Winter Bewässerung

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26. Juni 2006
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Müssen Pflanzen in Töpfern in Außenbereich auch im Winter regelmäßig gegossen werden ?
Aber dann könnten doch die Wurzeln frieren und sterben.
 
  • Welche Pflanzen meinst Du denn genau ?

    Wenn sie nicht überdacht stehen, reicht normalerweise der Regen, man braucht also nicht zu gießen.
    Bei Immergrünen sollte der Ballen nicht längere Zeit trocken sein, weil sie auch im Winter Wasser verdunsten.
    Den Wurzeln unserer Gartenpflanzen schadet Nässe nicht.
     
    Im Allgemeinen regnet es im Herbst/Winter ausreichend und die Pflanzen benötigen weniger Wasser, so dass nicht zusätzlich gegossen werden muss.
    Bei längeren trockenen Phasen oder bei Immergrünen Pflanzen kann es trotzdem nötig werden.
    Ob die Pflanze erfriert oder nicht, hat nichts mit dem Gießen zu tun.
     
  • Wenn die Töpfe unter einem Dach stehen und die Pflanzen im Winter grün sind, dann muss man sie auch gießen - aber deutlich seltener als im Sommer. Es besteht die Gefahr, dass man es zu gut meint und eine Pflanze ersäuft. Sie erfriert dann zwar nicht, aber ist genauso tot. (Ich habe das schon mit Rosmarin auf meinem überdachten Balkon hinbekommen.)
     
  • Um welche Pflanzen geht es konkret, und stehen sie geschützt oder komplett frei? Wie auch immer… auch in meinem Umfeld rund um unseren Zweitwohnsitz taucht die Frage taucht jeden Winter wieder auf, und sie ist absolut berechtigt. Kurz gesagt: Ja, Topfpflanzen können auch im Winter Wasser brauchen – aber nicht nach Kalender, sondern nach Zustand. Das Entscheidende ist weniger die Kälte als die Trockenheit. Immergrüne verdunsten auch im Winter Feuchtigkeit, besonders bei Sonne und Wind. Wenn der Ballen dann staubtrocken ist, hilft auch Frosthärte nichts mehr.

    Das mit dem „Wurzeln frieren“ passiert eher dann, wenn nasses Substrat bei strengem Frost komplett durchfriert. Darum gießt man nicht bei Minusgraden, sondern an frostfreien Tagen, sparsam, eher morgens. Nicht tränken, eher anfeuchten. Staunässe ist im Winter der größere Feind als Durst. Das haben wir als Stadtmenschen aber auch erst in Erfahrung bringen müssen.

    Was wir ebenfalls gelernt haben: Laubabwerfende sind entspannter, die kommen oft lange ohne Wasser aus. Mediterrane Kübelpflanzen sind wieder ein eigenes Kapitel, die reagieren empfindlicher auf beides. Und ja: Es hängt wirklich stark von der Pflanze, vom Topfmaterial und vom Standort ab. Südbalkon ist etwas anderes als Nordwand.
     
  • Das sehe ich in allen Punkten wie Du, bis auf:
    .....Das mit dem „Wurzeln frieren“ passiert eher dann, wenn nasses Substrat bei strengem Frost komplett durchfriert. Darum gießt man nicht bei Minusgraden, sondern an frostfreien Tagen, sparsam, eher morgens. Nicht tränken, eher anfeuchten......

    Was, wenn nicht überdachte Pflanzen vor dem Dauerfrost starkem Regen ausgesetzt sind ?
    Den Wurzeln meiner Kübelpflanzen hat das noch nicht geschadet, aber es ist schon der ein oder andere Tontopf zersprungen.
     
    Zu beachten ist auch: es kann vorkommen, dass der Topf oberirdisch trocken erscheint, aber unten noch feucht ist. Wenn diese Feuchtigkeit gefroren ist, wirkt es wie ein Topf ohne Abzuglöcher. Wenn man dann an einem frostfreien Tag einen vermeintlich trockenen Topf giesst, kann es sein, dass man dann die Pflanze ertränkt, vorallem, wenn es nur wenige Grade über Null ist und das gefrorene Wasser nicht auftaut.

    Also sehr gut aufpassen beim Giessen im Winter!
     
    @JoergK: Das mit dem Starkregen vor dem Dauerfrost ist ein wichtiger Punkt, da bin ich ganz bei dir. Genau da trennt sich Theorie von dem, was draußen tatsächlich passiert. Wenn Kübelpflanzen frei stehen und sich der Topf vor einer Frostphase richtig vollsaugt, ist das weniger ein Wurzelproblem als ein Material- und Physikthema. Die Wurzeln kommen mit nassem Substrat oft erstaunlich gut zurecht, solange es nicht wochenlang luftlos bleibt. Die Töpfe selbst aber eben nicht immer. Gerade Ton verzeiht das Wechselspiel aus vollgesogen, gefroren, wieder angetaut schlecht. Das Zerplatzen ist fast schon ein Klassiker. In meinem Umfeld hat man daraus gelernt, weniger aus Angst um die Pflanze als um die Scherben im Frühjahr.

    @Linserich: Dein Hinweis trifft den Kern sehr genau. Dieses „oben trocken, unten gefroren“ ist tückisch und sieht man dem Topf schlicht nicht an. Gerade bei Temperaturen knapp über Null täuscht der Eindruck extrem. Dann wird gut gemeint gegossen und das Wasser bleibt stehen wie in einem Topf ohne Abzug. Dass Pflanzen daran im Winter eingehen, passiert leiser als Erfrieren, aber genauso endgültig. Ich habe mir angewöhnt, im Winter eher misstrauisch als fürsorglich zu sein. Lieber ein paar Tage zu trocken als einmal zu viel Wasser in eine Phase, in der nichts mehr ablaufen oder verdunsten kann. Das Gefühl für den richtigen Moment kommt leider erst nach ein paar Fehlern.
     
  • Es scheint eine Eigenart des Gebirgsklimas zu sein, dass das Substrat in einem Kübel unten nass und gefroren und oben trocken ist. Bei Pflanzen ohne Überdachung konnte ich das hier noch nicht beobachten. Das Pflanzsubstrat ist eigentlich vom Herbst bis zum Frühjahr durchgehend feucht.

    Anders sieht es mit Pflanzen aus, die ich bei zu tiefen Temperaturen unter eine Überdachung an die Hauswand stelle. Hier trocknet das Substrat nach wenigen Wochen oberflächlich sichtlich ab. Nach seltenem Dauerfrost warte ich mit dem Wässern einige Tage oder gieße vor dem Frost noch mal gründlich.

    Mit den seltenen Frostschäden an Tonkübeln finde ich mich ab, denn verzichten möchte ich auf dieses schöne Material nicht.
     
  • Man kann das Auffrieren der Tonkübel verhindern, indem man doppeltgebrannte Kübel kauft (teurer) UND diese nicht direkt bepflanzt, sondern einen möglichst passgenauen Innentopf aus Plastik hineinstellt.
    Innwandig glasierte Tonwaren sind ebenfalls noch mal unempfindlicher, da das Wasser gar nicht erst die Chance hat, in das poröse Material einzudringen.
    Bei unglasierten Töpfen behelfe ich mich damit, sie mit Leinöl zu imprägnieren. Zwei bis drei Mal anpinseln, bis das Material gesättigt ist.
    Hatte schon ewig keine kaputtgefrorenen Töpfe mehr!
     
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