Warum wächst manches Gemüse einfach nicht?

Winterfalke

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Wie in der Vorstellung schon angekündigt...
Manche Gemüsearten werden einfach nie etwas bei mir und ich weiß nicht warum. Dabei habe ich den Boden schon in Ruhe gelassen (d.h. nicht umgegraben), eigene Komposterde dazu, Pferdemist, Brennnesseljauche, Hornspäne, gekaufte Erde untergemischt - alles in Maßen natürlich, aber ohne Erfolg. Von den Lichtverhältnissen her ist das eine Beet halbschattig bis schattig und sehr windgeschützt. Das andere Beet ist das ganze Gegenteil. Nun sollten wir ja wohl wegen der Fruchtfolge ohnehin wechseln und ich wollte meine heißgeliebten Tomaten vom trockenen Sonnen-Beet in´s feuchte Schattenbeet setzen, mache mir aber Sorgen, dass die dann auch nichts werden wie die ganzen Salate, Kohlpflanzen, Radieschen, Wurzelpetersilie, Karotten und Kohlrabi. Salate mickern vor sich hin, bis die Schnecken sie plattmachen. Blumenkohl und Brokkoli haben einfach nur Blätter gemacht auf denen nur tausende winziger weißer Fliegen oder Motten gelebt haben. Genauso der Rosenkohl. Radieschen gingen einigermaßen, sind aber sehr schnell holzig geworden (alle Sorten). Kartoffeln sind klein geblieben, Wurzelpetersilie war klein und pappig, Kohlrabi unscheinbar und die Karotten klein und sehr beinig. Was kann ich noch mit der Erde machen?:fragend:
 
  • Die Tomaten stehen bei mir seit Jahren immer an der gleichen Stelle. Das geht ganz prima.

    Hast Du schon einmal eine Bodenanalyse in Erwägung gezogen?
     
  • Hallöchen,
    das sind viele Fragen auf einmal. Ich versuche bei einem Teil zu helfen:
    Tomaten: sind (soweit mir bekannt) die einzigen Gemüse, die an der gleichen Stelle, ohne Probleme angebaut werden können.

    Kohl: gelingt ohne Schutznetze nur sehr mäßig, wenn du den Kohlweißling hast (Und den hattest du ja wohl)

    Karotten: sind eher zu den Mittel-Schwachzehrern zu zählen, mögen lockeres Substrat und möchten nicht zu eng aufeinander sitzen.
     
  • Kohl: gelingt ohne Schutznetze nur sehr mäßig, wenn du den Kohlweißling hast (Und den hattest du ja wohl)
    Ich glaube die heißen nur "Weiße Fliege". So ganz winzige kleine Motten in großen Schwärmen. Sind wohl harmlos heißt es und man kann (oder will) sie ohnehin nicht wirklich bekämpfen.

    Hast Du schon einmal eine Bodenanalyse in Erwägung gezogen?
    Da müsste ich viele Proben nehmen, weil ich ständig was mit dem Boden gemacht habe. Aber grundsätzlich eine gute Idee. Wo bringt man die Erde da hin?
     
    Zu vielen deiner Fragen kann ich nichts sagen, aber warum deine Tomaten nichts werden.
    Tomaten brauchen Sonne und viel Wasser, wobei die Blätter möglichst nicht benetzt werden sollen. Dazu brauchen sie auch gute humose Erde, in die du gerne auch die gesunden Reste der letztjährigen Tomaten mischen kannst. Unterpflanzen kann man sie gut mit Petersilie, obwohl die Petersilie soviel Dünger eigentlich nicht mag. Gegen Braunfäule hilft ein Dach über den Tomaten, gegen Fruchtendfäule hilft regelmäßige Feuchtigkeit.
    Viel Erfolg.
     
  • In ein feuchtes Schattenbeet würde ich Tomaten auf keinen Fall pflanzen, wie schon erwähnt wurde, Tomaten brauchen Sonne und Feuchtigkeit (an den Wurzeln, nicht an den Blättern).

