Wofür nutzt man seinen Garten?

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08. Apr. 2007
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Westerwald
Hallo,

wir wohnen in einem sehr kleinen Dorf, wo jeder so ca. 600 - 1000m2 Garten vorm Haus hat. Eigentlich ist das doch wunderschön. Was mich manchmal wundert ist, dass viele Ihren Gärten zwar stets hegen und pflegen, sich aber dann nie darin aufhalten. Wir haben einen ziemlich wilden Garten. Viele Bäume, Sträucher, oft ist der Rasen zu hoch, weil wir mähen, wenn wir Zeit/und Lust dazu haben und ich bekenne: ich rupfe nie Unkraut. Die Gärten um uns herum sehen immer Top gepflegt aus, wie Parklandschaften. Um jedes Sträuchlein ist das 3fache gemulcht, der Rasen wird wöchentlich gemäht, vertikuliert und der Rasen gekantet. Um jeden Baum ist ein akkurater Kreis aus Platten gelegt. Alles ist offen einsehbar und absolut perfekt. Sogar der Löwenzahn wird einzeln ausgestochen. Der Klee wird bekämpft. Natürlich gilt hier: jedem das Seine und jeder wie er es mag, aber es wundert mich schon. Und je steriler (so empfinde ich es) die Gärten sind, desto seltener wird er auch genutzt. Wir sind oft im Garten und erfreuen uns einfach an immer neuen gemütlichen Ecken, nichts ist auf dem "Präsentierteller" und wir erholen uns dabei und es tut uns gut. Ich finde es schade, wenn man nur Arbeit reinsteckt und dann doch lieber innen fernsieht. Kennt Ihr das auch?
 
  • Hallo Sabine,

    wir haben auch einen "Nutzgarten", d.h. der Rasen ist eine Wiese mit Klee, Gänseblümchen und Löwenzahn und ich streu auch immer noch Wildblumensaat drauf.
    Als "Hecke" haben wir eine wilde Mischung aus Bäumen, Sträuchern, sogar Himbeeren.
    Einzig meine Staudenbeete und meinen Gemüsegarten pflege ich richtig!
    Dafür kann ich meinen Liegstuhl überall hinstellen und wir haben auch schon oft einen kleinen Tisch mitten auf die Wiese gestellt, weißes Linnen drauf, 2 Gläser und haben Wochenende gefeiert.

    Liebe Grüße
    Petra, die aber hier im 20 Häuser-Dorf einen Schwager hat, der den Rasen mit der Nagelschere pflegt
     
    warum er nicht genutzt wird? - ganz einfach! Es sind nicht "ihre" Gärten: die Ideen haben sie aus Zeitschriften oder vom Nachbarn abgeschaut ... es sind nicht sie, die den Garten angelegt haben ... also keine Identifikation

    niwashi, der gerne in seinem Garten is(s)t ...
     
  • Ich bin auch gerne in meinem Garten

    obwohl er gepflegt ist da steckt viel

    Schweiß von uns drin*gg*


    Gruß Petra
     
  • Ich bin nicht ganz einverstanden.
    Was musste ich von mir sagen?. Ich arbeite wenig für meine Pflanzen, möchte aber das alles so schön wie möglich aussieht nach meine Vorstellungen und erkundige mich was es so alles gibt.

    Trotzdem, geniesse ich draussen an der Sonne zu liegen, oder lesen, oder mit Freunde ein Campari zu trinken.

    Nur, so eine Beziehung dass ich jedes "Brössmeli"* selber ans Leben rufe, habe ich nicht. Ich finde es schöner wenn jemand alles für mich macht, und ich kann es einfach geniessen.


    Belén, die sich auch von Gärtner mal einem Aperitif hemmungslos servieren lassen würde.

    *Krume
     
    @Belén
    Du beschreibst einen anderen Fall

    niwashi, der nicht Gärtner ist und auch keine Aperetife zum Liegstuhl bringt ... außer es ist seiner ...
     
  • Belén, die sich auch von Gärtner mal einem Aperitif hemmungslos servieren lassen würde.

    Liebe Belén,

    du ahnst ja nicht, wie goldig es sich liest, wenn es dich "überkommt". Entschuldige, aber ich habe so viel Freude beim Lesen deiner Formulierungen. An diesen Kombinationen müsste ich wer weiss wie lange feilen und käme doch nicht drauf! Immer noch ehrlich Ironie-frei gemeint.
    Merci.

    Vita, die sich die obige Gartenkonstellation ganz langsam auf der Zunge zergehen lässt und insgeheim an Erica Jongs "Angst vorm Fliegen" denken muss (kein unbedingt "anständiges" Buch)
     
    Hallo,
    Ich finde es schade, wenn man nur Arbeit reinsteckt und dann doch lieber innen fernsieht. Kennt Ihr das auch?

    Ja, ich kenne das. In dem Städtchen im Emsland, wo mein Mann herkommt, ist es exakt so. In der Siedlung, wo meine Schwiegereltern wohnten, rackert man sich allseits krumm und dumm im Garten und legt hier das Augenmerk in erster Linie auf den Vorgarten, den die Nachbarn beim Sonntagsspaziergang begutachten...aber: sich im Garten aufhalten? Nix. Meine Schwiegereltern fühlten sich stets beobachtet - trotz Lebensbaumhecke (die zauberte echte Friedhofsstimmung) und 2m-Lamellenzaun, das war eine echt paranoide Nachbarschaft! Ich selbst gab mal irgendwann bei Einfahrt in die Siedlung von mir "Mann, diese Stadt ist so unglaublich adrett, sind die denn ALLE arbeitslos?!"

