben ja, aber so gänzlich damit aufhören?

    Es wird immer Mais in meinem Leben geben, Kornfelder von Zuhause, und die Großmutter mit ihrer Schürze, nicht daß sie aussah wie Frau Gaga, bewahre! (Aber auch dieses Bild ist eigentlich schön, was hab ich mir in Spanien nicht vorgestellt, meine trockene Haut mit einem Stück Speck wie ein Osterei abzureiben, soooo heiß war dat, jaaa!)

    Ach, und bei Schmalzbroten denk ich an Nachkriegs- und WährendKriegszeit, da haste Lust zu essen. Sexy ist so ein Schmalzbrot nicht, aber es wärmt, und all der Hummer und feinstes Sößchen kann sich nicht mit einer Erinnerung messen.
     
    Aber warum kommt man von Geschmack AB, warum wird das heißgeliebte Ich habe-Dich-zum-Fressen-Gern-Gericht mit einem Male zum Ekelposten, ein Zuviel kann es doch gar nicht geben....mal keine Lust drauf haben ja, aber so gänzlich damit aufhören?

    Ein Baby wird mit bestimmten Vorprägungenn geboren, die mal die größten Fehler ausschliessen:

    - süß = gut (-> reife Frucht)
    - salzig = akzeptabel (-> Mineralversorgung)
    - sauer = inakzeptabel (-> unreif)
    - bitter = inakzeptabel (-> viele ungenießbare Pflanzen sind bitter)

    D.h. die Prägung auf "süß" ist eine Sichere Vorgabe, süße Dinge sind fast alle genießbar.

    Später kommt dann Erfahrung dazu. Wir lernen, dass sauer und bitter auch hamrlos sein können, und manchmal gut sind.

    Manche Leute bleiben auf süß + slazig geprägt: Süße Cola + gesalzene Chips/Pommes

    Bei anderen verändert sich die prägung und z.B. herbe oder bitter Speisen werden als Erweiterung des Spektrums entdeckt und erforscht. Dabei nimmt die Prägung auf "süß + salzig" dann ab, bis sie teilweise sogar ganz verschwindet. Eine gute Anzashl Erwachsene fidnen Limonaden dann "zu süß" und ziehen leicht bitter-saure Getränke vor (Kaffee, Tee, Pils, Im Holzfass gereifter Wein).

    Unser Hirn ist formbar. So wie wir neues antrainieren können, so können wir auch alte Prägungen verlieren. Das heisst nicht dass es immer so kommen muss, aber es ist möglich.

    Dazu gibt es noch Traumata - wenn z.B. ein Musikstück lief, das man mag, und im gleichen Moment eine Katastrofge passiert, dann wird für viele Leute das Musikstück für immer mit der katastrofe verbunden bleiben, und kein Genuß mehr sein.

    Das gilt noch mehr für Gerüche, die von userem Gehirn sehr stark mit (erinnerten) Gefühlen und Momenten verbunden werden.
     
    Vielleicht spielt da unbewußt auch manchmal der Verstand mit rein? ein "so viel Fett ist ungesund"? Wobei ich die Fettränder am Fleisch und Schinken von der Konsistenz her noch nie mochte und auch heute noch nicht esse.
    Ich habe als Kind gerne Schmalzbrote gegessen, heute mag ich Schmalz gar nicht mehr. Aber ich mochte auch das Granulat für Instant-Zitronentee pur, eine Vorstellung, bei der es mich heute schüttelt. Dafür habe ich im Laufe der Zeit Tomaten, Spargel, Rosenkohl und rote Beete lieben gelernt, alles Dinge, mit denen ihr mich als Kind hättet jagen können. (Rosenkohl in weißer Mehlschwitzsoße bei Oma - und man durfte nicht meutern! Heute weiß ich, daß man die Soße weglassen kann und den Rosenkohl nicht verkochen muß, seit dem schmeckt er wunderbar.)
    Ich denke, Geschmacksvorlieben verschieben sich. Manche Dinge sind einfach schon durch die schönen Erinnerungen, die dran haften, unübertrefflich lecker (Reibeplätzchen, wie meine Mutter sie machte, z.B.) und für manche Dinge ist die Zeit einfach vorbei.
     
  • Gesellschaftliche Prägungen haben sicher auch einen Einfluss. Manche Personen bauen solche Regeln sehr fest in ihre Persönlichkeit ein.

    Ekel ist ein erworbenes und gesellschaftlich geprägtes Gefühl. Babies ekelt es vor fast gar nichts.
     
  • hihi, und daß ich gerne meine Bude aufräume, und es sauber ham will, und manchmal wische ich sogar total gern die Küche, sogar an den Schrankgriffen! :grins:
     
    Zuletzt bearbeitet:
    das babys schon auf süß vorgeprägt sind, das stimmt so nicht ganz.
    aber muttermilch ist süßlich und auch die ganze babynahrung hat einen
    eher süßen charakter, und so gewöhnen sich die kinder an süßes.
    früher war das ja mit der babynahrung noch viel schlimmer, heute wird schon
    vieles zuckerfrei angeboten.


    aber egal, darum geht es hier ja nicht.

    ich konnte mir nie vorstellen eines tages mal pistazieneis zu essen,
    mich hat es schon immer geschüttelt wenn ich nur die farbe gesehen habe,
    aber seit ein paar jahren mag ich es echt gerne. komisch.
    genauso haben wir früher viel weizenbier getrunken, heute trink ich viel lieber
    ein pils.
     
    Hätt ich nie gedacht...., dass man so eine liebe Antwort bekommt
    nur weil man den einen oder anderen Storchschnabel brüderlich geteilt hat.

    Ich war schon lang nicht mehr sprachlos.
    Jetzt bin ich es.

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    Ich freu mich nicht nur über den Inhalt sondern auch über diese
    wunderschöne Verpackung.

    Wahnsinn!!!

    Herzlichen Dank!

    mutabilis
     
    Mutabilis, wie heißt es doch so schön:

    Wenn einem soviel Gutes wiederfährt, das ist schon einen Tantini wert *gg*

    Hicksende Grüße ;)
    Marlen
     
    ... alle 7 Jahre ändert man sich, dann kann es passieren, dass eine Ehe in die Brüche geht, man wieder eine Ausbildung anfängt oder auch einfach Dicke Bohnen mag, die man vorher gehasst hat....
     
    ... alle 7 Jahre ändert man sich, dann kann es passieren, dass eine Ehe in die Brüche geht, man wieder eine Ausbildung anfängt oder auch einfach Dicke Bohnen mag, die man vorher gehasst hat....

    die 7 Jahre meiner Gewichtszunahme sind um , aber die Kilos immer noch bei mir...

    Essgewohnheiten und alles schon reduziert- es bleibt dabei.

    Ich hätt nie gedacht, dass ich mal Kalorien zählen muss, um nicht auseinander zu gehen wie son Hefekloß.
    Jahrzehntelang konnte ich mampfen soviel und was ich wollte...mmmpf

     
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