Vorbereitung auf die erste Tomatensaison

Hallo Kilatron,

das Gartencenter mit der Kiepenkerl-Auswahl wäre jetzt nicht meine erste Wahl. Ich würde da befürchten, dass die Wahrscheinlichkeit hoch ist, dass dir die Pflanzen ohne Namen verkauft werden (dir also auch so wichtige Informationen wie Wuchshöhe, Busch- oder Stabtomate, samenfest oder F1-Hybride usw fehlen) und du so kaum eine Tomatensorte, die du für lecker befunden hast, im nächsten Jahr wiederfinden wirst.

Ein Demeterhof mit guter Auswahl in der Nähe verspricht in meinen Augen deutlich bessere Chancen auf Tomaten mit Namen - und auch auf eine gute Beratung durch die verkaufenden Menschen. Lass dir ein paar samenfeste Sorten empfehlen, die nicht so hoch wachsen, frag, ob du sie ausgeizen musst (das ist auch sortenabhängig) und wenn dir deine Tomaten gut schmecken, kannst du Samen für das nächste Jahr aus den reifen Früchten puhlen. (Wenn du Samen aus den Früchten der F1-Hybriden, also nicht samenfesten Tomaten puhlst, dann kann da alles Mögliche rauskommen, wahrscheinlich aber nicht die leckere Frucht, die du dieses Jahr hattest. Deshalb empfehle ich halt samenechte Sorten.)

Tomaten anziehen ist nicht so schwierig und macht Spaß, aber ich kann verstehen, dass du im ersten Jahr nicht ganz von Anfang starten magst. Falls doch, so wird dir hier bestimmt gerne geholfen.

Liebe Grüße, Pyromella
 
  • Danke für eure Einschätzungen. Die Standardware aus dem Kiepenkerl-Sortiment wäre jetzt auch nicht meine erste Wahl. Es kommt darauf an, ob der Demeter-Hof auch heuer einen offenen Markt anbietet und wie das dieses Jahr allgemein bezüglich Corona und den Inzidenzen im April/Mai funktioniert. Die haben schon angekündigt, evtl. wieder keine Beratung anzubieten, die Pflanzen nur in Selbstbedienung anzubieten.

    Wenn Kiepenkerl, dann natürlich nur bekannte Sorten wie Primabella, Rote Murmel, Siderno oder Cherrola für das Tomatendach oder die kleinen Sorten wie Vilma, Tumbling Tom o.ä. für die Hochbeete. Dieses nur als „Tomate“ bezeichnete Zeugs kommt mir natürlich nicht ins Beet.

    Anziehen ist bei mir nur sehr eingeschränkt möglich. Ich habe keine Fensterbänke und dazu auch noch eine Katze. Also kann ich nur 50x50x50cm für einen künstlich beleuchteten Mini-Anzuchtplatz nutzen. Bei den bei mir im Garten möglichen 3-4 Tomatenpflanzen sind mir die Kaufpreise für Jungpflanzen aber auch nicht so wichtig.
     
    Es kommt darauf an, ob der Demeter-Hof auch heuer einen offenen Markt anbietet und wie das dieses Jahr allgemein bezüglich Corona und den Inzidenzen im April/Mai funktioniert. Die haben schon angekündigt, evtl. wieder keine Beratung anzubieten, die Pflanzen nur in Selbstbedienung anzubieten.
    Ohne Beratung finde ich auch etwas schwierig, wenn man noch nicht viele Sorten kennt.
    Nicht jede Sorte funktioniert an jedem Standort gleich gut, manche reifen auch zu spät oder tragen wenig (manche älteren "Gourmetsorten")...

    Veröffentlichen sie denn vorab eine Liste?
    Dann könntest du hier nachfragen, da könnte dir sicherlich geholfen werden.

