Wintertomaten

Tweedyone84

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Wie macht ihr das mit den anbauen von Tomaten im Winter?

Ich habe nun mehrere Versuche schon durch und irgendwann gehen die mir immer wieder ein... Werde morgen wieder welche in die Erde stecken, aber irgendwie wollen die nicht bei mir.

Ich benutze normale Blumenerde und dünge sie mit Tomaten-Naturdünger.
 
  • Blackbird09

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    hmm wie sind denn deine Haltungsbedingungen ?

    Ich habe einen Wintergarten...um Tomaten im Winter anzubauen brauchst du neben natürlich sommerlichen Temperaturen viel Licht und das ist im winter aufgrund der kurzen Tage bzw. geringen LUX-Werten nur spärlich da, so dass du mit starken Fotosynthetisch aktiven (hohe PPFD -Werte) Kunstlicht arbeiten musst...Auch handelsübliche Halogenröhren (wie zur Anzucht oft verwendet, zu geringe PPFD und Lichtreichweite) werden dir da nicht viel nutzen, da brauchst du schon größere Aufbauten wie in Gewächshäusern in Holland oder wie man abundzu im Fersehen bei illegalen holländischen Drogenanbauern sieht...
    Als lohnenswert würde ich das nicht bezeichen ...Die Stromrechnung war so immens hoch, dass ich trotz aller Liebe für das Hobby die Sache schnell beenden musste und das Equiptment verkauft habe...;-)

    Ich habe mir Tipps von unseren Botanikern bzw. Gewächshausbetreuern bei uns an der Universität geholt...
     

    Tweedyone84

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    und was haben dir die Botaniker geraten?

    Aufgeben möchte ich es eigentlich nicht. Bei mir stehen sie auf der Fensterbank am Südfenster... Reicht wahrscheinlich nicht aus... bei uns ist so um die 20 Grad... das wird wahrscheinlich auch zu wenig sein, oder?
     
  • Sunfreak

    Schwabe
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    Na-ja, Tomaten im Winter ist ein Kapitel für sich! Der Anbau unterscheidet sich komplett von der regulären Kultur im Freiland oder im Gewächshaus. Die Kultur im Haus ist komplex und sollte auf jeden Fall rein experimentiell angesehen werden. Man muss mit Faktoren - wie Licht, Wärme, (Wind) - umgehen, auf die man abseits von der Fensterbank keinen Einfluss hat.

    Dein Hilfeschrei ist ein wenig Mager formuliert...
    • Werden die Pflanzen geilwüchsig?
    • Wie alt wurden die Pflanzen?
    • Welche Sorte hast du im Einsatz?
    Hauptursache für ein Scheitern ist, dass das Licht-Wärme Verhältnis aus dem Gleichgewicht gerät. Licht und Wärme sollten immer in einem gesunden Verhältnis stehen. Sonst droht das aus!

    Licht > Wärme | OK
    Licht = Wärme | OK (Bestes Wachstum!)
    Licht < Wärme | Schädlich / Tödlich

    Diese 20 °C die du da auf der Fensterbank hast stehen nicht im Verhältnis zum für diese Jahreszeit üblichen Lichtangebot. Entweder du rüstest Pflanzenlampen nach damit das Lichtverhältnis den 20 °C angepasst wird. Oder du senkst die Temperatur (andere Fensterbank?) damit das Verhältnis zum Licht passt.

    Möglich ist es jedenfalls um diese Jahreszeit Tomaten zu ziehen. Beispielsweise ziehe ich in ein paar Tagen wieder meine jährlichen Neujahrs-Fensterbank-Tomaten an. Dabei verzichte ich komplett auf künstliche Beleuchtung. Wichtig ist nur eine richtige Vorgehensweise was die Temperatur angeht:

    18 °C - 22 °C | Keimtemperatur
    05 °C - 10 °C | Aufzuchttemperatur

    In diesem Fall bietet es sich an, 1x Korn / Topf zu säen. So dass einerseits noch nicht gekeimter Samen am warmen Standort unter optimalen Keim-Bedingungen verbleiben kann während die ersten erscheinenden Keimlinge frühstmöglich auf den kühlen Standort umplatziert werden können - bevor der Geilwuchs eintritt!

