Zahlungsbedingungen Badrenovierung

Gärtnerin1

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Guten Morgen, ich habe mal wieder eine Frage, aber diesmal nicht zum Thema Garten sondern zur Badrenovierung.

Mein Bad soll durch eine Fachfirma renoviert werden, nach langem Suchen und Überlegen und Vergleichen habe ich nunmehr auch ein Angebot ausgesucht, das mir gut erscheint.

Diese Firma hat folgende Zahlungsbedingungen:
30% 4 Wochen vor Arbeitsbeginn
30% bei Ende Rohbau
30% bei Beginn der Fertiginstallation
Rest nach Inbetriebnahme und Übergabe.

Frage: sind das übliche Zahlungsbedingungen in diesem Bereich? Es wird außerdem mit Skonti bei höheren Vorauszahlungen gelockt. Wird normalerweise bei so hohen Vorauszahlungen durch die Firma eine Sicherheit angeboten (Bankbürgschaft?)

Die Firma wird sehr gut beauskunftet (Wirtschaftsauskunftei) und macht bei Beratung und Angebotserstellung auch einen sehr guten Eindruck (ist dafür aber natürlich auch teurer). Die Empfehlung erfolgte durch gute Bekannte, die sehr zufrieden sind.

Von der Finanzierung her wäre nichts zu beachten.

Also, wie gesagt, es geht nur um die Üblichkeit...

Vielen Dank für Eure Antworten!

LG, Ulla
 
  • T

    Tono

    Guest
    Solche Klauseln sind im normalen Geschäftsleben zwischen Unternehmern schon lange üblich. Aufgrund der Vorleistungen, die der Handwerker erbringen muss, kann ich verstehen, wenn er solche Regelungen jetzt auch gegenüber Endkunden durchsetzen will. Er hat ja selbst Verbindlichkeiten. Aber wenn du das nicht willst, kannst Du ja eine andere Zahlungsregelung vereinbaren. Wir haben Vertragsfreiheit, so dass solche Zahlungsbedingungen grundsätzlich erstmal nur ein Vorschlag sind, die zur Disposition stehen.


    vorausbezahlte Grüße
    Tono
     
  • Feli871

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    Diese Firma hat folgende Zahlungsbedingungen:

    30% 4 Wochen vor Arbeitsbeginn
    find ich nicht so doll, da würd ich nochmal mit denen reden, würd
    dann mal was zahlen wenn sie auch angefangen haben.


    30% bei Ende Rohbau
    find ich ok


    Rest nach Inbetriebnahme und Übergabe.



    So würd ich das versuchen auszuhandeln.



    LG Feli
     
  • Gärtnerin1

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    Vielen Dank schon mal für die Antworten. Na, dann wollen wir mal sehen, wie gut ich im Verhandeln bin...

    LG, Ulla
     

    billymoppel

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    wenn die firma insolvent wird, kannst du mindestens 30% in den wind schreiben....
    auf solche bedingungen würde ich niemals eingehen. falls im vorhineinen von der firma irgendwelche materialien verauslagt werden, kannst du das ja zahlen - solang es auch bei dir gelagert wird. ansonsten zahlungen nach baufortschritt.
    alles andere fällt unter leichtsinn.
    bankbürgschaften betreffen den sicherheitseinbehalt von wegen gewährleistung, nicht aber die bausumme. das macht keine bank, genausowenig, wie sie bei einer handwerksfirma 30% vorab finanzieren würde ;) warum wohl....:D
    unternehmerisches risiko ist nun mal teil des geschäfts, da muss man kein mitleid haben, dafür hat man auch ein paar steuerliche vorteile

    ps: und natürlich sicherheitseinbehalt bzw. bankbürgschaft nicht vergessen und VOB-vertrag mit 5 jahren gewährleistung.

    selbstständige grüße
     
    Zuletzt bearbeitet:
  • Rhoener55

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    Hi,

    ich sehe es wie Billymoppel, 30% 4 wochen vor Arbeitsbeginn heisst für mich so viel wie: Handwerker hat kein Geld um in die Vorleistung zu gehen (bzw. bekommt kein Kredit von sein Bank/Lieferant), ergo eine erhöhte Risiko. Sinnvoll dagegen kann sein, Material bei Lieferung an die Baustelle vergüten usw. Vielleicht ist der Handwerker knapp bei Kasse, oder er hat es satt sein Geld nachzurennen (bzw. bei jeden Auftrag über den Einbehalt streiten).