    Für viele andere Gemüsesorten würde ich den Boden auflockern!
    Du hattest oben geschrieben, dass du den Boden extra nicht aufgelockert hättest, aber mir ist ad hoc kein Gemüse bekannt, das lockere Erde nicht mögen würde - wie schon richtig erwähnt wurde, Karotten brauchen sie sogar, in lehmigem, festen Boden gedeihen sie nicht.
    Wie hast du denn Kompost etc. eingearbeitet, wenn du gar nichts aufgelockert hast...?.
    Ich ziehe sämtliche Gemüsesorten in lockerer, humoser Erde, und kann bisher nicht über Misserfolge mit einzelnen Sorten klagen - höchstens allgemein wetterabhängige Misserfolge (z.B. nach wochenlangem Regen oder wochenlanger, übermäßiger Hitze.)

    Eine Bodenanalyse ist sicher gut, aber zunächst sollte man versuchen, jeder Gemüsesorte das zu bieten, was sie braucht (mit normalen Kompost und abgelagertem Mist, den man im Herbst in die Berge einarbeitet, kann man ja zunächst nicht extrem viel falsch machen), erst wenn es dann auch nichts wird, würde ich eine Bodenanalyse durchführen...(nur meine persönliche Ansicht, kann man natürlich so oder so machen...)
     
    Wie hast du denn Kompost etc. eingearbeitet, wenn du gar nichts aufgelockert hast...?.
    Ich hatte zuerst, also im 1.Jahr nur mit der Grabe-Gabel etwas den Boden vorsichtig gelockert und Kompost eher an der Oberfläche verteilt weil ich gelesen habe, dass das spatentiefe Umgraben das natürliche Gleichgewicht im Boden zerstört und die Regenwürmer "verscheucht".
     
    Hm... das kann ich so nicht bestätigen, bei uns sind Regenwürmer in großer Menge vorhanden.
    Bestimmt gefällt ihnen nicht, wenn man den Boden täglich umpflügt, aber wenn man einmal umgräbt und den Boden auflockert... wäre mir neu, dass man dadurch Regenwürmer nachhaltig vertreiben könnte. 🤔
    Ganz so sensibel sind sie nun auch wieder nicht. ;)
     
    das spatentiefe Umgraben das natürliche Gleichgewicht im Boden zerstört
    Das kann man genauso stehen lassen! (y)
    Wenn man die Oberflächennahen Bakterien etc. durch Umgraben in tiefere Erdschichten verbringt, dann sterben sie, genauso wie diejenigen Mikroorganismen die weiter in der Tiefe liegen und dann an die Oberfläche kommen.

    Die Erdschicht und den Kompost kannst du aber bedenkenlos mischen. Einharken wäre hier das Mittel der Wahl.

    Ich habe die Befürchtung, dass du zu viel Stickstoff im Boden hast. Wächst in deinem schattigen Beet Löwenzahn gut bis sehr gut?
     
  • Ich habe die Befürchtung, dass du zu viel Stickstoff im Boden hast. Wächst in deinem schattigen Beet Löwenzahn gut bis sehr gut?
    Der Löwenzahn wächst sogar mehr als sehr gut. Unser Pferd freut sich darüber. :sneaky:
    Wahre Prachtexemplare gibt es überall im Beet und sie wachsen erstaunlich schnell nach. Was macht man gegen zu viel Stickstoff im Beet?
     
  • Es kommt aber sicherlich darauf an wie der Boden beschaffen ist. In unserem knochenharten Lehm wäre ohne umgraben und auflockern gar nichts gegangen. Wenn man lockeren, humosen Mutterboden hat, ist die Ausgangssituation wieder eine andere.
    Aber unabhängig davon vertreibt man durch spatentiefes Umgraben Regenwürmer nicht dauerhaft.
    Mit den Mikroorganismen mag es anders aussehen, aber auch da habe ich in meinem Beeten noch nie schlechte Erfahrungen gemacht (bei Standardpflege= ohne Einsatz von Chemie etc. immer alles üppig und gesund), es führen wahrscheinlich, wie so oft im Leben, mehrere Wege nach Rom...
    Zu stark verdichteter/harter Boden funktioniert auf jeden Fall für manche Pflanzen nicht so gut.
     