    Pauschal gesagt: Um so kühler - um so langsamer das Wachstum! Die Pflanzen werden bei dieser Aufzuchttemperatur langsam wachsen. Dafür aber gesund & gedrungen!

    Mit dieser Aufzuchttemperatur erziele ich an einer Ost-Fensterbank folgendes Ergebnis:

    6113d1204030498-kennt-sich-jemand-mit-kunstlicht-aus-tomate1.jpg


    Tomaten sind garnicht so anfällig auf niedrige Temperaturen wie man denkt! Man muss sie nur daran gewöhnen. Temperaturen runter bis - 2 °C machen die kurzfristig mit. Jedenfalls sind 2 °C kein Problem - wenn sie niedrige Temperaturen gewöhnt sind. Jedenfalls sollte man rasche, hohe Temperaturschwankungen meiden. Das verursacht einen Schock, der die Pflanze bis in 2-3 Tagen in den Kompost treibt.

    Später wenn die Pflanzen größer sind - also mehr Blattmasse für die Photosynthese haben und die Tage länger werden kann man die Temperatur langsam anheben. Dann werden die Pflanzen durch die höhere Temperatur schneller wachsen. Aber Vorsicht: Höhere Temperatur bedeutet höherer Bedarf an Licht. Das sollte man sich immer im Hinterkopf behalten.

    Du merkst: Da gehört viel Gefühl dazu. Aber nur durch Fehler kann man sich verbessern. Wichtig am Rande: Dünger ist am Anfang während der Anzucht Tabu! Besser wäre Anfangs auch nährstoffarme Aussaaterde.

    So genug geschrieben, für die Schule gebüffelt und den Garten geplant. Ich geh noch ne Runde spazieren und dann ab in mein Bett! *freu* :rolleyes:

    Grüßle, Michi
     
  • S

    Schmid, Anneliese

    Guest
    Hallo Michi,

    besser kann man es nicht erklären!!!!

    Deine Nachbarin
     

    Blackbird09

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    Naja wie Michi und ich schon sagte, im Winter Tomaten geht unter natürlichen Bedingungen nicht ...und für alles andere brauchst du definitiv ein Gewächshaus (oder Wintergarten) mit enormen Lichtquellen (photosynthetisch aktives Licht) und die Kosten dafür sind mehrere hundert euro...Selbst die Anzucht ist vor Febuar an der Fensterbank ohne Kunstlicht schwierig...

    und du brauchst nen Elektriker zur Installation deiner Lampenanlage (hat damals ein Kumpel von mir gemacht). Schau einfach mal wieviel allein eine Lampe mit hoher Luxstärke im Baumarkt kostet, dann wirst du dir das mit Sicherheit nochmal überlegen ...Ich habe die Anlage damals wegen Forschungsarbeiten zu Hause installiert und finanziert(teilweise auch auf Unikosten)...Auf Dauer ist das wegen der laufenden Stromkosten für Ottonormal zu teuer...Es sei denn du bist fanatischer Tomatenanbauer und bis bereit soviel Geld zu investieren ...

    Am besten du gehst mal mit zu einer Gewächshausführung (werden in Botanischen Gärten angeboten) und schaust dir die Technik mal an, die dahinter steckt...:

    - Gewächshaus kaufen (oder Wintergarten besitzen)
    - Lüftung musst du installieren (sonst können die Pflanzen schlechter Fotosynthese treiben, aber Fenster öffnen 1mal Täglich durchziehen reicht auch) .
    - Nach Möglichkeit CO2-Versorgung installieren (nicht zwingend notwendig)
    - Heizen auf 30-35°C (hohe Heiz-/Gaskosten, da Gewächshäuser nicht gedämmt sind)
    - Lichtversorgung mit teuren Lampen die hohe Reichweite haben , da Pflanzen ja 2 Meter hoch werden (+Kosten für Installation)
    - nach Möglichkeit Lampen ganztags brennen lassen -->schnelleres Wachstum (nicht zwingend notwendig)


    Das Anbinden erfolgt übrigens an Kordeln oder Seilen, die man an der dEcke Festbindet
     
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