Hallo Sabine,
deshalb ist ja auch so wichtig zu hinterfragen, auf welche Werte sich eine kWh/m² Angabe bezieht.
Allerdings ist der Warmwasserverbrauch in aller Regel bei diesen Angaben mit eingerechnet, so ist es "Usus". Die genaue Bezeichnung lautet dann Endenergiebedarf (Im Unterschied zum Primärenergiebedarf oder zum Heizenergiebedarf. Aber das sind Werte, die für den Hausbesitzer in der Regel nicht so wichtig sind.)
Hier kannst du den Anteil vom Warmwasserverbauch am Endenergiebedarf, je nach Baujahr und natürlich im Durchschnitt angegeben, sehen:
http://www.jueterboger-bau-wert.com/assets/images/EnergiekennzahlenPassivhaus.jpg (Allerdings ist richtigerweise beim Endenergiebedarf der Haushaltsstromverbrauch NICHT enthalten, den rechnest du also NICHT mit ein.)
Wichtiger ist es, wenn man seinen Verbrauch einschätzen will, bei entsprechenden Tabellen/Diagrammen nachzuschauen, ob sich die Qm-Zahl auf die Nutzfläche oder die Wohnfläche bezieht.
Die Nutzfläche AN (das N müsste eigentlich tief gestellt sein) im Sinne der EnEV wird als das 0,32-fache des beheizten Gebäudevolumens angegeben. Sie ist also ein rein rechnerischer Wert und ist von der Wohnfläche zu unterscheiden. Nutzfläche oder Wohnfläche können sich in demselben Gebäude ohne weiteres um 30 % unterscheiden. Und es macht natürlich einen riesigen Unterschied, ob du z.B. einen Heizölverbrauch von 1.500 Liter durch 100 qm oder 130 qm teilst.
Die Wärmespeicherkapazität einer Wand bedeutet doch, dass im Winter die Wärme, die ich zuheize, in der Wand zumindest teilweise gespeichert wird, so dass sie dann zeitversetzt wieder an die Raumluft abgegeben werden kann. Wenn diese Wärme nun an die Außenluft abgegeben wird (bei einer Wand ohne Wärmedämming), macht das doch gar keinen Sinn für mein Haus, es kühlt lediglich aus. Und die Speicherkapazität wird durch eine Außenwanddämmung ja nicht verringert, denn die Wand kann ja immer noch die "Raumwärme" von innen aufnehmen - die Dämmung sitzt ja außen!
Durch eine Wärmedämmung kühlt eine Wand also lediglich langsamer aus als ohne (Wir ziehen im Winter ja auch die Daunenjacke an und nicht nur den Windbreaker).
Jetzt könnte man argumentieren, dass die Wand sich aber auch weniger durch Sonnenstrahlung aufheizen kann. Dass stimmt natürlich. Aber überleg doch mal: Wie viel Sonne scheint im Winter? Max. vlt. 8 Stunden am Tag, und auch das an nur wenigen Tagen, und wenn, wird auch fast nur die Südseite beschienen (Die Sonne geht ja im Winter im Südosten auf und im Südwesten schon wieder unter).
Viel wichtiger im Winter ist die "passive Solarnutzung" Die Sonne scheint durch die (Süd)Fenster hinein, und erwärmt so die Flächen, auf die sie auftritt. Hast du nun rel. große Fensterflächen im Süden und eine gut gedämmte Wand, so kannst du die Sonne einfangen und die Wärme im Haus halten (Wobei bei zu großen Fensterflächen Überhitzungsprobleme auftreten können, deshalb ist man von den übergroßen Südöffnungen wieder abgekommen.)
Im übrigen gibt es auch eine sogenannte "transparente Wärmedämmung", die zwar eine Wärmedämmung ist, aber dennoch die Sonnenstrahlung an die Wandfläche lässt. Hat sich aber in der Praxis (noch??) nicht durchgesetzt. Eine konventionell gedämmte Wand bei einem Altbau spart auf jeden Fall mehr Energie als eine ungedämmte.
Grüße Bettina