Weinreben ständig vom Mehltau befallen

Schwabe12345

Mitglied
Registriert
22. Mai 2017
Beiträge
465
Ort
Ostalbkreis
Hallo zusammen,
Ich habe seit ein paar Jahren Weinreben im Garten und nun im dritten Jahr sehr starken Mehltaubefall gehabt. Die Trauben waren zum großen Teil aufgeplatzt und die Oidiumspuren sind an den Ästen nicht zu übersehen.
Nun meine Frage: macht es denn überhaupt Sinn, die Reben weiter zu halten oder soll ich die lieber entfernen und neue pflanzen?
Oder anders herum: bekomme ich den Mehltau denn überhaupt in Griff?
Gleich zur Info: ich bin kein Landwirt und habe auch keinen Zugang zu professionellem Spritzmittel, Kupfer, Schwefel usw.

Danke und Grüße!
 
  • Schwarze Katze

    Mitglied
    Registriert
    06. Feb. 2020
    Beiträge
    328
    Ort
    San Adrián de Veiga / Ortigueira
    Mehltau ist eigentlich keine Krankheit der Pflanze, er ist ein Symptom. Der Boden ist krank. Was genau man da machen kann, weiss ich auch nicht, weil unsere Reben keine Probleme haben. Unser Boden ist leicht sauer, von Natur aus.
    Ich würde mich in einem Fachgeschäft erkundigen, oder du nimmst ein gutes Gartenhandbuch zu Hilfe. Da stehen sehr oft brauchbare Ratschläge drin.
     

    Taxus Baccata

    Foren-Urgestein
    Registriert
    23. Jan. 2020
    Beiträge
    16.458
    Je nach Sorte sind Pflanzen anfälliger oder weniger anfällig für Pilzerkrankungen. @Schwabe12345 kennst du die Namen deiner Sorten noch?
    Man kann entweder mit Chemie behandeln, da kennen sich andere User besser aus, @Sandor 2 kennt sich hier allgemein am besten mit Reben aus, man kann Pflanzen aber auch biologisch stärken. Das erfordert oft etwas mehr Aufwand, kann aber nachhaltiger sein.
    Oder man setzt wirklich auf Sorten, die sehr widerstandsfähig sind und schafft die idealen Bedingungen für sie.
     
  • Marmande

    Foren-Urgestein
    Registriert
    27. Feb. 2015
    Beiträge
    14.174
    Ort
    direkt am Garten
    Ein Bekannter mit Geburtort im Weinbaugebiet an der Mosel sagte mir, daß seine Reben im Garten irgendwann von Pilzerkrangungen befallen wurden. Das sei normal und ab dem Zeitpunkt müsse man eben jedes Jahr spritzen.
     
  • Schwabe12345

    Mitglied
    Registriert
    22. Mai 2017
    Beiträge
    465
    Ort
    Ostalbkreis
    Hallo und vielen Dank für eure Antworten. Das mit dem Spritzen haben ich schon öfter gehört. Dabei fallen allerdings immer Spritzmittel, die mir als Privatperson nicht zugänglich sind.
    Meine Sorten sind Muskat bleu und Garant.
     
  • Sandor 2

    Mitglied
    Registriert
    08. März 2009
    Beiträge
    769
    Ort
    Main Dreieck
    Kupfer und Schwefelpräparate sind auch im Hausgarten zugelassen. Da Du ja schon mit Netzschwefel behandelst, besteht noch die Möglichkeit zur Erweiterung Neudo Vital oder Combo Duaxo einzusetzen. Und alle zwei Wochen zusätzlich noch Pflanzenstärkungsmittel.
    Desweiteren sind Bodenbearbeitung, Laubarbeiten, sachgerechte Düngung, wie auch das Entfernen des kranken Laubes und beim Schnitt des befallenen Holzes stetig durchzuführen.
    Die Spritzreihenfolge immer abwechselnd, wegen Resistentzgefahr.
     

    Scarlet

    Foren-Urgestein
    Registriert
    20. März 2017
    Beiträge
    1.789
    Ort
    Ö / Waldviertel
    Ich hatte mit einer Rebe in meinem Vorgarten, die ich schon beim Hauskauf mit übernommen habe und diese daher uralt zu sein scheint, auch in den letzten Jahren Probleme mit Mehltau und Konsorten. Ich habe mich darüber heuer im Frühling mit einem Weinbauer unterhalten. Er meinte dazu, dass ich ausdünnen soll. Also er nannte das "abraubern" und das sowohl Laubtriebe als auch Fruchttriebe und dann nochmals im Frühsommer die Laubtriebe zurückschneiden soll. Man soll den Reben - so wird es im Weingarten gemacht - lediglich 3-4 Triebe jährlich lassen, wo sie Früchte tragen, alles andere abschneiden, also "rauben". Ich hab das dieses Jahr so gemacht und die Rebe hatte keine Probleme und ich hatte gesunde Trauben.