    Meine Lieblingsgeschichte zu dieser Stadt muß ich jetzt auch noch eben loswerden...meiner 12-jährige Tochter wird immer noch ab und zu übel beim Autofahren. Letztes Jahr nun parkten wir in eben diesem Städtchen ein, begafft von ungefähr sechs Nachbarn ("der komische Typ aus der Großstadt!"), die ihre Vorgärten wienerten und polierten. Meine arme Tochter bekam nun eben noch rechtzeitig die Autotür auf, sprang raus und reiherte herzhaft an den nächstbesten Alleebaum...mann, haben wir gelacht. (Meine Tochter übrigens auch, nachdem sie sich erholt hatte...).

    LG, Tina.
     
  • :D - womit klar wäre, wozu man seinen Garten auch nutzen kann, vorausgesetzt, die Hecke ist hoch genug und die Nachbarn taub.
    Sorry, ist OT, ich beiss mir ja schon auf die Lippen...
     
  • :D - womit klar wäre, wozu man seinen Garten auch nutzen kann, vorausgesetzt, die Hecke ist hoch genug und die Nachbarn taub.
    Sorry, ist OT, ich beiss mir ja schon auf die Lippen...

    niwashi, der sich Vita und Belén in ihren Gärten vorstellt ... autsch ...
     
    Campari mit Martini, Lemonjuice, Soda und crushed ice ...

    niwashi, der mal den Stößel sucht ...
     
    ja sabine,

    du sprichst mir aus dem herzen...;)

    diese gartenbesitzer von denen du sprichst, bei denen sieht
    es im haus genauso aus...kenne einige persönlich.:)

    ich gehöre zu der unordentlichen truppe. obwohl ich nichts dagegen
    hätte, wenn mir ein netter gärtner einen campari servieren würde.

    ...aber nur hemmungslos...
    00005609.gif


    liebe grüße und viel freude weiterhin
    in diesem (un)ordentlichen forum :D
    :cool: Kathi:cool:
     
    lass das "un" mal weg, wir sind doch ein "vorbildliches" Forum!!!!!!

    Liebe Grüße
    Petra, die hier schon soooo viel gelernt hat
     
    Ich hab zwar keinen Vorstadt garten , sondern einen in einer Gartensiedlung.
    Der Garten gepachtet , das Häuschen (mit kleiner Küchenecke , fliessend Wasser und grossem Vorplatz , ist unsers.

    Unser Garten ist sauber angelegt . Nicht nach Heften oder dem Nachbar , sondern nach meinen Vorstellungen und Plänen .
    Die Wege gemulcht , kleiner Kiesweg am Teich mit Gartenbank mitten im Kräutergarten. dahinter etwas Wildnis mit Obstbäumen und direkt hinter dem Garten die Kuhweide mit Kühen im Sommer.

    Der Garten ist unsere Rückzugsmöglichkeit vom Alltag und für mich mein Ruhepol , manchmal besonders am frühen morgen.
    Er funktioniert eigentlich so gut , das wir uns auch einfach mal nur hinsetzen können um dort unseren Kaffee oder einen Campari :-) zu trinken.

    Das obwohl er vor einem Jahr noch wie ein Urwald aus Hahnenfuss aussah :(
     
    Ich finde es schade, wenn man nur Arbeit reinsteckt und dann doch lieber innen fernsieht. Kennt Ihr das auch?

    Ja Sabine, das finde ich auch.

    Den Rasen mähen wir schon regelmäßig, damit unsere Enkelkinder so richtig darauf rumtollen können, aber er ist voll mit Gänseblümchen und Klee. Ich lasse auch nicht zu, daß die Un- (oder Wild-)kräuter meine Blumen überwuchern, aber im Sommer brauchen wir so gut wie keinen Fernseh und wir nutzen unseren Garten oft und gerne, bereits zum Frühstück, desweiteren zum Abendessen oder einfach nur zum Faulenzen bei einem Glas Wein oder einem schönen Buch. Wir fühlen uns pudelwohl in der von uns mit viel Liebe geschaffenen Oase, in der es zum Teil "natürlich" und zum Teil "ordentlich" aussieht.

    Liebe Grüße von Ursula und weiterhin viel Spaß in deinem Garten
     
    *grins

    Ich sitze auch in meiner Unkrautwiese und bewundere gemütlich die gepflegten Parkanlagen um mich rum.............

    Nee im Ernst. Ich hab noch keine Ahnung vom Garten aber schon gemerkt das man da viel Arbeit reinstecken kann. Aber du hast recht mit deinen Beobachtungen.
    Ich denke wenn ich so nen gepflegten Parkgarten hätte könnt ich mich dort garnet so recht entspannen, weil da ja immer ein Löwenzahn irgendwo rausguckt wo er net gucken soll. Und bevor man die (imaginäre) Arbeit sieht, bleibt man lieber drinnen oder?
    Ich hab noch Hoffnung das aus meinem Wildwurzgarten noch was wird mit ganz vielen wildwuchernden Pflanzen die man zurückschneiden statt päppeln muss. So mit vielen Färbepflanzen und nem Rasen der Hoch genug ist um auch Wolle draufzutrocknen (Belüftungswirkung von unten, geht auf kurzgeschorener Wiese nicht!)
    Und natürlich so "Unkrautblumen" wie Goldrute, Brennessel und was sonst noch gut färbt und sich von alleine vermehrt und neuaussäht und sich net von Wildwachsenden nichtfärbenden Pflanzen überwuchern lässt.....................
     
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