Warum ein Bio-Garten?

  • Ersteller Ersteller Moorschnucke
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Hallo Susu,

mein Gründünger (Senf und eine Lupinenmischung) sind an manchen Stellen nicht so optimal aufgegangen. Da kam dann die Quecke sehr schnell wieder hoch. Diese Flächen habe ich auch mit Laub abgedeckt und ein wenig mit Erde beschwert. Nun bin ich gespannt. Bis jetzt sieht es gut aus. Der Quecke scheint die Laubdecke nicht zu gefallen :D

LG
Ingrid
 
  • Update von der Walnuss-Blätter-Mulch über den Winter-Front: den Blättern ist gar nichts geschehen. Sie sind einfach noch da. Aber darunter wächst auch kein Unkraut und die Erde ist schön weich und trotz sehr trockenem Jahresanfang auch ein bisschen feucht.
    Jetzt hab ich vor einer Woche oder so die Blätter im Nutzgarten mal weggemacht und ein bisschen Kompost mit der obersten Erdschicht vermischt und fein gerecht. Wenig Unkraut ist inzwischen schon angegangen, aber das zupf ich erst nach dem nächsten Regen. Einkaufen im Gartencenter verbiete ich mir noch, auch wenn wir hier heute 25° hatten !!! Es wird bestimmt nochmal frostig und ich hab kein Treibhaus und kein Frühbeet.
    Alles in allem werd ichs s'nächsten Winter wohl wieder so machen.

    Moorschnucke: einige der Schmetterlings-Raupen-Pflanzen hab ich schon: Malven, Disteln, Geissblatt, Brombeeren, den Fenchel hab ich letztes Jahr gar nicht geerntet daran hatte es so viele Raupen,... am Bachufer hat es viele blühende Wildsträucher (Holunder, Schlehe, etc.) ich nehm an die sind auch beliebt. Eine Brennesselecke fehlt noch. Aber deine Liste nehm ich dann auch mit ins Gartencenter, wenn ich mich dort hin getraue ! Ich komm mir zwar immer komisch vor mit meinem Buch (auf einer Liste haben meine Wünsche gar nicht mehr Platz...) - aber da gibts ab und zu noch andere Verrückte die dort stundenlang um die Tische schleichen :roll: - dann fühl ich mich gleich nicht mehr so alleine!

    Und heute hat mich besonders gefreut: endlich ist mein Insektenhotel besiedelt und zwar erfreulich intensiv. Letztes Jahr hats am falschen Standort nicht geklappt und vorletztes Jahr war ich zu spät (erst im Juni aufgehängt) - aber jetzt ist da Hochbetrieb! Juhui!

    glg susu
     
    Warum ein Bio-Garten?

    Nun ja,

    1. Auf 2700m² alles unter Kontrolle haben zu wollen ist illusorisch
    2. Das was meine Freunde und ich anbauen, wollen wir, ohne das wir ein schlechtes Gefühl haben müssen, essen können
    3. Es macht Spass Tiere in freier Wildbahn zu beobachten die man sonst kaum sieht
    4. Alles zubetonieren kenne ich schon von daheim und finde es immer noch nicht toll
    5. Und das wichtigste: Weil es mir gefällt! Vergleiche ich meinen Garten mit dem Nachbarn und seinen Rasen, möchte ich niemals tauschen. Wo bei ihm im Sommer das Gras braun wird, sieht mein Garten dank Wiese und Anbaufläche wesentlich ansehlicher aus. Von der optischen Abwechslung im Gegensatz zu eintönigen Rasen ganz zu schweigen.
     
  • Huhu Susu,
    das glaube ich gern, dass mancher komisch guckt!:grins:
    Aber da steh ich ebenfalls voll drüber.

    Anders war es, als ich unsere Sträucher in der Baumschule im Dörfchen nebenan gesucht und gefunden habe.
    Der Senior-Chef fragte mich nach dem 3. oder 4. Teil, ob ich Imkerin sei. Das nahm ich natürlich als Kompliment und erklärte ihm sodann unsere Beweggründe für diese speziellen Gewächse.
    Man hatte dort auch fast alles vorrätig, nur den Bienen-Baum musste ich bei Eggert/Schleswig-Holstein bestellen - den gab es vor 3 Jahren im Umkreis von 50 km nirgendwo.

