Weinreben entfernen, Säulenobst pflanzen?

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anne.s

Guest
Hallo,

ich habe eine Frage bzw ein Problem mit unserem Garten.
Also, der Garten ( ca. 15m x 6m, teils Rasen, teils betonierter Hof ) liegt direkt an unserer Scheune, das heißt, er wird auf der einen langen Seite durch die Scheune begrenzt. Die anderen Seiten sind mit Maschendraht eingezäunt. Vor einem Großteil des Maschendrahtzaunes sind Spaliere aus Holzpfählen und Drähten gesetzt, an denen Weinreben wachsen. Diese tragen auch recht gut.
Ich würde nun gerne entweder an der Südseite oder an der Scheunenwand ( Richtung Westen ), vor der teilweise auch Spaliere mit Wein stehen, die Reben entfernen und stattdessen Säulenobst pflanzen, welches ich an den Spalieren ziehen möchte.

Ist das empfehlenswert? Der Wein wächst auf einer Länge von ca. 18m, er trägt gut, war nur total ungepflegt, deswegen habe ich ihn (hoffentlich richtig) zurückgeschnitten. Eigentlich brauche ich aber nicht so viel Weintrauben.
Ich weiß nun nicht, kann ich einige Reben ummachen (wenn ja wie ) und an den Stellen das Säulenobst pflanzen, oder soll ich die Säulenbäume lieber in Kübeln ziehen ( allerdings wird es dann mit dem Platz echt knapp ).

Was meint ihr, wie soll ich vorgehen?

Gruß, Anne
 
  • 18m wein ist ne menge und klar, das braucht man nicht wirklich. wein ist allerdings tiefwurzler mit langen pfahlwurzeln - einfach mal ummachen ist da nicht. das wird schon ein stück kraftarbeit. ansonsten wird er wohl aus der wurzel stets wieder austreiben. außerdem würde ich mal vermuten, dass er schon etliche jahre da steht und der boden ziemlich fertig ist. von daher würde ich vor neuanpflanzungen den boden wirklich gut verbessern und ihn vielleicht auch ein oder zwei jahre ruhen lassen oder ganz austauschen.

    ps: wenn du den wein sehr stark geschnitten und verjüngt hast, kann es sein, dass er dieses jahr nicht oder nur wenig trägt - das wird aber wieder.
     
    Hallo,

    wie wäre es denn, wenn Du den Wein einfach stehen läßt und durch regelmäßiges schneiden weniger dafür aber qualitativ hochwertigere Trauben erntest?

    Klar 18 m ist ne Menge, aber schneiden tut dem Wein nicht weh, und den Rest der Beeren fressen dann die Vögel falls du sie doch nicht brauchst.

    Viele grüße Blitz, der froh wäre wenn sein Wein schon weiter wäre (bin im dritten Jahr).:D
     
  • Hallo,

    Danke euch beiden schonmal für die Antworten.
    Ich möchte halt auch ein wenig anderes Obst im Garten haben, und dafür muß wohl ein kleiner Teil des Weins weichen.
    Ich habe das gestern mal ausgemessen, von ca. 20 Rebstöcken werde ich 2 oder 3 entfernen müssen, um genug Platz für die Säulenbäume zu haben.
    Bei nur 100m² Garten/Hof ist der Platz leider knapp bemessen.
    Ich hoffe einfach mal, daß mir mein Gärtchen dann nicht böse ist, aber ich reiße ja nicht wahllos weg, sondern pflanze auch gleich neu ;-)

    Um von den anderen bessere Trauben zu bekommen, habe ich auch schon gehört, daß man ausdünnen soll. Schneidet man dann einfach einen Teil der angesetzten Trauben ab? Schade ich damit der Pflanze wirklich nicht?

    Was ich noch gerne wissen würde: In der Umgebung finden sich einige Obstgärten und Bäume verschiedenster Sorten. Kann ich da auf Befruchter für meine Bäume hoffen?

    Gruß, Anne
     
  • Hallo,

    Danke euch beiden schonmal für die Antworten.

    Um von den anderen bessere Trauben zu bekommen, habe ich auch schon gehört, daß man ausdünnen soll. Schneidet man dann einfach einen Teil der angesetzten Trauben ab? Schade ich damit der Pflanze wirklich nicht?

    Was ich noch gerne wissen würde: In der Umgebung finden sich einige Obstgärten und Bäume verschiedenster Sorten. Kann ich da auf Befruchter für meine Bäume hoffen?

    Gruß, Anne

    Hallo.

    Zur ersten Frage:

    Richtig, einfach einen Teil der Trauben entfernen. Du schadest dem Rebstock damit nicht. Die Kraft des Stocks geht dann einfach in die anderen Trauben. Ich warte mit dem Schneiden bis sich die ersten Trauben richtig ausgebildet haben. Dann wird erst mal der Teil entfernt der nicht gut gewachsen ist, das heißt die schönsten Trauben bleiben stehen. Wenn Du das getan hast, dann kannst Du entscheiden wieviel vom bleibenden Rest noch weg soll. Im Spätsommer, entferne ich dann noch das Laub welches sich direkt um die Trauben befindet. Damit kann die Sonne diese besser bescheinen. Dies führt zu einer besseren Reife und verhindert Krankheiten, da die Trauben besser abtrocknen.

    Hast Du eigentlich schon mal an Traubenmost gedacht? Schmeckt sehr lecker....

