Um welche Pflanzen geht es konkret, und stehen sie geschützt oder komplett frei? Wie auch immer… auch in meinem Umfeld rund um unseren Zweitwohnsitz taucht die Frage taucht jeden Winter wieder auf, und sie ist absolut berechtigt. Kurz gesagt: Ja, Topfpflanzen können auch im Winter Wasser brauchen – aber nicht nach Kalender, sondern nach Zustand. Das Entscheidende ist weniger die Kälte als die Trockenheit. Immergrüne verdunsten auch im Winter Feuchtigkeit, besonders bei Sonne und Wind. Wenn der Ballen dann staubtrocken ist, hilft auch Frosthärte nichts mehr.
Das mit dem „Wurzeln frieren“ passiert eher dann, wenn nasses Substrat bei strengem Frost komplett durchfriert. Darum gießt man nicht bei Minusgraden, sondern an frostfreien Tagen, sparsam, eher morgens. Nicht tränken, eher anfeuchten. Staunässe ist im Winter der größere Feind als Durst. Das haben wir als Stadtmenschen aber auch erst in Erfahrung bringen müssen.
Was wir ebenfalls gelernt haben: Laubabwerfende sind entspannter, die kommen oft lange ohne Wasser aus. Mediterrane Kübelpflanzen sind wieder ein eigenes Kapitel, die reagieren empfindlicher auf beides. Und ja: Es hängt wirklich stark von der Pflanze, vom Topfmaterial und vom Standort ab. Südbalkon ist etwas anderes als Nordwand.