    Viel Vergnügen beim Suchen und Pflanzen wünsche ich dir, Susu, und später beim Beobachten der vielfältigen Fauna!!:? :o



    @ DerFalke
    Nach Lektüre deiner anderen Beiträge hab ich mir schon gedacht, dass du ebenfalls Bio gärtnerst.
    2700 m² Garten......- traumhaft, bei euch muss tiermäßig ein Gewusel herrschen.:?

    Klar sehen unsere Gärten abwechslungsreich und bunt aus, aber von unseren Nachbarn werden wir immer merkwürdig beäugt, denn die Samen von allerlei Wildblumen gehen bei ihnen auf und aus unseren Gärten stammen sie höchstwahrscheinlich.:grins:

    In unserer Nachbarschaft kann ich leider niemanden vom Sinn eines Bio-Gartens mit Blümchen-Wiese überzeugen - es sieht aus wie auf 'nem Friedhof rundherum: pflegeleichtes Grün auf kahler Erde und ein Wimbledon-Rasen:(

    Aber hier im Forum gibt es zum Glück Gleichgesinnte in erklecklicher Anzahl ... und es werden langsam mehr.:cool:

    Ein sonniges Wochenende
    wünscht
    dir, Susu, und dir, Falke,
    Moorschnucke:o
     
  • Danke für die lieben Worte. :)
    Es ist immer schön sich mit Gleichgesinnten zu unterhalten die die Mühe, Arbeit und vor allem die Freuden eines biologischen Gartens zu schätzen wissen. Und das es mehr werden erfreut mich persönlich auch. Meine besten Freunde sind ja auch in meinen Garten fleissig mit dabei, unsere Ansichten zum Thema Biogarten sind da deckungsgleich.

    Das glaube ich gerne das du merkwürdig von deinen Gartennachbarn beäugt wirst.:D
    Bin schon froh das mein Garten ein Privatgrundstück ist und nur seitlich Nachbarn sind.
    Mich hat es auch gefreut als ich letztes Jahr den Garten von meinen Opa übernehmen konnte. Als Kind war ich da öfters zu Besuch und finde schon alleine wegen der Kindheitserinnerungen das Gelände wunderschön.

    Auf einer Seite nur einer, durch Hecke und/oder Zaun getrennt, auf der anderen Seite eine "private" Gartenanlage. Dort ist fast nur Hecke und innerhalb der Anlage gibt es auch nur wenige Zäune, das liegt daran das mein Garten/die Anlage Hanggrundstücke sind wo Zäune einfach schlecht errichtbar sind.

    Also als Lebensraum für Tiere aller Art ideal. Und für Planzen natürlich auch.:)
    Eichhörnchen, Vögel und Gezwitscher ohne Ende, Echsen, Igel, Erdhummeln, Katzen(aus der Anlage), Weinbergschnecken, Glühwürmchen, Tigerschnegel und vieles mehr - natürlich auch die Arten die jetzt nicht so beliebt sind, aber damit muss man einfach leben können.

    Einmal habe ich eine kleine silberne "Schlange" zu fassen gekriegt, wahrscheinlich eine Blindschleiche, welche sich gewehrt hat indem sie mich anpissen musste. :DDaher ist ihr eine nähere Bestimmung erspart geblieben.

    Jetzt blühen langsam wieder die Schlüsselblumen oben am Hang und im Laufe des Jahres werden wir sehen was von unserer Blumensamenmischung alles aufgegangen ist. Die sind fast alle für Insekten wie Bienen, Hummeln und Schmetterlinge gedacht.

    Wenn ich schon dabei bin: Wo bringe ich am besten Bienenhotels unter?
    Habe welche aus Bambus (mit Überdachung) gemacht, weiß aber nicht an welchen Stellen diese besonders gut von den Bienen angenommen werden.

