Hauskatzen sind beiweitem die häufigsten Beutegreifer im menschlichen
Siedlungsbereich. Sie verfälschen die einheimische Natur.
Was ist bei dir "einheimische Natur"? Die einheimische Natur wäre in Deutschland ein durchgängiger Buchenwald und sonst nichts.
Sie erhöhen den "Feinddruck" enorm auf einheimische Tierarten,
Was ist eine einheimische Tierart? Die Maus, die 2000 v. Chr. kam? Die Katze, die 2000 v. Chr. kam? Der Spatz aus dem vorderen Orient?
Du sortierst die Tiere nach Deinen persönlichen Feindbildern. So geht das leider nicht. Die Tiere haben ein Recht auf Wanderung, Vermehrung und Evolution, wenn man sich schon das Wort "Natur" vor die Brust hält. Wer Natur ruft, muß wenigstens die Biologie akzeptieren.
Jedenfalls hat sich die Katze völlig normal in der alten Welt verbreitet. Genauso wie andere Tiere auch, die man heute hier findet. Die Behauptung, sie gehöre nicht hier her, ist einfach nur falsch.
die es
sowieso durch verschiedene Faktoren wie Lebensraumverlust usw.
schon schwer genug haben.
Viele Bestände gehören aber eigentlich nach Deiner Definition von gut und schlecht gar nicht hier her weil sie die "Natur verfälschen".
Es gibt kein gut und schlecht in der Natur. Gut und schlecht ist eine menschliche Definition. Eine höchst konservative sogar, die der Natur die Evolution und Verbreitungsstrategien abgewöhnen will. Eine, die erfolgreiche, angepaßte Tiere zu Feinden macht und die Evolutionsverlierer unbedingt behalten möchte. Eine, die von der Natur verlangt, daß alles immer so bleibt wie es ist. Das ist aber völlig unnatürlich.
Ich sag ja gar nicht, daß ich das nicht auch tue. Aber ich nenn mich auch nicht Naturschützer.
So ist inzwischen schon jede 3 Vogelart bedroht;
ständiger Rückgang der Bestandszahlen.
Das höre ich jetzt seit gut 30 Jahren. Früher warens die Spatzenschnapper (Italien, Frankreich, etc.), jetzt sinds die Katzen - obschon es die Katzenschnapper immer noch gibt. Auf deren Kosten gehen zur Zeit 300 Mio Zugvögel jährlich.
Irgendein Feindbild hat der Vogelliebhaber halt immer...
Eine Studie besagt, dasss Hauskatzen weltweit in jeder Stunde 25 000 Vögel
erbeuten !!
Das sind 0,6 Millionen pro Tag !
Das sind deutlich weniger als die Spatzenschnapper dreier Länder in Europa. Ausgestorben ist in den 30 Jahren soweit ich mich entsinnen kann jedoch keiner. Nicht mal der Storch.
Welche Studie übrigens? Es gibt nicht eine Studie, die überhaupt einigermaßen mit Validität glänzt, weshalb die Dinger auch praktisch nicht in Fachmagazinen veröffentlicht werden können. Grund: Es fehlt an Geld. Macht nichts, Katze ist trotzdem schuld. Wenn man so Medizin machen würde, wie manche universitäre Fächer Studien, gäbe es eine Menge Tote.
Nur ein Beispiel:
63 besenderte junge Singvögel in den USA, von denen 79% nicht überleben ist keine Studie. Der Katze wurden dabei per se alle Vögel ohne Kopf zugeschrieben, ohne daß man sie dabei beobachtet hätte. Nicht mal für einen Gentest war man ausgerüstet genug. Daraus schloß man, daß 20 Vögel von Katzen gefressen wurden, der Rest von anderen. Sag mal....
Besonders bodennah brütende Vogelarten erleiden duch Hauskatzen einen hohen
Blutzoll mit vielen Quälereien.
Die Natur ist eben nicht Disneyland. Der menschliche Hang, diese zu bezähmen, ist verständlich. Komischerweise hält sich der Mensch dabei auch noch immer sich selbst für ganz besonders böse, obwohl er vieles was wir heute sehen erst möglich gemacht hat.
Überhaupt hält er alles für böse, das irgendwie besonders erfolgreich ist. Saatkrähen, Katzen, Elstern, Mäuse, sich selbst...
Was ist schlecht am Erfolgreichsein?
Die Katze triffts natürlich besonders hart, weil sie auch noch an den größten Naturfeind aller Zeiten gehängt hat. Und das erfolgreich. Damit bekommt sie den Stempel des abgrundtief Bösen, das auf Geheiß des Menschen gemein und hinterhältig Vögelein fängt. Geradezu hexenartig. Da nutzt es ihr auch nichts mehr, daß sie gleichzeitig wesentlich mehr Mäuse und Ratten vertilgt, die der Vogelfreund ansonsten selbst erlegen müßte.
Sie machen natürlich auch nicht vor Rote Liste Arten halt.
Nein. Tiere können nicht lesen und nicht moralisieren.
Beim heutzutage betriebenen Naturschutz ist die Ethikfrage ganz und gar nicht geklärt. Teilweise ist er zutiefst unethisch und unnatürlich. Wer die Natur in gut und Böse unterteilt, kann sie nicht schützen sondern beraubt sie ihrer natürlichen Mechanismen.