    LG,
    Mark
     

    avenso

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    Ich finde es gut wie die Firma es händelt, denn die haben ganz sicher schon das Pferd vor der Apotheke mit dem Rezept im Maul gesehen ....

    Kein Wunder bei der schlechten Zahlungsmoral die heute für manchen schon Volkssport ist.

    Allerdings würde ich auch dafür sein wenn das Material (wofür sicher die ersten 30% sind) bei Euch auf die Baustelle geliefert und gelagert wird.
     

    myrte

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    Ich sehe das wie avenso: Vorleistung nur, wenn das Material schon bei Dir im Haus steht.

    Bei uns war das aber auch so, dass gerade Installateure gesagt haben, dass sie enorm hohe Materialkosten haben. Und es gibt einige Betriebe, die insolvent gehen, weil die Kunden nicht zahlen (nicht nur Normalbürger, sondern selbst Städte und Gemeinden). Daher finde ich es prinzipiell nachvollziehbar.

    Beim Dachausbau hatten wir die Situation aber auch mal so: 1/3 war erledigt, daher haben wir 1/3 gezahlt. Gegen die vorherige Besprechung wollte er aber auf einmal noch 2000 Euro mehr. Ich habe mich geweigert, er wutentbrannt die Baustelle verlassen und nie wieder gesehen. Nachher habe ich erfahren, dass er schon seit Monaten seinem Mitarbeiter kein Gehalt mehr gezahlt hat und kurz darauf war die Firma "einfach weg".

    War aber sehr ärgerlich, da mit so einer angefangenen Baustelle zu stehen, das ist nämlich gar nicht so leicht jemanden zu finden, der sowas dann weitermacht...

    LG
     
  • N

    niwashi

    Guest
    ich halte es so, dass ich je nach Art der Arbeit 25-50% der Angebotssumme bei Arbeitsbeginn auf meinem Konto sehen will; anderenfalls stelle ich nach 3 Tagen die Arbeit ein - kam jetzt allerdings seit Einführung dieser Zahlungsmodalitäten nicht mehr vor!
    Der Rest erfolgt dann je nach Umfang in nachvollziehbaren Teilrechnungen

    niwashi ist auch vorsichtig geworden ...
     
  • Stellschnecklein

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    warum Ausnahmen?

    Bei allem Verständnis für die Schwierige Lage der deutschen Handwerkerschaft sollte man jetzt aber langsam mal einen Punkt machen. Die zu Recht beklagte schlechte Zahlungsmoral trifft ja wohl für alle Branchen zu und z.B. das produzierende Gewerbe oder der Handel haben in noch viel größerem Maße Material-Vorkosten zu tragen, wogegen Handwerksfirmen bei ihrem Lieferanten oft nicht nur satte Rabatte, sondern auch sehr moderate Zahlungsziele haben. Abgesehen davon könnte der Handwerksbetrieb das Material ja von vorneherein vom Auftraggeber bezahlen lassen, sie werden es aus o.g. Gründen aber wohl kaum tun, denn die 20% eigenen Rabat muss man dem Kunden ja nicht auf die Nase binden, wenn es um die Materialposition auf der Rechnung geht. Der clevere Kunde checkt natürlich nach, und sieht, dass der Preis dem tatsächlichen Listenpreis des Baustoffhändlers entspricht (wenn er es als Branchenfrender überhaupt schafft, soweit vorzudringen).