    Liebe Grüße, Falko
     
    Guten Abend Falke,
    hab mal fix unseren Lieblings-Insektenhotel-Link herausgesucht - dort steht ......."eine sonnige windgeschützte Ecke":

    Die Kleingärtnerin - Insektenhotel

    Unser kleines von Schwegler hing von Anfang an genau richtig und wird schon wieder eifrig untersucht und besiedelt.

    Unsere großes ( s. Link) ist in der Planung und wir werden es auf der Südseite unseres Bienenbaumes aufstellen, der hoff. dieses Jahr zum ersten Mal blühen wird.

    Eine gute Nacht
    wünscht dir
    Moorschnucke:o
     
  • Warum ein Biogarten?

    -weil ich im Vorbeigehen mal etwas Unkraut zupfen kann, ich schmeiß es einfach daneben, brauche keinen Eimer zum Sammeln
    -ich baue doch Gemüse und Obst auch selbst an, damit ich weiß, wo es herkommt. Wenn ich dann die gleichen Methoden anwende wie die konventionelle Landwirtschaft kann ich doch gleich in den Supermarkt gehen.
    -weil mein Garten auch Lebensraum für zahlreiche Tiere ist, die ich mir damit zum Beobachten bequem neben den Liegestuhl hole.
    -weil ohne Mulch unser Sandboden nicht mal einen Tag zum austrocknen braucht (naja, in diesem Jahr vielleicht nicht so wichtig).
    -weil Boden ein kostbares Gut ist und Bodenabtrag somit Diebstahl bei zukünftigen Generationen, auf dem blanken Gestein wächst kein üppiger Garten mehr.

    Oh, so schreckliche Gärten wie oben beschrieben kenne ich auch. Bei manchem Garten frage ich mich, ob es nicht einfacher wäre, den Garten zu betonieren und den Beton grün anzustreichen (oh nein, ich hab nichts gesagt, nachher wird das am Ende noch gemacht). In der Kleingartenanlage, in der wir mal einen Garten hatten, gab es ein besonders abschreckendes Beispiel. :rolleyes:Grüner Rasen, das obligatorische Gemüsebeet (blanke Erde, Pflanzen nicht), eine Rabatte in der in einem Abstand von ca. 2 m winzige Stauden den Weg säumten (alles die gleichen, der Rest geharkt) und als Krönung dazu ein Birnbaum und ein Stinkwacholder. Insbesondere dem Birnbaum sah man an, wie ungünstig diese Kombination ist, er leuchtete Orange vom Birnengitterrost.

    Bei uns jetzt wächst zwar viel Unkraut (Blumen auch nicht wirklich, die meisten haben den Zeitmangel und die daraus resultierende Konkurenz zu Giersch und Schöllkraut nicht überlebt), aber in diesem Jahr wenigstens endlich auch Gemüse. Es ist unser erstes ernsthaftes Gartenjahr in unserem neuen Haus, aller Anfang ist halt schwer. Dafür war es mir ein innerer Vorbeimarach, als die Erzieherin meiner Tochter jammerte, sobald es mal regne würden die Erdbeeren auch gleich schimmelig. Wir hatten trotz des nassen Wetters eine einzige schimmlige überreife, vergessene Erdbeere. Aber wir haben eben auch auf wiederstandsfähige Sorten geachtet.

    Grüße aus Mecklenburg

    Alcea
     
    Hallo,

    also ich muss gestehen, dass ich mit dem Begriff Bio-Garten nicht recht anfreunden kann. Wir sind eigentlich keine Bio- Öko- oder sonstwas für Fans. Aber wir haben auf Grund eigener Erfahrung und natürlich auch viel Angelesenen gesehen, dass es durchaus Sinn macht, der Natur in manchen Dingen einfach mehr zu vertrauen.