    Hallo, also wenn Dein Löwenzahn gut wächst, ist es meines Erachtens ein richtig fetter Boden sprich fast zu Düngelastig. Hier muss erst wieder ein normaler Boden entstehen. Also mal nicht düngen. Lass die Erde dort wo sie ist, blos nicht entsorgen. Unser Boden ist zu wertvoll als irgendwo entsorgt zu werden.
    Am wichtigsten für mich wäre eine Bodenanalyse. Wenn Du garnicht weißt was mit dem Boden los ist, hilft nur das.
    Ich grabe auch seit 2005 nichr mehr um!!! Im Frühjahr wird nur durchgeharkt und fertig. Allerdings kommt im Herbst mein ganzes Laub auf die Beete und kann dort gemütlich verotten. Im Frühjahr ist dann nicht mehr viel vorhanden. Das macht den Boden richrig locker . Das Prinzip ist wie im Wald, dort kehrt auch keiner das Laub von den Bäumen weg. Dies Methode ist natürlich nichts für ordentliche Gärtner. Aber für mich zählt das Ergebnis im neuen Jahr. Gruß
     
    Dies Methode ist natürlich nichts für ordentliche Gärtner.
    Ich bin keiner. Chemikalien benutze ich auch nicht. Wir locken die Nützlinge an und Dünger produzieren die Pferde von gegenüber gratis. Ich dachte immer, dass man bei Pferdekacke nicht so auf die Dosierung achten muss. Dann werde ich erst einmal nur Auflockern mit dem Kultivator, etwas Sand mit einarbeiten und den Boden untersuchen lassen. Im ganz hinteren Bereich des Schatten-Beetes (2m breit / 10m lang) habe ich für 0,-€ mal ein Hochbeet gebaut am Wochenende. Der Vintage-Effekt kommt davon, dass es Bretter von alten Pferdeboxen-Türen sind. Unten ist Drahtgitter wg. der Wühlmaus, innen Folie und oben kommt morgen noch der Rand drauf und irgendwas gg. die nackten Schnecken. Erde nehme ich die von Drumherum.
    DIAB6707.JPG
     
    Das Vintage-Hochbeet gefällt mir durchaus. Aber mal eine blöde Frage: Kommt da überhaupt Sonne hin, oder ist dieser Winkel den ganzen Tag über im Schatten?

    Komplett ohne Sonne mag so gut wie kein Gemüse wachsen.
     
    Das Vintage-Hochbeet gefällt mir durchaus. Aber mal eine blöde Frage: Kommt da überhaupt Sonne hin, oder ist dieser Winkel den ganzen Tag über im Schatten?
    Komplett ohne Sonne mag so gut wie kein Gemüse wachsen.
    Keine blöde, sondern eine absolut berechtigte Frage. Wo die Schilfmatte ist, ist Osten. Sieht man auch an der vermoosten Wand hinter dem Hochbeet, dass die nach Norden zeigt. Also wirklich pralle Sonne gibt es tatsächlich wenig. Deswegen habe ich mir das auch mit dem Hochbeet überlegt. So sind die Pflanzen wenigstens ein Stück höher. Ich hab von der Ecke kein Bild weiter, aber damit man sich es ein bisschen vorstellen kann. Dort, wo der blaue Kreis ist, da ist der Gemüsegarten.
    IMG_7071.jpg
     
    Ohne Sonne nützt der beste Boden nichts... Fast alle Gemüsesorten brauchen viel Sonne, um zu gedeihen.
     
    Das ist die ideale Stelle für ein Hosta-Beet.:oops:
    Ich hab nachschauen müssen, was "Hosta" sind. Funkien? Aber da sieht die doch gar keiner in der Ecke. Vor zwei Jahren hatten wir dort mal 26 CBD-Cannabispflanzen. Denen hat es gefallen. Die sind höher gewachsen als das Garagendach. War ein richtiger Dschungel.

    Ohne Sonne nützt der beste Boden nichts... Fast alle Gemüsesorten brauchen viel Sonne, um zu gedeihen.
    Morgens und im Sommer ist da schon etwas Sonne. Ich werde wohl noch zwei oder drei Hochbeete bauen müssen. Aber gibt es nicht auch irgendein Gemüse, was diesen Halbschatten mag?
     
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