    Die Mär vom schlecht zahlenden Kunden trifft zwar tatsächlich zu, ist aber überwiegend ein Relikt der herbeigeredeten Krisenzeiten '98-'04. Zur Zeit sind die Auftragsbücher voll, die private Hand investiert und nicht zuletzt dank gesetzlicher Zuckerbrot- und Peitsche-Maßnahmen wie EnEV/EEG werden derzeit in Deutschland in einem nie dagewesenen Ausmaß Gebäude saniert oder sonstwie umgefrickelt, auf jeden Fall alles nicht gerade zum Schaden des deutschen Handwerks.

    Natürlich hat der Boom auch viele Trittbrettfahrer auf den Plan gerufen, die fachlich oder kaufmännisch oft so wenig beschlagen sind, dass ihnen schon bei nur einem einzigen geplatzten Auftrag bereits die Felle wegschwimmen, die anderseits aber schon genug in alteingesessenen Revieren wildern konnten, um auch die Platzhirsche zu schädigen.

    Was wäre denn, wenn man auf die Bedingungen der Handwerksfirma nicht einginge? Würde diese dann den Auftrag ablehnen? Ein Betrieb, der sich das leisten kann, dem kann es sooo schlecht gar nicht gehen. Wenn es nur um die berechtigte Sicherheitsleistung geht, da gibt es andere Möglichkeiten, die z.T. auch hier schon angesprochen wurden.
     

    avenso

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    dazu nur soviel :

    in manchen Branchen sind die Preise in Höhe des Schienbeins kalkuliert, weil der Geiz inzwischen soooo geil ist, das es nicht mehr schön ist.

    verschwitzte Grüße
     
    N

    niwashi

    Guest
    @ Stellschnecklein
    klingt einleuchtend, wenn du dich nicht im 2. Absatz gleich zu Beginn selbst widersprechen würdest!
    Gewinnspannen im Materialbereich sind fast gegen Null gefahren, da der Kunde schon längst das Internet als Beschaffungsmöglichkeit entdeckt hat - wenngleich oft auch die ausgesuchte Qualität dem Hirn des Kunden entspricht! Ausgleichend ist meist (ich spreche jetzt eher für mich) qualitativ hochwertige Arbeit mit entsprechender Vergütung;
    es scheint fast so, als ob du es den Handwerkern neidisch bist, dass sie gut verdienen
    sicherlich haben wir moderate Zahlungsbedingungen, aber Skonto will der Kunde ja auch noch gerne und Rabatte und Sonderkonditionen und das noch als Draufgabe und und und ... der Kunde wird - sagen wir´s direkt - unverschämter!

    niwashi verhandelt auch nicht über seinen Preis ...
     

    Stellschnecklein

    Mitglied
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    Es ging doch bei mir in keinster Weise um den Preis, weder bei Materialbeschaffung, noch bei der Dienstleistung an sich. Es ging nur darüber, dass der finanzklamme Handwerksbetrieb, der kein Geld hat, das benötigte Material vorzufinanzieren, selbiges ja gleich vom Kunden bezahlen lassen kann.
    Unterstellter Sozialneid als Mittel der Eristik ist hier völlig deplatziert!
    Damit ist natürlich nicht gemeint, vom Kunden billigst im Baumarkt besorgen zu lassen, sondern nach eigenen Maßgaben vom Fachmarkt. Am besten selber bestellen, nur die Rechnung vom Kunden zahlen lassen. Hätte dann halt den Nachteil, dass man den Rabatt selber nicht mitnehmen kann, aber man kann nun mal nicht alles haben.

    Zu Preisverhandlungen: Bei Waren, die heutzutage ja oft billigst aus aller Welt herangekarrt werden, kann man ja meinetwegen versuchen, um den Preis zu feilschen, aber doch nicht bei Dienstleistungen, die hier vor Ort erbracht werden.

    Natürlich haben viele Sparten von Handwerksbetriebe sich hier Jahre lang ins eigene Fleisch geschnitten und der eigenen Existenzgrundlage enthoben, weil sie die Dienstleistung mit dem gekauften Produkt, bzw. mit dessen Installation/Montage/Einbau gekoppelt haben, ohne den Arbeitsanteil gesondert abzurechnen.