    Einen Bio-Garten haben wir allein schon wegen unserer Kater nicht. Beide Miezen haben gesicherten Auslauf im Garten, d.h. wir haben etwa 2/3 des Gartens sozusagen zum Katzengehege ausgebaut. Leider hat das auch Nachteile, so werden bsw. leider viel zu viele Spitzmäuse erlegt und Vögel verscheucht, was sich bisher sehr negativ auf den Schneckenbefall und andere Dinge auswirkte. Ausserdem kommen auf Grund des dichten Gehegezaunes auch keine Igel mehr in den Garten.

    Allerdings versuchen wir dies auch durch andere Maßnahmen etwas auszugleichen. So verzichten wir bsw. (allein wegen der Kater) auf sämtliche Kunstdünger (abgesehen etwas Blaukorn für Kübelpflanzen) und vor allem Insekten- oder Unkrautvernichtungsmittel. Blattläuse werden seit Jahren lediglich mit Seifenlauge und scharfen Wasserstrahl behandelt.

    Des weiteren gibt es bei uns keinerlei nackte Erde und im Herbst wird der Garten auch nicht aufgeräumt, wie das normalerweise üblich ist. Wir lassen fast alle trockengewordenen Stauden oder andere Blumen stehen. Sehr zur Freund vieler Vögel im Winter, wie wir schon beobachten konnten. Unsere Wiese wird zwar regelmässig geschnitten, aber ausser Breitblattwegerich und Löwenzahl darf dort eigentlich auch Klee und Unkraut wachsen. Gedüngt wird die Wiese allenfalls mit Komposterde und Hornspäne.

    Da wir bereits 6 hohe Fichten abholzen lassen mussten (5 weitere müssen leider noch folgen) haben wir uns natürlich überlegt, welche neuen Bäume in Frage kommen. (Hab ich schon mal erzählt, dass ich ein richtiger Baumfan bin :D) Wir versuchen möglichst einheimische Bäume und Büsche zu pflanzen mit denen auch die heimische Tierwelt etwas anfangen kann. Bisher haben wir von einer Nachbarin eine Hainbuche erhalten. Eine Blutpflaume hat sich an idealer Stelle selbst angepflanzt. Genau wie zwei Hollundersträucher sowie 3 Ebereschen und eine Walnuss. Und vor 3 Jahren haben wir noch eine kleine Eiche gekauft. Da Eichen sehr langsam wachsen, werden wir wohl leider ihre wahre Grösse nicht mehr erleben, aber Eichen faszinieren mich einfach. Ich hab mal gelesen, dass allein mehr als 150 Insektenarten direkt von Eichen abhängig sind.

    Kurz und gut, wir versuchen einfach etwas weniger "französicher Park" und dafür mehr Natur. Da wir hier auch viele Tutullas haben (wer nicht weiss was das ist, einfach mal bei Google eingeben :grins:) möchte ich diesen Herbst noch eine Nist- und Schlafkiste für diese Tiere bauen. Ich finde es ganz toll im abendlichen Dämmerlicht diese Tiere bei der Jagd nach Insekten zu beobachten.

    Leider sind die Menschen verschieden und nicht jeder sieht das so wie wir. Ein direkt angrenzender Nachbar ist leider verstorben und die neuen Eigentümer haben den schönen Garten mit einen tollen Baumbestand wörtlich (Orginalzitat) plattgemacht. :( Wochenlang nur Motorengedröhne von Baggern die selbst die kleinste Wurzel noch aus der Tiefe geholt haben. Da blutet einen echt das Herz wenn man so etwas mit ansehen muss und weiss, das man nicht das Geringste dagegen tun kann. Jedenfalls wächst ausser mehr oder weniger tollen Rasen und einigen halb verhungerten Tujen dort absolut nichts mehr. Seit dem frage ich mich wie man so etwas nur machen kann. :(
     
    Schönen Dank für die Hinweise auf Deine Threads. Schon wieder hast Du eine gute Tat vollbracht:
    Eine Blinden zum Sehen ertüchtigt.:grins:
    Natürlich hatte ich schon in Deinem "Biogarten" gestöbert. Da ich jedoch auf "Garten-Thread" festgelegt war ......
    Aber Deinen fast wilden Garten muss ich nochmals eingehend durchforsten.