    Schade, dass die Reben jetzt schon entfernt wurden.
     
  • Schwabe12345

    Mitglied
    Registriert
    22. Mai 2017
    Beiträge
    465
    Ort
    Ostalbkreis
    Hallo zusammen,
    Vielen Dank für die tollen Antworten!
    Ich werde mir daraus ein Konzept für das kommende Jahr ableiten.

    Dieses Jahr habe ich aber nichts mehr zu tun?
     
  • Taxus Baccata

    Foren-Urgestein
    Registriert
    23. Jan. 2020
    Beiträge
    16.458
    Ich habe meine vor ein paar Wochen noch mit etwas Kalimagnesia gedüngt, damit das Holz besser aushärtet. Aber ich weiß nicht ob es jetzt schon zu spät dafür ist.
     

    Schwabe12345

    Mitglied
    Registriert
    22. Mai 2017
    Beiträge
    465
    Ort
    Ostalbkreis
    Die Holzreife spielt doch hauptsächlich dann eine Rolle, wenn ich die neuen Ruten verholzen lasse. Aufgrund des Mehltaus und der Spaliererziehung habe ich meine Reben sehr stark zurückgeschnitten. Es bleiben im Frühjahr ein paar wenige neue Rutenansätze mit ein paar Knospen übrig.
    Wie seht ihr das?
     

    Taxus Baccata

    Foren-Urgestein
    Registriert
    23. Jan. 2020
    Beiträge
    16.458
    Eine Frage an die Profis... ich habe meine Weinreben vor gut einem Monat (oder etwas länger) noch mit Kalimagnesia gedüngt, habe ich schon paarmal gemacht, aber nicht in jedem Jahr.

    Gestern beim Laubrechen fällt mein Blick auf die Weinreben... und was sehe ich?
    An sämtlichen Weinstöcken abgeknickte Äste.
    Zuerst dachte ich an ein Tier - doch bei näherer Betrachtung stellte ich fest, dass die Triebe richtig "morsch" waren.
    Wie wenn etwas einfriert und wieder auftaut.
    Bei allen fünf Reben.
    Zum Glück nicht alle Äste - aber halt ausgerechnet die Einjährigen!

    Kann das an der Düngung gelegen haben..?! Ist aber bisher noch nie passiert.
    Oder an plötzlichen Frost oder irgendeinem anderen Phänomen?
    Ich habe die Weinstöcke schon seit über 12 Jahren, aber so etwas gab es noch nie.
     

    Sandor 2

    Mitglied
    Registriert
    08. März 2009
    Beiträge
    769
    Ort
    Main Dreieck
    Deiner Beschreibung nach sind es unausgereifte Ruten die schon Frost abbekommen haben.
    Das kann aber mehrere Ursachen haben wie Schwarzholzkrankheit, Stocküberlastung, Phmopsis, eine der Vergilbungsarten oder auch mangelnde Düngung.

    Vergleichsbilder



    Quelle- Vitipendium.
     

    Taxus Baccata

    Foren-Urgestein
    Registriert
    23. Jan. 2020
    Beiträge
    16.458
    Vielen Dank, @Sandor 2.
    Die Ruten sahen eigentlich weder krank noch unausgereift aus, deswegen bin ich so ratlos.
    Vom Kalimagnesia kann es ganz sicher nicht kommen? (Würde mich ein wenig beruhigen, dann wäre es zumindest nicht meine Schuld, wobei das Ergebnis nichtsdestotrotz ärgerlich ist...)

    Der Frost kam hier aber recht plötzlich, vielleicht habe ich auch nur nicht richtig erkannt, dass die Ruten nicht ausgereift waren :unsure: Grün waren sie jedenfalls schon länger nicht mehr.
     

    Bernd Ka.

    Mitglied
    Registriert
    02. Sep. 2020
    Beiträge
    528
    Ort
    Regensburg
    Also, am Kalimagnesia wird es wenig liegen. Bis dieser Dünger
    pflanzenverefügbar wird, dauert es Wochen, in der kalten Jahreszeit
    Monate. Wird ein heftiger Spätfrost gewesen sein. Achja, zum Mehltau
    am Wein. Ein Pilzbefall ist immer ein Zeichen dafür, dass es der Pflanze
    an irgendwas fehlt. Meist zu dunkler Standort. zu schwerer Boden
    oder übermäßige Feuchtigkeit. Kupfersulfat-Brühe spritzen soll
    da Abhilfe bringen, ist hier bereits bestellt und wird erst Anfang März 22 geliefert.
     

    Taxus Baccata

    Foren-Urgestein
    Registriert
    23. Jan. 2020
    Beiträge
    16.458
    Vielen Dank für die Erklärung, @Bernd Ka. Dann wird es wirklich einer der Frosteinbrüche gewesen sein. Hatte mich auch gewundert, dass das Bild an allen Reben gleich war.
    Habe das in dieser Form bisher noch nicht gesehen. Das war dann wohl Pech.
    Mit Pilzerkrankungen hatten meine Reben in dieser Saison überraschenderweise gar nicht zu tun. (Manchmal sind zwei der fünf Reben ein wenig befallen, aber das ist von Jahr zu Jahr verschieden.) Sah alles sehr gut aus. Irgendwas ist dann doch immer.
     