    Wenn beispielsweise im Fahrradladen jemand ein neues Tretlager brauchte, bekam er es zum Kaufpreis auch gleich eingebaut, im Bekleidungsladen bekam man die Hose gleich beim Kauf ohne Aufpreis gekürzt, im Printshop war Satz und Gestaltung im Druckpreis inbegriffen. Kunden, die ihr Tretlager selber einbauten, deren Hose nicht im Laden gekürzt werden musste, die eigene Druckdateien mitbrachten, bezahlten trotzdem den Komplett-/Pauschalpreis, wogegen der Typus des Homo Internetzensis irgendwann Preise und Bezugsquellen für viel, viel billigere Tretlager, Hosen, Drucksachen herausfand.

    Aber: Wer baut ihm das Tretlager ein, kürzt ihm die Hose, gestaltet ihm seine Drucksache? Der, der's vorher immer umsonst gemacht hat?

    Die Autobranche, um mal ein Beispiel zu nennen, war immer klüger, nicht umsonst eine Leitindustrie: Hier wurden auf jeder Rechnung alle Ersatzteile und alle Arbeitseinheiten fein säuberlich (wenngleich trotzdem manchmal verwirrend) aufgeführt. Hier konnte beim Kunden niemals der Verdacht aufkommen, es sollen via überteuerter Materialpreise indirekt die Preise für Arbeitseinheiten gepusht werden.

    Nicht umsonst ist die Baubranche dagegen eher übel beleumundet.
    Alles schwarze Schafe?
     
    N

    niwashi

    Guest
    sorry, aber ich kenne es nicht anders, dass Material und Arbeit gesondert verrechnet werden ... seit über 30 Jahren!

    zur Vorfinanzierung: man erlebt/hört es immer wieder, dass ein Kunde mal so schnell ein paar Tage vor Ausführungsbeginn nicht mehr wollte/konnte (was weiß ich); der Unternhmer hat bereits das Material im Lager, braucht es aber relativ selten ... oder bleibt im schlechtesten Fall ganz drauf sitzen - also? nicht immer ist eine Rückgabe möglich zumal ja auch konfektioniert wird

    ich sehe diese Zahlungsmodalität mit Anzahlungen (sind bei Autoneukauf übrigens auch üblich) auch als Bestätigung für beide Vertragspartner: Verpflichtung für Baubeginn und Sicherstellung für Ausführenden!

    niwashi sieht es eben differenzierter ...
     

    Stellschnecklein

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    Es geht hier um eine konkrete Anfrage zu Zahlungsbedingungen in einer konkreten Branche.
    Zur Veranschaulichung, wie man's nicht machen sollte, habe ich einige Spartenbeispiele aufgeführt.
    Ich weiß nicht, ob diese Antwort sachdienlich im Sinne des Threadthemas war, aber ob es besser wird, wenn ich auch noch dabeischreibe, wie ich es selber mache und wie lange? Wohl kaum, denn nicht jede/r kann wissen, ob ich hauptberuflich in der Badrenoviererszene tätig bin, geschweige denn daraus irgendwelche taktischen Anleitungen für eigene Verhandlungen mit einer solchen Firma ableiten.
    Und ob zuviel Zucker für den Affen so gesund ist?
     
    N

    niwashi

    Guest
    dein Beispiel aus der Autobranche war ja nicht gerade hilfreich ... zum Beispiel ... aber immerhin hat es den ein oder anderen zum Nachdenken gebracht;
    ansonsten dürften einige Tipps (auch anderer User) hilfreich gewesen sein, egal ob du nun Badewannen verhökerst oder in der Antikorruptionsbranche tätig bist ...

    niwashi hat seinen Senf dazugegeben ... ohne Rabatt ...
     

    Gärtnerin1

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    Huch, hier ist ja richtig was los! Das scheint ja ein gutes Thema für die Gartenpause zu sein :grins:.

    Es gab hier schon einige gute Hinweise für mich, vielen Dank. Bis jetzt hatte ich noch keine Zeit zu Verhandlungen, aber nun gehts los.

