Hallo
Im Zeitalter des Internets muss man nicht alle Bilder selber machen
http://www.iva.de/sites/default/fil...schneiden_51294073m_fotolia.jpg?itok=WuFXcnNB
Du siehst auf dem Bild unten die waagrecht verlaufenden Fruchttriebe.
Dies sind meist sehr kurze Triebe und tragen die Blütenknospen. Diese müssen erhalten werden.
Oben siehst du einen senkrechten Zweig und daran solch kleine ausbuchtungen dass sind die Augen.
Aus den augen wachsen dann Seitentriebe.
Am Ende eines jeden Astest siehst du zumeist auch eine Blütenknospe. Dies kannst du aber ignorieren. Äpfel die ganz am Ende eines langen Astes (nicht verwechseln mit den kurzen Fruchttrieben) wachsen würden den Ast zu sehr nach unten ziehen oder schlimmstenfalls sogar in einer kurve nach unten neigen.
Es gibt drei Arten von Obstbaumschnitt:
1. Pflanzschnitt
Beim Pflanzen werden Wurzeln angeschnitten oder teilweise ganz abgeschnitten, damit sich das Wurzelwerk besser verzweigt und mehr Nährstoffe aufnimmt.
In gleichem Umfang wird dann die Krone zurückgeschnitten, da das geringere Wurzelaufkommen die große Krone nicht ernähren kann.
Dabei wird die Krone so zugeshnitten dass 3 oder 4 Leitäste stehen bleiben und bis zu 2/3 eingekürzt werden.
Ferner wird die Spitze runtergeschnittensodass aus den Enden der zurückgeschnittenen Leitäste und der neuen Spitze eine Trapezform entsteht.
Dies ist der klassische Schnitt für einen Kronenbaubau.
Ferner gibt es noch andere Baumformen aber der klassiker bleibt die Kronenform.
2. Erziehungsschnitt
In den Folgejahren wird die klassische Kronenerziehung fortgesetzt wobei man darauf achtet, dass die Äste nicht zu steil nach oben wachsen. Hierbei werden meist weiter oben erneut 3 oder Äste stehen gelassen und die Leitäste die meist zu lang geworden sind wieder deutlich zurückgenommen ca. die Hälfte.
Alle nach Innenwachsende Triebe außen den kurzen Fruchttrieben werden komplett dicht am Stamm abgeschnitten damit die Krone licht bleibt. Ferner werden konkurierende Triebe rausgeschnitten.
3. Erhaltungsschnitt
Hier wird nur noch darauf geachtet, dass die Krone nicht zu dicht wird.
Also auch konkurrierende Triebe und nach Innen wachsende ganz rausschneiden und ggfs. auch ein korrigierender Eingriff, wenn die Wuchsform nicht wie gewünscht wächst.
'Problem vieler Bäume - vor allem beim Kernobst (Apfel Birne und Co) ist, dass Äste zu steil nach oben wachsen. Steile Triebe bekommen keine oder nur wenig Fruchttriebe und müssen daher in die waagechte gebracht werden mit einem kleinen Winkel nach oben.
Wie flach die Leitäsete und die Krone aufgebuat werden soll hängt maaßgeblich von der Wuchskraft der Unterlage ab auf der der Baum eredelt wurde.
'Bei den Buschbäumen oder Spindelbäumen dürfen Leittriebe fast in die Waagrechte gebracht werden, während beim starkwüchsigen Hochstamm eher ein Winkel von 45 Grad zum Hauptstamm angeraten ist.
Beim schweren Kernobst Apfel Birne und Co muss man auch beachten wie schwer die Früchte werden, das heißt, dass sich die Zweige ohnedies mit der Zeit etwas nach unten korrigieren, daher den Erziehungsschnitt nicht zu flach machen.
Obstbaumschneiden ist eine Kunst und ich bin leider kein Künstler
aber hoffentlich auf dem Weg dahin.
Generell kann man fast alle Fehler mit der Zeit wieder korrigieren, Nur der Fehler Obstbäume gar nicht zu schneiden ist der der am schwersten zu korrigieren ist. Also ... Versuch macht klug. In einigen Jahren siehst du deine eigenen Fehler und lernst daraus.