    LG aus dem Thüringer Wald:o

    opitzel
     
    Hallo Moorschnucke,

    ich hab gerade mit sehr großem Interesse deine Infos über den Biogarten gelesen und muss gestehen, dass ich mir darüber noch nie allzu viele Gedanken gemacht hab. Ich hab meinen Garten seit 15 Jahren und hab einfach Sträucher und Stauden gepflanzt, die mir gefallen und die wenig Arbeit machen. Sie fangen einfach an zu blühen, im Herbst schneidet man sie zurück und im Frühjahr kommen sie wieder. So wurde es mir von meiner Exschwiegermutter (eine alte Gartlerin) überliefert und so hab ich es gemacht. Ich seh schon, dass ich diesen Herbst nichts zurückschneiden werde. Bisher hab ich nur den Sommerflieder stehen lassen, weil ich da schonmal gehört hab, dass der Futter für Vögel ist.
    Leider hab ich von Pflanzen relativ wenig Ahnung und kenn die wenigsten beim Namen. Sprich, bei deiner Aufzählung kenn ich die wenigsten, aber ich glaub ein paar davon hab ich im Garten und liege gar nicht so sehr daneben.
    Sind folgende Sträucher und Stauden ok?
    Flieder, Forsythie, Magnolie, Hibiscus, Zierkirsche, Klematis?

    Dann hab ich glaub ich in deiner Liste gelesen:
    Ranunkelstrauch, Pfingstrose, Johannisbeerstrauch, Sommerflieder, Hainbuche (da hab ich eine lange Hecke)

    Ich hab sicher keinen reinen Biogarten, aber ich glaube und hoffe auch keinen ganz so schlechten ... und ich werde mir dank deinem Beitrag, deinem Garten (den ich auch schon gesehen hab) und dem Forum hier ab jetzt mehr Gedanken machen.

    Wünsch dir noch ein schönes Wochenende
     
  • Warum einen Bio-Garten?

    Nun das Wort Bio schaue ich mittlerweile etwas gemischt an , denn oft wird heute vieles darunter beschrieben.
    Sagen wir mal , wir haben einen Naturnahen Garten und gärtnern biologisch .

    Wir schauen uns vieles von der Natur ab , auf jeden Fall von den Orten wo der Mensch noch nicht hinein pfuschte :)
    Mit dieser Art des gärtnern verfolgen wir verschiedenen Wege.
    - näher zur Natur finden
    - ein klein wenig , so viel wie möglich ist , der Natur gutes zu tun . Indem wir z.B.die Artenvielfalt versuchen zu unterstützen.
    - Unser Gemüse und Obst mit gutem Gewissen geniessen
    - Alter Sorten aufleben lassen
    - Den Tieren , egal ob Insekten , Vögel , Amphibien oder sonstigem , einen kleinen Raum geben .

    ........und vieles anderes.

    Biologisch gärtnern bringt viele Vorteile , für die Natur wie auch für uns selber oder eben unsere Kinder .
     
  • Man sollte bei aller Naturliebe aber darauf achten, dass man von den Nachbarn nicht in die Ecke staatskritischer Ökofundamentalisten gesteckt wird. Denn oft nutzten diese Gruppen die Sehnsucht der Menschen zurück zur Natur aus, um sie mit einer denkwürdigen Haltung zu unserer freiheitlich-demokratischen Grundordnung zu verknüpfen. Da werden ständig unsere Landwirte kritisiert (Pestizideinsatz, Gewässerschädigung durch Überdüngung, Gen-Food, Krankheitserreger im Gemüse, Gammelfleisch…), da werden moderne Formen der Energiegewinnung wie Fracking systematisch schlechtgeredet und es werden völlig überzogene Forderungen an den Verbraucherschutz gestellt. Das macht angesichts der Überschuldung jede Volkswirtschaft kaputt.