    Ich habe ja einiges Verständnis für Vorauszahlungen, aber de facto 60-90% zahlen, bevor ich halbwegs sehen kann, ob es richtig läuft, finde ich happig. Die Arbeiten sollen ca. 2-3 Wochen dauern, es geht also Schlag auf Schlag mit den Raten. Selbst wenn jemand einen Ruf wie Donnerhall hat und alle Auskünfte gut sind, der Spruch mit dem Pferd und der Apotheke "gildet" auch hier, nicht nur für Kunden... (Hm, das passt sogar zu meinem Job und meiner Avatarin Tiffy).

    Also mal schauen, wo und ob wir uns einigen.

    @ Niwashi:
    ich halte es so, dass ich je nach Art der Arbeit 25-50% der Angebotssumme bei Arbeitsbeginn auf meinem Konto sehen will; anderenfalls stelle ich nach 3 Tagen die Arbeit ein - kam jetzt allerdings seit Einführung dieser Zahlungsmodalitäten nicht mehr vor!
    Der Rest erfolgt dann je nach Umfang in nachvollziehbaren Teilrechnungen

    niwashi ist auch vorsichtig geworden ...
    Bei Dir hätte ich natürlich überhaupt keine Bedenken, aber bei anderen??;)

    LG, Ulla, die ab morgen erstmal 1 Woche die Füße in die Nordsee hält
     

    Stierchen

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    Hallöli!

    Wie wäre denn diese Lösung , bevor Du mit " fremden" Leuten in Verhandlung trittst: einfach mal in der Bekanntschaft/ Nachbarschaft fragen, ob jemand eine Firma empfehlen kann? Hat jemand sich schon das Bad von einer Fachfirma machen lassen, kannst Du Dir auch gleich ansehen, ob die Arbeit taugt...
    Und- ich kann verstehen , wenn die ausführende Firma Vorkasse möchte- Material ist teuer... der Vorschlag es bei Anlieferung an Deine Adresse zu zahlen ist doch für beide Seiten ok. Du hast einen Gegenwert, und die ausführende Firma muß nicht alles erst " anschleppen".

    Viel Erfolg !

    Grüßlis Melli
     

    agunsser

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    Hallo,

    hier meine gemachten Erfahrungen zu dem Thema "gute Auskunft":

    Wir haben vor dem Abschluss eines Vertrages über den Bau unseres Hauses mit einem seit ca. 30 Jahren bestehenden und in unserer Gegend renommierten Bauträgers (agierte in unserem Fall aber als Generalunternehmer) sowohl Bankauskünfte (bei 2 Banken) als auch Auskünfte bei einer Wirtschaftsauskunftei eingeholt. Daneben habe ich mir noch die Jahresabschlüsse im Bundesanzeiger angeschaut (und ich kann die lesen und verstehen). Das Fazit hier war: Nicht super toll, aber für einen Bauträger absolut im üblichen Rahmen.

    Nach Fertigstellung des Rohbaus unseres Hauses hat der Bauträger allerdings dann wegen Illiquidität die Arbeiten eingestellt (bzw. er hat den Rohbauer nicht bezahlt, was dazu führte, das die weiteren Gewerke nicht mehr für ihn arbeiten wollten....verständlicherweise). Wenn wir nicht nach Baufortschritt bezahlt hätten, wären wir finanziell ruiniert gewesen. So hatten wir lediglich einen Zeitverzug zu beklagen.

    Was ich damit sagen will: Verlasse Dich nicht auf die Auskünfte und eingen guten Leumund.

    Insgesamt würde ich mir überlegen und auch direkt nachfragen, warum jemand Vorkasse will. Dann sollte man sich Überlegen, was für finanzielle und sonstige Folgen ein Ausfall des Handwerkers hätte - bei einem Badumbau eher nicht existenzbedrohend, aber ärgerlich. Drittens würde ich das Angebot insgesamt mit einem anderen Handwerker vergleichen. Ist er eben ein bißchen teurer, hat aber günstigere Zahlungsbedingungen, kann man das auch als Versicherungsprämie gegen Insolvenz sehen.

