wobei ich meine hausrebe auch nicht dünge - wozu auch...
ich kann da dünger oben dran schütten, aber wo geht der hin? bzw. wohin gehen die wurzeln meiner rebe?
die wächst ja mitten in der straße und da die eben frisch aufgegraben wurde (ich lebe schon seit monaten in einer dreckwolke :schimpf

: da ist das große nichts: dreck, sand, schutt und ein gemauerter abwasserhauptkanal von 1880

nicht, dass sie dahin zugang hat und sich bedient zur ernährung...
keine ahnung, wie tief ihre wurzeln reichen (die steht da erst ein paar jahre), gießen tue ich die auch nicht mehr seit drei jahren...
ihr macht die wühlerei in den gedärmen der straße übrigens nichts aus, ich habe gerade geerntet, trotz extremen begrenzungsschnittes auf nur ein auge (die hausrebe habe ich ganz streng auf zapfen), lässige 10kg. (okay, auf 7m länge)
meine altrebe am weinbergsrand ist natürlich nicht ganz unversorgt, vom weinberg "fällt" da schon mal was "ab", denke ich. sie steht unten, die "guten" sachen von oben kommen da sicher auch mal vorbei. vermutlich aber auf einer sehr dicken lößschicht, denn den haben wir hier viel.
aber ertragssorten haben ja immer eher kleine beeren, die der altrebe sind sicher unter 1cm durchmesser, vielleicht so 8mm im schnitt.
die alterung geht an so alten reben natürlich auch nicht spurlos vorüber, ihren zenit an leistungsfähigkeit haben so alte stöcke sicher überschritten.
bei extremer kleinbeerigkeit würde ich auch wassermangel denken.
dann noch mal zur reblaus, speziell wurzelreblaus: es geht jetzt weniger da drum, ob da was ist (das glaube ich sicher nicht), sondern viel mehr darum, dass jede wurzelechte rebe irgendwo in einem garten oder feldrand ein potentielles vermehrungsgebiet darstellt, sollte die reblaus je wieder auftauchen. und je mehr potentielles (und dann vielleicht echtes) vermehrunsggebiet, um so größer im ernstfall der druck auf die veredelten reben. wir wissen nicht sicher, wie die sich schlagen würden, käme es wieder zu einem massenbefall, ob die unterlagen standhalten.
wie gesagt, deswegen muss man nicht jede botanisch interessante wurzelechte rebe oder einfach tolle alte zeitzeugen umsägen - auf gar keinen fall. solche reben sind ja vielleicht auch mal genetische reservoire, die noch gebraucht werden.
der sichere und politisch korrekte weg wäre es, zu veredeln oder dies einen fachbetrieb machen zu lassen. ist ja kein hexenwerk bei wein. die erfolgsrate ist ziemlich hoch, das funktioniert besser als bei rosen.
in weinbaugebieten sollte es auch entsprechende fachgeschäfte (bei uns z.b. auch über den raiffaisenmarkt, zumindest die klassiker wie "Kober 5 BB", geben und bestellen kann man ja heute auch alles :d
man muss sich vor augen halten, dass sich der deutsche weinbau in der fläche bis heute nicht von der reblaus erholt hat (auch wenn die klimaverschlechterung mitte des 20.jh und später die eu-flächen- und mengenbeschränkung sicher mit schuld daran tragen). ob das nicht letztlich ein qualitätvolles gesundschrumpfen war

- lassen wir die frage dahingestellt. natürlich sind vor allem 1c/d-lagen heute brach :d