    Wer sich durch einen Bio-Garten mit diesen Leuten auf eine Stufe stellt, hat wahrscheinlich auch schon lange keine Kirche mehr von innen gesehen und braucht sich nicht zu wundern, wenn beim nächsten Mal der Verfassungsschutz ein wenig genauer hinsieht. Allein schon wegen der Kinder, die in Kita und Schule gemobbt werden, sollte man auf derlei Experimente verzichten und lieber zu bewährten und akzeptierten ortsüblichen Gartenformen zurückfinden.
     
    Guten Morgen Stellschnecklein

    Man darf doch nicht alles in einen Topf werfen. Was hat ein Biogarten mit Staatskritik zu tun?

    Der Garten gehört zu meinem Zuhause, das ich mir so gestalte, wie es für mich praktisch und gemütlich ist. Dort möchte ich mich wohlfühlen können! Wenn nicht dort, wo sonst?

    Mit den Nachbarn muß man sich im Rahmen eines sozialen und kultivierten Miteinander sowieso arrangieren. Sollte man "Ekel-Nachbarn" haben (wie von manchen Usern hier bereits beschrieben), dann ist meine Einstellung zu dem Thema: so, und jetzt erst recht - solange ich dadurch gegen kein Gesetz verstoße.

    Was hat der Verfassungsschutz mit meinen Brennnesseln zu schaffen, die in manchen Ecken wachsen dürfen?
    Sind die Leute, die zwar ständig zur Kirche rennen, aber in ihrem Garten alles vergiften was kreucht und fleucht, die besseren Menschen?

    Meine Kinder sind bereits erwachsen, haben teilweise schon ihre eigene Familie. Durch meine Enkel weiß ich, daß den Kindern heute in Schulen und Kindergärten bereits ein umweltbewußtes Verhalten gelehrt wird. Aus diesem Grund wird bestimmt kein Kind gemoppt. Solltest du diesbezüglich andere Erfahrungen gemacht haben, tut es mir leid. In dem Fall solltest du dringendst mit den Lehrkräften sprechen!

    Die von dir erwähnten ortsüblichen, akzeptierten Gartenformen sind keine Pflicht! Wer bestimmt denn, was akzeptiert wird? Meine Nachbarn? Der Gemeinderat? Der Bürgermeister? Nur weil 50 Leute ihre Beete fein säuberlich geordnet an den Zaunrand verfrachten, muß ich das nicht auch so machen. Bin ich denn ein Schaf, das immer schön brav dem Leithammel hinterher rennt?

    Ein Garten ist ein Stücken individuelle Lebensqualität, die nicht in ein Schema gepresst werden kann und darf! Wäre dies der Fall, dann ist es aus mit der freiheitlich-demokratischen Grundordnung. Das wäre eine Rückwärts-Entwicklung. Diese Zeiten - denke ich - sind GsD vorbei.

    Wenn ich in unsere Nachbargärten schaue, kann ich eigentlich nur feststellen, daß diese Menschen sich auch nicht mit vorgefertigten Schemen anfreunden können. Sie folgen wohl eher dem Motto: leben und leben lassen. Und das ist gut so!

    LG Katzenfee
     
    Bio-Garten - Haben wir auch einen Bio-Garten :confused: Ja, nein - ich glaube bei uns würden sich die Geister scheiden.

    Aber ich kann mit Sicherheit sagen, ich habe einen naturnahen Garten. Im Gemüsegarten verwende ich als Dünger nur Kompost, Hornspäne und diverse Jauchen. In die Blumenbeete kommt aber schon ab und an etwas Blaukorn, weil der Kompost einfach nicht genug hergibt. Und es kommt auch schon mal das berüchtigte Schneckenkorn zum Einsatz, wenn mal wieder über Nacht ein Beet "abrasiert" wurde. :mad:

    Aber ich versuche auf sonstige Pestizide und Insektizide zu verzichten. Der gehasste Ackerschachtelhalm wird zu Brühe verkocht und als Pflanzenstärkung angewandt. Man so hat dieses "Sch...zeug" wenigstens eine sinnvolle Verwendung. Obst und Gemüse bau ich im Garten in Mischbauweise an. Unser "Rasen" (eigentlich dürft ich ihn so nicht nennen) ist eine Wildblumenwiese mit Löwenzahn, Gänseblümchen, Klee, Spitzwegerich u.s.w. aber unsere Meerschweinchen lieben gerade diese Mischung. Wir teilen unsere Kischen mit einem Päärchen Stare, die jedes Jahr in unserer Fassade nisten. Der Meisenkasten ist jedes Jahr bewohnt und auch unser erst im letzten Jahr aufgestelltes Insektenhotel wurde angenommen.