    Schöne Grüße,

    Andreas
    (mit seinem ersten Beitrag nach langem und ausführlichen Lesen)
     

    Feli871

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    Hallo Andreas,

    willkommen hier im Forum.

    Sehr interessant was du berichtest, sowas kann ganz böse ausgehen
    darum würd ja auch ich nicht schon vor Beginn der Arbeiten
    bezahlen.



    LG Feli
     

    Gärtnerin1

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    Vielen Dank für die immer noch eintreffenden Antworten!

    Also, ich habe den Auftrag jetzt erteilt.

    Die besagte Firma war mir ja von mehreren Bekannten empfohlen worden als sehr akkurat und zuverlässig. Außerdem haben mir die Beratung und die Vorschläge am besten von allen gefallen. Die haben wirklich mitgedacht, gute Lösungen parat gehabt und mir meine Flausen ausgeredet. Die Firma ist sehr gut beauskunftet (ich weiß...). Bilanzen habe ich natürlich nicht gesehen, obwohl ich die auch lesen könnte (habe im früheren Leben hauptberuflich Kredite abgelehnt ;)).

    Alle anderen (auch renommierte Firmen) haben nur das aufgenommen, was ich mir so im ersten Anlauf gedacht hatte, ohne eigene Ideen, teils trotzdem angeboten, was ich schon im Erstgespräch rundum abgelehnt hatte und dann noch unvollständige Angebote abgegeben (das hatte sogar ich gemerkt). Auf sowas habe ich nur mäßig Bock, wie soll das dann erst bei der Umsetzung werden?? Ich will nicht allem einzeln hinterherlaufen, da kommt bestimmt noch genug Ungeplantes.

    Beim Preis haben wir uns geeinigt und die Zahlungsbedingungen mit einiger Rangelei auf einen für mich akzeptablen Mittelwert angepasst. Wenn dann noch was schiefgeht (dreimalklopfaufHolz), muß es unter Lehrgeld laufen. Ende Januar geht's los!! Ihr könnt ja schon mal anfangen, die Daumen zu drücken!

    LG von Ulla, die sich auf Föhr den Wind um die Nase wehen lässt (und das nicht zu knapp...)
     

    pinsel53

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    heeme im schönsten Freistaat der Welt (Sachsen, fü
    @ Ulla,
    Toll das es prima geklappt hat, wer geht auch immer vom Gau (Insovenz) der Firma aus?
    Für mich als Handwerker ist es zwar fragwürdig 4 Wochen vorher Geld haben zu wollen. Das wäre es für mich als Kunde schon gewesen.
    Die Regel ist (oder sollte sein) bei größeren Summen (Badrenovierung kann schon locker 5 Stellen vor dem Komma kosten) mit der Auftragserteilung werden 30 % der vorläufigen Rechnungsendsumme fällig. Abrechnung dann nach Baufortschritt oder wenn die Arbeiten im überschaubaren Zeitraum (14 Tage - 3 Wochen) sind, Schlussrechnung. Punkt um.

    @ Avenso:
    ja der liebe Geiz - ist völlig falsch verstanden weder ist DIESER probagierte Slogan geil noch macht es dieses.... Rwecht hats Du!

    @ Niwashi
    da zu fällt mir nur ein: wo Du Recht hast - hast Du Recht.

    meint
    Karl der Heinz
     

    Stellschnecklein

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    Es muss ja nicht immer gleich Insolvenz sein,

    aber was will eine Handwerkfirma, die so klamm ist, dass sie noch nicht einmal das Baumaterial in Vorleistung finanziell stemmen kann, tun, wenn der worst case, nämlich z.B. ein zu behebender Bauschaden eintritt?

    Vielleicht bin ich ja einfach ein gebranntes Kind, denn in meinem Elternhaus (gebaut in den frühen 70er-Jahren) gab es kurz nach dem Einzug so einige Bauschäden, deren Behebung meine Eltern zahlen mussten, weil entsprechende Firmen sich längst in die Pleite verabschiedet hatten, bzw. unter anderem Namen und mit neuem Strohmann als Chefdarsteller munter weitermachten wie zuvor.
    Es hat Jahre gedauert, bis ein Rechtsstreit gegen den Architekten von Erfolg gekrönt war, und der entstandene Schaden wenigstens ansatzweise ausgeglichen war.
     