    Reinhard-Peter

    Mitglied
    Registriert
    16. Okt. 2020
    Beiträge
    118
    2021 war ganz allgemein ein Mehltau-Jahr - weil es ein nasses Jahr war.
    Auch Reben, die sonst keinen Mehltau hatten, waren 2021 davon befallen.
     

    Scarlet

    Foren-Urgestein
    Registriert
    20. März 2017
    Beiträge
    1.789
    Ort
    Ö / Waldviertel
    Dann hatte ich ja richtig Glück, dass ich ordentlich ausgedünnt habe, ich hatte nämlich letztes Jahr gar nix an meinen Reben, nur einen tollen Ertrag von den Dreien. Die alte Rebe im Vorgarten brachte nicht viel, doch die jungen hinten im Garten, die waren richtig toll.
     

    Taxus Baccata

    Foren-Urgestein
    Registriert
    23. Jan. 2020
    Beiträge
    16.458
    Ich hatte auch keinen Mehltau an meinen Weinreben, nur diesen rätselhaften Zweigbruch nach dem ersten Frost.
    Hoffentlich sind die Reben durch den Winter gekommen, sie sind schon einige Jahre alt und hatten bisher alles gut überstanden... wäre sehr schade darum.
     

    Hero

    Foren-Urgestein
    Registriert
    24. Feb. 2011
    Beiträge
    4.130
    Ort
    bei Heilbronn
    An meiner Muscat Bleu hatte ich noch nie Mehltau. Andere Sorten habe ich wegen Pilzbefall gerodet.
    Ausdünnen im Frühsommer ist sehr wichtig, damit Licht und Luft an die Blätter kommt.
    Gegen die Kirschessigfliege tüte ich jedes Jahr alle Trauben mit Organzabeuteln ein. Bei ca. 150 Stück ist das eine
    gute Stunde Arbeit, die sich aber lohnt. Vögel, Wespen und die Kirschessigfliegen kommen nicht mehr dran.
    42862202sn.jpg

    Sieht lustig aus, hilft aber ungemein. Die Tüten kommen nach Gebrauch, d.h. sowie die Trauben gegessen sind in den Karton und können wieder verwendet werden.
     

    Taxus Baccata

    Foren-Urgestein
    Registriert
    23. Jan. 2020
    Beiträge
    16.458
    Solche Organza-Beutel verwenden wir auch. Ungemein hilfreich, bei uns sind sonst Wespen das Hauptproblem.
     
  • Similar threads
    Thread starter Titel Forum Antworten Datum
    Schwabe12345 Spalier für Weinreben sturmsicher machen Klettergehölze 6
    Schwabe12345 Weinreben - Netzschwefel anwenden Klettergehölze 3
    O Weinreben "Venus" erkrankt? Obst und Gemüsegarten 4
    Schwabe12345 Weinreben sind krank - ist das Mehltau?! Stauden & Gehölze 11
    C Frage zu Weinreben Schnitt Klettergehölze 17
    Schwabe12345 Warum werden meine Weinreben welk? Klettergehölze 10
    L Weinreben umziehen/Pflege vor dem Winter? Obst und Gemüsegarten 2
    Schwabe12345 Rindenmulch bei Weinreben - habt ihr Erfahrungen? Klettergehölze 2
    W Weinreben Tausch Obst und Gemüsegarten 2
    S Welchen Dünger für Obstbäume und Weinreben Obstgehölze 6
    C Empfehlung Weinreben Obst und Gemüsegarten 3
    A Schädling oder Nützling? Weinreben Tiere im Garten 1
    wassertotti Pflege von Weinreben Gartenpflanzen 2
    S Weinreben - Lavendel gegen Wespen? Obstgehölze 2
    G Weinreben - Richtige Erziehung an einer Pergola? Obst und Gemüsegarten 5
    J Weinreben - Sonne und Feuchtigkeit Obst und Gemüsegarten 3
    etaner Schaden an Weinreben Gartenpflanzen 8
    M Hilfe bei Weinreben Stauden & Gehölze 8
    N Weintrauben - Weinreben richtig schneiden Stauden & Gehölze 3
    Z Weinreben und Unkraut aufm Weg Gartenpflanzen 4
    Pomeranze Knospen an Weinreben im Kübel? Stauden & Gehölze 10
    H Weinreben Stauden & Gehölze 8
    V Blauregen(wisteria sinensis) und Weinreben neu gepflanzt, wie gehts weiter? Stauden & Gehölze 2
    Hausgarten.net Team Weinreben anpflanzen Gartenfreunde 1
    Seebacher Weinreben am Haus und im Garten Stauden & Gehölze 61

    Similar threads

    Oben Unten