    Kurz gesagt, ich versuche mit der Natur zu gärtnern und nicht gegen sie, auch wenn ich mich eigentlich nicht unbedingt als Bio-Gärtner bezeichnen würde, so bin ich es wahrscheinlich doch oder meistens. :d :grins:
     
    jetzt enfacht sich hier eine heiße diskussion, wir haben auch einen unordentlichen,wild durcheinenader wachsenden garten.wohnen in einem haus das 300 jahre alt ist und seit vielen jahren nichts mehr gemacht wurde..d.h. wir müssen von grund auf saniern.viele fragten sich ob wir einen an der waffel haben. in der schule meines sohnes wird er auch auf das haus angesprochen.er ist da recht schlagfertig wenn die kinder fragen warum wir da wohnen wollen.er weiß das unser haus eine lange geschichte hat und wir sind stolz darauf in diesem haus weieterer geschichten erleben zu dürfen und es zu prägen. ich weiß was unsere nachbarn die 500m entfernt von uns wohnen über uns denken und weißt du was es ist mir schnuppe ich verletze keine gesetze. jeder hat eine andere lebenseinstellung , aber nur um nicht aufzufallen und keinen gesprächstoff zu bringen werde ich nicht auf meinen wilden garten verzichten. ich bin kein kuscher der sich verstecken muß,wer nicht mit uns oder unserem garten zurechtkommt muß ihn nicht anschauen.

    vor kurzem lag ein zettel in unserem briefkasten bei dem ich schon schlucken mußte. dort fragte jm ob wir das haus verkaufen ,da es nicht so aussieht als ob sich hier jm kümmern würde.
    so ist es wenn die leute erwarten das man sich anpasst und alles gleich aussieht.auf der anderen seite gibt es natürlich auch große fans unseres gartens und unseres hauses.

    verwilderte unsanierte grüße joi :pa:
     
    ich darf stolz die Eröffnung unseres Insektenhotels vermelden...seit gestern fliegen die Pensionsgäste ganz aufgeregt um die Öffnungen.

    Und in unserem ''Biogarten'' blühen die verschiedensten Pflanzen,im Gegensatz zu manchen sterilen Nachbargärten in der Schrebergartenanlage. Mal sehen,am Feiertag ist Tag der offenen Tür,ich werde ganz genau zuhören,was über unseren Garten geschwätzt wird....freu mich schon (ich leg mich direkt hinter das Gartentürchen,damit ich auch alles mitbekomme :grins:)


    Sigi
     
    Als mein Bruder damals mit seiner Frau aus der Stadt in ein kleines Dorf im Münsterland gezogen war, bewohnten sie nicht nur ein restauriertes altes Fachwerkhaus, sondern hatten viele antike Möbel in ihrer Wohnung stehen, auch in der Küche. Weil sie nicht so sehr auf Gardinen am Küchenfenster oder gar Rollos standen, konnte die Dorfbevölkerung leicht sehen, dass dort keine moderne Einbauküche stand, und kam alsbald in ihrem beschränkten Weltbild zum einzig möglichen Schluss: Die können sich keine Einbauküche leisten, sind also Sozialfälle, dazu passt auch, dass sie im alten Fachwerkhaus mit alter hölzerner Eingangstür wohnen und nicht einmal Geld haben, eine Verklinkerung oder zumindest Eternitplatten vor die Fassade zu bauen, geschweige denn eine zeitgemäße Aluprofil-Riffelglas-Haustür montieren zu lassen.
    Das alles ist ihnen indirekt über Nachbarn zugetragen worden, sodass bald klar war, dass sie in diesem Kaff keinen Fuß mehr auf den Boden bekommen würden, da brauchte man den Bio-Garten, der selbstverständlich nicht den dörflichen, am Friedhof orientierten Gartenvorstellungen entsprach, gar nicht mehr erwähnen.
    Ein Umzug in die nächst größere Stadt brachte in diesem Fall nach zwei Jahren endlich Linderung und den Dorffrieden zurück.