    N

    niwashi

    Guest
    je nach Art des Schadens trägt eine Versicherung u.U. die Kosten;
    eine Anzahlung heißt noch lange nicht, dass eine Firma nicht flüssig ist ...

    niwashi würde nicht von sich auf andere schließen ...
     

    Stellschnecklein

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    Naja, wer bei Schäden am Ende zahlen muss, ist insofern zweitrangig, als dass der Kunde/Auftraggeber erstmal oft sogar im wahrsten Sinne des Wortes im Regen steht, und das je nach zeitlicher Dauer des Rechtsstreites oft für lange Zeit. Vielleicht sollten sich manche Handwerksfirmen lieber einen guten Anwalt zur Beitreibung ihrer berechtigten Forderungen als einen Winkeladvokaten zur Abschmetterung von berechtigten Schadensersatzforderungen besorgen.

    Natürlich fühlen sich die letzten verbliebenen ehrlichen und ehrbaren Handwerker zu Recht auf den Schlips getreten, wenn solche Sachen auf den Tisch kommen, aber das zumindest in Deutschland saumäßig schlechte Image der Handwerkerschaft kommt definitiv nicht von ungefähr. Schuld daran sind bei weitem nicht die Baumärkte oder das Internet, sondern zu einem großen Teil die Handwerksbetriebe selbst. Von Handwerk kann ja oft gar keine Rede mehr sein, denn es wird als verlängerter Arm der Industrie fungiert und nur deren Fertigteile und Techniken vertriebe; bei technischen Artikeln ist der Spruch "Reparatur zu teuer, also Neukauf" doch schon zu fast 100% obligatorisch. Möchte ein Kunde im Baugewerbe lieber Lehm oder Kalk als Zementputz, bekommt er blöde Sprüche zu hören. Vorher zugesagte Fertigstellungstermine ziehen sich oft bis ins Unendliche, man mag die Ausflüchte gar nicht mehr hören, denn auch bei Ausnahmen wie Regen (Sonne, Streik in Italien, Kinderkommunion des Neffen...) muss eine moderne Firma weiterfunktionieren. Das reißen die wenigen rühmlichen Ausnahmen, bei denen es aus unerfindlichen Gründen klappt, auch nicht raus.
     

    Gärtnerin1

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    Guten Abend zusammen,

    da sich so viele liebe Leute Mühe mit meinem Problem gegeben haben, hier mal der aktuelle Zwischenstand.

    Die Arbeiten haben inzwischen begonnen und sind schon ganz schön weit vorangeschritten. Der Waschmaschinenanschluß ist jetzt im Keller (mit Sockel mauern, zusätzlicher Elektrik, Kanal - und Wasserleitungsverlängerung) - alles fertig!

    Im Bad ist der Abbruch fertig, die neuen Rohre sind gelegt, die Vorinstallationen sind heute fertig geworden.

    Alles, was noch eingebaut werden soll, liegt im Keller, Treppenhaus, Garage...

    Also ich muß sagen, es klappt bislang hervorragend und ich bin schwer begeistert. :)

    Die Handwerker geben sich sprichwörtlich die Klinke in die Hand, es geht zu wie im Taubenschlag. Für morgen früh hat sich der Elektriker angemeldet und später kommt erstmals der Fliesenleger dazu. Und ich brauche mich um nichts zu kümmern außer Kaffeeversorgung. :grins:Alles wird von der Sanitärfirma organisiert. So habe ich mir das vorgestellt und gewünscht! Und außerdem gab´s als Zugabe im Keller noch eine mobile Aushilfs-Dusche und ein Chemie-Klo!

    Hoffentlich geht es so gut weiter, dann kann ich bald mein erstes Verwöhnbad geniessen!

    Gruß von Ulla
     
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