    Ansonsten würde ich auch sagen... spricht doch nichts gegen die eine oder andere Jungpflanze von Kiepenkerl. Sie haben auch samenfeste Sorten (u.a. die zwei bekannteren Wildtomaten Rote Murmel und Golden Currant), und die Primabella werde ich nach dem letzten katastrophalen Braunfäule-Jahr auch ausprobieren (aber nicht gekauft sondern selbst gezogen).
     
  • 120x60 passen 3 versetzt.

    Drauf achten, dass nicht mehrere Jahre in der gleichen Erde Tomaten angebaut werden sollten...
     
  • Ohne Beratung finde ich auch etwas schwierig …

    Veröffentlichen sie denn vorab eine Liste?
    Dann könntest du hier nachfragen, da könnte dir sicherlich geholfen werden.

    (u.a. die zwei bekannteren Wildtomaten Rote Murmel und Golden Currant), und die Primabella werde ich nach dem letzten katastrophalen Braunfäule-Jahr auch ausprobieren (aber nicht gekauft sondern selbst gezogen).

    Ich denke mal, durch die vielen Infos und Erfahrungsberichte lassen sich Sorten eigentlich ganz gut einschätzen. In sofern ist Demeter schon meine erste Wahl. Ich fahre wegen Corona aber mehrgleisig, ziehe 2-3 Tomaten vor, schaue dann beizeiten bei besagten Läden, wer was wann anbietet an Jungpflanzen. Ist momentan eben alles etwas chaotisch.

    2021 hatten sie zumindest eine Liste.

    Die Rote Murmel habe ich als Samen aus eigenem Anbau vom Arbeitskollegen bekommen. Die werde ich im April indoor vorziehen.

    Insgesamt ist momentan mein Problem (wenn man es so nennen will), dass ich mir nicht einig darüber bin, wie ich die 120x60x160cm (LxBXH) des Tomatendachs auf dem Foto nutzen kann oder sollte. Das ist wahrscheinlich so ein typisches Einsteigerproblem. Mal möchte man eine Wildtomate setzen, aber so eine Stabtomate wäre ja auch ganz neckisch. Es ist halt alles interessant, nur kann man eben nicht alles auf einmal ausprobieren.

    In das Tomatendach kommen auf halber Höhe an die Seiten auch noch Balkonkästen mit Kräutern. Also bin ich am ehesten bei 2x Strauchtomaten, die ich bis 120cm Höhe erziehe, und die sich dann eher in der Breite austoben können.
     
    120x60 passen 3 versetzt.

    Drauf achten, dass nicht mehrere Jahre in der gleichen Erde Tomaten angebaut werden sollten...

    2 Stück würden mir persönlich für den Anfang reichen, um ein wenig mehr Platz für die Pflege und die optische Übersichtlichkeit im Beet zu haben.

    Die Höhe des Tomatendaches ist ja unter anderem auch deshalb etwas geringer, weil ich es um ein Hochbeet herum aufgebaut habe. Die Erde darin wird geplant nächstes Jahr erneuert, die Erde aufbereitet an anderer Stelle für sonstige Pflanzen (Gemüse usw.) genutzt. So bekommt die Erde immer wieder neue Aufgaben, ohne dass ich die Anbauplätze jedes Jahr anders bepflanzen muss.
     
  • Erfahrungsberichte lassen sich Sorten eigentlich ganz gut einschätzen. In sofern ist Demeter schon meine erste Wahl.
    Ja, wenn man weiß was man braucht/gebrauchen kann, wäre das in jedem Fall auch meine erste Wahl.

    Aber jetzt muss ich nochmal nachfragen... du hast Platz für drei Pflanzen?
    Und ziehst selbst drei vor?
    ziehe 2-3 Tomaten vor,
    Warum dann noch Pflanzen kaufen?

    Oder hast du für mehr Pflanzen Platz?
    Sorry, falls ich es überlesen habe...
     
