Die Kräuselkrankheit ist jetzt nicht so das große Problem. Da reicht ne Knospenspritzung zu Vegetationsbeginn vollkommen aus. Allerdings ist der Pfirsich ein ziemlicher Blattlausfänger, und die übertragen halt auch Viren, die für deformierte Blätter sorgen (sind so pockenartig und rollen sich ein). Außerdem muss der Pfirsich jedes Jahr geschnitten werden, weil er - abgesehen von den Buketttrieben (kennt man auch von den Kirschen) - vorwiegend am einjährigen, sprich letztjährig gewachsenen Holz trägt.
Ich würd aber schon sagen, dass ich ein Pfirsich bzw. eine Nektarine immer lohnt, zumal diese Obstarten selbstfruchtbar sind und Dir ein Baum reicht.
Da Du aus Österreich kommst, würde ich mich mal mit dem Dominik Schreiber (
www.schreiber-baum.at ) in Verbindung setzen. Das ist ein ganz pfiffiger Junge, der sich in diesen Dingen bestens auskennt. Die haben auch sehr viele neue interessante Sorten aus dem Erwerbsobstbau im Angebot, die man hierzulande eher nicht bekommt.
Ob dieser Baum, von dem Du hier schreibst, aus einem Kern gezogen wurde bzw, von allein aufgegangen ist, kann Dir keiner sagen. Bei einem älteren Baum siehst Du auch keine Veredelungsstelle mehr, weil die überwachsen ist.
Pfirsiche können neben einer Sämlingsunterlage (z.B. Montclair) auch auf eine Zwetschgenunterlage (St. Julien A) oder auf einer Pfirsich-Mandel-Unterlage (INRA GF 677) veredelt werden. Letztere ist recht starkwüchsig.