Zahlungsbedingungen Badrenovierung

Hallöli!

Wie wäre denn diese Lösung , bevor Du mit " fremden" Leuten in Verhandlung trittst: einfach mal in der Bekanntschaft/ Nachbarschaft fragen, ob jemand eine Firma empfehlen kann? Hat jemand sich schon das Bad von einer Fachfirma machen lassen, kannst Du Dir auch gleich ansehen, ob die Arbeit taugt...
Und- ich kann verstehen , wenn die ausführende Firma Vorkasse möchte- Material ist teuer... der Vorschlag es bei Anlieferung an Deine Adresse zu zahlen ist doch für beide Seiten ok. Du hast einen Gegenwert, und die ausführende Firma muß nicht alles erst " anschleppen".

Viel Erfolg !

Grüßlis Melli
 
  • Hallo,

    hier meine gemachten Erfahrungen zu dem Thema "gute Auskunft":

    Wir haben vor dem Abschluss eines Vertrages über den Bau unseres Hauses mit einem seit ca. 30 Jahren bestehenden und in unserer Gegend renommierten Bauträgers (agierte in unserem Fall aber als Generalunternehmer) sowohl Bankauskünfte (bei 2 Banken) als auch Auskünfte bei einer Wirtschaftsauskunftei eingeholt. Daneben habe ich mir noch die Jahresabschlüsse im Bundesanzeiger angeschaut (und ich kann die lesen und verstehen). Das Fazit hier war: Nicht super toll, aber für einen Bauträger absolut im üblichen Rahmen.

    Nach Fertigstellung des Rohbaus unseres Hauses hat der Bauträger allerdings dann wegen Illiquidität die Arbeiten eingestellt (bzw. er hat den Rohbauer nicht bezahlt, was dazu führte, das die weiteren Gewerke nicht mehr für ihn arbeiten wollten....verständlicherweise). Wenn wir nicht nach Baufortschritt bezahlt hätten, wären wir finanziell ruiniert gewesen. So hatten wir lediglich einen Zeitverzug zu beklagen.

    Was ich damit sagen will: Verlasse Dich nicht auf die Auskünfte und eingen guten Leumund.

    Insgesamt würde ich mir überlegen und auch direkt nachfragen, warum jemand Vorkasse will. Dann sollte man sich Überlegen, was für finanzielle und sonstige Folgen ein Ausfall des Handwerkers hätte - bei einem Badumbau eher nicht existenzbedrohend, aber ärgerlich. Drittens würde ich das Angebot insgesamt mit einem anderen Handwerker vergleichen. Ist er eben ein bißchen teurer, hat aber günstigere Zahlungsbedingungen, kann man das auch als Versicherungsprämie gegen Insolvenz sehen.

    Schöne Grüße,

    Andreas
    (mit seinem ersten Beitrag nach langem und ausführlichen Lesen)
     
    Hallo Andreas,

    willkommen hier im Forum.

    Sehr interessant was du berichtest, sowas kann ganz böse ausgehen
    darum würd ja auch ich nicht schon vor Beginn der Arbeiten
    bezahlen.



    LG Feli
     
  • Vielen Dank für die immer noch eintreffenden Antworten!

    Also, ich habe den Auftrag jetzt erteilt.

    Die besagte Firma war mir ja von mehreren Bekannten empfohlen worden als sehr akkurat und zuverlässig. Außerdem haben mir die Beratung und die Vorschläge am besten von allen gefallen. Die haben wirklich mitgedacht, gute Lösungen parat gehabt und mir meine Flausen ausgeredet. Die Firma ist sehr gut beauskunftet (ich weiß...). Bilanzen habe ich natürlich nicht gesehen, obwohl ich die auch lesen könnte (habe im früheren Leben hauptberuflich Kredite abgelehnt ;)).

    Alle anderen (auch renommierte Firmen) haben nur das aufgenommen, was ich mir so im ersten Anlauf gedacht hatte, ohne eigene Ideen, teils trotzdem angeboten, was ich schon im Erstgespräch rundum abgelehnt hatte und dann noch unvollständige Angebote abgegeben (das hatte sogar ich gemerkt). Auf sowas habe ich nur mäßig Bock, wie soll das dann erst bei der Umsetzung werden?? Ich will nicht allem einzeln hinterherlaufen, da kommt bestimmt noch genug Ungeplantes.

    Beim Preis haben wir uns geeinigt und die Zahlungsbedingungen mit einiger Rangelei auf einen für mich akzeptablen Mittelwert angepasst. Wenn dann noch was schiefgeht (dreimalklopfaufHolz), muß es unter Lehrgeld laufen. Ende Januar geht's los!! Ihr könnt ja schon mal anfangen, die Daumen zu drücken!

    LG von Ulla, die sich auf Föhr den Wind um die Nase wehen lässt (und das nicht zu knapp...)
     
  • @ Ulla,
    Toll das es prima geklappt hat, wer geht auch immer vom Gau (Insovenz) der Firma aus?
    Für mich als Handwerker ist es zwar fragwürdig 4 Wochen vorher Geld haben zu wollen. Das wäre es für mich als Kunde schon gewesen.
    Die Regel ist (oder sollte sein) bei größeren Summen (Badrenovierung kann schon locker 5 Stellen vor dem Komma kosten) mit der Auftragserteilung werden 30 % der vorläufigen Rechnungsendsumme fällig. Abrechnung dann nach Baufortschritt oder wenn die Arbeiten im überschaubaren Zeitraum (14 Tage - 3 Wochen) sind, Schlussrechnung. Punkt um.