    Zur zweiten Frage:

    Es ist möglich, daß die Bäume der Umgebung Deine Bäume bestäuben. Das muß aber nicht sein wenn sie einfach nicht dazu passen.
    Willst Du sicher sein, daß Deine Bäume bestäubt werden, dann pflanze Sorten, die sich gegenseitig bestäuben. Solltest Du die Bäume in einer Baumschule erwerben, dann berät man Dich dort sicher gern. Bei Säulenobst hättest Du ja Platz dafür.

    Viele Grüße Blitz:)
     
    ganz so richtig ist das nicht: den ertrag eines weinstockes bzw. die die reduktion desselben bestimmt man hauptsächlich über den schnitt.
    ein entfernen von überzähligen trauben ist dann - außerhalb des erwerbsweinbaus - nicht nicht mehr notwendig. was wächst, darf es dann auch.
    eine vorbildliche übersicht zum schnitt diverser erziehungsformen findest du bei

    Fassadenbegrünung - Fachfirma und Versand, Rankhilfen und mehr

    da gibts auch was zu spalierobst, soweit mir erinnerlich.
     
  • ein entfernen von überzähligen trauben ist dann - außerhalb des erwerbsweinbaus - nicht nicht mehr notwendig. was wächst, darf es dann auch.

    Aber warum sollte es wachsen? Wäre es nicht besser, die Kraft die der Rebstock zur Ausbildung der überflüssigen weil nicht benötigten Trauben nutzt, für wenige, aber dann auch gegessene Trauben zu verwenden? Damit wäre ja Anne`s Ziel weniger Trauben zu haben erreicht - oder?

    Warum gerade da nicht beim Erwerbsweinbau spicken? Die reduzieren ihre Trauben ja gerade wegen der Qualitätsverbesserung.

    Viele Grüße Blitz:)
     
    Hallo billymoppel,

    leider weiß ich nicht wo Du wohnst, sonst würde ich Dir empfehlen hier in die Pfalz oder Bergstrasse zu fahren. Das was Du über die Reben schreibst ist ist FALSCH! Die Rebstöcke werden bis auf zwei Triebe, jeder Trieb bis auf drei Augen zurück geschnitten!!! Das wird jedes Jahr ab Januar gemacht!
    Und was blitz mit dem nachschneiden schreibt ist RICHTIG! Wird im Weinbau auch angewendet.
     
    Die Rebstöcke werden bis auf zwei Triebe, jeder Trieb bis auf drei Augen zurück geschnitten!!! Das wird jedes Jahr ab Januar gemacht!
    habe ich nicht genau das geschrieben? genau das und nichts anderes ist die ertragsreduktion. danach spielt es bei einer hausrebe keine rolle, ob da am ende 10 oder 12 trauben dran hängen. und richtigerweise schneidet man auch nicht nur einmal im jahr, es gibt verschieden schnittermine. und man läßt auch nicht pauschal zwei augen stehen - das hängt von der erziehungsform des stockes ab und letztlich - vom gewünschten ertrag - der bei einer hausrebe auch anders ausfallen kann als im erwerbsweinbau - weil weder öchsle noch geschmackintensität beim verzehrwein von so riesiger bedeutung sind. dagegen stellt jeder ausschnitt zur vegetationszeit eine pflanzenverletzung dar - und an seiner hausrebe möchte man doch versuchen, vermute ich mal, ohne große chemie auszukommen.
    es schmeißt doch auch keine die hälfte von seinen äpfeln vom gut gepflegten baum :rolleyes:
     
  • Bevor Ihr euch hier zerfetzt.

    Ich bin der Meinung, daß man schon bei Reben anders schneidet als bei sonstigen Obst. Reben sind nun mal pflegeintensiver als ein Obstbaum, der ja nur einmal im Jahr geschnitten wird.

    Beim Wein gibt es nun mal den Rebschnitt im Winter und die Laubarbeiten (Ausbrechen, Heften, Einkürzen und Ausgeizen und das Entlauben) im Frühjahr und Sommer.

    Dabei kommt dem Schneiden der Reben zugute, das Wein nicht wie andere Obstarten die Wunde überwallt sondern zurücktrocknet. Die Laubarbeiten verursachen deshalb keine Krankheiten, sondern sie schützen die Rebe davor.

    Viele Grüße von Blitz der seine Trauben am Rebstock reduziert weil es gerade beim Verzehrwein auf den Geschmack ankommt.:p
     
  • Hallo,
    ich würde an Deiner Stelle den Gartenboden den Kübeln vorziehen, das Obst wächst meist dann besser und Du hast nicht so einen hohen Pflegeaufwand. Ich weiß nicht, wie die Abstände bei Deinen Reben sind, vielleicht besteht die Möglichkeit dazwischen das Säulenobst zu setzen (wieso eigentlich kein Spalierobst, man könnte den so erziehen, daß die Krone oberhalb der Reben wächst?). Mir tut immer in der Seele weh, wenn man gut tragenden Pflanzen entsorgt, aber manchmal geht es nicht anders...
    Kernobst wäre aber nicht so gut wegen der Fruchtfolge, denke ich mir.
    LG Lisa
     
    Hallo,

    ich Danke euch allen für die Hilfe.
    Ich habe mich so entschieden, daß ich 3 oder 4 Reben entferne, und an deren Stelle einen Spalierbirnbaum und Himbeeren setze.
    Ich habe Platztechnisch leider keine andere Möglichkeit.
    Mir tut es auch um die Reben leid, aber ich habe ja noch genug.

    Ich berichte wieder, wenn die Aktion erfolgt ist!

    Grüßle, Anne
     
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