So, jetzt bin ich da. Als ich Deinen Namen sah, musste ich erstmal eine Tafel Schokolade holen.

Da entwickelte sich ein spontanes Bedürfnis!
Pauschal sind die Wintertomaten 2025/2026 im Tomaten-Zöglinge 2026 Thread organisiert. Aber passt auch hier.
Hach, das ist toll: Als Bio-Lehrer reichen Dir ein paar Hinweise und Fachbegriffe und du wirst drin im Thema sein. Das spart mir Zeit beim Erklären.
Gibt es spezielle Sorten, die dafür geeignet sind
Jup!
(nicht so gross wachsend,
Für die Fensterbank bzw. für diese Jahreszeit gibt es sogenannte Zwergtomaten. Im Englischen heißt dieser Typ Micro Dwarf Tomato.
Zwergtomaten sind eine noch kompaktere Form der Buschtomate. Werden also auch nicht ausgereizt.
Bei der Wuchshöhe liegt die Zwergtomate im Bereich von 25-45 cm. Das erreichen Zwergtomaten durch ihre sehr kompakten Internodien.
Kleine 2 Liter Töpfchen mit Blumenerde reichen ihnen. Hin und wieder flüssig nachdüngen. Nicht zu früh mit dem Düngen beginnen. Im Winter tendenziell sowieso nicht.
können auch mal mit weniger Licht gedeihen, …)
Tomaten bleiben Tomaten. Egal ob Zwergen- oder Normalwuchs.
Es sind keine Zimmerpflanzen und ihre Lichtansprüche liegen am anderen Ende des Spektrums. Ihr Lichtbedarf ist bekanntlich hoch.
Tomaten an der winterlichen Fensterbank sind schon eine gewisse Königsdisziplin, welche ich einem Bio-Lehrer aber auch zutraue.
Damit kommen wir zur Überleitung...
Oder ist es eh zu spät damit? Ich möchte es idealerweise erst im Januar beginnen, sonst müsste ich die Pflege über die Weihnachtsferien organisieren.
Absolut nicht! Ich habe früher traditionell Zwergtomaten am 1. oder 2. Januar gesät. Je nach dem, ob ich den 1. Januar für den Kater brauchte oder nicht.
Ich würde sowieso nicht mit der Aussaat beginnen, so lange man in der Phase kürzer werdender Tage ist.
Ich habe meine Fensterbank-Tomaten aktuell nur deshalb, weil sie halt noch da sind. Es gibt in meiner Wohnung halt keinen Frost.

Gesät habe ich sie im März, geerntet im Sommer.
Wie gesagt: Die Empfehlung ist sowieso abzuwarten, bis die Tage wieder länger werden. Mit jedem einzelnen bzw. weiteren Tag, der wieder ein Stückchen länger ist, wird es für die Pflanzen einfacher.
Der schwierigste Zeitraum ist der im Januar, bis einschließlich Mitte Februar.
Den Lichtbedarf händeln in der dunklen Jahreszeit kannst du eigentlich nur auf zwei Arten:
Entweder Kunstlicht, was bei mir persönlich aber immer in die Hose ging, daher kann ich keine persönliche Empfehlung aussprechen.
Oder halt eben die hellstmöglichste, aber nicht zu warme Fensterbank wählen. Um so kühler, um so natürlicher steht das Ratio zwischen Lichtgegebenheiten der dunklen Jahreszeit und den Temperaturen.
Bei 8 bis 16 °C wachsen sie zwar langsamer, dafür aber gesünder. Geilwuchs sollte dem Bio-Lehrer jedenfalls nicht passieren!
Deswegen habe ich meine erst Ende März gesät. Ich hab das ganze Jahr Unterhosen-Wetter in der Wohnung. 26 °C und Januar passen an der Fensterbank einfach nicht zusammen. Die 8-16 °C kann ich ihnen einfach nicht bieten.
Es gibt noch einen Trick: Du kannst hinter den Pflanzen eine weiße Wand aufbauen. Wenn sie klein sind, reicht eine 30cm hohe Wand. Und bis sie groß sind, ist die Sonne kräftig genug.
Der Zweck? Einfallendes Licht, kommend von der Fensterscheibe, verliert sich nicht im Zimmer, sondern wird durch die weiße Wand zurück zu den Pflanzen reflektiert. Das erhöht die Lichtausbeute und sie bekommen Licht aus zwei Richtungen. Das heißt sie haben nicht mehr ganz so den Drang in Richtung Fensterscheibe sich zu biegen.
Alu-Folie, Spiegel ist ungeeignet. Das reflektiert das Licht zu punktuell. Weiß hat die maximale Reflektierbarkeit und macht die Reflektion flächig, so wie es die Blätter von Pflanzen brauchen.
und woran muss man denken bei der Anzucht und Pflege?
Spontan fällt mir noch ein: Im Haus geht kein Wind, es gibt keine Hummeln. Musst du also händisch bestäuben. Es sind bekanntlich Vibrationsbestäuber. Die Bestäubung geht also leicht.
Aber besser vor den Kindern nicht mit dem Vibrator...
Elektrische Zahnbürste oder man kann auch so die Blüten schütteln oder anschnipsen. Die kleinen Pflanzen können auch als Ganzes geschüttelt werden.
1x täglich schüttelt man die Blüten durch. Vorzugsweise vormittags, ist aber kein Muss.
Eine elektrische Zahnbürste eignet sich besonders gut zum Pollen rausrütteln. Wenn du den Pollen auf eine schwarze Oberfläche (Papier, Sonnenbrille-Glas, Bildschirm von Smartphone) rieseln lässt, kannst du gleich demonstrieren wie Pollen aussieht und wie Vibrationsbestäubung funktioniert. Und die Anatomie der zwittrigen Tomatenblüte (Narbe, Staubbeutel, etc.) erklären.
Keine Ahnung, ob das so im Lehrplan steht.