    @ Avenso:
    ja der liebe Geiz - ist völlig falsch verstanden weder ist DIESER probagierte Slogan geil noch macht es dieses.... Rwecht hats Du!

    @ Niwashi
    da zu fällt mir nur ein: wo Du Recht hast - hast Du Recht.

    meint
    Karl der Heinz
     
    Es muss ja nicht immer gleich Insolvenz sein,

    aber was will eine Handwerkfirma, die so klamm ist, dass sie noch nicht einmal das Baumaterial in Vorleistung finanziell stemmen kann, tun, wenn der worst case, nämlich z.B. ein zu behebender Bauschaden eintritt?

    Vielleicht bin ich ja einfach ein gebranntes Kind, denn in meinem Elternhaus (gebaut in den frühen 70er-Jahren) gab es kurz nach dem Einzug so einige Bauschäden, deren Behebung meine Eltern zahlen mussten, weil entsprechende Firmen sich längst in die Pleite verabschiedet hatten, bzw. unter anderem Namen und mit neuem Strohmann als Chefdarsteller munter weitermachten wie zuvor.
    Es hat Jahre gedauert, bis ein Rechtsstreit gegen den Architekten von Erfolg gekrönt war, und der entstandene Schaden wenigstens ansatzweise ausgeglichen war.
     
  • je nach Art des Schadens trägt eine Versicherung u.U. die Kosten;
    eine Anzahlung heißt noch lange nicht, dass eine Firma nicht flüssig ist ...

    niwashi würde nicht von sich auf andere schließen ...
     
    Naja, wer bei Schäden am Ende zahlen muss, ist insofern zweitrangig, als dass der Kunde/Auftraggeber erstmal oft sogar im wahrsten Sinne des Wortes im Regen steht, und das je nach zeitlicher Dauer des Rechtsstreites oft für lange Zeit. Vielleicht sollten sich manche Handwerksfirmen lieber einen guten Anwalt zur Beitreibung ihrer berechtigten Forderungen als einen Winkeladvokaten zur Abschmetterung von berechtigten Schadensersatzforderungen besorgen.

    Natürlich fühlen sich die letzten verbliebenen ehrlichen und ehrbaren Handwerker zu Recht auf den Schlips getreten, wenn solche Sachen auf den Tisch kommen, aber das zumindest in Deutschland saumäßig schlechte Image der Handwerkerschaft kommt definitiv nicht von ungefähr. Schuld daran sind bei weitem nicht die Baumärkte oder das Internet, sondern zu einem großen Teil die Handwerksbetriebe selbst. Von Handwerk kann ja oft gar keine Rede mehr sein, denn es wird als verlängerter Arm der Industrie fungiert und nur deren Fertigteile und Techniken vertriebe; bei technischen Artikeln ist der Spruch "Reparatur zu teuer, also Neukauf" doch schon zu fast 100% obligatorisch. Möchte ein Kunde im Baugewerbe lieber Lehm oder Kalk als Zementputz, bekommt er blöde Sprüche zu hören. Vorher zugesagte Fertigstellungstermine ziehen sich oft bis ins Unendliche, man mag die Ausflüchte gar nicht mehr hören, denn auch bei Ausnahmen wie Regen (Sonne, Streik in Italien, Kinderkommunion des Neffen...) muss eine moderne Firma weiterfunktionieren. Das reißen die wenigen rühmlichen Ausnahmen, bei denen es aus unerfindlichen Gründen klappt, auch nicht raus.
     
    Guten Abend zusammen,

    da sich so viele liebe Leute Mühe mit meinem Problem gegeben haben, hier mal der aktuelle Zwischenstand.

    Die Arbeiten haben inzwischen begonnen und sind schon ganz schön weit vorangeschritten. Der Waschmaschinenanschluß ist jetzt im Keller (mit Sockel mauern, zusätzlicher Elektrik, Kanal - und Wasserleitungsverlängerung) - alles fertig!

    Im Bad ist der Abbruch fertig, die neuen Rohre sind gelegt, die Vorinstallationen sind heute fertig geworden.

    Alles, was noch eingebaut werden soll, liegt im Keller, Treppenhaus, Garage...

    Also ich muß sagen, es klappt bislang hervorragend und ich bin schwer begeistert. :)

    Die Handwerker geben sich sprichwörtlich die Klinke in die Hand, es geht zu wie im Taubenschlag. Für morgen früh hat sich der Elektriker angemeldet und später kommt erstmals der Fliesenleger dazu. Und ich brauche mich um nichts zu kümmern außer Kaffeeversorgung. :grins:Alles wird von der Sanitärfirma organisiert. So habe ich mir das vorgestellt und gewünscht! Und außerdem gab´s als Zugabe im Keller noch eine mobile Aushilfs-Dusche und ein Chemie-Klo!

    Hoffentlich geht es so gut weiter, dann kann ich bald mein erstes Verwöhnbad geniessen!

    Gruß von Ulla
     
  • Zurück
    Oben Unten