    Also, ich habe das Tomatendach mit den angegebenen Maßen. Da denke ich können ein bis zwei Tomaten rein, je nachdem ob niedrig wachsene Stabtomate, Strauchtomate oder Wildtomate,

    Dann habe ich eins der Hochbeete auf meinem Foto für 2-3 klein wachsende Buschtomaten angedacht. Ebenfalls 120x60cm Platz. Mit dazu sollen Kräuter und vielleicht ein paar Ringelblumen oder ähnlich.

    Und ich habe noch eine Ecke frei gemacht, wo eine größer wachsende Tomate hin kann, die allerdings im Pflanzsack stehen würde, und ohne Überdachung. Einfach zum ausprobieren, was daraus wird in dieser Ecke.

    Aufgrund von Corona möchte ich mehrgleisig fahren. Ich werde also die großen Tomaten ab April anziehen, das wären dann die besagten 2-3 Stück. Einfach um zu schauen, bekomme ich die unter meinen Umständen hier in der Wohnung pflanzbereit hochgezogen. Dann schaue ich aber trotzdem in den besagten Läden und Höfen, was die so alles anbieten.

    Und je nachdem, was man insgesamt so angeboten bekommt, werde ich mich entscheiden, was ausgepflanzt wird. Das ist aber auch nur für das erste Jahr jetzt so, bis ich weiß, was ich an jungen Pflanzen so bekomme hier. Ich möchte halt vermeiden, dass ich gar nichts habe, und dazu eben auch das Anziehen ausprobieren.

    Von diesem Jahr erwarte ich nicht allzu viel, sondern probiere einfach vieles aus. Mehr als 2, max. 3 Pflanzen kann ich aber auch nicht anziehen, da wie gesagt mein Anzuchtplatz wirklich klein ist. Zudem wird er im Winter sowieso für den Anbau von Basilikum gebraucht.

    Wesentlich lieber wäre mir also auch auf Dauer die Nutzung von gekauften Jungpflanzen.
     
    Ich stelle dann mal ab und zu ein paar Fotos und Fortschritte meines ersten Tomatenjahrs ein. Vielleicht kann ja der ein oder andere damit etwas für sich selber anfangen, ein paar Tipps geben, auf Fehler hinweisen oder ähnlich ;)

    Mein Tomatendach hat jetzt den geplanten Regenschutz auf der Rückseite bekommen. PVC-Folie. An der Oberseite fest fixiert, unten mit Spanngummis befestigt. So kann der Schutz nach Bedarf aufgerollt werden.
     

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    Folie sieht nicht schön aus. Meistens auch nicht UV Stabil.

    Wozu dient sie, nur Regenschutz?
     
  • Das ist in der Tat in erster Linie ein Regenschutz. Durch die Ausrichtung des Daches und die Lage des Wohnblocks pfeift immer Wind von hinten nach vorne durch das Dach. Das sorgt zwar für eine gute Belüftung, aber auch Regen wird durch die Öffnung gedrückt.

    Unterhalb der Querstrebe ist eine reversible Acrylglasscheibe montiert, das Handling wäre mir für den oberen Bereich aber zu aufwendig. Die Folie ist wie gesagt aufrollbar und unter dem Glasdach fixierbar. Bei Regen wird sie dann geplant so wie momentan runter gelassen und festgeklinkt.

    Gegenüber den glitschgrünen Folien oder milchigen Planen, die man von Gewächshäusern oftmals kennt, finde ich die klare Folie optisch persönlich aber deutlich besser. Laut Beschreibung und Erfahrungsberichten ist sie UV-Stabil. Und selbst wenn nicht - dann kommt irgendwann halt eine neue dran.

    Das gleiche Prinzip habe ich auch für die komplette Vorderseite liegen. Damit ist das Dach dann wenn gewünscht ein geschlossenes Gewächshaus mit Lüftungsschlitzen.
     
  • Ich glaube hätte Platten genommen. Am besten was, wo auch das UV Spektrum durchgeht, zumindest was bekannt ist in der Richtung. Aber ein solcher Standort ist natürlich immer mit Kompromissen behaftet.
     
