Klar haben wir damit gerechnet, das es da so manchen Ausschuß gibt. Es geht mir ja auch nicht um eine zerpflückte Klopapierrolle oder meinetwegen auch das angefressene Treppengeländer - vielmehr ärgert es mich, dass sie weiß, das sie das nicht machen darf - sieht man ja an ihrer Reaktion wenn ich heimkomme (und es trotzdem tut).
Immer wieder höre ich, der Hund wüßte ganz genau, dass er etwas gemacht habe, was er nicht darf.
Wenn du aber davon ausgehst, dass in einem Hunderudel den Rangniederen das, was die Ranhöheren liegen lassen, gehört, sie es fressen dürfen. Wenn du also weißt, dass das, was auf dem Boden liegt und kein Ranhöherer mehr beansprucht, wird dir sicher auch verständlich, warum Hunde (die Rangniederen) alles, was die Menschen (Rudelführer) auf dem Boden liegen lassen, als ihr Eigentum betrachten und dann so behandeln.
Nun kommt der Teil der Übung, in dem immer wieder gesagt wird, der Hund zeigt, dass er weiß, das darf er nicht.
Der Mensch (Ranghöhere) kommt nach Hause, evtl. schon vorgespannt "Was ist dieses Mal?" Oder er sieht die Bescherung und ist dann verärgert.
Der Hund spürt, riecht sofort diese Veränderung und muß, um keine Strafe zu bekommen, den Ranghöheren beschwichtigen. Er kommt also geduckt und schwanzwedelnd (beschwichtigend) auf den Ranghöheren zu oder, wenn der völlig verärgert ist, versteckt er sich vorsichtshalber erst einmal. Das wird dann immer als Schuldbewußtsein einschätzt.
Dabei hat der Hund wirklich alles nach hündischen Maßstäben richtig gemacht. Er hat nur die Gegenstände benutzt, die der Ranghöhere ja offensichtlich nicht mehr braucht. Sie lagen ja rum. Nun kommt der und ist ungnädig gestimmt, also muß man ihn beschwichtigen.
Der Hund muß in seinem Hundeleben zunächst einmal lernen, dass Dinge, die einem Menschen gehören, nie und nimmer seine sind, mit Liebe, Konsequenz und Geduld des Menschen.