    Hört sich wie ein schlechter Film an, ich kann es aber bezeigen und das Schlimmste daran: Es ist noch nicht einmal besonders lange her!
     
    es tut mir leid das die idylle deines bruders und frau durch so ein beschränktes weltbild zerstört wurde.und sie deswegen umziehen mußten.das was die dorfbewohner von deinem bruder dachten ist in etwa dasselbe wie man über uns denkt..nur mich greift das nicht an denn wir haben ja nicht wirklich kontakt zu den leuten die hier wohnen und auch keine eigentlichen nachbarn.das macht es für uns natürlich wesentlich einfacher.

    egal was die leute hier über uns denken ich gebe nicht auf und werde mich auch nicht anpassen,ist einfach nicht mein stiel.sie sollen reden und denken was sie wollen,wer uns kennenlernt weiß das wir nicht so sind wie man erzählt.


    liebe grüße joi:o

    zum insektenhotel...ich werde demnächst einen gefällten baumstamm der noch über ist zu einem hotel umfunktionieren...das wird sicher nicht an einem wochenende getan sein aber es wieder ein schritt in richtung natürlicher garten.im nächsten jahr wollen wir dann anfangen eine schmetterlingsnähr-wiese anzupflanzen...ich galube moorschnucke hat mich auf diese idee gebracht mit einem tollen link.damit kann ich helfen bedrohte arten wieder anzusiedeln,es kommen als grundstücksrand-bepflanzung auch noch bienen-vogel-nährgehölze hin.

    nur nebenbei..wir habe gerade einen igel unter unserem holzstapel gehört..mein kleiner fand es etwas gruselig...:d
     
    Also was die Kirche mit meinem Biogarten zu tun hat , frage ich mich noch immer ....:d
    Denn Gottes Werk vernichten ist nicht vereinbar mit den Kirchgängen und der Frömmigkeit.


    Ich habe einen Biogarten , Esse vegetarisch , kleide mich wie ich will , kaufe nur Bioduschmittel etc....oder mache meine Kosmetik selber.
    Verschenke hauptsächlich nur Selbstgemachte Geschenke und was andere Menschen denken ist mir da so ziemlich egal :rolleyes:
    DENN....sollte die Natur mal soweit sein das sie nicht mehr mag , dann werden genau die am lautesten schreien welche uns jetzt noch belächeln.
     
    Hallo Stellschnecklein

    Tut mir leid, daß dein Bruder solche Erfahrungen machen mußte.
    Aber ich glaube, den Umzug muß er nicht bedauern. Wer möchte schon tagtäglich diese verknöcherte Einstellung der dortigen Bewohner vor Augen haben.

    .....ein Fachwerkhaus mit Alutür und Eternitplatten?!?! Um Himmels Willen: wo leben denn diese Leute! Das ist Geschmacksverirrung erster Güte!

    Es liegt meiner Meinung nach in der Wesensart eines Menschen, wie er darauf reagiert. Will man eigentlich seine Ruhe haben, bleibt nur die Flucht.
    Ist man eine Kämpfernatur, bedeutet es eine Herausforderung, diesen kleingeistigen - und wahrscheinlich auch noch eingebildeten - Relikten aus grauer Vorzeit die Stirn zu bieten und ihnen zu zeigen, woher der Wind weht.

    Was ich heute in solcher Situation machen würde, kann ich spontan nicht entscheiden. Aber vor 20 Jahren hätte ich den Kampf aufgenommen!

    LG Katzenfee
     
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