    Eine weitere Platte wäre ja kein Problem gewesen. Aber die kann man nicht aufrollen, sondern muss sie komplett abmontieren. Mit Flügelmuttern sicher auch kein Thema, aber die Folie kann ich auch unten schräg wie eine Markise am Zaun hinter dem Dach einklinken. So ist ein exzellenter Regenschutz bei sehr guter Durchlüftung vorhanden.

    Was stört dich denn an Folie? Die Falten? Die könnte man sogar rausbügeln. Aber ab ein paar Meter Entfernung sieht man die Folie sowieso nicht mehr, die kommt nur auf dem Foto aus geringer Entfernung raus.
     
    Ich kann aus Privatanbau Samen der „Wildrose“ bekommen. Der Spender ist sehr begeistert von dieser Sorte.

    Allerdings ist das wohl eine Ampeltomate. Kann man solche eigentlich für überhängenden Wuchs gedachten Sorten eigentlich auch im normalen (Hoch-) Beet pflanzen, wenn man die Triebe an einem Rankgitter hochbindet?
     
    Ich kann nicht für die Sorte Wildrose sprechen, aber ich hatte schon überhängende kleine Ampeltomaten... da ließ sich nichts auf Dauer hochbinden... die fingen immer wieder an, überzuhängen. Das ist einfach der Habitus dieser Pflanzen.
    Sie machen die Früchte büschelweise, ähnlich wie Multiflora-Tomaten, nur in ganz klein... das lässt sich so nicht aufbinden.

    Warum lässt du die Pflanze nicht einfach über den Rand des Hochbeets hängen/wuchern? So werde ich es auch machen (habe auch eine, die extrem überhängt... die Anmore Treasures. Auch lecker.)
     
    Das wäre natürlich auch eine Möglichkeit. Dann wäre jedoch nur ein geringer Regenschutz für die über den Rand hängenden Teile der Pflanze gegeben.

    Die vordere, niedrigere Scheibe des Frühbeets (siehe Foto im ersten Kommentar des Threads) werde ich ja sowieso ab Mai abbauen, so dass da durchaus Ranken nach außen wuchern könnten. Der Deckel des Frühbeets bleibt bei Regen zu, wird bei Sonne ausgeklinkt und beiseite gestellt. Die Beetfläche wäre also regengeschützt, nur die Ranken außen eben nicht.

    Der Platz am Rand des Hochbeets ist in der Planung aber in der Tat auch frei und so auch gut genutzt, wenn es die Ampeltomate dann nicht beizeiten an BF oder sonstwas dahin rafft.
     
    So, meine vier Sorten für das Ausprobieren an nicht ganz einfachen Pflanzorten sind in der Anzuchterde.

    • Primabella für den hauswandnahen Kübel
    • Rote Murmel für den Freiland-Pflanzsack
    • Vilma für das überdachte Hochbeet
    • Himbeerrose als Rank-Tomate für den Rand des überdachten Hochbeets

    Fehlen tuen noch die beiden (oder eine, dafür mehrtriebig) Tomaten für das Tomatendach. Da mein Anzuchtplatz aber deutlich beschränkt ist, werde ich hierfür gekaufte Jungpflanzen nehmen. Oder Primabella aus meiner Anzucht-Sicherheitsreserve.

    Etwas schwierig gestaltet sich jedoch die Einhaltung der optimalen Temperatur bei der Keimung. Am Südfenster entwickeln sich bei Sonne schnell deutlich satt über 30 Grad Erdtemperatur. Ob das der Keimung zuträglich ist, darf bezweifelt werden. Also dann doch lieber in der schattigen Küchenecke bei den Jungkräutern unter der Pflanzenlampe.

    Wie ich die Jungpflanzen nach der Keimung kühler stellen soll, wird die nächste Herausforderung. Unter ganztägig 21-23 Grad habe ich es diese Woche in der Wohnung nicht gehabt.
     
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